Hallo,
RemyRiver hat geschrieben:Da liegt schon mein Problem. Will man dem Kind wirklich auf biegen und brechen die Lautsprache aufzwingen?
Ich habe vom primären Ziel einer Versorgung geschrieben und damit eine Versorgung mit Hörgerät bzw.
CI gemeint.
RemyRiver hat geschrieben:Entscheidet man sich jetzt sofort fuer CIs...
Wer hat davon gesprochen, sich sofort für
CIs zu entscheiden? Ich jedenfalls nicht; siehe hier:
fast-foot hat geschrieben:Von daher gesehen könnte eine Versorgung mit CIs zu einem späteren Zeitpunkt eine Option sein.
RemyRiver hat geschrieben:Da stellt sich mir halt die Frage ob man selber als Mutter genau sowas fuer sein Kind entscheiden will. Die Maedchen ist nicht mal 3, und dann eine solch Schwerwiegende Entscheidung zu treffen, wo selbst die Aerzte von abraten...
Entscheiden müssen die Eltern so oder so, was zu tun ist. Diese Verantwortung kann ihnen niemand abnehmen. Auch eine Entscheidung gegen eine Implantation ist je nachdem genau so schwer wiegend.
RemyRiver hat geschrieben:Ob du die vollstaendige Schaedigung durch die HGs erreichst oder durch die CI, was macht das fuer einen Unterschied? Und CI kannst du doch immer noch machen lassen falls das HG diese Schaedigungen verursachen, oder nicht?
Der eine Unterschied betrifft die Zeit. Wenn der Lautspracherwerb mit Hörgeräten nicht möglich ist, sollte eine
CI-Implantation im Alter von etwa vier Jahren erfolgt sein, möchte man keine unüberwindbaren Einbussen in der Entwicklung der Lautsprache riskieren - vorausgesetzt, die Gebärdensprache wurde intensiv gefördert, wobei natürlich für den Erfolg eines
CIs keine Gewähr besteht.
RemyRiver hat geschrieben:Um was zu erreichen? Einen L1 Lautspracherwerb? oder damit das CI ueberhaupt gemacht werden kann? CIs sind auch bei Menschen Moeglich die schon ihr Leben lang Taub/Schwerhoerig waren, warum sollte es nicht auch erst mit 20 hier moeglich sein?
Wenn jemand noch nie gehört hat, dann kann er es mit 20 nicht mehr lernen, insbesondere kann er die Lautsprache nicht mehr erwerben (na ja, stimmt so nicht ganz - auch Gehörlose können die Lautsprache erwerben - bloss nicht akustisch verstehen, und das ist ja der entscheidende Punkt (zumindest aus meiner Sicht)). Es geht um die Entwicklung der retrocochleären Hörbahnen. Wenn diese nicht ab einem gewissen Alter mit ausreichend Input (egal, ob mit oder ohne Hilfsmittel) statt finden kann, dann kann diese nicht mehr nachgeholt werden.
Etwas anderes ist es, wenn jemand die retrocochleären Hörbahnen bereits zu einem gewissen Grade entwickelt hat und danach vollständig ertaubt. Hier bestehen grössere Chancen, mit
CI auch zu einem viel späteren Zeitpunkt noch etwas zu erreichen.
Allgemein:
Mir ist es in erster Linie wichtig, auf Optionen und Zusammenhänge hin zu weisen.
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme