Die Situation der hochdosierten Low-Level-Lasertherapie, für die immer noch keine entsprechenden Studien durchgeführt wurden, teilte Dr. Wilden im Juni 2012 seinen Patienten mit.
Hierin verweist er besonders darauf, dass diese Therapie nicht nur bei Tinnitus, Morbus Menière und Altersschwerhörigkeit wirksam ist, sondern besonders auch bei Schwerhörigkeit von Kindern und Jugendlichen.
Hier können Sie diese E-Mail lesen: http://www.tinnituspatient.de/emaildrwjuni12.pdf
mansi
Lasertherapie auch bei kindlicher Schwerhörigkeit
Re: Lasertherapie auch bei kindlicher Schwerhörigkeit
Zitat aus dem Schreiben:
Ein paar Beispiele hierzu finden sich im nächsten Beitrag.
Gruss fast-foot
Meine Interpretation ist eine ganz andere. Ich habe mir die Seite von Dr. Wilden angesehen und bin zum Schluss gekommen, dass die Thesen, welche die Wirksamkeit der LLLT begründen sollen, in sich völlig widersprüchlich sind und dem Kenntnisstand der aktuellen Forschung widersprechen."Am 23.03.2012 haben wir alle deutschsprachigen HNO Universitätskliniken bzw.deren Ordinarien angefragt und sie um die Durchführung einer Überprüfung/Studie zur hochdosierten Low Level Lasertherapie nach Dr. Wilden gebeten, siehe Anhang 3.
Leider haben wir dazu lediglich 4 negative Rückantworten erhalten. Alle
übrigen HNO- Universitätskliniken haben überhaupt nicht reagiert. Auch dies bedauern wir sehr.
Unsere Interpretation der geschilderten Lage ist, dass die offizielle HNO Heilkunde kein Interesse hat, ihre bisherige Strategie zur Behandlung von Innenohrüberforderungen zu verändern bzw. eine eventuell mögliche Veränderung zuzulassen.
Ein paar Beispiele hierzu finden sich im nächsten Beitrag.
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Lasertherapie auch bei kindlicher Schwerhörigkeit
Hier also paar Beispiele (Zitate stehen zwischen Anführungsstrichen):
"Bei der Mehrzahl aller Betroffenen aber wird der Tinnitus als besonders quälend und häufig als einziges Symptom ihrer Innenohrüberforderung erlebt. Dies hat unglücklicherweise dazu geführt, daß Tinnitus oft überhaupt nicht als das verstanden wird was er biologisch tatsächlich ist: das Schmerzsignal der überforderten Hörzellen im Innenohr (www.dr-wilden.de). Die Hörzellen sind so extrem auf ihre spezifische Aufgabe der akustischen Signalgebung spezialisiert, daß sie uns ihre zelluläre Überforderung nur als akustisches Signal übermitteln können."
Ich lach' mich schief. Für Schmerzempfindungen sind Nozizeptoren zuständig (gleich unsinnig wäre die Behauptung, dass diese dermassen spezialisiert sind, dass sie nicht ein Mal in der Lage sind, einen Höreindruck zu übermitteln, selbst wenn es gefährlich laut ist. Einen Ueberblick darüber kann man sich im Anhang 2 verschaffen).
Ausserdem kann Tinnitus auch bei Leuten existieren, die gar kein(e Verbindung zum) Innenohr haben.
"Hören ist für den Körper ein ihm von außen aufgezwungener Arbeitsprozess. Von „alleine“ würde das Ohr nicht hören (arbeiten), sondern uns lediglich durch sein Nichtshören (der Stille) uns seinen Zustand der Nichtarbeit als Stille (Ruhe) vermitteln. Vom Hörorgan aus betrachtet ist ihm dies sein liebster, da unbelasteter Zustand."
Das stimmt nicht. Die Aufrechterhaltung des Ruhepotentials an der Membran der Haarzellen ist ein aktiver, Energie verbrauchender Prozess, da gegen bspw. osmotische Kräfte Kalium-Ionen in die Zelle hinein- und Natrium aus dieser hinaus befördert werden müssen.
