Welche Art der BERA-Diagnostik ist notwendig ?

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Locke2017
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Re: Welche Art der BERA-Diagnostik ist notwendig ?

#26

Beitrag von Locke2017 »

Kann Erik "normal" sprechen ?
Habe jetzt soviel Beispiele gehört von Grammatikproblemen über Lautbildungsstörungen bis hin zu dass es doch nicht klappt ....
Das ist ein wahnsinnig großes Spektrum 😕
fast-foot
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Re: Welche Art der BERA-Diagnostik ist notwendig ?

#27

Beitrag von fast-foot »

Hallo Locke2017,

hier meine Sichtweise:
Locke2017 hat geschrieben:Der Arzt sagte es ist zwar nicht schön für uns aber es steht außer Frage dass sie völlig taub ist.
Ich habe nicht viel Zeit, deshalb nur kurz:

Wurde eine Verhaltensaudiometrie durchgeführt, und wenn ja, mit welchem Resultat?

Ausserdem war Deine Ueberlegung korrekt:

Es könnte sein, dass man fest gestellt hätte, dass die Hörschwellen gemäss durchgeführter BERA bei etwas über 100 dB liegen würden, wenn man mit höheren Schalldruckpegeln gearbeitet hätte (was nicht mehr üblich scheint).

Ausserdem liegen die Hörschwellen bei Kindern in diesem Alter mit einer normalen Entwicklung des Gehörs gemäss BERA nicht bei 0 dB, sondern bei etwa 25 dB bis 30 dB.

Und die Entwicklung der retrocochleären Hörbahnen wird möglicherweise durch die Verwendung von Hörgeräten erst angestossen.

Ich weiss zwar nicht genau, wie die Aussage des Arztes genau zu interpretieren ist bzw. was er genau meint. So relevant finde ich sie jedoch nicht, denn, was zählt, ist die Frage, ob man davon ausgehen kann, dass nach ausreichend langer Verwendung von Hörgeräten sich keine Hörreaktionen in dem Masse einstellen werden, dass der Erwerb der Lautsprache möglich sein kann.

Diese Frage beantworte ich so: das kann man zu diesem Zeitpunkt nicht sagen.

Daher gilt: Hörgeräte anpassen und ausreichend lange testen!

Noch kurz zur Voruntersuchung: diese halte ich zum aktuellen Zeitpunkt nich für notwendig, denn:

"Sinken nach ausreichend langer Verwendung von Hörgeräten die Hörschwellen", so muss ein (zumindest teilweise) funktionierender Hörnerv vorhanden sein. Wenn man dann davon ausgeht, dass Hörgeräte nicht ausreichen werden (um die Lautsprache in ausreichendem Masse zu erwerben), so kann man dann eine CT im Rahmen einer CI-Voruntersuchung durchführen. Vorher würde ich persönlich dies nicht tun, auf Grund der sehr hohen Strahlenbelastung.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
fast-foot
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Re: Welche Art der BERA-Diagnostik ist notwendig ?

#28

Beitrag von fast-foot »

Nachtrag:

[qute=Locke2017]Das mag jetzt naiv klingen aber wie hört man mit CIs ? Du schreibst dein sohn hört nur tiefe Töne ? Ich hatte gedacht- vermutlich auch zu naiv- dass man mit CIs dann alle Töne -ich weiß es gibt wohl nur 22- hören können ?!?![/quote]

Noch kurz hiezu:

Die "akustischen Informationen" werden auf unterschiedliche Art kodiert. Die Anzahl der unterschiedlichen Frequenzen, welche gehört werden können, ist nicht durch die Anzahl der Elektroden begrenzt. Allerdings ergeben sich Probleme, wenn "nahe beieinander liegende Töne erklingen"; diese können (im Vergleich zum normalen Gehör*) viel weniger gut oder auch überhaupt nich "einzeln gehört werden".

Es werden verschiedene Kodierungsstrategien angewendet, um "ein möglichst gutes Hören zu realisieren". Beispielsweise setzt Med-El bei tiefen Tönen auch auf die "Berücksichtigung der zeitlichen Information" etc. etc. etc.
ABBC3_OFFTOPIC
Ich selbst habe eine Kodierungsstrategie entwickelt, welche es ermöglicht, "sämtliche Informationen, welche ein gesundes Gehör (in der entsprechenden Auflösung) verarbeiten kann", an den Hörnerv weiter zu leiten, auch wenn hierfür nur die übliche Anzahl an Elektroden zur Verfügung steht.
Wenn man also die so kodierten Informationen an einen künstlichen Hörnerv (via künstliche Cochlea) leiten und das Signal bei den Nervenfasern abgreifen würde, wäre ein COmputer mit entsprechender/m Schnittstelle und Programm in der Lage, das ursprüngliche Signal so zu rekonstruieren, dass es unverfälscht wieder gegeben werden kann, so dass ein normales Gehör nicht unterscheiden kann, ob es (bspw. die Musik) direkt ab CD hört oder aber via den Umweg Prozessor, künstliche Cochlea/Hörnerv und Rechner.
Die Frage lautet, ob das Hirn in der Lage wäre, neuronale Netze so zu aus zu bilden/um zu gestalten, dass die Informationen adäquat entschlüsselt werden können.
fast-foot
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Locke2017
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Re: Welche Art der BERA-Diagnostik ist notwendig ?

#29

Beitrag von Locke2017 »

Hallo,

@ fast Food:
Ich werde den zeitlichen Ablaufplan mit dem behandelnden Arzt nochmal besprechen und fragen was gegen eine VU im Januar kurz vor einer eventuellen Op spräche.
Auch möchte ich in Erfahrung bringen ob man sie nicht nochmal testen kann ob sie über 100 Dezibel hören kann.
Kann man so ein Implantat auch wieder entfernen ohne das Ohr nachhaltig geschädigt zu haben?
Wieviel Dezibel kann ein HG ausgleichen ( angenommen sie würde ab ü 100 Dezebel etwas hören)?

Wenn du so eine Kodierung entwickelt hast -ist die dann auch entsprechend anwendbar aktuell und nutzbar für die Implantate oder sind das nur deine Ergebnisse die du für dich erarbeitest?

Bist du selbst auch Hörbeeinträchtigt ?

Fragen über Fragen -Danke für eure hilfreichen Antworten !

Liebe Grüße

Lockes Mama❤

Achso am Freitag werden die Hörgeräte angepasst, muss ich auf was spezielles achten?
Welche Unterschiede gibt es bei den zwergen bei den Geräten ins alltag?
Gibt es welche die besonders leicht sind und nicht drücken oder so?
Kann man die HGs fixieren mit z.B einem Stirnband oder stört man dann die Geräte ?
Gibt es ansonsten andere Hilfsmittel die die HGs an Ort und Stelle halten ?

Achso und woher weiß ich welcher Art der Hörstörunge meine Locke hat?
Ich habe jetzt gelesen von Knochenleitstörung, Schallleitschwerhörigkeit etc?!?!
fast-foot
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Re: Welche Art der BERA-Diagnostik ist notwendig ?

#30

Beitrag von fast-foot »

Hallo Locke2017,

hier meine Sichtweise:
Locke2017 hat geschrieben: Ich werde den zeitlichen Ablaufplan mit dem behandelnden Arzt nochmal besprechen und fragen was gegen eine VU im Januar kurz vor einer eventuellen Op spräche.
Ja, das fände ich gut. Ich persönlich würde allerdings etwas mehr Zeit für das Testen der Hörgeräte einplanen bzw. damit rechnen, diesen bei Bedarf zu verschieben (oder ab zu sagen).
Locke2017 hat geschrieben:Auch möchte ich in Erfahrung bringen ob man sie nicht nochmal testen kann ob sie über 100 Dezibel hören kann.
Unbedingt notwendig finde ich das nicht. Entweder verbessern sich die Hörschwellen nach (ausreichend langer Testung) von Hörgeräten, oder sie tun es nicht. In letzterem Falle kommt dann die Entscheidung, ob man CIs implantieren will (oder "voll auf die DGS setzt").
Locke2017 hat geschrieben:Kann man so ein Implantat auch wieder entfernen ohne das Ohr nachhaltig geschädigt zu haben?
Man muss damit rechnen, dass man das Gehör schädigt. Aber auch sonst ist es aus den verschiedensten Gründen nicht optimal, wenn man unnötigerweise implantiert (auch wenn sich dies erst im Nachhinein heraus stellen sollte).
ABBC3_OFFTOPIC
Locke2017 hat geschrieben:Wenn du so eine Kodierung entwickelt hast -ist die dann auch entsprechend anwendbar aktuell und nutzbar für die Implantate oder sind das nur deine Ergebnisse die du für dich erarbeitest?
Die "Ergebnisse" sind nicht öffentlich, aber prinzipiell könnte man "damit arbeiten" (das heisst, man müsste Studien durchführen). Es wäre jedoch möglich, dass die Kodierungsstrategie (bzw. eine, welche mehr oder weniger auf dem selben Prinzip beruht etc.) unabhängig von mir bereits entwickelt wurde/werden wird.
Es ging mir auch darum, zu zeigen, dass die Anzahl der Elektroden an und für sich nicht so einschränkend sein muss, wie man sich in der Regel vorstellt.
Locke2017 hat geschrieben:Achso und woher weiß ich welcher Art der Hörstörunge meine Locke hat?
Ich habe jetzt gelesen von Knochenleitstörung, Schallleitschwerhörigkeit etc?!?!
Laut Deiner Schilderung würde ich davon ausgehen, dass vorwiegend eine Schallempfindungssörung vorliegt (die Schallleitung scheint mehr oder weniger intakt).

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
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