preisgünstige Hörgeräte

Xaver
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Re: preisgünstige Hörgeräte

#26

Beitrag von Xaver »

Emil:
Das mit dem Einstellen ist das Problem das man die nicht 100 % ig Mathematisch einstellen kann. Es sind diverse Faktoren welche man nicht messen kann vorhanden.
Ein Hörgerät wird 60 % mathematisch... Das heisst nach den Werten des Hörtests des Patienten eingestellt.
20 % ist das Körperliche entfinden. Nach dem Motto... Diese töne tun mir weh etc.
20 % nach dem Subjektiven Eindruck des Patienten. So nach dem Motto. Das tönt zu metallisch das tönt so und so...
Nebenbei muss man auch das Beachten was für Ohren der Patient hat.
Ohrgrösste, Ohrabstand, grösse des Gehörgangs. Da muss der Akustiker auch schauen ob das Gerät passt oder nicht...
Deshalb kann man nicht sagen die Geräte müssten so programmiert werden. Der Teil welcher vom Patient induviduell ist ist genau so gross.
Seit dem 16.Lebensjahr leichte bis mitelgradige Schwerhörigkeit.
20 25 35 40 35 35 30 25
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Timebandit
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Re: preisgünstige Hörgeräte

#27

Beitrag von Timebandit »

Eine Schädigung der Haarsinneszellen im Innenohr führt zu einer Schallempfindungs-Schwerhörigkeit (SES) des Innenohres. Auf 1000 Neugeborene (Normalgeburten) muss mit etwa 1-2 Kindern mit einer dauerhaften SES gerechnet werden, die mit Hörgeräten oder auch Cochlea Implantaten (CI) frühzeitig wirkungsvoll versorgt werden sollten. Häufig sind bei Kindern auch kombinierte Schwerhörigkeitsformen (SLS und SES) zu finden. Besonders in den sensiblen Phasen der Hör- und Sprachentwicklung bei Kindern in den ersten zwei Lebensjahren können periphere Hörstörungen, die nicht rechtzeitig behandelt werden, zu Sprachentwicklungsstörungen und damit einhergehend zu einer Beeinträchtigung der Gesamtentwicklung der Kinder führen.

Klingt plausibel und trifft zumindest bei mir zu......
fast-foot
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Re: preisgünstige Hörgeräte

#28

Beitrag von fast-foot »

Xaver hat geschrieben:Deshalb kann man nicht sagen die Geräte müssten so programmiert werden. Der Teil welcher vom Patient induviduell ist ist genau so gross.
Der Hörverlust, die ucls und das Einstellverfahren liefern einen Rahmen, innerhalb welcher man die Feineinstellung vornehmen kann.

Nimmt man (nur als Beispiel) statt der ucls eine starre Limite (z.B. bei 85 dB), ist einfach der Rahmen verändert, innerhalb welchem weitere Feineinstellungen trotzdem möglich sind.
Timebandit hat geschrieben:Besonders in den sensiblen Phasen der Hör- und Sprachentwicklung bei Kindern in den ersten zwei Lebensjahren können periphere Hörstörungen, die nicht rechtzeitig behandelt werden, zu Sprachentwicklungsstörungen und damit einhergehend zu einer Beeinträchtigung der Gesamtentwicklung der Kinder führen.
Bei Kleinkindern ist es besonders heikel. Hier ist es sinnvoll, die Güterabwägung anders vornehmen als z.B. bei einem Erwachsenen.

Wichtig ist aber auch, dass man nicht zu früh versorgt und in Folge unzureichender diagnostischer Möglichkeiten (die mindestens bis zu einem Alter von einem halben Jahr vorhanden sind) gerade das bewirkt, was man eigentlich korrigieren will: (Weiteren) Hörverlust, insbesondere, da die Cochlea bei der Geburt voll ausgebildet ist, die retrocochleären Hörbahnen sich jedoch noch entwickeln etc. (weiteres Stichwort: Paukenergüsse, die sich auflösen etc.etc.).

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Timebandit
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Re: preisgünstige Hörgeräte

#29

Beitrag von Timebandit »

Hallo Fast-Foot,

was die Kleinkinder angeht, gebe ich Dir völlig recht. Ich habe diesen Textausschnitt genutzt, da Du den Elternratgeber der Uni Köln zitiert hast und da sollte es dann ja um Kinder gehen.

Deine (sinnvolle und richtige) Ergänzung zeigt auch, wie schwierig eine solches Thema hier zu handhaben ist. Zitate werden verkürzt dargestellt und mit eigenen Rückschlüssen garniert.

Ursprünglich ging es mir auch gar nicht um dieses Thema, sondern ich bin durch die Thread-Überschrift hier gelandet. Beim Suchdienst mit "G" fand ich mit den Begriffen Hörgerät und Nebenwirkungen den Eintrag der AOK, welche Nebenwirkungen ausschloss. Ich bin zuwenig Mediziner (im grunde gar keiner) um das abschließend zu beurteilen.

Das Hörgeräte für Lärmarbeitsplätze grundsätzlich anders konstruiert oder eingestellt sein müßen erscheint auch mir logisch, hier werden aus meiner Sicht aber eher Äpfel mit Birnen verglichen ("normales HG" mit "Lärm-HG").

Für den HG-Nutzer vermisse ich, wie auch die anderen am Thread beteiligten, den praktischen Nutzen Deiner Erkenntnisse. Leider antwortest Du nur mit Gegenfragen. Aber jeder soll, kann und muß mit Informationen umgehen, wie er/sie meint. Da sind wir auch einer Meinung.

Ich verabschiede mich aus dem Thema, da ich eigentlich was anderes suchte (siehe Thread-Überschrift ;-) ).

Ansonsten sollte Dir der Text aus meinem letzen Posting voll zusagen. Er stammt übrigens von der Uni Köln ;-).

Nutzt Eure Zeit :-)
Timebandit
fast-foot
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Re: preisgünstige Hörgeräte

#30

Beitrag von fast-foot »

Timebandit hat geschrieben:Das Hörgeräte für Lärmarbeitsplätze grundsätzlich anders konstruiert oder eingestellt sein müßen erscheint auch mir logisch, hier werden aus meiner Sicht aber eher Äpfel mit Birnen verglichen ("normales Hörgerät" mit "Lärm-Hörgerät").
Dieses Beispiel diente nur dazu, für solche, welche die Zusammenhänge nicht kennen, einen Hinweis zu geben, dass meine Schlussfolgerungen richtig sind. Für meine Argumentation an sich ist es irrelevant (wie auch das Zitat der Uniklinik Köln).
Trotzdem kann sich der eine oder andere fragen (ohne fudierte Kenntnisse der Zusammenhänge), weshalb man in der Freizeit plötzlich höhere Pegel vertragen soll oder warum ein normales Hörgerät (das ja das Gehör vor zu hohen Pegeln schützen soll, laut Meinung vieler) ganz offensichtlich dies am Lärmbeitsplatz nicht tut.
Und nochmals aus gehörsphyiologischer Sicht: Es spielt keine Rolle, ob der Lärm am Arbeitsplatz oder in der Freizeit generiert wird. Spätestens ab der Grenze von 85 dB wird es kritisch. Hierbei muss man natürlich die Dauer berücksichtigen (acht Stunden pro Tag).
Timebandit hat geschrieben:Für den Hörgeräte-Nutzer vermisse ich, wie auch die anderen am Thread beteiligten, den praktischen Nutzen Deiner Erkenntnisse. Leider antwortest Du nur mit Gegenfragen. Aber jeder soll, kann und muß mit Informationen umgehen, wie er/sie meint. Da sind wir auch einer Meinung
Meine Gegenfragen beantworteten aus meiner Sicht die Fragen ziemlich klar. Vielleicht hätte man auch etwas nachdenken brauchen, um dies zu erkennen.

Es ist eben ein sehr komplexes Gebiet, und ich denke, dass ich in Anbetracht dessen so konkret wie möglich bin.

Etwas seltsam finde ich, dass hier laufend Aussagen gemacht werden, die aus fachlicher Sicht eindeutig falsch sind und sich daran niemand stört. Wenn ich hingegen fachlich fundiert begründet dies aufzeige, wird mir vorgeworfen, irrelevante Informationen zu verbreiten. Dann müsste man ja konsequenterweise auch fragen, was einem die Behauptung nützt, dass die Hörverstärker oder grob eingestellte Hörgeräte das Gehör gefährden, oder wenn behauptet wird, ein Akustiker könne die Hörgeräte so einstellen, dass sie das Gehör nicht gefährden.

Die Situation ist etwa so, wie wenn behauptet wird, Ware B sein schlecht wegen Punkt 1, 2 und 3, man solle ware A kaufen, und jemand anders darauf hin weist, dass Ware A so gut auch nicht sei, wegen Punkt 1, 2 und 4, und man dann den Nutzen dieser andern Information in Frage stellt. Ich denke, dies lässt sich vor allem psychologisch erklären.

Ich möchte hier weder Vorschriften machen noch jemandem sagen, was er aus den von mir dargelegten Zusammenhängen für einen Nutzen ziehen soll. Ich möchte nicht das Blaue vom Himmel versprechen, wo dies nicht angebracht ist.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 21. Feb 2012, 19:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Xaver
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Re: preisgünstige Hörgeräte

#31

Beitrag von Xaver »

Hallo Fast food,
Klar bei Kleinkindern, die selber noch nicht so agieren können ist es ein anderes Thema. Da dieses Thema eigentlich zu komplex ist sollten wir das den spezialisten für Kleinkinder überlassen. Es gibt auch Akustiker die sich auf Kleinkinder speziallisiert haben. Das ist ja auch ein guter Grund das nicht jeder diese Gruppe betreut. Bei Erwachsenen ist es so die merken relativ schnell das was nicht so gut ist und sagen es auch.
Klar ist auch das bei gewissen Hörverlusten die Einstellungsmöglichkeiten kleiner werden. Die Leute brauchen ja dann einen gewissen Pegel damit sie was verstehen.
Fazit zum Hörgerät. Ich würde die Hände weg lassen von den Hörverstärkern, welche einfach Linear versterken. Die meisten haben bei gewissen Frequenzen ein schlechteren Wert und bei anderen hören sie besser. Da ist es sicher am besten da man ein möglichst genau angepasstes Hörgerät nimmt. Eben da gibt es auch unterschiede.
Klar sind die Hörgeräte recht teuer. Aber man hat dafür hier in der Schweiz noch einen Rundumservice für 6 Jahre.. Wenn man die Nachanpassungen etc mitrechnet... Dann ist es auch nicht mehr so teuer.
Ich würde auch sagen wenn jemand leicht Schwerhörig ist und keine Probleme hat das er kein Hörgerät nehmen sollte. Aber wenn er Probleme beim verstehen hat ist es sicherlich mal angesagt eines zu testen. Man muss sich ja nicht zuerst entscheiden will ich eines oder nicht. Sondern man kann heutzutage testen, bringt das Gerät etwas oder zu wenig. Wenn es was bring ist die Schlussfolgerung klar. Wenn es zu wenig bringt, lasst man es weg.
Seit dem 16.Lebensjahr leichte bis mitelgradige Schwerhörigkeit.
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serik
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Re: preisgünstige Hörgeräte

#32

Beitrag von serik »

Hallo fast-foot,

nun etwas von meiner Seite:

