Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

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Alexandra1971
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Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#1

Beitrag von Alexandra1971 »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier. Bei mir wurde vor ca. 4 Jahren auf dem rechten Ohr Otosklerose diagnostiziert und 2013 auch von einem zweiten Arzt bestätigt. Habe mich inzwischen auch in einer Klinik vorgestellt (Martha Maria in München-Solln, Dr. Suckfüll), wo ich einen ziemlich guten Eindruck hatte.
Trotzdem bin ich momentan sehr schwankend, ob ich mich tatsächlich operieren lassen soll. Im Internet findet man natürlich eher die negativen Berichte, doch wurde mir auch im Krankenhaus gesagt, dass das Risiko, zu ertauben, nicht so gering sei. Angst habe ich außerdem vor bleibendem Schwindel.
Was mich jedoch am meisten abschreckt, ist, dass ich im Moment eigentlich keinen Anlass sehe...der Hörtest ist natürlich rechts deutlich schlechter als links, trotzdem fühle ich mich nicht eingeschränkt (und meine Umgebung mit mir angeblich auch nicht). Ich höre zwar leiser, würde das Ganze aber noch nicht als wirklich schwerhörig bezeichnen. Das alles natürlich rein subjektiv empfunden.
Und wenn ich dann lese, wie viele keine Verbesserung sondern im Gegenteil eher eine Verschlechterung oder andere Probleme nach OP hatten, dann bin ich ziemlich abgeschreckt. Andererseits habe ich Angst, den Zeitpunkt zu verpassen, an dem man dann überhaupt noch operieren kann.
Kann mir jemand von Euch hier einen Rat geben oder aus seiner Erfahrung berichten?

Viele Grüße :-) 8)
killer
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#2

Beitrag von killer »

Hallo Alexandra,

Operiert bin ich nicht, ich habe auch keine Otosklerose. Was du allerdings schreibst ist für mich nachvollziehbar. Wenn Du dich aber beim hören schwer tust, was ist denn dann mit Hörgeräten? Benutzt du welche? Ich würde rein aus dem was du schreibst, einfach mal Hörgeräte ausprobieren. Was ich bisher so im Internet gelesen habe soll das ja auch schon Helfen bei leuten die sich nicht Operieren lassen wollen oder eine OP keine weitere Verbesserung gebracht hat.

Ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben.

Gruß Jörg
pascal2
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#3

Beitrag von pascal2 »

Es kann höchstens eine Verdacht der Ärzte sein, daß du Otosklerose hast.
Nur bei einer OP kann der Operateur feststellen, ob das tatsächlich auch der Fall ist.
Wie alt bist du ?
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !
fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#4

Beitrag von fast-foot »

Hallo Alexandra1971,

auf Grund von was wurde denn die Diagnose erstellt?

bei Interesse kannst Du sämtliche Untersuchungsergebnisse anonymisiert hier hochladen.

Gruss fast-foot
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Alexandra1971
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#5

Beitrag von Alexandra1971 »

Hallo zusammen,

beim ersten Mal war ich eigentlich beim HNO, weil mir das Ohr auf der anderen Seite beim länger drauf liegen weh tat ;-) - also sozusagen ein Zufallsbefund.
Hm - und es waren sich drei Ärzte unabhängig voneinander ganz sicher. Sie haben Hörtests gemacht und diesen Weber- und Rinnetest (?)
Ich hänge mal meinen Hörtest mit an.
Ich bin übrigens 42. Mit Hörgeräten hätte ich kein Problem, allerdings heißt es ja, dass bei Otosklerose irgendwann Taubheit eintritt, die dann auch mit dem Hörgerät nicht mehr zu verändern ist und man soll sich unbedingt vorher operieren lassen...
Dateianhänge
S28C-614050711050.pdf
(84.26 KiB) 360-mal heruntergeladen
fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#6

Beitrag von fast-foot »

Vielen Dank.

Hier meine Einschätzung:

Ich erkenne eine leichtgradige schallleitungsbedingte Tieftonschwerhörigkeit rechts.

Ob jetzt das gerade ausschliesslich durch eine Otosklerose bedingt sein muss, ist für mich nicht ganz eindeutig.

Man könnte zumindest vermuten, dass auf Grund einer Verkalkung der Gehörknöchelchenkette (oder Teilen davon) deren Steifigkeit zu- und somit die Schwingungsfähigkeit im Tieftonbereich abnimmt.
Für mich wäre es etwas klarer, wenn auch noch eine Resonanz (bessere Schwingungsfähigkeit) um 2 kHz ersichtlich wäre, was nicht der Fall ist.

