weitere Hörverschlechterung, alles dumpf, Schwindel, noch dazu: falsches Hörgerät?

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Catschi
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weitere Hörverschlechterung, alles dumpf, Schwindel, noch dazu: falsches Hörgerät?

#1

Beitrag von Catschi »

Guten Abend,

dies ist mein erster Beitrag hier im Forum.
Ich bin 35 Jahre alt und seit 16 Jahren nach einem Lärmtrauma (Diskothekbesuch) und jahrelanger Musikmacherei hochtonschwerhörig.

Ich habe einen Tinnitus (vor allem rechts) und mein Gehör wurde in den 16 Jahren schrittweise immer schlechter. Erst brauchte ich kein Hörgerät, dann ging es nicht mehr ohne. War seit 2004 mit dem GN Resound Air mit dünnem Schlauch versorgt. Das Gerät machte für mich einen natürlichen Klang und ich kam Jahre echt gut zurecht.

In den letzten Jahren wurde es aber immer schwieriger, vor allem in Gruppensituationen, im Restaurant oder auch beim Fernsehen.
Es war klar: ein neues Hörgerät muss her. Habe lange alles mögliche getestet und mich dann letztendlich für das Starkey pro 9 entschieden. Nun habe ich es ein Jahr und komme damit überhaupt nicht zurecht. Die Sprachverständlichkeit ist sehr schwierig, es klingt scheppernd und unklar.

Seit nun genau 2 Monaten geht es mir nun wirklich schlecht. Ich dachte nach meiner Schwangerschaft immer wieder, dass mein linkes Hörgerät vielleicht einen Wackelkontakt hätte, da es immer mal wieder so dumpf wurde, ging dann zum Akustiker, der feststellte, dass alles normal sei und daraufhin ging ich zum HNO. Mein Hochtonabfall war um fast weitere 30 DB runtergesackt... Diagnose Hörsturz eher unklar, da es nicht plötzlich eintrat, sondern wohl eher schleichend innerhalb eines Jahres. Trotzdem bekam ich Cortison, was nichts brachte. Mein Tinnitus ist seit 2 Monaten extrem laut (kaum aushaltbar) mit Ausnahme von wenigen Tagen (warum war er da aber wieder leiser bzw. warum wurde er wieder lauter??). Ich habe seit 2 Monaten immer mal wieder mit Schwindel zu tun und fühle mich einfach nicht mehr normal. Seit ein paar Tagen bekomme ich wieder Cortison, da der Schwindel und das Dumpfe einfach nicht weggehen. Habe nun auch MRT-Termin zum Ausschluss eines Akustikneurinoms.

Da wir vor einem knappen Jahr umgezogen sind, habe ich hier einen neuen Akustiker gefunden. Er meint, das Starkey wäre definitiv nicht seine erste Wahl für mich gewesen. Er hat mir Otoplastiken angefertigt, auch dies bringt aber keinen richtigen Erfolg. Klingt eigentlich noch dumpfer. fange jetzt nochmal an, neues Hörgeräte zu testen, was extrem ärgerlich ist, da ich gerade knapp 1600 € bezahlt habe und die Kasse erst in fünf Jahren wieder was dazuschießt... aber so komme ich einfach nicht mehr zurecht...
Teste jetzt bald das Siemens Motion. Kennt das Jemand?

Weiss nicht, ob alles psychosomatisch ist und am Stress wegen des schlechten Hörens liegt oder organische Ursachen hat. Toll wäre es aber, wenn ich wieder besser hören würde, gerade in Gruppensituationen.

Hat Jemand einen Rat? Oder kennt das vielleicht auch Jemand, das nach der Schwangerschaft das gehör schlechter wurde und der Tinnitus viel lauter (Schlafmangel, Stress, etc.) und nach einer erholsameren Zeit wieder besser???

Hänge ein Audiogramm an.

Vielen Dank und einen schönen Abend,
Catschi
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frieda
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Registriert: 9. Mär 2011, 09:48
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Re: weitere Hörverschlechterung, alles dumpf, Schwindel, noch dazu: falsches Hörgerät?

