Thorsten hat geschrieben:Ich bin kein Mediziner fast-foot und in diesem Bereich muss ich mich auf das verlassen, was die Medizin wiedergibt.
Demnach wachsen die Haarsinneszellen unter keinen Umständen nach.
Präzisierung: Du verlässt Dich bestenfalls auf das, was Dir in der Ausbildung (aus welchen Gründen und in welcher Form auch immer) vermittelt wurde. Ausserdem: Ich sprach von den Stereozilien.
Thorsten hat geschrieben:Auch hier hast Du bedingt recht, aber betrachten wir einmal den Aufbau der Cochlea:
Die Cochlea ist eine vereinfacht gesagt Schnecke mit 2,5 Windungen.
Auf ihr befindet sich die Basilarmembran mit den Haarsinneszellen. Am Beginn der Cochlear (ovales Fenster) ist diese am breitestes, am Ende ganz schmal.
Das menschliche Ohr kann Frequenzen von 20-20000 Hz hören. Die Haarsinneszellen für 20000 Hz liegen am Anfang der Cochlear, die Haarsinneszellen für 20 Hz ganz am Ende.
Ein heller Ton hat also sein Energiemaximum direkt am Anfang der Cochlear, ein tiefer Ton leider erst am Ende.
Dies ist mit der Grund, warum bei den meisten Schwerhörigen der Hörverlust im Hochtonbereich beginnt.
Dies alleine erklärt noch gar nichts. Wo sich ein Maximum befindet, sagt für sich alleine betrachtet schlicht gar nichts aus. Es kommt auch darauf an, wie es auf- und abgebaut wird.
Gehe ich davon aus, dass es, ganz einfach gesagt, etwa ebenso schnell auf- wie abgebaut wird und die Kurve der Energieverteilung nicht irgendwelche extremen Formen aufweist, sondern u.a. distanzmässig logaritnmisch aufgebaut ist, könnte ich mit dieser Erklärung schon eher etwas anfangen.
Nun ist es aber so, dass die Basilarmembran so beschaffen ist, dass sie, je nach Ort, auf eine ganz bestimmte Frequenz (in der die Endolymphe schwingt), der "dortigen" Resonanzfrequenz, reagiert, also ihrerseits zu schwingen beginnt. Bei einem tiefen Ton von 20 Hz dürfte der Bereich am Anfang der Cochlea kaum angeregt werden, da die dort vorherrschenden Schwingungseigenschaften der Basilarmembran überhaupt nicht dieser Frequenz entsprechen. Es muss also andere Gründe geben, als Du sie aufgeführt hast.
Nun habe ich mir ein Mal die Mühe gemacht und mittels eines ganz simplen Modells mit einigermassen realistischen Hüllkurven an Hand von zehn gleichmässig über das hörbare Frequenzspektrum verteilten Frequenzen ausgerechnet, wo insgeamt am meisten Energie abgegeben wird. Erstaunliches bzw. für mich eben nicht erstaunliches Ergebnis: Bei 2,5 kHz, und nicht etwa im Bereich der höchsten Frequenzen. Das Resultat erklärt, weshalb eine Lärmschwerhörigkeit zuerst im Bereich um 4 kHz beginnt und sich von dort aus weiter verbreitet - in beide Richtungen.
Thorsten hat geschrieben:Zitat von fast-foot:
Nein, ich habe ja geschriegben, dass es noch schädigungsanfälliger sein kann.
Kann, muss aber nicht und genau da wird es schwierig, da von Seiten der Medizin eben keine Forschungsergebnisse vorliegen.
Doch, es ist erwiesen, dass ein Gehör schädigungsanfälliger werden kann (a). Nur kann man nicht im individuell für jedes Gehör im Vorneherein sagen, ob dies der Fall ist, sondern dies nur durch schädigende Experimente feststellen.
Genau deshalb kann ein Akustiker nicht die Behauptung aufstellen,
HGs würden auf keinen Fall eine zusätzliche Schädigung des Gehörs herbei führen (selbst wenn es (a) nicht erwiesen wäre, könnte er es nicht, so lange nicht das Gegenteil von (a) bewiesen ist).
Wenn er dies denoch tut, kann es an der unzureichenden Ausbildung liegen; oder aber er macht diese Aussage bewusst, um Kunden zu täuschen, da er befürchtet, dass sie sich sonst vielleicht gegen eine
HG-Versorgung entscheiden könnten.
Wie die "Diskussion" bisher gelaufen ist, habe ich alles andere als den Eindruck, dass gewisse Akustiker sehr um Transparenz bemüht sind, sondern, dass sie versuchen, Transparenz zu verhindern, so lange es nur geht.
Ich stelle fest: Wenn eine Behauptung nicht medizinisch erwiesen ist, heisst das für einen Akustiker offenbar, dass erwiesen ist, dass sie nicht zutrifft (zumindest, wenn diese Auslegung ihm einen Vorteil zu verschaffen scheint). Obwohl sie in diesem Falle sogar erwiesen ist. Das ist eine etwas befremdende Art, Schlüsse aus medizinischen Fakten zu ziehen.
Ich möchte nicht mein hochsensibles Hörorgan jemandem anvertrauen, der es mit der medizinischen Wahrheit nicht so genau nimmt, aus welchen Gründen auch immer dies geschehen mag (Unwissenheit, nicht fähig, aus bestimmten Begebenheiten folgerichtige Schlüsse zu ziehen, Profit etc.).
Thorsten hat geschrieben:soll ich denn Deiner Meinung nach bei einem Betroffenen, dess Hörkurve bei 90-120 dB liegt machen? Ohne Hörgerät hört und versteht dieser nichts, mit Hörgerät kann er sich zumindest orientieren und in geringem Maße an Gesprächen teil nehmen.
Wenn Du mich so direkt fragst: Ganz einfach, ich würde ihn nicht anlügen (damit er möglichst auf Basis von Fakten entscheiden kann und nicht auf Grund von Falschaussagen, aus welchen Gründen auch immer diese gemacht werden).
Alles andere ist für mich Verarschung des Kunden.
Zudem geht es ja um jeden Grad von Schwerhörigkeit (also auch leichte etc.), da ja, wie Du geschrieben hast, die Schallbelastung der westlichen Zivilisation das Gehör schädigt und nicht einzusehen ist, weshalb ein Gerät, dass diese Pegel auch noch verstärkt, nicht zusätzlichen Schaden anrichten können soll, zumal ja niemand wirklich wissen kann, in welchem Zustand sich eine individuelle Cochlea befindet und was sich unter welchen Bedingungen dort aus (pathologischer Sicht) genau abspielt.
Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, erfüllt eine
HG-Versorgung nicht die hohen Anforderungen, die an eine medizinische Therapie gestellt werden und gilt daher auch nicht als solche.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme