Hier sind wir uns fast einig; bedenke jedoch die Leute mit vulnerablem Innenohr (etwa 10 % der Bevölkerung).Jarod hat geschrieben:Nochmal zur Diskusion Hörgeräte würden das Gehör schädigen, scheint hier wohl irgendwie so ein Dauerthema zu sein. Selbst als Akustiker bin ich der Meinung, dass Hörgeräte das Innenohr weiter "schädigen" können, sofern Pegel über 85dB zu Grunde gelegt werden, die dauerhaft als schädlich gelten.
Ich wehre mich gegen diese pauschale Aussage. Ich gebe ein kleines Beispiel:Jarod hat geschrieben:Da der Nutzen eines Hörgerätes aber bei weitem die Nachteile überwiegt ist diese Diskusion überflüssig.
Einer der weltbesten Aerzte hat mir Audiogramme eines Patienten, der unter einem Akustikusneurinom litt, gezeigt. Die Kurve zeigte eine mittelgradige Schwerhörigkeit an.
Ueblicherweise untersucht ein HNO nicht weiter, wo die Ursache liegt. Es wird daher auch kein MRI gemacht. Es wird nicht ein Mal zwischen retocochleärer und Innenohrschwerhörigkeit differenziert.
Dieser Patient hätte also eine Verordnung für eine
Da aber in diesem Fall die Ursache an der Weiterleitung durch den Hörnerv lag, hätte er sich höchst wahrscheinlich durch die
Da jedoch der Arzt den Tumor behandeln konnte und er auf eine
Schade, dass Du solche Diskussionen überflüssig findest!
Wenn ich nun so lese, was viele Akustiker hier so schhreiben, muss ich den Eindruck gewinnen, dass sie sich dieser (und vieler anderer, aber vom Prinzip her ähnlicher Problematiken) nicht ein Mal BEWUSST sind. Da frage ich mich schon, wie es um die Qualität der Ausbildung (in bestimmen, sehr wichtigen Punkten) bestellt ist.
Dass das Sprachverstehen meist vom Pegel abhängt, ist mir bekannt (samt Rückschlüssen, die man aus der Art des Zusammenhnges ziehen kann).Jarod hat geschrieben:Und gutes Sprachverstehen wird eben oft erst bei höheren Pegeln erreicht. Sowas nennt man Zwickmühle. Die Alternative zu einer eventuellen Verschlechterung wäre die Ohren zuzustopfen und verkümmern zu lassen bis das Sprachverstehen absolut in den Keller rutscht und eine Versorgung durch jahrzehntelange Hörentwöhnung unmöglich wird. Dazu wurde ja schon genug geschrieben.
Du schreibst hier von EINER Alternative. Hat man also nur ZWEI Möglichkeiten, von denen die eine von Vorneherein gar nicht in Betracht gezogen wird?
An einen Akustiker, der von sich behauptet, dass er Top-Qualität anbietet, hätte ich persönlich etwas höhere Ansprüche. Nämlich, dass er eine Reihe von Alternativen (im Idealfall alle, auch potenzielle) aufzeigt, die Vor- und Nachteile schildert und den Kunden beratend eine ENTSCHEIDUNG treffen lässt (oder im Minimum, dass er selbst diese verschiedenen Möglichkeiten erkennt und gegeneinander abwägt (von Fall zu Fall; und nicht bereits von Anfang nach der ein Mal für alle Fälle getroffenen, immer gleiche Entscheidung handelt)). Oder aber im absoluten Minimum, dass er in einer Diskussion bezüglich der möglichen Gefahren von
Nein (abgesehen davon, dass man auch zivilisiert leben kann, ohne seinen Ohren zu schaden). Aber er könnte etwas sensibilisieren in dieser Hinsicht. Aber vielleicht ist es interessanter, irgendwann noch teurereJarod hat geschrieben:Wer zivilisiert lebt schadet seinen Ohren! Und daran kann selbst ein Akustiker nicht viel ändern.
Zum Schluss noch wegen der Verkümmerung der Ohren:
Um die retrocochleären Hörbahnen in vollem Umfange funktionstüchtig zu halten, reicht meiner Meinung nach ein Input von wenigen Stunden pro Woche (vermutlich sogar weniger).
Und zudem: Ist es wirklich ERWIESEN, dass bei jahrzehntelanger Unterversorgung und schlechtem Sprachverstehen wirklich diese Unterversorgung (in jedem Fall) dafür verantwortlich ist (diese Frage habe ich zwar schon ein Mal gestellt; für mich ist dies immer noch nicht klar)?
Gruss fast-foot