"So arbeitet die Hörzelle
Die der Hörzelle aufgezwungene Bewegung ihrer Härchen (Fühler) führt zu einem Einstrom von elektrisch positiv geladenen Salzen (Kaliumionen = K +) aus der sie umgebenden kaliumreichen Endolymphe. Durch diesen Zustrom an positiv geladenen Kaliumionen bricht das bestehende Membranpotential der Hörzelle zusammen. Das Membranpotential der Hörzelle entsteht dadurch, daß im Ruhezustand der Hörzelle sich im Inneren der Zelle etwas weniger Kaliumionen befinden wie in der die Hörzelle umfließenden äußeren Flüssigkeit (Endolymphe) und sich dadurch an der Trennwand (Zellmembran) zwischen dem Zellinneren und Zelläußeren ein Ladungsunterschied und damit ein sog. Membranpotential aufbaut. Der durch die Bewegung der Membranfortsätze der Sinneszelle ausgelöste Zustrom von positiven Kaliumionen führt also zu einer Veränderung des vorbestehenden Membranpotentials, welche dann wiederum entlang des Hörnervs bis hin zum höheren Hörzentrums „entlangläuft“, d.h. als Nervenimpuls über den Hörnerv bis zu den höheren Hörzentren geleitet wird. Dieser Vorgang, welchen wir als Höreindruck erleben, wird als Depolarisation der Zelle bezeichnet. Die Depolarisation der Hörzelle verursacht im Hörorgan, abgesehen von der, bei der sog. cochleären Verstärkung notwendigen Zellarbeit, nur sehr geringe Arbeitsprozesse und damit einen nur sehr geringen Energieverbrauch, da die dabei ablaufenden biologischen Prozesse von der Energie, der von außen auf das Hörorgan eindringenden Schallwelle ausgelöst und unterhalten werden und weil der Einstrom von positiv geladenen Kaliumionen mit dem Konzentrationsgradienten (= von der außerhalb der Zelle höheren Kaliumkonzentration in die in der Zelle geringere Kaliumkonzentration) erfolgt und dies entsprechend der physikalischen Gesetzmäßigkeiten bezüglich des Verhaltens von Salz- (Ionen) lösungen unterschiedlicher Konzentrationen, ohne Arbeits-(=Energie) aufwand abläuft (* siehe unten!). Um ein kontinuierliches Hören zu ermöglichen ist es aber notwendig, daß die Hörzelle in der unglaublichen Geschwindigkeit von Nanosekunden, die durch die Schallwelle verursachte Depolarisation wieder rückgängig macht. Dieser biologische Vorgang wird als Repolarisation der Hör- (Sinnes, Nerven) zelle bezeichnet und bedeutet, daß die Hörzelle aus dem Zustand der Depolarisation, welcher auch als der Zustand der Erregung der Hörzelle bezeichnet werden kann, wieder zurückfindet in den Ruhezustand (= Zustand der Repolarisation) damit aus diesem heraus eine erneute Erregung (=Depolarisation), d.h. ein erneuter Höreindruck entstehen kann."
*) Die Abbildung hierzu (siehe Anhang 1) ist völlig widersprüchlich. Dort steht rechts:
"aktive Erzeugung der Nerven- (Hör) Impulse unter Verbrauch von Zellernergie (ATP)", im Gegensatz zum Text oben, wo steht:
"Die Depolarisation der Hörzelle verursacht im Hörorgan ... nur sehr geringe Arbeitsprozesse und damit einen nur sehr geringen Energieverbrauch..."
Ausserdem besteht die aktive Verstärkung der Basilarmembranbewegungen nur bei leisen Geräuschen; bei den problematischen lauten (um die es ja geht oder gehen sollte) ist es eine Abschwächung dieser Bewegungen.
"Beim Tinnitus können die überforderten Hörzellen die zellenergieverbrauchende (ATP-verbrauchende) Repolarisation, also die Wiederherstellung der Stille, nicht mehr erarbeiten.
Die Zelle verharrt in einem Zustand der Dauererregung, welche als Dauergeräusch (=Tinnitus) wahrgenommen wird."
Hm, welche Zelle meint er hier wohl? Zwischen äusseren und inneren Haarzellen bestehen nämlich entscheidende (funktionelle) Unterschiede. Gerade bei Schädigungen durch Lärm (die er als eine der wichtigsten Ursachen für Hörstörungen ansieht), aber auch sonst geht man davon aus, dass vowiegend die OHCs (also die äusseren Haarzellen) betroffen sind. Diese sind aber fast ausschliesslich durch absteigende (efferente) Nervenfasern mit den retrochleären Hörbahnen verbunden und können nach derzeitigem Kenntnisstand der Forschung nicht direkt verantwortlich sein für die Erzeugung eines Höreindrucks. Selbst wenn OHCs sich nicht mehr repolarisieren können, wird sich dies wohl kaum in der geschilderten Weise auswirken.
Gehen wir von einer Schädigung der inneren Haarzellen aus in dem Sinne, dass diese dauererregt seien. Damit diese Zellen gemäss Schilderung für ein Dauersignal verantwortlich sein können, müssen sie permanent Neurotransmitter in den synaptischen Spalt ausschütten, der an die nachfolgende Ganglienzelle grenzt.
Diese Botenstoffe docken an die präsynaptisch in den nachfolgenden Nervenzellen vorhandenen Rezeptorzellen an und bewirken eine Aenderung der Leitfähigkeit der Zellmembran, was zu einer Reizauslösung führen kann. Zeitversetzt zu diesem Erregungsvorgang der Zielzelle wird der Botenstoff unter Einwirkung enzymatischer Reaktionen wieder von den Rezeptoren gelöst und in seine Bestandteile (Cholin und Essigsäure) zerlegt. Die Teilsubstanzen
diffundieren durch den Synapsenspalt zurück zur präsynaptischen Seite und werden dort neu synthetisiert. Da dies ein enzymatischer Prozess ist, wird hierzu Energie benötigt (von der inneren Haarzelle). Dies steht jedoch im Widerpruch zur Annahme, dass die Zelle erschöpft sei.
Nun gut, ihr energetischer Zustand könnte so sein, dass die Synthese der Neurotransmitter noch möglich ist, nicht aber die Repolarisation der Zelle. Dies wäre zwar möglich.
Der entscheidene Punkt ist nun aber der, dass als Voraussetzung für diese Erklärung der Entstehung von Tinnitus bei typischen Hörstörungen vorwiegend die inneren Haarzellen in ihrer Funktion beeinträchtigt sein müssten. Dies steht jedoch in krassem Widerspruch zum aktuellen Kenntnisstand der Innenohrforschung, gerade bei den von Dr. Wilden favorisierten Ueberbelastungen durch Lärm.
Ausserdem steht in der Legende zu Abbildung 39:
"Die Entstehung der Tinnitus-Töne erfolgt über eine Dauererregung. Diese entsteht durch einen Dauereinstrom von Kaliumionen bei erschöpften Ionenpumpen bzw. bei einem ATP-Mangelzustand."
Das ist falsch, denn die Ionenpumpen sorgen gerade für den Einstrom von Kaliumionen, um eine permanente Depolarisation aufrecht zu erhalten. Bei einer nicht funktionierenden Natrium-Kaliumionenpumpe strömen eben gerade keine Kaliumionen in die Zelle, welche im Gegenteil auf Grund des osmotischen Drucks und der Potentialverhältnisse (wichtiger Beteiligter sind hier auch negativ geladene Eiweissmoleküle) diese verlassen würden, bis sich diese beiden Kräfte ausgleichen (das so genannte Kaliumgleichgewichtspotential stellt sich ein).
"Denn natürlich erzeugen hohe und langanhaltende Schalldrücke (Lautstärken) im gesamten Schwingsystem des Innenohrs enorme Druck-, Schwing- und Zerrbelastungen, denen die hauchdünnen Lymphschläuche, die Basilarmembran und alle 25000 Hörzellen passiv ausgeliefert sind."
Hier widerspricht er sich (in Bezug auf die Sinneszellen) selbst, denn er schreibt auch (richtigerweise):
"Je höher die Schallfrequenz, desto näher liegt der Ort der maximalen Auslenkung (und mit ihr der Ort der Erregung der Sinneszellen des Cortiorgans) am Schneckeneingang (am ovalen Fenster). Gereizt werden jeweils die Hörzellen, welche auf dem Wellenkamm der Basilarmembran sitzen."
Die Sinneszellen werden nur in einem mehr oder weniger engen Bereich (von ca. einer Oktave) um die Reizfrequenz in Schwingung versetzt, wobei der Bereich um 4 kHz besonders belastet ist.
Fazit:
Insbesondere die Ausführungen, welche die Wirkungsweise der LLLT erklären sollen, sind entweder völlig lächerlich, fehlerhaft oder widersprüchlich und entsprechen nicht dem Stand der Forschung. Entweder hat dieser Mann keine Ahnung, oder er versucht einen für dumm zu VERKAUFEN. Ich halte beides für möglich.
Gruss fast-foot
"Bei der Mehrzahl aller Betroffenen aber wird der Tinnitus als besonders quälend und häufig als einziges Symptom ihrer Innenohrüberforderung erlebt. Dies hat unglücklicherweise dazu geführt, daß Tinnitus oft überhaupt nicht als das verstanden wird was er biologisch tatsächlich ist: das Schmerzsignal der überforderten Hörzellen im Innenohr (www.dr-wilden.de). Die Hörzellen sind so extrem auf ihre spezifische Aufgabe der akustischen Signalgebung spezialisiert, daß sie uns ihre zelluläre Überforderung nur als akustisches Signal übermitteln können."
Ich lach' mich schief. Für Schmerzempfindungen sind Nozizeptoren zuständig (gleich unsinnig wäre die Behauptung, dass diese dermassen spezialisiert sind, dass sie nicht ein Mal in der Lage sind, einen Höreindruck zu übermitteln, selbst wenn es gefährlich laut ist. Einen Ueberblick darüber kann man sich im Anhang 2 verschaffen).
Ausserdem kann Tinnitus auch bei Leuten existieren, die gar kein(e Verbindung zum) Innenohr haben.
"Hören ist für den Körper ein ihm von außen aufgezwungener Arbeitsprozess. Von „alleine“ würde das Ohr nicht hören (arbeiten), sondern uns lediglich durch sein Nichtshören (der Stille) uns seinen Zustand der Nichtarbeit als Stille (Ruhe) vermitteln. Vom Hörorgan aus betrachtet ist ihm dies sein liebster, da unbelasteter Zustand."
Das stimmt nicht. Die Aufrechterhaltung des Ruhepotentials an der Membran der Haarzellen ist ein aktiver, Energie verbrauchender Prozess, da gegen bspw. osmotische Kräfte Kalium-Ionen in die Zelle hinein- und Natrium aus dieser hinaus befördert werden müssen.
"So arbeitet die Hörzelle
Die der Hörzelle aufgezwungene Bewegung ihrer Härchen (Fühler) führt zu einem Einstrom von elektrisch positiv geladenen Salzen (Kaliumionen = K +) aus der sie umgebenden kaliumreichen Endolymphe. Durch diesen Zustrom an positiv geladenen Kaliumionen bricht das bestehende Membranpotential der Hörzelle zusammen. Das Membranpotential der Hörzelle entsteht dadurch, daß im Ruhezustand der Hörzelle sich im Inneren der Zelle etwas weniger Kaliumionen befinden wie in der die Hörzelle umfließenden äußeren Flüssigkeit (Endolymphe) und sich dadurch an der Trennwand (Zellmembran) zwischen dem Zellinneren und Zelläußeren ein Ladungsunterschied und damit ein sog. Membranpotential aufbaut. Der durch die Bewegung der Membranfortsätze der Sinneszelle ausgelöste Zustrom von positiven Kaliumionen führt also zu einer Veränderung des vorbestehenden Membranpotentials, welche dann wiederum entlang des Hörnervs bis hin zum höheren Hörzentrums „entlangläuft“, d.h. als Nervenimpuls über den Hörnerv bis zu den höheren Hörzentren geleitet wird. Dieser Vorgang, welchen wir als Höreindruck erleben, wird als Depolarisation der Zelle bezeichnet. Die Depolarisation der Hörzelle verursacht im Hörorgan, abgesehen von der, bei der sog. cochleären Verstärkung notwendigen Zellarbeit, nur sehr geringe Arbeitsprozesse und damit einen nur sehr geringen Energieverbrauch, da die dabei ablaufenden biologischen Prozesse von der Energie, der von außen auf das Hörorgan eindringenden Schallwelle ausgelöst und unterhalten werden und weil der Einstrom von positiv geladenen Kaliumionen mit dem Konzentrationsgradienten (= von der außerhalb der Zelle höheren Kaliumkonzentration in die in der Zelle geringere Kaliumkonzentration) erfolgt und dies entsprechend der physikalischen Gesetzmäßigkeiten bezüglich des Verhaltens von Salz- (Ionen) lösungen unterschiedlicher Konzentrationen, ohne Arbeits-(=Energie) aufwand abläuft (* siehe unten!). Um ein kontinuierliches Hören zu ermöglichen ist es aber notwendig, daß die Hörzelle in der unglaublichen Geschwindigkeit von Nanosekunden, die durch die Schallwelle verursachte Depolarisation wieder rückgängig macht. Dieser biologische Vorgang wird als Repolarisation der Hör- (Sinnes, Nerven) zelle bezeichnet und bedeutet, daß die Hörzelle aus dem Zustand der Depolarisation, welcher auch als der Zustand der Erregung der Hörzelle bezeichnet werden kann, wieder zurückfindet in den Ruhezustand (= Zustand der Repolarisation) damit aus diesem heraus eine erneute Erregung (=Depolarisation), d.h. ein erneuter Höreindruck entstehen kann."
*) Die Abbildung hierzu (siehe Anhang 1) ist völlig widersprüchlich. Dort steht rechts:
"aktive Erzeugung der Nerven- (Hör) Impulse unter Verbrauch von Zellernergie (ATP)", im Gegensatz zum Text oben, wo steht:
"Die Depolarisation der Hörzelle verursacht im Hörorgan ... nur sehr geringe Arbeitsprozesse und damit einen nur sehr geringen Energieverbrauch..."
Ausserdem besteht die aktive Verstärkung der Basilarmembranbewegungen nur bei leisen Geräuschen; bei den problematischen lauten (um die es ja geht oder gehen sollte) ist es eine Abschwächung dieser Bewegungen.
"Beim Tinnitus können die überforderten Hörzellen die zellenergieverbrauchende (ATP-verbrauchende) Repolarisation, also die Wiederherstellung der Stille, nicht mehr erarbeiten.
Die Zelle verharrt in einem Zustand der Dauererregung, welche als Dauergeräusch (=Tinnitus) wahrgenommen wird."
Hm, welche Zelle meint er hier wohl? Zwischen äusseren und inneren Haarzellen bestehen nämlich entscheidende (funktionelle) Unterschiede. Gerade bei Schädigungen durch Lärm (die er als eine der wichtigsten Ursachen für Hörstörungen ansieht), aber auch sonst geht man davon aus, dass vowiegend die OHCs (also die äusseren Haarzellen) betroffen sind. Diese sind aber fast ausschliesslich durch absteigende (efferente) Nervenfasern mit den retrochleären Hörbahnen verbunden und können nach derzeitigem Kenntnisstand der Forschung nicht direkt verantwortlich sein für die Erzeugung eines Höreindrucks. Selbst wenn OHCs sich nicht mehr repolarisieren können, wird sich dies wohl kaum in der geschilderten Weise auswirken.
Gehen wir von einer Schädigung der inneren Haarzellen aus in dem Sinne, dass diese dauererregt seien. Damit diese Zellen gemäss Schilderung für ein Dauersignal verantwortlich sein können, müssen sie permanent Neurotransmitter in den synaptischen Spalt ausschütten, der an die nachfolgende Ganglienzelle grenzt.
Diese Botenstoffe docken an die präsynaptisch in den nachfolgenden Nervenzellen vorhandenen Rezeptorzellen an und bewirken eine Aenderung der Leitfähigkeit der Zellmembran, was zu einer Reizauslösung führen kann. Zeitversetzt zu diesem Erregungsvorgang der Zielzelle wird der Botenstoff unter Einwirkung enzymatischer Reaktionen wieder von den Rezeptoren gelöst und in seine Bestandteile (Cholin und Essigsäure) zerlegt. Die Teilsubstanzen
diffundieren durch den Synapsenspalt zurück zur präsynaptischen Seite und werden dort neu synthetisiert. Da dies ein enzymatischer Prozess ist, wird hierzu Energie benötigt (von der inneren Haarzelle). Dies steht jedoch im Widerpruch zur Annahme, dass die Zelle erschöpft sei.
Nun gut, ihr energetischer Zustand könnte so sein, dass die Synthese der Neurotransmitter noch möglich ist, nicht aber die Repolarisation der Zelle. Dies wäre zwar möglich.
Der entscheidene Punkt ist nun aber der, dass als Voraussetzung für diese Erklärung der Entstehung von Tinnitus bei typischen Hörstörungen vorwiegend die inneren Haarzellen in ihrer Funktion beeinträchtigt sein müssten. Dies steht jedoch in krassem Widerspruch zum aktuellen Kenntnisstand der Innenohrforschung, gerade bei den von Dr. Wilden favorisierten Ueberbelastungen durch Lärm.
Ausserdem steht in der Legende zu Abbildung 39:
"Die Entstehung der Tinnitus-Töne erfolgt über eine Dauererregung. Diese entsteht durch einen Dauereinstrom von Kaliumionen bei erschöpften Ionenpumpen bzw. bei einem ATP-Mangelzustand."
