Hallo Mitbetroffene und Interessierte,
ab heute gehöre ich zur Gemeinde.
Ich kann es selbst nicht glauben, aber ich bin wohl schon 59 Jahre alt. Dass man in dem Alter schon das ein- oder andere dentistische Ersatzteil braucht halte ich für normal. Auch dass man eine Sehverstärker in Anspruch nimmt ist wohl ok. Aber das ich jemals auf den Weg zu einem Hörgerät sein würde, hätte ich nie gedacht. Zumal ich als Hobbymusiker immer stolz darauf war die Töne ziemlich genau gehört zu haben. Ja, aber eben leider "gehört zu haben". Denn im April 2014 war's aufeinmal vorbei damit.
Bei der Gartenarbeit setzte plötzlich ein ziemlich starker Schwindel ein. Ich habe mich dann noch ins Haus retten können und aufs Bett geschmissen. Aber da wurde es erst richtig schlimm. Ich habe bis zum Gallensaft und, gefühlt, darüber hinaus, alles erbrochen was ich jemals zu mir genommen habe. Der Kreislauf spielte verrückt, ich bekam Panik , mit kaltem Schweiß auf der Stirn und bin letztendlich mit TatüTataa ins nächste Krankenhaus transportiert worden. Die Erstversorgung (Untersuchung auf Schlaganfall etc.) war bestens. Jedoch, obwohl ich immer gesagt hatte, dass ich auf dem rechten Ohr nichts mehr höre, hat man mich erst 4 Tage später einem Ohrenarzt vorgestellt. Der hat dann einen Hörtest mit mir gemacht und festgestellt, dass ich auf dem rechten Ohr nicht mehr höre. (Toll! Das war ja ganz neu für mich!) Als Diagnose, woher er das auch immer zu wissen wollen glaubte, hat er dann eine Ruptur des "Runden Fensters" weitergegeben und eine Verlegung in die Uniklinik Göttingen empfohlen. Hierhin wurde ich wenige Stunden später verlegt und noch in der gleichen Nacht am Innenohr operiert. Der Arzt, der mich operiert hatte, erzählte mir später, dass er zwar die "Rundfestermembran" abgedichtet habe, dieses aber mehr auf Verdacht geschehen sei. So richtig etwas gesehen, dass da 'was kaputt war, hätte er nicht.
Ich war dann noch 6 Tage in der Klinik. Solange hat es gedauert bis ich wieder einigermaßen sicher auf den Beinen war. Mit Physiotherapie und häuslichen Übungen habe ich dann mein Gleichgewichtssinn wieder in den Griff bekommen. Jetzt habe ich nur noch kurz einen leichten Schwindel, wenn ich mich in die Horizontale lege. Damit kann ich leben.
Womit ich aber nicht leben kann ist, dass ich auf dem rechten Ohr fast nichts höre. Und noch schlimmer, das was ich höre ist total verzerrt. Immer wieder mal mache ich einen Test mit einem Inear-Kopfhörer im rechten (kranken) Ohr. Sprache (unbekannten Text): verstehe ich gar nicht. Musik: erkenne ich (da hilft mir wohl mein musikalisches Gedächnis), aber von einem Hörgenuss kann man bei weitem nicht sprechen.
Leider sind die Forenbeiträge die ich bis jetzt zu dem Thema "verzerrtes Hören" gelesen habe, irgendwann zu Ende, ohne das ein Ergebnis beschrieben wäre. obwohl sie schon mehrere Jahre alt sind.
Uwe 22 stellt sich vor
Re: Uwe 22 stellt sich vor
Hallo Uwe 22,
herzlich willkommen!
Ich äussere mich zuerst zu den Begebenheiten, welche klar sind:
Ansonsten kann ich leider auch nicht viel sagen. Je nachdem, wie lange der Vorfall bereits zurück liegt, kann sich das Gehör noch erholen, und auch die Verzerrungen können abnehmen.
Treten sie dauerhaft auf, und betreffen sie alle Frequenzen? Wie äussern sie sich? Ist auch eine Geräuschempfindlichkeit vorhanden? Und wie sieht das Reintonaudiogramm aus?
Wurde eine MRT durchgeführt? TEOAEs/DPOAEs; BERA? Wurde kein Recruitment diagnostiziert (etc. etc.)?
(die Fragen sind natürlich nur bei Interesse zu beantworten)
Dies vorerst.
Gruss fast-foot
herzlich willkommen!
Ich äussere mich zuerst zu den Begebenheiten, welche klar sind:
Die Ruptur des Runden Fensters ist eine relativ neue Theorie, welche als eine mögliche Erklärung eines Hörsturzes gehandelt wird. Leider ist die Wirksamkeit der entsprechenden Operation nicht nachgewiesen; hättest Du Dich etwas früher hier gemeldet, hätte ich gleich abraten können.Uwe 22 hat geschrieben:Als Diagnose, woher er das auch immer zu wissen wollen glaubte, hat er dann eine Ruptur des "Runden Fensters" weitergegeben und eine Verlegung in die Uniklinik Göttingen empfohlen. Hierhin wurde ich wenige Stunden später verlegt und noch in der gleichen Nacht am Innenohr operiert. Der Arzt, der mich operiert hatte, erzählte mir später, dass er zwar die "Rundfestermembran" abgedichtet habe, dieses aber mehr auf Verdacht geschehen sei. So richtig etwas gesehen, dass da 'was kaputt war, hätte er nicht
Ansonsten kann ich leider auch nicht viel sagen. Je nachdem, wie lange der Vorfall bereits zurück liegt, kann sich das Gehör noch erholen, und auch die Verzerrungen können abnehmen.
Treten sie dauerhaft auf, und betreffen sie alle Frequenzen? Wie äussern sie sich? Ist auch eine Geräuschempfindlichkeit vorhanden? Und wie sieht das Reintonaudiogramm aus?
Wurde eine MRT durchgeführt? TEOAEs/DPOAEs; BERA? Wurde kein Recruitment diagnostiziert (etc. etc.)?
(die Fragen sind natürlich nur bei Interesse zu beantworten)
Dies vorerst.
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Uwe 22 stellt sich vor
Hallo Uwe,
wenn die Rundfenstermembran ersetzt wurde, kann es durchaus sein, dass es noch eine gute Weile dauert, bis sich das Gehör stabilisiert und auch der Schwindel aufhört.
Hat man dich auf Morbus Meniere hin untersucht? Deiner Schilderung zufolge würde ich das nicht ausschließen.
Verzerrtes Hören spricht immer für eine Schallempfindungsstörung - beides so bei M.Meniere und Rundfenstermembranbruch.
Du brauchst nun etwas Geduld. Hat man dir ein Hörgerät verordnet?
Wie genau (genau!) sieht deine Hörkurve aus auf dem betroffenen Ohr? Kannst du bitte mal das Audiogramm oder die Messwerte hier eintragen.
Maryanne
wenn die Rundfenstermembran ersetzt wurde, kann es durchaus sein, dass es noch eine gute Weile dauert, bis sich das Gehör stabilisiert und auch der Schwindel aufhört.
Hat man dich auf Morbus Meniere hin untersucht? Deiner Schilderung zufolge würde ich das nicht ausschließen.
Verzerrtes Hören spricht immer für eine Schallempfindungsstörung - beides so bei M.Meniere und Rundfenstermembranbruch.
Du brauchst nun etwas Geduld. Hat man dir ein Hörgerät verordnet?
Wie genau (genau!) sieht deine Hörkurve aus auf dem betroffenen Ohr? Kannst du bitte mal das Audiogramm oder die Messwerte hier eintragen.
Maryanne
Re: Uwe 22 stellt sich vor
Vielen Dank für die schnellen Antworten fast-foot und Maryanne,
der Vorfall ist Mitte April gewesen liegt jetzt also bereits 4 Monate zurück.
Da ich links noch normal höre und rechts fast nichts, bemerke ich die Verzerrungen nur, wenn ich mir die In-Ear-Kopfhörer rechts einstecke. Ob alle Frequenzen betroffen sind kann ich gar nicht sagen. Obwohl, mir fällt gerade ein, manchmal höre ich z.B. Vogelgezwitscher oder Klaviertöne ziemlich laut (und verzerrt, nahezu schrill).
MRT wurde gemacht, nächste Woche habe ich einen Termin beim Neurologen.
Über die Begriffe TEOAEs/DPOAEs; BERA, Recruitment muß ich mich noch schlau googeln, die kenne ich noch nicht.
Gibt es Erfahrungen wie lange die Verzerrungen nach einer Rundfenstermembran-OP anhalten?
Von Morbus Meniere wurde ganz zu Beginn gesprochen, später nicht mehr.
Zum Thema Hörgerät sagt mein HNO, das habe noch keinen Sinn solange ich verzerrt höre. Leuchten mir ein. Das verzerrte Geräusch will ich gar nicht lauter hören. Oder gibt es da technische Möglichkeiten?
Mal allgemein gefragt: ist hier (Thema Vorstellung/Lebensgeschichte) nicht der falsche Ort um Details zu besprechen? Sollte ich nicht lieber ein neues Thema aufmachen?
Gruß Uwe
der Vorfall ist Mitte April gewesen liegt jetzt also bereits 4 Monate zurück.
Da ich links noch normal höre und rechts fast nichts, bemerke ich die Verzerrungen nur, wenn ich mir die In-Ear-Kopfhörer rechts einstecke. Ob alle Frequenzen betroffen sind kann ich gar nicht sagen. Obwohl, mir fällt gerade ein, manchmal höre ich z.B. Vogelgezwitscher oder Klaviertöne ziemlich laut (und verzerrt, nahezu schrill).
MRT wurde gemacht, nächste Woche habe ich einen Termin beim Neurologen.
Über die Begriffe TEOAEs/DPOAEs; BERA, Recruitment muß ich mich noch schlau googeln, die kenne ich noch nicht.
Gibt es Erfahrungen wie lange die Verzerrungen nach einer Rundfenstermembran-OP anhalten?
Von Morbus Meniere wurde ganz zu Beginn gesprochen, später nicht mehr.
Zum Thema Hörgerät sagt mein HNO, das habe noch keinen Sinn solange ich verzerrt höre. Leuchten mir ein. Das verzerrte Geräusch will ich gar nicht lauter hören. Oder gibt es da technische Möglichkeiten?
Mal allgemein gefragt: ist hier (Thema Vorstellung/Lebensgeschichte) nicht der falsche Ort um Details zu besprechen? Sollte ich nicht lieber ein neues Thema aufmachen?
Gruß Uwe
- Dateianhänge
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Hörtest 20140603.pdf- (18.25 KiB) 518-mal heruntergeladen
Re: Uwe 22 stellt sich vor
Hm, es ereignete sich gleichzeitig Hörverlust und Schwindel auf einer Seite.
Ich finde es nich abwegig, dass die Ursache entweder im Innenohr oder beim Hör-/Gleichgewichtsnerv liegen könnte, da diese beiden organischen Strukuren räumlich nahe beieinander liegen. Aber beim MRT scheint man ja nichts gefunden zu haben.
Aber ohne Messergebnisse kann ich natürlich nicht viel sagen (gut wären noch frequenzspezifische Untersuchungen der Stapediusreflexe und je nachdem noch kontralaterale Suppression der DPOAEs, allenfalls eine Elektrocochleographie).
Hast Du denn mit der Zeit wieder besser gehört (wenn auch verzerrt), oder sind Dir die Verzerrungen bereits einigermassen kurz nach dem Ereignis aufgefallen (vor der Operation)?
Ohne die Ergebnisse (insbesondere) der erwähnten Untersuchungen kann ich leider nicht viel sagen (auf Grund der Ergebnisse aber vermutlich immerhin einiges ausschliessen).
Gruss fast-foot
Ich finde es nich abwegig, dass die Ursache entweder im Innenohr oder beim Hör-/Gleichgewichtsnerv liegen könnte, da diese beiden organischen Strukuren räumlich nahe beieinander liegen. Aber beim MRT scheint man ja nichts gefunden zu haben.
Aber ohne Messergebnisse kann ich natürlich nicht viel sagen (gut wären noch frequenzspezifische Untersuchungen der Stapediusreflexe und je nachdem noch kontralaterale Suppression der DPOAEs, allenfalls eine Elektrocochleographie).
Spezifisch zu dieser Konstellation habe ich hier keine Informationen; allgemein können sich Verzerrungen aber über den Zeitraum von Monaten bis sogar Jahren zurück bilden (müssen aber nicht).Uwe22 hat geschrieben:Gibt es Erfahrungen wie lange die Verzerrungen nach einer Rundfenstermembran-OP anhalten?