#2

Beitrag von frieda »

Hallo Catschi,

zu dem dumpfen Hören und dem Schwindel kann ich nichts sagen, das klingt auf jeden Fall abklärbedürftig.
Bei mir hat sich nach beiden Schwangerschaften das Gehör erheblich verschlechtert, ich nehme mal an Schlafmangel und Babygeschrei direkt am Ohr waren da mit Hauptursachen. Tinnitus habe ich sowieso schon immer, aber bei Schlafmangel wird er auch stärker.

besonders Baby Nummer zwei war sehr herausfordernd, besonders nachts. Da ich merkte, dass (dauerhaft) laute Geräusche Tinnitus und Gehör verschlechtern, legte ich mir - so blöd es klingt - Schallschutzhörer zu. Damit lies sich dann auch gleich viel entspannter das schreiende Baby trösten und diese Entspanntheit übertrug sich auf Zwergi, wodurch er schneller ruhig wurde. Seitdem sind Schallschutzhörer unser Standardgeschenk für Neueltern :-D

Ich hoffe du findest passende Hörgeräte. Zu den Siemens kann ich leider nichts beitragen. Viel Erfolg bei der Suche!
Nach steiler Karriere in die Schwerhörigkeit und einseitige Taubheit nun Borg :p
fast-foot
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Re: weitere Hörverschlechterung, alles dumpf, Schwindel, noch dazu: falsches Hörgerät?

#3

Beitrag von fast-foot »

Hallo Catschi,

wurde denn sonst noch etwas gemessen bzw. geschieht dies noch (bspw. TEOAEs und DPOAEs)?

Den Verlauf der Hörschwellen würde ich als "klassische C_5-Senken" bezeichnen, wie sie bei Lärmschwerhörigkeit typischerweise auftreten. Vielleicht liegt auch eine durch eine spezifische genetische Disposition bedingte besondere Anfälligkeit auf Lärm vor (und/oder diese wurde durch das erste Lärmtrauma hervor gerufen).

Als Massnahme sehe ich im Moment einzig eine Hörgeräteversorgung. Zu einem späteren Zeitpunkt könnten CIs in Betracht kommen. Ich denke, dass im Moment die Indikation noch nicht gegeben ist (wobei ich das Sprachverstehen nicht kenne).

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Catschi
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Re: weitere Hörverschlechterung, alles dumpf, Schwindel, noch dazu: falsches Hörgerät?

#4

Beitrag von Catschi »

Hallo ihr zwei,

Danke für eure Antworten.

Frieda, hat sich dein Gehör denn wieder etwas Schlaf hattest bzw. wurde der Tinnitus wieder leiser...?

Und kennt irgendjemand das Siemens Gerät?

Viele Grüße
Catschi
frieda
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Registriert: 9. Mär 2011, 09:48
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Re: weitere Hörverschlechterung, alles dumpf, Schwindel, noch dazu: falsches Hörgerät?

#5

Beitrag von frieda »

Der Tinnitus wurde leiser, aber das Gehör hat sich nicht wieder erholt. Hatte 5 Monate nach der Geburt meines ersten Kindes meinen ersten, richtigen Hörsturz, der auch mit Infusionstherapie im Krankenhaus versorgt wurde. Nach dem Hörsturz erholte sich das Gehör zwar wieder etwas, aber es nahm allgemein ab und es folgten weitere Hörstürze, die mit der Zeit häufiger wurden, bis sich mein linkes Ohr vor einem guten Jahr komplett verabschiedet hat.
Diese Hörstürze oder auch Fluktuationen waren ein wichtiger Grund für meine Entscheidung für ein CI.

Meine persönliche Einschätzung des ganzen ist: klar, durch den Stress mit den Kindern hat sich der Hörverlust vermutlich beschleunigt, trotzdem wäre es über kurz oder lang wohl auch so passiert. Deshalb konzentriere ich mich eher darauf, möglichst gut mit dem jetzigen Hören zurecht zu kommen. Im Moment ist das rechte Ohr auch halbwegs stabil, das hilft natürlich.
Nach steiler Karriere in die Schwerhörigkeit und einseitige Taubheit nun Borg :p
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