Hier mal ein paar (Zwichen-) Bemerkungen aus meiner Sicht (ich habe mich erst bis "irgendwo auf Seite 5 durch gearbeitet":
Ohrenklempner hat geschrieben:Wenn die Unbehaglichkeitsgrenze nämlich zu niedrig ist, riegeln die Hörgeräte auch im Ausgangspegel zu vorsichtig ab. Das bedeutet weniger Dynamik und schlechteres Verstehen in geräuschvollen Hörsituationen.
Diese Aussage halte ich für eine unbewiesene Behauptung. Es gibt millionen von Einstellmöglichkeiten für einen bestimmten Hörverlust. Das beste Sprachvestehen wird nicht einfach mit der höchsten Verstärkung erzielt. Möglicherweise (nur als Beispiel) kann man in einem Bereich, in welchem gar kein Hörverlust vorhanden ist, etwas verstärken, dafür im Bereich mit dem stärksten Hörverlust überhaupt nicht (da dort überhaupt nichts gehört wird und die Hörschwelle falsch gemessen wurde (Stichwort "deaf region"), da "benachbarte Areale reagieren" etc.
Wegen der bei einer erhöhten Verstärkung "sich erhöhenden Breitbandigkeit des Hörens" entsteht auch mehr Brei.
Mit welcher Einstellung das beste Sprachverstehen erzielt werden kann, ist meiner Ansicht nar nur mittels eines mathematischen Verfahrens eruierbar.
Die nachfolgende Schilderung könnte hiermit erklärbar sein:
hörmal hat geschrieben:Es tatsächlich so, wie Du es beschreibst, das mir das Ganze nicht wirklich laut vorkam. Es wirkte alles zu sehr gedämpft und geregelt, was aber mehr auf die Widex als auf die Oticon zutrifft. Deswegen hatte ich auch den ersten Akustiker gebeten die Regelung nicht zu empfindlich einzustellen, heißt nicht zu viel weg filtern, so dass bei mir mehr ankommen sollte. Das ist jetzt natürlich laienhaft von mir wiedergegeben. Das ist im Moment bei den Widex in die Richtung eingestellt.
Es wirkt jetzt alles lauter aber eher nicht verständlicher.
Dani! hat geschrieben:Jeweils 10dB sind immerhin eine Halbierung des nötigen Schalldrucks.
Na ja, das entspricht eher einem Unterschied von Faktor 3,16.
uninteressant hat geschrieben:Oder einfach nur Training durch bessere Hörgeräte.
Vergiss es! Völlig unmöglich!
Dani! hat geschrieben:Es klingt viel ausgewogener. Ich kann mir aber trotzdem nicht vorstellen, dass man eine Verzerrung / Klirrfaktor im vorgesehenen Betriebsbereich auf so hohem Hörverlust wahrnimmt. (Das ist lediglich meine Meinung, ich bin da jedoch kein Experte). Der Klirrfaktor bei normalen Lautsprechern kommt ja auch erst in der Nähe der Leistungsgrenze richtig zum Tragen, wenn es sich nicht gerade um die allerbilligsten Lautsprecher handelt.
Das kann man doch nicht generell sagen. Die harmonischen Verzerrungen treten bei verschiedensten Frequenzen auf (bzw. bestehen aus diesen). Wenn Du im Bereich einer starken "Störfrequenz" gut (bzw. besser) hörst, ist hörst Du natürlich genau diese Verzerrung (besser).
Ausserdem fangen die Hörer offensichtlich bereits nach einem Jahr an, bedeutend stärker zu verzerren, als im Datenblatt angegeben ist (was bereits 6 % und höher sein kann). Da es eh nur Herstellerangaben sind, kann man sich leicht ausrechnen, dass der Klirrfaktor schnell ein mal bei über 10 % zu liegen kommt, worauf ich an anderer Stelle hin gewiesen - und eine Welle der Empörung bei Akustikern asugelöst hatte.
Die entsprechenden Falschaussagen seien somit an dieser Stelle korrigiert.
Hoffi hat geschrieben:Die Verbesserung der Hardware (speziell Lautsprecher) müsste eigentlich Hauptaufgabe der Hersteller sein. Davon hört man aber wenig.
Hier bin ich anderer Ansicht. Es gehört auch eine software mit ausgeklügelten Algorithmen dazu. Da scheint es an Innovation zu mangeln (ich vermute, da mehr Gewinn resultiert, wenn man den (für die eigentliche Kernfunktionalität: gutes Hören und Verstehen insbesondere im Störschall mittels Abgabe möglichst geringer Lärmdosen), und deshalb wird versucht, von dieser Begebenheit mit der Anrpeisung jedes möglichen Bullshits ab zu lenken ("die Geräte sind jetzt noch unsichtbarer").
Die Strategie scheint ja auf zu gehen, wenn man nur ausreichend Kohle in die Werbung steckt (was die Geräte ebenfalls verteuert) etc.
Siehe auch hier:
Hoffi hat geschrieben:Ich wundere mich immer wieder, dass man die Lärmunterdrückung nicht besser hinbekommt.
Tja, da müsste man grundlegend anders an die Sache heran gehen.
waswie hat geschrieben:Mhm - eine Lärmunterdrückung ist vielfach recht angenehm. Jedoch liegen die wirklich nervenden Komponenten des Lärms im oberen Frequenzbereich. Aber genau dies ist auch der Frequenzbereich der Zischlaute, die das Verstehen ausmachen. Zwischen Lärm angenehmer machen und Verständlichkeit kann man deshalb nur Kompromisse eingehen, weil sich die Forderungen eigentlich widersprechen.
Diese Aussage gilt für die Verwendung von aktueller, also Steinzeittechnologie...
uninteressant hat geschrieben:Ich finde hier wird zuviel vom Hörgerät verlangt, was teilweise nicht mal der Normal Hörende tut.
Nein, ein Normalhörender hat ganz einfach gesagt ganz viele Möglichkeiten bspw. der Herausfilterung von ihm wichtigen akustischen Inhalten, welche ein Schwerhöriger nicht hat. Deshalb ist es sinnvoll, wenn ihm ein Hörsystem diese Arbeit abnehmen kann.
Ich denke einfach, dass im Prinzip nicht "zu viel" verlangt wird (kann natürlich vorkommen).
uninteressant hat geschrieben:Ich denke eher du hast es verlernt dich auf das wesentliche zu konzentrieren. Das Gehirn kann das eigentlich.
Nicht unbedingt. Nur schon eine Störung der Innenohrfunktion kann diese Fähigkeit, bestimmte akustische Inhalte zu selektionieren, beträchtlich einschränken. Da hilft dann ab einem gewissen Punkt alle Konzentration nichts mehr.
uninteressant hat geschrieben:Zweiter Erklärungsansatz: Es gibt bei mir Menschen, überwiegend Frauen, die reden in Frequenzen und Lautstärken da habe ich grösste Mühe diese zu verstehen. Manchmal habe ich da ein richtiges Loch, als ob die Hörgeräte bei diesen Personen entweder stumm schalten oder deutlich weniger verstärken. Selbst nach der Bitte doch mal lauter zu reden kommt immer noch nichts an.
Hier könnte allenfalls die Durchführung einer Frequenzkompression hilfreich sein.
uninteressant hat geschrieben:Es war auch nicht so, dass ich Geräusche hörte, die sie nicht hörte - ich hatte nur den Eindruck dass ich diese überproportional höre.
Ich vermute, dass die Hörgeräte falsch eingestellt sind. Genau diese Geräusche (laut, aber nicht extrem laut) sollten (etwas vereinfacht ausgedrückt) vom Schwerhörigen nicht plötzlich als extrem laut empfunden werden. Wenn dann noch auf die Hörentwöhnung verwiesen wird, würde ich den Akustiker wechseln (wenn die Problematik wirklich so vorhanden ist).
Hoffi hat geschrieben:Die Schädigung der äußeren OHC ist ja die Ursache, dass die lauten Störgeräusche nicht mehr gedämpft werden. Mit Verarbeitung der Signale im Gehirn hat das wohl nichts zu tun.
Je mehr ich die OHC mit Lärm belaste umso mehr werden kaputt gehen. Ist ja logisch, wenn ich z. B. mit 80 dB drauf gehe.
Richtig, wobei auch die inneren Haarzellen geschädigt werden können und insbesondere auch die retrocochleären Hörbahnen sowie auch das Sprachzentrum.
Gruss fast-foot