Hast Du denn mit der Zeit wieder besser gehört (wenn auch verzerrt), oder sind Dir die Verzerrungen bereits einigermassen kurz nach dem Ereignis aufgefallen (vor der Operation)?
Also scheinen Schwankungen in der Hörempfindung vorhanden zu sein. Es gibt ein paar Krankheiten, bei welchen Schwankungen als Symtome auftreten, aber der Hergang und auch die anderen Symtome passen dann nicht dazu.Uwe22 hat geschrieben:Obwohl, mir fällt gerade ein, manchmal höre ich z.B. Vogelgezwitscher oder Klaviertöne ziemlich laut (und verzerrt, nahezu schrill).
Es wäre immerhin denkbar, dass Du in einem "lauteren Bereich" weniger verzerrt hörst. Wenn nicht, ergibt es vermutlich keinen Sinn (es sei denn, Du würdest es als Gewinn empfinden).Uwe22 hat geschrieben:Zum Thema Hörgerät sagt mein HNO, das habe noch keinen Sinn solange ich verzerrt höre. Leuchten mir ein. Das verzerrte Geräusch will ich gar nicht lauter hören.
Ohne die Ergebnisse (insbesondere) der erwähnten Untersuchungen kann ich leider nicht viel sagen (auf Grund der Ergebnisse aber vermutlich immerhin einiges ausschliessen).
Wenn Du ein neues Thema startest, fände ich es gut, wenn Du Deine Beiträge kopieren und zu einem Startbeitrag zusammen fassen würdest; dann sind alle Informationen beisammen.Uwe22 hat geschrieben:Mal allgemein gefragt: ist hier (Thema Vorstellung/Lebensgeschichte) nicht der falsche Ort um Details zu besprechen? Sollte ich nicht lieber ein neues Thema aufmachen?
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Uwe 22 stellt sich vor
Danke fast-foot,
ich werde dann ein neues Thema eröffnen, nachdem ich beim Neurologen war und dann, wie Du anregst, die Symptome noch einmal zusammenfassen.
Das mit dem Hören von Vogelgezwitscher und Klaviertönen habe ich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Das manchmal bezieht sich nicht darauf, dass ich es mal höre und mal nicht, sondern wenn manchmal ein Vogel zwitschert oder ich manchmal Klaviermusik höre, dann ...
Dein Vorschlag von frequenzspezifische Untersuchungen ( und wenn's geht auch die anderen Vorschläge, wobei das nicht so ganz einfach für mich ist) werde ich an meinen HNO weitergeben.
Übrigens fällt mir noch ein, dass ich zu erwähnen vergaß, dass ich ständig ein Rauschen im kranken Ohr höre. Ab und zu, ca. 2 mal pro Woche im Durchschnitt, kommt kurz ein Piepen hinzu.
Gruss Uwe
ich werde dann ein neues Thema eröffnen, nachdem ich beim Neurologen war und dann, wie Du anregst, die Symptome noch einmal zusammenfassen.
Das mit dem Hören von Vogelgezwitscher und Klaviertönen habe ich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Das manchmal bezieht sich nicht darauf, dass ich es mal höre und mal nicht, sondern wenn manchmal ein Vogel zwitschert oder ich manchmal Klaviermusik höre, dann ...
Dein Vorschlag von frequenzspezifische Untersuchungen ( und wenn's geht auch die anderen Vorschläge, wobei das nicht so ganz einfach für mich ist) werde ich an meinen HNO weitergeben.
Übrigens fällt mir noch ein, dass ich zu erwähnen vergaß, dass ich ständig ein Rauschen im kranken Ohr höre. Ab und zu, ca. 2 mal pro Woche im Durchschnitt, kommt kurz ein Piepen hinzu.
Gruss Uwe
Re: Uwe 22 stellt sich vor
Hallo Uwe,
wie geht es Dir denn mittlerweile? Ich finde leider den Thread
nicht mehr, den Du regelmäßig updatest.
Lieber Gruß,
Simone
wie geht es Dir denn mittlerweile? Ich finde leider den Thread
nicht mehr, den Du regelmäßig updatest.
Lieber Gruß,
Simone