Ein Hinweis, dass auch das Innenohr (sehr leicht) betroffen sein könnte, liefert die leichte Einbusse bei 2 kHz.
In diesem Falle wäre dann auch eine Kapselotosklerose im Spiel (wurde dieser Verdacht geäussert?).

Allgemein könnten auch andere Ursachen für die Schallleitungsschwerhörigkeit in Frage kommen. Vielleicht ein steifes Trommelfell oder ev. auch ein Cholesteatom (nur zwei Ideen).

Allenfalls müsste man auch ein LAV ausschliessen; hier wären allerdings typischerweise Hörschwankungen im Tieftonbereich ((auch) schallleitungsbedingt) vorhanden. Die anatomische Erweiterung könnte man mittels MRT erkennen (wurde eine solche durchgeführt und nichts auffällige erkannt?).
Alexandra31 hat geschrieben:Mit Hörgeräten hätte ich kein Problem, allerdings heißt es ja, dass bei Otosklerose irgendwann Taubheit eintritt, die dann auch mit dem Hörgerät nicht mehr zu verändern ist und man soll sich unbedingt vorher operieren lassen...
Dies gilt nur für Kapselotosklerose; allerdings kann in diesem Falle ein CI implantiert werden (am besten, bevor die Schnecke verknöchert; was man mittels bildgebender Verfahren fest stellen kann (und welche nicht eintritt, so lange man hört)).

Aber ob eine Operation an der Gehörknöchelchenkette ein Uebergreifen der Krankheit auf das Innenohr (Kapselotosklerose) verhindern kann, ist meines Wissens nicht erwiesen.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 7. Mai 2014, 12:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Alexandra1971
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#7

Beitrag von Alexandra1971 »

Hallo fast-foot,

vielen Dank für die Info - bin etwas geplättet, dass ich diese ganzen Infos nicht im Ansatz vom HNO bekommen habe.. (?)
Darf ich fragen, woher Du Dich da so gut auskennst?

Also welchen (Bei-)Namen meine Otosklerose hat, weiß ich nicht. Von Kapselotosklerose war nie die Rede. Auch die Möglichkeit eines MRT wurde nie angesprochen.

Was mich allerdings etwas irritiert hat, war eine junge Ärztin im Krankenhaus, die mich erst untersucht hat und bei der ich den Eindruck hatte, dass sie noch nach etwas anderem suchte (hat alles mögliche abgefragt...) und mir eigentlich eher von einer OP abraten wollte - allerdings sagte auch sie, dass das Trommelfell schon eher nach einer Otosklerose aussehen würde.

Wie siehst Du denn die Chancen einer OP? Mit CI Implantation habe ich mich noch nie befasst...

und was ist ein LAV?

Grüße,
Alexandra
fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#8

Beitrag von fast-foot »

Alexandra71 hat geschrieben:Darf ich fragen, woher Du Dich da so gut auskennst?
Meine Fähigkeiten habe ich mir auf autodidaktische Weise erworben.
Alexandra31 hat geschrieben:allerdings sagte auch sie, dass das Trommelfell schon eher nach einer Otosklerose aussehen würde.
Dies könnte ein Hinweis sein (hier müsste ich zuerst recherchieren, um mehr sagen zu können).
Alexandra71 hat geschrieben:Wie siehst Du denn die Chancen einer OP?
Dies ist schwierig zu sagen. Ein Szenario ist jedenfalls, das Trommelfell aufzuklappen und dann im Moment zu entscheiden, wie vorgegangen wird. Je nachdem ist vielleicht eine Stapesmobilisierung notwendig oder gar eine Stapesplastik - in beiden Fällen könnte das ovale Fenster verletzt werden, was im ungünstigsten Falle zu einer Taubheit führen könnte (allerdings therapierbar durch eine CI-Implantation; natürlich resultierte trotzdem ein grosser Hörverlust).
Aber wie hoch dieses Risiko ist, kann ich nicht sagen. Es melden sich hier ab und zu Leute, welche auf Grund von Mittelohroperationen ertaubt sind (oder innenohrbedingten Hörverlust erlitten haben).
Alexandra71 hat geschrieben:und was ist ein LAV?
Einfach gesagt eine pathologische Erweiterung der Oeffnung, durch welche ein Flüssigkeitsaustausch zwischen Hirn und Innenohr statt finden kann.

Diese würde ich nur in Erwägung ziehen, wenn Hörschwankungen auftreten.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 7. Mai 2014, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Alexandra1971
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#9

Beitrag von Alexandra1971 »

vielen Dank nochmal.

Also laut Arzt wäre auf jeden Fall eine Stapesplastik nötig und vorgesehen...

Ich habe halt auch Sorge vor Schwindel, der vielleicht nicht mehr zurückgeht...und wie gesagt, auch wenn der Hörtest nicht so toll aussieht, ich habe momentan subjektiv nicht das Gefühl, dass ich da stark eingeschränkt bin. Insofern ist natürlich der Leidensdruck, sich operieren zu lassen, nicht wirklich groß...
Zuletzt geändert von Alexandra1971 am 7. Mai 2014, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
pascal2
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#10

Beitrag von pascal2 »

Das kann der Arzt nicht sagen, weil er nur den Verdacht auf Otosklerose hat.
Was wirklich ist, sieht man erst bei der OP.
Wenn 1971 dein Geburtsdatum ist, bist du 43.
Wann wurde eine Hörverminderung das erste mal bei dir festgestellt ?
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fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#11

Beitrag von fast-foot »

Ich habe halt auch Sorge vor Schwindel, der vielleicht nicht mehr zurückgeht...
Bei Einsetzen einer Stapesplastik besteht diese Gefahr leider. Das Risiko, das Innenohr zu schädigen, ist vorhanden - und dies bei (laut Reintonaudiometrie) ziemlich intaktem Innenohr (abgesehen von einer kleinen Senke) - für das Alter relativ gut (abgesehen von einem zunehmenden Verlust ab 6 kHz rechts), insbesondere links (aber es geht ja um das rechte Ohr).
und wie gesagt, auch wenn der Hörtest nicht so toll aussieht, ich habe momentan subjektiv nicht das Gefühl, dass ich da stark eingeschränkt bin
Die Schallleitung im Tieftonbereich ist eingeschränkt - ansonsten bist Du laut Reintonaudiometrie nicht stark eingeschränkt.

Mit einem Hörgerät liesse sich vermutlich einiges verbessern - die Frage ist, ob es sich geeignet auf diese Art Hörverlust einstellen lässt (hängt also nur vom Hörgerät ab; vom Gehör selbst ergeben sich keine Probleme (wie Aufwärtsmaskierung, da der Hörverlust schallleitungsbedingt ist)).

Allenfalls könnte man auch ein Knochenleitungshörgerät in Erwägung ziehen.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 7. Mai 2014, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#12

Beitrag von Alexandra1971 »

Pascal: noch bin ich 42 ;-) - das erste Mal hat man das so ca vor vier Jahren festgestellt - allerdings eher zufällig. Mir ist es bis dahin noch nicht so wirklich aufgefallen.

fast-food: ich verstehe Deinen ersten Satz nicht: "und dies bei (laut Reintonaudiometrie) ziemlich intaktem Innenohr (abgesehen von einer kleinen Senke) - für das Alter relativ gut (abgesehen von einem zunehmenden Verlust ab 6 kHz rechts), insbesondere links (aber es geht ja um das rechte Ohr)"
wie meinst Du das und was hat das mit dem linken Ohr zu tun?
fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#13

Beitrag von fast-foot »

Das Hörvermögen des rechten Innenohrs ist laut Reintonaudiometrie (noch) ziemlich gut. Durch eine Operation kann dieses gefährdet werden.

Die schallleitungsbedingte (ev. in Folge einer Otosklerose) Einbusse der Hörfähigkeit rechts kann mittels Hörgerät ausgeglichen werden*, wobei das Hörvermögen insgesamt (insbesondere wegen des guten Hörvermögens des linken Ohres) nicht stark eingeschränkt ist.

*) ev. mittels Knochenleitungshörgerät; wie dies mit einem Luftleitungshörgerät genau aussieht, weiss ich nicht - das hängt von der Leistung im Tieftonbereich und den Einstellmöglichkleiten ab (bei einer unnötigen, jedoch nicht vermeidbaren zusätzlichen Verstärkung der höheren Töne ist der Fall nicht ganz klar)

Gruss fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#14

Beitrag von Alexandra1971 »

Fast-foot, danke nochmal (sorry wegen "food" oben;-))

Denkst Du denn, dass eine OP grundsätzlich schon angebracht wäre, auch wenn ich eben den Eindruck habe, dass das Hörvermögen so nicht eingeschränkt ist?

Wegen der Sache mit dem Innenohr bin ich jetzt ja noch skeptischer...:-(
fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#15

Beitrag von fast-foot »

Spontan würde ich sagen, dass ich, wenn ich mich selbst in dieser Situation befände, eher versuchen würde, den Hörverlust mittels geeignetem Hörgerät zu versorgen (wahrscheinlich jedoch kein Schallleitungshörgerät), und, sollte dies nicht gut klappen, verzichten würde.

Gleichzeitig würde ich mich vielleicht halbjährlich untersuchen lassen, um zu beobachten, ob bzw. wie sich das Hörvermögen verändert (und je nachdem sinnvolle Schritte einleiten oder auch nicht).

Von daher vielleicht noch die Frage, wie denn bei Dir bspw. das Audiogramm vor vier Jahren ausgesehen hat.

Gruss fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#16

Beitrag von Alexandra1971 »

Gute Frage...denn die Ärztin, die den ersten Hörtest vor vier Jahren gemacht hat, ist nicht mehr auffindbar.
Der Hörtest ein Jahr vor dem aktuellen sieht genauso aus...

Das mit dem regelmäßigen Hörtest habe ich mir auch schon überlegt.
skylinequeen
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#17

Beitrag von skylinequeen »

Hallo Alexandra, wie schon gesagt wurde bleibt Otosklerose so lange ein Verdacht bis er intraoperativ nachgewiesen wurde. Ich selbst bin durch Otosklerose ertaubt, eine Stapesplastik brachte nicht den gewünschten Erfolg. Die Otosklerose war bereits zu weit fortgeschrittenen. Heute bin ich bilateral CI versorgt, davon bist Du nach Hörtedt aber noch weit entfernt.

Es besteht immer die Gefahr eines plötzlichen Fortschreitens der Otosklerose . Sicherheit, ob es sich tatsächlich um diese Erkrankung handelt und wie weit sie fortgeschrittenen ist, bringt nur eine Tympanoskopie.
Diese wurde bei mir im Rahmen der Stapesplastik OP durchgeführt um zu sehen, was eigentlich los ist.

Ob Du Dich zur OP entscheidest liegt allein bei Dir.

Viele Grüße
Zuletzt geändert von skylinequeen am 7. Mai 2014, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#18

Beitrag von fast-foot »

Ich habe jetzt noch "Praxis der Audiometrie" konsultiert. Darin heisst es:

"Der Mittelohranteil zeigt sich bei beginnender Otosklerose als Versteifungstyp, also vorwiegend im Tieftonbereich, oder er ist - wenn der Steigbügel vollkommen fixiert ist - in allen Frequenzen gleichermassen ausgeprägt. Das Bild einer Mittelohrdämpfung ist bei der kombinierten Schwerhörigkeit einer Otosklerose nicht zu erwarten (vgl. Kap. 4)."

Laut weiteren Recherchen ist eine Stapesplastik indiziert, wenn der Steigbügel fixiert ist. Dies ist bei Dir jedoch (noch) nicht (vollständig) der Fall, da nur der Tieftonbereich betroffen ist.

Ebenfalls gemäss "Praxis der Audiometrie" kann der Befund auf eine BEGINNENDE narbige Fixation des Steigbügels hin deuten (oder eben eine beginnende Fixation durch Otosklerose).

Eine vollständige Fixation des Steigbügels würde sich dann dahin gehend äussern, dass der schallleitungsbedingte Hörverlust auch die hohen Frequenzen betrifft. Man könnte also abwarten und beobachten, ob dieser sich mit der Zeit einstellt (auch, ob sich eine innenohrbedingte Schwerhörigkeit im Bereich um 2 kHz auszubreiten beginnt (könnte dann ein Hinweis auf Kapselotosklerose sein)).

Eventuell könnte auch eine Hammerkopffixation vorliegen.

Gruss fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#19

Beitrag von pascal2 »

Ich sehe solche Deutungen kritisch fast-foot.
Es gibt so genannte otosklerose Schübe, da kann der Prozess sehr, sehr schnell fortschreiten.
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !
fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#20

Beitrag von fast-foot »

Bei einer vollständigen Stapesfixierung kann trotzdem operiert werden (nehme ich jedenfalls an).

Ausserdem kann ein allenfalls statt findendes Uebergreifen auf das Innenohr vermutlich nicht aufgehalten werden.

Und es besteht ein gewisses Operationsrisiko (im schlimmsten Falle droht eine Ertaubung).

Und der Stapediusmuskel wird in jedem Falle durchtrennt (bei Einsetzen einer Stapesplastik).

