bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

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conni72
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bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#1

Beitrag von conni72 »

Kann mir bitte jemand erklären,was das ist und welche Probleme damit auftreten können?
Gruss Conni Tochter Vanessa li an Taubheit grenz.+re leicht-mittelgr. SH,BICROS-Versorgung Phonak Sky Q50-M13
fast-foot
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#2

Beitrag von fast-foot »

Hallo conni72,

ich kann nur sagen, was das Vestibulum labyrinthi ist. Das ist einfach gesagt der Raum zwischen den Bogengängen des Gleichgewichtsorgans und der Cochlea (gehört zum Hörorgan).

Darin befinden sich u.a. diverse Membranen etc., z.B. das ovale und das runde Fenster (an ersterem ist der Steigbügel befestigt, zwecks Schwingungsübertragung an die Inneohrflüssigkeiten) und der Aeductus vestibuli (wenn der erweitert ist, dann nennt man dies LVAS; siehe auch

http://www.kind-und-radiologie.eu/pdf/a ... tikel5.pdf).

Was mit dem plump vergrüsserten Vestibulum labyrinthi genau gemeint ist, kann ich leider nicht sagen.

Die Anhänge zeigen verschiedene Abbildungen des Vestibulum labyrinthi, wobei ich in Abb. 2 dieses rot markiert habe.

Gruss fast-foot
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conni72
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#3

Beitrag von conni72 »

Hallo fast-foot!
Danke für die Bilder.Hab es sogar verstanden.Mich irritiert jetzt nur,dass vor 6 Monaten erst nur vom LVA-Syndrom die Rede war und jetzt noch vom vergrößerten Vestibulum labyrinthi gesprochen wird.Heißt das,dass sich durch das LVA das andere jetzt auch mit erweitert hat?Liegt ja nahe,wenn Aquäductus vestibuli im Vestibulum labyrinthi liegt.Habe jetzt zwar den Bericht aus Oldenburg,allerdings ohne die einzelnen Untersuchungsergebnisse bzw. Messunterlagen.Liege ich da falsch in der Annahme,dass sich die objektiven Ergebnisse widersprechen,wenn die TOAE und DPOAE nicht vorhanden sind,aber der Stapediusreflex ipsilateral bei 85-95 dB auslösbar war?Ich meine gelesen zu haben,dass bei einem Hörverlust von bereits 30 dB der Reflex erst bei 100 dB ausgelöst wird.Fehlen aber die OAE ist der Hörverlust größer als 50 dB.
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#4

Beitrag von fast-foot »

Mich irritiert jetzt nur,dass vor 6 Monaten erst nur vom LVA-Syndrom die Rede war und jetzt noch vom vergrößerten Vestibulum labyrinthi gesprochen wird.Heißt das,dass sich durch das LVA das andere jetzt auch mit erweitert hat?
Hierzu kann ich im Moment nichts sagen (ich müsste goolglen, wie man ein LAV diagnostiziert; ev. könnte ich dann mehr sagen).
Liege ich da falsch in der Annahme,dass sich die objektiven Ergebnisse widersprechen,wenn die TOAE und DPOAE nicht vorhanden sind,aber der Stapediusreflex ipsilateral bei 85-95 dB auslösbar war?Ich meine gelesen zu haben,dass bei einem Hörverlust von bereits 30 dB der Reflex erst bei 100 dB ausgelöst wird.Fehlen aber die OAE ist der Hörverlust größer als 50 dB.
Ich denke, dass es sehr darauf ankommt, wo die Ursachen der Schwerhörigkeit liegen. Bei einer Schallleitungskomponente wird sich die Schwelle für den Reflex vermutlich um 30 dB erhöhen, nach einer Stapesmobiliserung (nur als Beispiel) wird er zwar noch auslösbar, aber nicht mehr nachweisbar sein etc.

Wenn Du den Bericht einstellen möchtest, vielleicht sehe ich noch etwas.

Die PN werde ich übrigens demnächst beantworten, sonst bitte nochmals nachfragen.

Gruss fast-foot
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#5

Beitrag von fast-foot »

Nochmals zum Stapediusreflex: Meine (zweite, also aktuelle) Einschätzung scheint zuzutreffen. Laut Wikipedia kann trotz Innenohrschwerhörigkeit ein normaler oder gar niederschwelligerer Stapediusreflex vorhanden sein:

"Bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit ist die Reflexschwelle abhängig vom Ausmaß der Schwerhörigkeit erhöht oder der Reflex überhaupt nicht auslösbar. Bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit kann als Folge eines Recruitments die Reflexschwelle normal ausfallen oder sogar verringert sein. Dies nennt man nach dem Erstbeschreiber Metz-Recruitment."

Die einigermassen normale Schwelle muss nicht im Widerpruch stehen zu nicht auslösbaren TEOAEs (bzw. Schäden an den äusseren Haarzellen).

Gruss fast-foot
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#6

Beitrag von conni72 »

Hallo fast-foot!
Anbei der Entlassungsbrief.Dazu will ich noch einiges sagen.Beim Sprachtest wurde am 22.2. noch einmal gemessen.An den anderen Tagen wurde der Freiburger Sprachtest benutzt,am 22.2. war es dann der Göttinger.Mit den neu eingestellten HG hat meine Tochter nach rechts rüber gehört,weil nicht genug vertäubt wurde.Die Messung am 22.2. führte jemand anderer durch,als bei den Tests zuvor.Ihm wurde zwar der Hinweis gegeben,ausreichend zu vertäuben,aber nach seinen Angaben,hatte er mal etwas ausprobiert.Ich war auch ziemlich abgenervt von der ganzen Situation.Erst mussten wir 4 Stunden warten,dann auf die Schnelle noch der Test.Im Störschall wurde gar nicht gemessen.Hätte man noch machen können,erhielt ich nur als Antwort beim Verabschieden.Meine Beobachtung nun in den letzten 2 Wochen mit der neuen Einstellung:Fernseher ist extrem laut eingestellt.Bei meiner Einstellung hatte meine Tochter erst gefragt,warum ich den Ton aus geschaltet habe.Nachdem ich sagte,dass er doch an sei,bestätigte sie dies zwar,aber nur mit dem Verstehen von leisem Getuschel.Oft dreht sie im Gespräch den Kopf mit dem guten Ohr zu mir,um zu verstehen.Das Laufen des Geschirrspülers konnte meine Tochter erst nicht wahr nehmen aus dem Nebenraum,erst bei direktem davor stehen hörte sie es auch.Liegt sie im Bett auf der rechten Seite,ist sie nicht ansprechbar.Ich hatte öfter den Versuch gestartet,jedesmal ohne Rückantwort.Meine Tochter spielte am Laptop ein Spiel mit lautem Ton.Sie benutzte Ohrstöpsel,weil mich die Lautstärke störte.Nach einiger Zeit bemerkte ich,dass sie nur rechts verstöpselt war und links das HG benutzte.Ich redete laut mit ihr,sie hörte nichts.Nachdem ich sie berührte,bemerkte sie das ich mit ihr sprach.Ihre Erklärung dazu:Ich hör mit links ja nichts,da brauch ich auch keine Ohrstöpsel.Bei ähnlich klingenden Wörtern ist sie oft unsicher und fragt nach.Mussten schon oft lachen,weil sich da die komischsten Dinge ergabenIn der Schule geht es einigermaßen,weil sie über FM-Anlage hört.Wenn sie 100% bei 65 dB hören würde mit dem HG,gäbe es doch nicht diese Schwierigkeiten,oder?Nichts von neurologischer Abklärung zu lesen im Bericht.Das einzige,was mich noch mit verunsichert ist die Darbietung eines auffällig großen/balloniertem Cavum Vergae.Genau das,aber als Normvariante,stand schon einmal bei einer MRT-Untersuchung vor 3 Jahren im Bericht.Wurde damals durchgeführt,als die Diagnose "Epilepsie" im Raum stand.Was das nun zu bedeuten hat, weiß ich nicht.
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#7

Beitrag von fast-foot »

Hm, es bestehen diverse Unklarheiten.

1. Göttinger Sprachtest links ohne Hörgeräte: 80 % bei 75 dB. Dies stimmt
nicht mit dem Reintonaudiogramm überein. Uebergehört werden konnte zwar (wenn nicht vertäubt wurde), aber auch dann wären die Werte kaum so gut, da rechts nur etwas über der Hörschwelle gehört würde. Aus dem Sprachaudiogramm müsste ersichtlich sein, ob rechts ordnungsgemäss vertäubt wurde.

Mit neu eingestelltem Hörgerät links: 100 % bei 65 dB. Bei der angegebenen Vestärkung (an die BERA angepasst; ich gehe von etwa 50 dB aus), würde der von dem Hörgerät abgebene Pegel um Grössenordnung 90 dB liegen. Hier und darüber liegen bei Deiner Tochter die Hörschwellen links; gemäss Reintonaudiogramm würde sie links nichts verstehen. Und rechts (überhören) sicher niemals 100 %.

2. Sprachtest ohne Hörgeräte links 0 % bei 100 dB, 95 % bei 95 dB. Dies widerspricht der Reintonaudiometrie; wenn übergehört wurde, dann wären laut Sprachtest rechts kaum diese Werte möglich.

Ausserdem ist es merkwürdig, dass das Sprachverstehen bei Erhöhen des Pegels um 5 dB von 95 % auf 0 % sinkt.

3. Dass die Stapediusreflexe bei niegrigeren als den Hörschwellen auslösbar sind (links), deutet auf eine (zusätzliche) Störung ab/nach dem Hirnstamm hin.

4. Hirnstammaudiometrie: Die Werte scheinen links nicht wesentlich (bis 20 dB) schlechter zu sein als rechts; im Gegensatz zu den auschliesslich links nicht auslösbaren TEOAEs und DPOAEs und der schlechten Reintonaudiometrie links.

5. Elektrocochleografie: Ueber den Widerspruch wurde berichtet; allerdings wäre interessant zu wissen, ob Mikrofon- und Summationspotentiale ableitbar waren etc., um ev. die im Gegensatz zu rechts links nicht auslösbaren TEOAEs und DPOAEs zu bestätigen bzw. diesbezüglich weitere Hinweise zu liefern.

6. Bildgebung: Erweiterung des Aeductus vestibuli, also Bestätigung des LAV-Syndroms.

Insgesamt ist sehr vieles unklar, zum Teil stimmen vermutlich die Messergebnisse nicht. Den einen oder anderen Punkt muss ich noch überprüfen.

Gruss fast-foot
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#8

Beitrag von conni72 »

Hallo fast-foot!
Danke fürs erläutern.Habe heute nochmals im Krankenhaus angerufen und um die Zusendung aller Messungen gebeten.Dann kann man eventuell daraus ersehen,ob im Bericht nicht manches falsch geschrieben wurde.Die Befunde,die aus der MRT-Untersuchung hervor gehen,hätte ich gerne im Krankenhaus noch abgeklärt.Die Sache mit dem LVA wusste ich ja bereits,aber da wurde ja noch mehr gesehen.Das wird mir mal eben so im Bericht mitgeteilt und jetzt muss ich bis Juli zur weiteren Abklärung warten.Ich finde das unmöglich.Sobald die gesamten Unterlagen angekommen sind,werde ich sie zur Einsicht bereit stellen.Vielleicht wird man dann schlauer aus der ganzen Sache.Mit der CERA werden doch die Messungen nach dem Hirnstamm gemessen,oder?Diese Messung erfolgte überhaupt nicht.
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#9

Beitrag von franzi »

Hallo Conni

Falls eine CERA gemacht werden sollte, dann solltet ihr schauen das sie fit ist und an diesem Tag noch schon x-hörtests hat. Diese untersuchung ist meiner meinung nach ganz schon anstregend. Dauert ca. 45min und in diesen 45min werden sehr viele verschieden Töne vorgespielt und man soll sich 45min auf diese Töne konzentrieren.

lg franzi
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#10

Beitrag von fast-foot »

Also, eine CERA (SAEP) ist bei Kindern nicht so geeignet (laut "Praxis der Audiometrie", an dem einige Koryphäen mitgewirkt haben). Fragt sich, ab wann dies keine grosse Rolle mehr spielt (desto weniger, je älter da Kind ist).

Allerdings bin ich noch auf folgendes gestossen:

"Bei der Hörschädigung durch MS kommt es zur Synchronisationsstörung der Hirnstammpotentiale, wenn die Beeinträchtigung der Hörbahn in den ersten 3 Neuronen gelegen ist.

Bei zentral der lateralen Schleife zu vermutender Lokalisation können die FAEP noch gut ausgebildet, die SAEP jedoch verzögert und der subjektiven Schwelle entsprechend amplitudenreduziert sein. Trotz der interindividuell variablen Potentialformen können Seitendifferenzen der SAEP auf zentrale Hörstörungen hinweisen."

Das passt zu der von mir vermuteten, ab/nach den Hirnstamm gelegenen zentralen Störung.

(Quelle: Praxis der Audiometrie, s. 232):

Jetzt müsste man (auch) nach zentral gelegenen Störungen suchen (vermutlich auch diverse nicht nur das Gehör betreffende Krankheiten/Störungen/Syndrome etc. ins Auge fassen (nur als Beispiel: Hirnblutung oder -Durchblutungsstörung).

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 11. Mär 2013, 19:30, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#11

Beitrag von conni72 »

Hallo fast-foot!
Kannst du mir das mit der Synchronisationsstörung noch mal erklären?Ich habe es jetzt 100 mal gelesen und trotzdem nicht verstanden.
Könnte das festgestellte vergrößerte Cavum Vergae eventuell damit im Zusammenhang stehen?Im Arztbericht steht ja was vom kontrollieren des Hirndrucks drin.Aber um die SAEP zu haben müsste man doch eine CERA machen,oder?
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#12

Beitrag von fast-foot »

Hallo conni72,

genau kann ich das zeitliche Verhalten auch nicht beschreiben, da ich es nicht wirklich kenne.

Ich stelle es mir so vor, dass, wenn ein Reiz (mit einer gewissen Bedeutung, also so, dass er letztlich wahr genommen werden soll) ausgelöst wird, mehrere Neuronen auf der gleichen Hierarchiestufe ("auf der gleichen Höhe der Hörbahn) gleichzeitig ein Aktionspotential aufbauen ("aktviert werden") müssen. Wenn also einige benachbarte Neuronen gleichzeitig "feuern", so weist dies eine gewisse Relevanz auf. Es wird letztlich eine Botschaft, die weiter verarbeitet wird, erzeugt (auf Grund von Ereignissen vorgeschalteter Zellen, letztlich von akustischen Signalen). Diese Botschaft gilt eine gewisse Zeit lang, und während dieser Zeit können die Neurone auch nicht sofort erneut feuern, sondern müssen erst wieder das Ruhepotential aufbauen ("in den Ausgangszustand zurück kehren"); diese Zeit (genau genonmmen, bis sie wieder bereit sind, zu feuern) nennt man Refraktärzeit.

Bei einem andauernden Ton wird also trotzdem immer wieder zwischendurch in den Ruhezustand zurück gekehrt; da aber die Neurone sofort wieder aufs Neue gleichzeitig feuern, wird dies letzlich als Dauerton interpretiert (dies ist nur möglich, da in der Verarbeitung eine gewisse Trägheit herrscht).

Wenn in einem bestimmten Bereich (auf Grund eines Schallereignisses, eines einzelnen Tones) nun die einzelnen Neurone gleich oft, aber nicht gleichzeitig, sondern versetzt feuern, so sind zum gleichen Zeitpunkt viel weniger Neurone "aktiv", dafür befinden sich einige bereits wieder beim Aufbau des Ruhepotentials; andere wiederum bauen ein Aktionspotential erst auf.

Insgesamt ist immer ein Bisschen was los, aber nicht wirklich koordiniert (wie vielleicht zig kleine Lämpchen, die alle versetzt aufleuchten; dies hat nicht die selbe Signalwirkung, wie wenn alle exakt zur gleichen Zeit aufleuchten und wieder verlöschen. Im ersten Falle sieht es nach einem schwachen Flackern aus, im zweiten nach einem Blink-Alarm. Das zweite (Aktivitäts-) Muster wird von den nachgeschalteten Hörbahnarealen viel besser "verstanden", es "sieht nach Alarm aus" (also "Achtung, es muss das Klingen eines Tones weiter gemeldet werden"). Dieser Alarm wird viel besser verstanden, interpretiert und weiter verarbeitet etc. als das zaghafte Flackern, obwohl vielleicht sogar die selbe Energie darin steckt.

Die SAEPs sind nicht unbedingt so wichtig; sie würden vermutlich das selbe "aussagen" wie die Reintonaudiometrie (als Bestätigung, weshalb nicht?).

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 11. Mär 2013, 22:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#13

Beitrag von fast-foot »

Hallo conni72,

Meine Meinung:

dass eine Störung in der retrocochleären Hörbahn links ab/nach Hirnstamm vorliegt, bin ich mir inzwischen sehr sicher.

Zur Ursache habe ich ebenfalls eine Vorstellung. Ich möchte aber betonen, dass dies nur meine Sichtweise ist.

In der Bildgebung ist von einem plumpen, auffällig grossen ballonierten Cavum Vergae die Rede. Ich kenne mich mit der Anatomie des Gehirns nicht gut aus. Auf Grund meiner Recherchen halte ich es allerdings für möglich, dass dieser mit Liquor gefüllte Hohlraum auf Hirngewebe drückt, durch welches die linke Hörbahn verläuft. Hierdurch könnte das Gewebe verdrängt/qequetscht/beschädigt werden, womit sich die von mir in jenem Bereich der Hörbahn vermuteten Störungen erklären liessen (a).

Es ist jedoch nicht gesagt, dass es sich anatomisch genau so verhält, zumal ich auch keine Bilder gesehen habe (und ich abgesehen davon auch nicht bis ins Detail weiss, wo die retrocochleären Hörbahnen genau verlaufen, speziell noch in Bezug auf das Cavum Vergae, das ich nicht ein Mal sehe (da keine Bilder eingestellt etc.)).

Laut Wikipedia stellen auch grössere Befunde selten ein Problem dar (b):

"Als Zufallsbefund beim Erwachsenen in der Computertomographie oder Kernspintomographie gefunden, ist das Cavum meist nur wenige Millimeter groß. Auch grössere Befunde machen selten Probleme. In Einzelfällen kommt es zu einer Kompression des Foramen Monroi mit Ausbildung eines Hydrozephalus. In diesen Fällen ist eine neurochirurgische Behandlung zur Dekompression notwendig."

Hierzu steht im Arztbericht:

"...durchgängige Foramen Monroi bds., kein Nachweis einer Liquorabflussbehinderung. Im Falle einer sich entwickelnden klinischen Hirndrucksymptomatik frühzeitige MR-Verlaufskontrolle empfohlen."

Wegen der beidseitigen durchgängigen Foramen Monroi bestehe also kein Nachweis einer Liquorabflussbehinderung (keine Kompression der Foramen Monroi vorhanden).

Es soll jetzt also abwartend beobachtet werden (dies kann in vielen Fällen vernünftig sein).

So weit so gut. Ich zitiere nochmals (b):

"Laut Wikipedia stellen auch grössere Befunde selten ein Problem dar". Selten heisst jedoch nicht nie.

Deshalb würde ich nachfragen, ob sicher ausgeschlossen werden könne, dass sich das Cavum Vergae in den Bereich der Hörbahnen ausdehnen könne (also eine weitere, nicht erwähnte Problematik bestehen könnte). Ausserdem würde ich nachsehen, wie es sich entwickelt hat, falls mehrere Aufnahmen in ausreichend grossen zeitlichen Abständen vorhanden sind (und sehen, ob ein Zusammenhang mit der Reintonaudiometrie links bestehen könnte). Ebenfalls abklären würde ich, ob allenfalls eine Liquordrainage in Frage kommen könnte und wenn ja, wie es mit den Erfolgsaussichten und Risiken aussieht.

Ausserdem könnte man noch nachfragen, ob eine Liquorüberproduktion ausgeschlossen werden könne und wenn nein, ob eine Behandlung in Frage käme und wie die Erfolgsaussichten/Risiken eingeschätzt werden.

Dies vorerst aus meiner Sicht.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 12. Mär 2013, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#14

Beitrag von conni72 »

Hallo fast-foot!
Ich habe eben was interessantes gelesen.Nach Eingabe von:Cavum vergae Auswirkungen kam ich auf folgenden Link:PDF Dissertation
d-nb.info/964188074/34.Lies mal den Punkt 2.16 Klinische Assoziation S.21-22!Könnte eine Erklärung sein,falls es einen Zusammenhang gibt von der Hörstörung und dem Cavum Vergae.Um vernünftig beraten und aufgeklärt zu werden in dieser Angelegenheit muss ich denn welchen Arzt aufsuchen?Neurologen?Nach wie vor hängt mir auch immer noch die Diagnose "Epilepsie" vor Augen,auch wenn diese widerlegt wurde.Fakt ist,dass der Neurologe da Auffälligkeiten gesehen hat,die einer Epilepsie entsprechen.
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#15

Beitrag von fast-foot »

Hallo conni72,
Ich habe eben was interessantes gelesen.Nach Eingabe von:Cavum vergae Auswirkungen kam ich auf folgenden Link:PDF Dissertation
d-nb.info/964188074/34.Lies mal den Punkt 2.16 Klinische Assoziation S.21-22!Könnte eine Erklärung sein,falls es einen Zusammenhang gibt von der Hörstörung und dem Cavum Vergae.Um vernünftig beraten und aufgeklärt zu werden in dieser Angelegenheit muss ich denn welchen Arzt aufsuchen?Neurologen?Nach wie vor hängt mir auch immer noch die Diagnose "Epilepsie" vor Augen,auch wenn diese widerlegt wurde.Fakt ist,dass der Neurologe da Auffälligkeiten gesehen hat,die einer Epilepsie entsprechen.
Ja. Wobei ich davon ausgehe, dass das Cavum Vergae eine spezielle Form des CSPs ist und die diesbezüglich angeführten Punkte auch im Zusammenhang mit ersterem gelten.

Allgemein ziehen sich aus meiner Sicht Probleme mit dem Liquor und dafür verantwortliche Missbildungen wie ein roter Faden durch die für die Gehörproblematik in Frage kommende Ursachen (beim Innenohr: LAV).

An welche Abteilung man sich am besten wendet, kann ich nicht sagen. Vielleicht an die Neurochirurgie, wobei vermutlich generell Neurochirurgen, Neurootologen, HNOs etc. im Rahmen des Möglichen interdisziplinär zusammen arbeiten sollten.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 12. Mär 2013, 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#16

Beitrag von conni72 »

Hallo fast-foot!
Im MRT-Bericht von vor 2 Jahren war von einem Cavum Vergae und dem Cavum septi pellucidi als Normvariante die Rede.Sobald ich die Aufzeichnung von der jetzt durch geführten Untersuchung habe,lass ich die Aufnahmen vergleichen.Haben nächste Woche bei unserem HNO-Arzt einen Termin.Dort werde ich diverse Dinge anbringen,die überprüft werden sollten.Du hast mir ja schon einiges mitgeteilt,was in Frage kommen könnte.Damals habe ich noch meine Kinderärztin gefragt,ob das CSP irgendwelche Auswirkungen hat,gerade in Bezug auf die Hörproblematik,von der die Ärztin bestens im Bilde ist durch mich.Es sei alles in Ordnung hat sie gesagt.Näher darauf eingegangen ist sie nicht.Wenn jetzt nicht mehr von einer Normvariante die Rede ist,gehe ich davon aus,dass sich was verändert hat.
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#17

Beitrag von conni72 »

Von einer Begebenheit habe ich noch gar nicht berichtet.Vor 1,5 Wochen saßen meine Tochter und ich beim Essen und da meinte sie auf einmal,dass sie links gar nicht so gut riechen kann,wie mit dem rechten Nasenloch.Ich tat es erst ab,dass sie es eventuell so empfindet durch Schnupfen.Wobei sie keinen Infekt hatte.Bin bislang noch nicht darauf eingegangen,weil im Moment das Thema "Ohr" ja ansteht.Zu erwähnen wäre in dieser Hinsicht auch,dass meine Tochter Asthma hat und unter Skoliose leidet.Aufgrund von Schwierigkeiten beim Lesen waren wir auch schon beim Augenarzt.Von ihm erhielt sie eine Brille,weil sie etwas kurzsichtig war.Beim Kontrolltermin 6 Monate später,hatte sich das eine Auge wieder gebessert.Somit braucht sie die Brille nur bei Bedarf tragen.Ich habe keine Ahnung,ob es einen Zusammenhang gibt mit all den Sachen.Fakt ist jedenfalls,dass ich absolut ausschließe,dass es eine psychogene Hörstörung ist,was die Ärzte denken,weil sie nicht weiter wissen.In Oldenburg führten sie auch einen Test durch,bei dem nicht angesagt wurde,auf welchem Ohr der Ton zu hören sein wird.Er wurde links aufs Ohr gegeben,ohne rechts zu vertäuben.Meine Tochter zeigte auf das rechte Ohr!Auch in Bremen führten sie den Stengerversuch durch,mit dem Ergebnis,dass sie wahrheitsgemäße Angaben macht.Auch zu hause habe ich meine Tochter verstärkt beobachtet.Wenn jemand angibt nicht zu hören,obwohl er es sehr wohl tut,muss es doch Situationen geben in denen meine Tochter ihre Schwerhörigkeit vergisst,oder?Ich habe aber nichts in dieser Hinsicht beobachtet.Im Gegenteil!Seit der neuen HG Einstellung ist sie sich ganz oft unsicher,ob die HG überhaupt angestellt sind.Sie wechselte laufend die Batterien,mit der Begründung sie seien bestimmt leer,weil sie nichts hört.Außerdem kann ich mir nicht vorstellen,dass man eine Verstärkung von 85 dB ignorieren kann,wenn man höchstens 45-50 dB braucht.Das muss doch unheimlich laut sein!Wobei sie mit der alten Einstellung nicht mal alles verstand.
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#18

Beitrag von fast-foot »

Hallo conni72,

danke für den Link mit der Doktorarbeit. Ich werde dann noch kurz etwas darüber schreiben.

Das mit dem Geruchssinn könnte ebenfalls mit dem Cavum Vergae zusammen hängen. Ich persönlich sehe diesbezüglich eher raschen Handlungsbedarf.
Fakt ist jedenfalls,dass ich absolut ausschließe,dass es eine psychogene Hörstörung ist,was die Ärzte denken,weil sie nicht weiter wissen.
Das hoffe ich nicht. Es gibt ja eindeutige Hinweise, woran es liegen kann. Und für mich ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild, wenn man die ernst zu nehmenden Ergebnisse berücksichtigt (bis auf die FAEPs links (nicht ganz stimmig); aber diese Situation hat nichts mit Simulieren und kaum etwas mit einer psychogenen Hörstörung zu tun und kann bspw. bei einem VIO auch auftreten).
Seit der neuen HG
HG = Abkürzung für HörgeräteEinstellung ist sie sich ganz oft unsicher,ob die HG überhaupt angestellt sind
Trotzdem würde ich hier nicht auf eine höhere Verstärkung/Begrenzung korrigieren, sondern im Gegenteil das Hörgerät (links) sogar vorerst absetzen, wenn es nichts bringt.

Wie lange wurde denn das Hörgerät links mit der "lauten Einstellung" getragen?

Abgesehen davon wollte ich eh fragen, ob Deine Tochter auch andere Beeinträchtigungen spürt, habe dies allerdings verpasst (ist leider immer irgendwie untergegangen).

Ich würde jetzt Druck machen, dass nochmals unter Berücksichtigung der Hinweise, welche sich ergeben haben, vor allem im Hinblick auf das Cavum Vergae eingehend abgeklärt wird, und zwar möglichst zeintnah.

Gruss fast-foot
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Momo
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#19

Beitrag von Momo »

Conni,

wenn ich mal aus unseren gesprächen ergänzen darf wären hier auch noch
Schwindel
und wenn ich mich richtig erinner "komisches Druckgefühl im / am Ohr" zu nennen, oder?

Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Momo
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#20

Beitrag von Momo »

P.S.
was für eine Skoliose (wo?) ist es? Und wie stark ausgeprägt? Gibt es Nackenprobleme?

grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
conni72
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#21

Beitrag von conni72 »