Das ist falsch, denn die Ionenpumpen sorgen gerade für den Einstrom von Kaliumionen, um eine permanente Depolarisation aufrecht zu erhalten. Bei einer nicht funktionierenden Natrium-Kaliumionenpumpe strömen eben gerade keine Kaliumionen in die Zelle, welche im Gegenteil auf Grund des osmotischen Drucks und der Potentialverhältnisse (wichtiger Beteiligter sind hier auch negativ geladene Eiweissmoleküle) diese verlassen würden, bis sich diese beiden Kräfte ausgleichen (das so genannte Kaliumgleichgewichtspotential stellt sich ein).
"Denn natürlich erzeugen hohe und langanhaltende Schalldrücke (Lautstärken) im gesamten Schwingsystem des Innenohrs enorme Druck-, Schwing- und Zerrbelastungen, denen die hauchdünnen Lymphschläuche, die Basilarmembran und alle 25000 Hörzellen passiv ausgeliefert sind."
Hier widerspricht er sich (in Bezug auf die Sinneszellen) selbst, denn er schreibt auch (richtigerweise):
"Je höher die Schallfrequenz, desto näher liegt der Ort der maximalen Auslenkung (und mit ihr der Ort der Erregung der Sinneszellen des Cortiorgans) am Schneckeneingang (am ovalen Fenster). Gereizt werden jeweils die Hörzellen, welche auf dem Wellenkamm der Basilarmembran sitzen."
Die Sinneszellen werden nur in einem mehr oder weniger engen Bereich (von ca. einer Oktave) um die Reizfrequenz in Schwingung versetzt, wobei der Bereich um 4 kHz besonders belastet ist.
Fazit:
Insbesondere die Ausführungen, welche die Wirkungsweise der LLLT erklären sollen, sind entweder völlig lächerlich, fehlerhaft oder widersprüchlich und entsprechen nicht dem Stand der Forschung. Entweder hat dieser Mann keine Ahnung, oder er versucht einen für dumm zu VERKAUFEN. Ich halte beides für möglich.
Gruss fast-foot
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signaltransduktion_in_schmerzzellen[1].doc
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Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Lasertherapie auch bei kindlicher Schwerhörigkeit
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Leider gilt das in besonderem Maße für die deutsche Tinnitus-Schulmedizin.
In den Leitlinien der Dt. Ges. f.Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde von 2011 heißt es u.a.:
... bei einem großen Teil der Betroffenen bleibt der Tinnitus trotz eingehender Diagnostik idiopathisch. Diagnostik und Therapie von Ohrgeräuschen sind in diesen Fällen durch das Fehlen fundierter pathophysiologischer Erkenntnisse und tinnitusspezifischer Arzneimittel gekennzeichnet.
D.h., die Schulmedizin weiß zu wenig darüber, was überhaupt passiert.
Solange die Schulmedizin die erfolgreich mit der LLLT durch Bestrahlung des Innenohres behandelten Patienten weiterhin als natürliche Heilungen abtut, wird wird sie ihre pathophysiologischen Erkenntnisse auch nicht wesentlich steigern können.
Dr. Gerd Antes, Leiter des medizinkritischen Deutschen Cochrane Zentrums (maßgebliche Bibliothek medizinischer Studien in Deutschland) bezeichnet im Spiegel-Online-Bericht vom 21.6.2004 die Situation der deutschen Tinnitus-Schulmedizin wie folgt: "Tinnitus ist mein Lieblingsbeispiel dafür, wie es nicht laufen sollte in der Medizin"
An diesem Zustand hat sich leider bis heute nichts geändert.
Auch nicht daran, dass in Deutschland die internationale Low-Level-Laser-Forschung bewusst nicht zur Kenntnis genommen wird.
Der Status der internationalen LLLT-Forschung lässt sich wie folgt beschreiben:
Das Phänomen der Reproduzierbarkeit von Körpergliedern wird bei bestimmten Lurchtieren und Fischen beobachtet, ist aber wissenschaftlich noch nicht nachvollziehbar.
Ebenso verhält es sich mit der Low-Level-Laser-Therapie. Es ist ja nicht nur Dr. Wilden in Deutschland, sondern es sind viele namhafte Wissenschaftler in aller Welt, die versuchen, diesen Prozess genau zu beschreiben und erklären. Es geht hierbei nicht nur etwa um die Hörzellen, sondern um alle Zelltypen des Menschen.
Wer sich über die Grundlagen der LLLT und auch über deren viele Einsatzgebiete informieren möchte, kann das z.B. über
RJ-Laser.com tun.
Mansi
Leider gilt das in besonderem Maße für die deutsche Tinnitus-Schulmedizin.
In den Leitlinien der Dt. Ges. f.Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde von 2011 heißt es u.a.:
... bei einem großen Teil der Betroffenen bleibt der Tinnitus trotz eingehender Diagnostik idiopathisch. Diagnostik und Therapie von Ohrgeräuschen sind in diesen Fällen durch das Fehlen fundierter pathophysiologischer Erkenntnisse und tinnitusspezifischer Arzneimittel gekennzeichnet.
D.h., die Schulmedizin weiß zu wenig darüber, was überhaupt passiert.
Solange die Schulmedizin die erfolgreich mit der LLLT durch Bestrahlung des Innenohres behandelten Patienten weiterhin als natürliche Heilungen abtut, wird wird sie ihre pathophysiologischen Erkenntnisse auch nicht wesentlich steigern können.
Dr. Gerd Antes, Leiter des medizinkritischen Deutschen Cochrane Zentrums (maßgebliche Bibliothek medizinischer Studien in Deutschland) bezeichnet im Spiegel-Online-Bericht vom 21.6.2004 die Situation der deutschen Tinnitus-Schulmedizin wie folgt: "Tinnitus ist mein Lieblingsbeispiel dafür, wie es nicht laufen sollte in der Medizin"
An diesem Zustand hat sich leider bis heute nichts geändert.
Auch nicht daran, dass in Deutschland die internationale Low-Level-Laser-Forschung bewusst nicht zur Kenntnis genommen wird.
Der Status der internationalen LLLT-Forschung lässt sich wie folgt beschreiben:
Das Phänomen der Reproduzierbarkeit von Körpergliedern wird bei bestimmten Lurchtieren und Fischen beobachtet, ist aber wissenschaftlich noch nicht nachvollziehbar.
Ebenso verhält es sich mit der Low-Level-Laser-Therapie. Es ist ja nicht nur Dr. Wilden in Deutschland, sondern es sind viele namhafte Wissenschaftler in aller Welt, die versuchen, diesen Prozess genau zu beschreiben und erklären. Es geht hierbei nicht nur etwa um die Hörzellen, sondern um alle Zelltypen des Menschen.
Wer sich über die Grundlagen der LLLT und auch über deren viele Einsatzgebiete informieren möchte, kann das z.B. über
RJ-Laser.com tun.
Mansi
Re: Lasertherapie auch bei kindlicher Schwerhörigkeit
Und Wilden weiss offensichtlich noch viel weniger als die Schulmedizin, sonst würde er offensichtlich nicht so viele falsche Annahmen treffen und so viele Fehlschlüsse ziehen.mansi hat geschrieben:D.h., die Schulmedizin weiß zu wenig darüber, was überhaupt passiert.
Es wäre für Wilden nur schon ein gigantischer Fortschritt, wenn er wenigstens halbwegs Bescheid wüsste über den aktuellen Stand der Inenohrforschung.mansi hat geschrieben: Solange die Schulmedizin die erfolgreich mit der LLLT durch Bestrahlung des Innenohres behandelten Patienten weiterhin als natürliche Heilungen abtut, wird wird sie ihre pathophysiologischen Erkenntnisse auch nicht wesentlich steigern können
Es ist völlig lachhaft, wie Wilden versucht, die Enstehung von Tinntus zu erklären. Würde man diese Erklärungsversuche in die aktuelle Tinnitusforschung integrieren, würde deren Qualität etwa in gleichem Masse zunehmen, wie wenn man sich plötzlich auf die Suche nach Einhörnern machen würde in der Ueberzeugung, dass sich in deren Hörnern eine Substanz befinde, die Tinnitus heilen könne.mansi hat geschrieben:Dr. Gerd Antes, Leiter des medizinkritischen Deutschen Cochrane Zentrums (maßgebliche Bibliothek medizinischer Studien in Deutschland) bezeichnet im Spiegel-Online-Bericht vom 21.6.2004 die Situation der deutschen Tinnitus-Schulmedizin wie folgt: "Tinnitus ist mein Lieblingsbeispiel dafür, wie es nicht laufen sollte in der Medizin"
An diesem Zustand hat sich leider bis heute nichts geändert.
Auch nicht daran, dass in Deutschland die internationale Low-Level-Laser-Forschung bewusst nicht zur Kenntnis genommen wird.
Welchen Prozess versuchen sie genau zu beschreiben?mansi hat geschrieben:Der Status der internationalen LLLT-Forschung lässt sich wie folgt beschreiben:
Das Phänomen der Reproduzierbarkeit von Körpergliedern wird bei bestimmten Lurchtieren und Fischen beobachtet, ist aber wissenschaftlich noch nicht nachvollziehbar.
Ebenso verhält es sich mit der Low-Level-Laser-Therapie. Es ist ja nicht nur Dr. Wilden in Deutschland, sondern es sind viele namhafte Wissenschaftler in aller Welt, die versuchen, diesen Prozess genau zu beschreiben und erklären. Es geht hierbei nicht nur etwa um die Hörzellen, sondern um alle Zelltypen des Menschen.
Auf der Seite von Wilden ist nur ersichtlich, dass er relativ wenig Ahnung hat in Bezug auf Physiologie und Pathophysiologie des Gehörs, von der Anatomie und Funktionsweise des Innenohres inklusive der dort beginnenden und sich in Richtung der retrocochleären Hörbahnen fortsetzenden neuronalen Vorgänge und Prozesse etc.
Selbst wenn durch den Laser einige Zellen wieder ein Bisschen besser funktionieren sollten, wird sich dies kaum so auswirken, wie er es beschreibt (abgesehen davon müsste er ja überzeugend erklären können, warum seine Vorstellung von den etablierten Erkenntnissen und Modellen abweicht; er hingegen scheint sich dessen in Bezug auf viele Aspekte nicht ein Mal bewusst zu sein).
Da die mögliche Verbesserung im Rahmen der Messungenauigkeit liegt und vermutlich durch eine reversible Hörschwellenverschiebung, für die es keinen teuren Laser, sondern nur etwas Ruhe braucht, zu Stande kommt, scheint im Moment im grossen Ganzen eine Forschung in diese Richtung als wenig aussichtsreich beurteilt zu werden.
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Lasertherapie auch bei kindlicher Schwerhörigkeit
Zitat von fast-foot:
Welchen Prozess versuchen sie genau zu beschreiben?
____________________________________________
"sie", das ist die internationale LLLT-Forschung.
Hier ist ein Auszug eines Dokumentes der Harvard-Universität von 2009
The use of low levels of visible or near infrared light for reducing pain, inflammation
and edema, promoting healing of wounds, deeper tissues and nerves, and preventing cell
death and tissue damage has been known for over forty years since the invention of lasers.
Despite many reports of positive findings from experiments conducted in vitro, in animal
models and in randomized controlled clinical trials, LLLT remains controversial in mainstream medicine. The biochemical mechanisms underlying the positive effects are incompletely understood, and the complexity of rationally choosing amongst a large number of
illumination parameters such as wavelength, fluence, power density, pulse structure and
treatment timing has led to the publication of a number of negative studies as well as many
positive ones. ...
Dieses beschreibt sehr gut die festgestellten Prozesse wie auch das noch bestehende Problem der bestwirksamen Parameterisierung des Lasers.
Es bleibt ein Rätsel, wie man in Deutschland eine solch wichtige und interessante Forschung nicht wahrnehmen kann.
Mansi
Welchen Prozess versuchen sie genau zu beschreiben?
____________________________________________
"sie", das ist die internationale LLLT-Forschung.
Hier ist ein Auszug eines Dokumentes der Harvard-Universität von 2009
The use of low levels of visible or near infrared light for reducing pain, inflammation
and edema, promoting healing of wounds, deeper tissues and nerves, and preventing cell
death and tissue damage has been known for over forty years since the invention of lasers.
Despite many reports of positive findings from experiments conducted in vitro, in animal
models and in randomized controlled clinical trials, LLLT remains controversial in mainstream medicine. The biochemical mechanisms underlying the positive effects are incompletely understood, and the complexity of rationally choosing amongst a large number of
illumination parameters such as wavelength, fluence, power density, pulse structure and
treatment timing has led to the publication of a number of negative studies as well as many
positive ones. ...
Dieses beschreibt sehr gut die festgestellten Prozesse wie auch das noch bestehende Problem der bestwirksamen Parameterisierung des Lasers.
Es bleibt ein Rätsel, wie man in Deutschland eine solch wichtige und interessante Forschung nicht wahrnehmen kann.
Mansi