Je weniger es von...
fast-foot hat geschrieben:die anderen schlafen (noch) oder wollen keine schlafenden Hunde wecken.
...gibt, um so eher wird sich was an...
fast-foot hat geschrieben:Welche Verantwortung die an einer Hörgeräteversorgung Beteiligten wirklich wahr nehmen, ergibt sich aus den Bestimmungen, die für medizinische Hilfsmittel gelten. Die Anforderungen sind wirklich minimal. In Bezug auf langfristige Schädigung durch zu hohe Ausgangspegel ist nichts Wesentliches aufgeführt. Es muss kein Nachweis erbracht werden, dass alles getan wird, um diesbezügliche potentielle Schädigungen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Ausserdem müssen diese Auswirkungen auch nicht erforscht und Risiken beziffert und genannt werden.
Die Anforderungen hingegen, die an eine Therapie gestellt werden, sind in einer unvergleichbar höheren Qualitätsklasse angesiedelt. Hier muss ein Wirksamkeitsnachweis erbracht werden, und allfällige Risiken, Nebenwirkungen müssen seriös abgeklärt, laufend überwacht und natürlich auch genannt werden. Ein Medikament wird beispielsweise gar nicht erst zugelassen, wenn der Qualitätsnachweis nicht erbracht wurde.
...ändern.
Deshalb sehe ich dein "Gerede" im Sinne von...
serik hat geschrieben:Jede(r) Schwerhörige(r) sollte für sich selbst verantworten dürfen. Und das hängt auch davon ab, wie gut/schlecht man informiert ist (meine Meinung).
nicht "destruktiv", was aber wäre, wenn du mir...
fast-foot hat geschrieben:das Blaue vom Himmel versprechen
...würdest.

Und die logische Schlussfolgerung:
Wohl oder übel muss ich mich zwangsläufig von...
Timebandit hat geschrieben:Für den Hörgeräte-Nutzer vermisse ich, wie auch die anderen am Thread beteiligten, den praktischen Nutzen Deiner Erkenntnisse.
...distanzieren.

Schöne Grüße,
Sergej
Wie manipuliert man einen Menschen?
Man erzählt ihm nur die halbe Wahrheit.
Emil
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Re: preisgünstige Hörgeräte

#33

Beitrag von Emil »

Hallo,
eigentlich wollte ich nichts mehr dazu schreiben, deshalb nur noch eine Antwort auf das Zitat von Sergej, zum :

Zitat von Timebandit:

Für den Hörgeräte-Nutzer vermisse ich, wie auch die anderen am Thread beteiligten, den praktischen Nutzen Deiner Erkenntnisse.

Exakt so empfinde ich es.

Emil
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fast-foot
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Re: preisgünstige Hörgeräte

#34

Beitrag von fast-foot »

Emil hat geschrieben:Für den Hörgeräte-Nutzer vermisse ich, wie auch die anderen am Thread beteiligten, den praktischen Nutzen Deiner Erkenntnisse.
Bei folgendem Posting ist zumindest der praktische Nutzen für den Akustikier und die Hörgeräteindustrie klar:
Xaver hat geschrieben:Fazit zum Hörgerät. Ich würde die Hände weg lassen von den Hörverstärkern, welche einfach Linear versterken.
Das ist Gratiswerbung für eine sehr intransparente Branche. Toller Nutzen :daum: (die lachen sich ins Fäustchen) :hehe:

Ich habe ziemlich eindeutig aufgezeigt, weshalb die Aussage, der Hörverstärker sei gefährlicher für das Ohr als ein vom Akustiker eingestelltes Hörgerät, nicht belegt werden kann und somit eine unbewiesene Behauptung ist.
Xaver hat geschrieben:Klar bei Kleinkindern, die selber noch nicht so agieren können ist es ein anderes Thema. Da dieses Thema eigentlich zu komplex ist sollten wir das den spezialisten für Kleinkinder überlassen.
...ja richtig, das solltet Ihr!

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 22. Feb 2012, 17:10, insgesamt 3-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
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