So sehe ich das jedenfalls.

Natürlich kann sich das Hörvermögen durch eine Operation auch verbesern.
Zuletzt geändert von fast-foot am 7. Mai 2014, 23:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#21

Beitrag von muggel »

Huhu Fast-Foot,

die Annahme, dass bei einer vollständigen Stapesfixierung noch operiert werden kann, finde ich sehr gewagt. "Ich nehme es an" kann dann damit enden, dass sich gegen eine entsprechende OP entschieden wird, die in jedem Fall zur Taubheit und in jedem Fall zum Übergreifen der Otosklerose auf der Innenohr führt!
Einen solchen unfundierten Ratschlag finde ich vollkommen fehl plaziert!

Fazit ist, dass ein Fortschreiten der Otosklerose durch eine OP verhindert werden kann. Hier ist es so, dass je früher eine solche OP stattfindet, die Chancen auf Verbesserung und damit die Chancen, dass es letztendlich nicht zur Ertaubung kommt, wesentlich höher als eine recht späte OP (d.h. eine OP bei fortgeschrittener Otosklerose).
Ist das Innenohr erst einmal verknöchert, so geht auch ein CI nicht mehr, da man die Elektrode nicht mehr einführen kann. Mit viel Glück geht dann noch ein Double Array, allerdings ist das Hören mit diesen extrem eingeschränkt. Das Resultat ist dann eine Taubheit, die nicht durch ein CI abgeschwächt werden kann.

Grüße,
Miriam
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
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fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#22

Beitrag von fast-foot »

Hallo muggel,
muggel hat geschrieben:Fazit ist, dass ein Fortschreiten der Otosklerose durch eine OP verhindert werden kann.
Kannst Du diese Aussage belegen?
muggel hat geschrieben:...dass sich gegen eine entsprechende OP entschieden wird, die in jedem Fall zur Taubheit und in jedem Fall zum Übergreifen der Otosklerose auf der Innenohr führt!
Kannst Du diese Aussage belegen?
muggel hat geschrieben:...die Annahme, dass bei einer vollständigen Stapesfixierung noch operiert werden kann, finde ich sehr gewagt.
Kannst Du das Gegenteil meiner Annahme belegen?

Ausserdem ist ja 1. nicht ein mal die Diagnose "Otosklerose" gesichert und 2. schon gar nicht eine Kapselotosklerose. Ein Uebergreifen auf das Innenohr kann, muss jedoch nicht statt finden. Es ist jedoch meines Wissens auch nicht erwiesen, dass dies durch eine Orperation verhindert werden kann (etwas anderes habe ich gar nicht geschrieben) (I).
muggel hat geschrieben:Ist das Innenohr erst einmal verknöchert, so geht auch ein CI nicht mehr, da man die Elektrode nicht mehr einführen kann.
Wenn die Einfürung erschwert ist, kann man es mit einem Double-Array versuchen; natürlich ist mit schlechteren Resultaten zu rechnen (eine Garantie für ein "gutes" Resultat gibt es jedoch auch im anderen Falle nicht). Aber:

Ausserdem habe ich geschrieben:
fast-foot hat geschrieben:Gleichzeitig würde ich mich vielleicht halbjährlich untersuchen lassen, um zu beobachten, ob bzw. wie sich das Hörvermögen verändert (und je nachdem sinnvolle Schritte einleiten oder auch nicht).
Gemäss Audiometrie gibt es zur Zeit nicht wirklich ein Anzeichen für das Vorhandensein einer Kapselotosklerose (diese manifestiert audiometrisch durch eine Senke im Bereich um 2 kHz).
Und wegen (I) kann man also auch nach einer Operation (was auch immer diese gebracht haben wird) nichts anderes machen, als zu beobachten, wie sich das Innenohr verhält.

Ich habe eine konservative Therapie vorgeschlagen. So würde auch ich auch vorgehen, wenn ich selbst betroffen wäre.
muggel hat geschrieben:Einen solchen unfundierten Ratschlag finde ich vollkommen fehl plaziert!
Wenn Du diese Aussage fundieren willst, musst Du handfeste Argumente liefern (insbesondere meine Fragen seriös beantworten).

Vielen Dank.

Gruss fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#23

Beitrag von muggel »

Hallo,

ja, kann man alles belegen.... dafür gibts wissenschaftliche Texte, primär zu finden in medizinischen Fakultäten!

Aber ich habe keine Zeit, diese dir raus zu suchen und sehe es auch nicht ein.
Jemanden, der vielleicht Otosklerose hat, zu raten, nur alles halbe Jahr das mal überprüfen zu lassen und sozusagen "abzuwarten".... statt erst einmal zu sehen, ob es überhaupt Otosklerose ist (was man durch eine (kleine) OP machen kann) etc.... finde ich einfach falsch. Mit Otosklerose (falls sie es sein sollte) ist nicht zu spassen.

Und wenn das Innenohr verknöchert ist, ein Double Array nicht eingeführt werden kann... ist man dauerhaft und unwiderruflich taub. Super-Aussichten, zumal man dieses ggf. verhindern kann.

Grüße,
Miriam
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Franki
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#24

Beitrag von Franki »

Hallo zusammen, grundsätzlich :

Wir untershcieden bei der Stapesplastik zwischen zwei Operationstechniken:

- Stapedotomie und Stapedektomie. Bei letzterem wird ein Teil der Steigbügelfussplatte entfernt . Bei einer vollständigen Fixierung des Stapes ist die Otosklerose soweit fortgeschritten, dass eine Stapesdektomie zwar noch durchgeführt werden kann, die Ergebnisse (wie auch bei einer Stapedotomie) seihen jedoch dahingestellt . Fakt ist : umso weiter die Otosklerose fortgeschritten ist, umso schwieriger werden sowohl Stapesplastik als auch eine eventuelle CI Implantierung bei Fortschreitung der Otosklerose auf die Cochlea.

Wie Pascal schon sagte : Otosklerose kann sich schubartig verschlechtern. Es kann sein, dass quasi über Nacht eine Verschlechterung eintritt und dann - wie Miriam schon sagte- selbst ein CI nicht mehr möglich ist. Das war bei mir der Fall, Nach jahrelanger Kontrolle verschlechterte sich das Gehör innerhalb zweier Jahre so rapide, dass ich kurz hintereinader mit CI versorgt wurde.
Gerade bei Frauen können Hormonveränderungen einen plötzlichen Schub der Otosklerose bewirken, bei welchem dann schnellstes handeln gefordert ist.

Steht der Verdacht im Raum, sollte man sich an eine Klinik überweisen lassen zwecks weiterer Abklärung. Zeit zu verlieren kann hier sehr gefährlich werden.

Viele Grüße
progredient ertaubt durch Otosklerose
Bilateral CI versorgt / Med El Concerto - Flex 28 / Opus 2 (Rechts : 06-2012; Links : 01-2013)
fast-foot
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Re: Otosklerose - operieren und wenn ja, ab wann?

#25

Beitrag von fast-foot »

muggel hat geschrieben:ja, kann man alles belegen.... dafür gibts wissenschaftliche Texte, primär zu finden in medizinischen Fakultäten!

Aber ich habe keine Zeit, diese dir raus zu suchen und sehe es auch nicht ein.
Ach so, ja, Du bist ja die Wissenschaft in Person und hast so etwas natürlich nicht nötig. Wie konnte ich das nur übersehen. Und natürlich dürfte es jedem einleuchten, dass es viel weniger Zeit braucht, einfach solche Aussagen einzustellen:
muggel hat geschrieben:Einen solchen unfundierten Ratschlag finde ich vollkommen fehl plaziert!

muggel hat geschrieben:Jemanden, der vielleicht Otosklerose hat, zu raten, nur alles halbe Jahr das mal überprüfen zu lassen und sozusagen "abzuwarten".... statt erst einmal zu sehen, ob es überhaupt Otosklerose ist (was man durch eine (kleine) OP machen kann) etc.... finde ich einfach falsch.
Das ist Dein gutes Recht. Ich finde es richtig (eine Operation, welche Taubheit zur Folge haben kann, finde ich so klein nun auch wieder nicht). Umgekehrt kann diese Operation eine Taubheit nicht aufhalten, welche jedoch sicher nicht unweigerlich eintreten wird (höchstens allenfalls bei Kapselotosklerose).
muggel hat geschrieben:Mit Otosklerose (falls sie es sein sollte) ist nicht zu spassen.
Na ja, die Operation kann höchstens die Schallleitungskomponente verbessern. Und wenn der entsprechende Leidensdruck nicht da ist, sehe ich (rein subjektiv) keinen Sinn, dieses Risiko einzugehen.
Wie er das sieht, ist natürlich jedem frei gestellt.

Mit Operationen ist abgesehen davon auch nicht zu spassen.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 8. Mai 2014, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
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