Zur Skoliose kann ich folgende Diagnosen aus dem Arztbrief schreiben:
rechtskonvexe thorakale Skoliose;linkskonvexe lumbale Skoliose;Wirbelsäulenfehlstatik;Lendenwulst links;Rippenbuckel rechts!
Vanessa klagt schon über Nackenschmerzen.Sie erhielt diesbezüglich schon mal Krankengymnastik,weil sie verspannt war:
Bevor die Hörproblematik begann,gab es keinerlei Äußerungen über Kopfschmerzen,piepen im Ohr,Schwindel etc.Mit der Veränderung Ende 2011 fing dann alles an.Erst mal die Schwankungen vorallem ab dem Mitteltonbereich.Kann gerne noch mal die Hörkurven rein stellen,wo man den Verlauf der Schwankungen sieht.Mit den Schwankungen kamen dann Kopfschmerzen,Schwindel und das Piepen in den Ohren dazu.Die HG wurden immer der aktuellen Hörkurve angepasst.Das heißt,wenn sie schlechter hörte,war auch die Hörkurve wieder schlechter und umgekehrt.Wir ließen dann 2 Programme einstellen,weil die ständige Fahrerei zum Akustiker belastend war.Doch es wurde ab Juli nicht mehr besser.Im Gegenteil,dann sank die Kurve im Tieftonbereich mit ab,so dass sie seit dem über alle Frequenzen bei 90-105 dB liegt.Das HG bekam die volle Verstärkung meine ich,im August!Seit dem ist der Schwindel weg,Kopfschmerzen und Piepen sind geblieben.Sonstige Auffälligkeiten sind, dass meine Tochter das Gefühl hat,dass beim Ferseh gucken der Ton leiser wird,wenn sie länger schaut.Liegt sie im Bett auf dem guten Ohr reagiert sie auf nichts,weil sie nichts hört.Erst nach berühren bekommt sie mit,dass man mit ihr spricht.Sie dreht auch oft den Kopf mit der rechten Seite zum Gesprächspartner.In ruhiger Umgebung ist ihr Verstehen einigermaßen gut,ich denke sie hört alles mit dem guten rechten Ohr.Sobald aber Störlärm dazu kommt,ist das Verstehen sehr schlecht.Fahrräder die von links kommen und klingeln hört sie nicht.Dann stand sie mal erschrocken am Straßenrand,weil sie meinte ein Auto kommt.Es ist aber ganz wo anders lang gefahren.Seit der EcochleoG klagt meine Tochter über Ohrenschmerzen bds.Der Kinderarzt konnte aber nichts sehen.Dann hat sie,wie schon geschrieben Asthma.Wurde diagnostiziert als sie 5 Jahre alt war.Die Augenproblematik ist immer mal da gewesen und mal nicht.Außerdem ist meine Tochter eher verträumt und wirkt immer irgendwie abwesend,als sei sie nicht bei der Sache.Sie ist auch ziemlich vergesslich.In der Schule macht sie viele Flüchtigkeitsfehler und kann eigentlich nicht immer ihr Wissen umsetzen.Ich hoffe ich habe jetzt alles geschrieben.
Gruss Conni Tochter Vanessa li an Taubheit grenz.+re leicht-mittelgr. SH,BICROS-Versorgung Phonak Sky Q50-M13
conni72
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#22

Beitrag von conni72 »

Der Vollständigkeit halber kann ich noch sagen,dass meine Tochter in der 34 SSW geboren wurde,also 6 Wochen vor dem Termin.Außerdem hatte sie dann eine Gelbsucht.Ob das jetzt wichtig in der Diagnostik ist,weiß ich nicht.
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fast-foot
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#23

Beitrag von fast-foot »

Ich habe noch etwas gegooglet und fest gestellt, dass es ziemlich schwierig ist, Informationen bezüglich Cavum Vergae zu erhalten.

Mein Eindruck auf Grund dessen, was ich so gelesen habe (Quellen sehr zerstreut und nicht immer sehr klar, auch habe ich sie nicht notiert, da jeweils sehr wenig und vor allem aus meiner Sich wenig relevantes stand), scheint ein Cavum Vergae, das Probleme bereitet, ziemlich selten zu sein. Auch habe ich den Eindruck, dass man nicht wirklich Bescheid weiss und es schwierig ist, zu beurteilen, ob es Probleme bereitet und wenn ja, welcher Art genau diese sind.

Trotzdem scheint sich für mich folgendes heraus kristallisiert zu haben:

Auch ein plumpes, grosses, ballonartiges Cavum Vergae scheint im Normalfall keine Probleme zu bereiten. Dann stand jedoch, dass selten neurologische Störungen aufträten. Wenn diese aber auftreten, ist es schwierig, diese auf das Cavum Vergae zurück zu führen, und darüber hinaus kann man auch die Frage, ob diese Störungen auf Grund von organischen Deformationen (durch die Raum fordernde Ausdehnung und das hierdurch bedingte Verdrängen von Strukturen mit Nervenverbindungen etc.) oder aus anderen Gründen entstehen.

Nun, hier scheinen ja neurologische Störungen vorhanden zu sein (mittels neurootologischer Untersuchungen müssten sich diese auf einen Ort ab/nach dem Hirnstamm lokalisieren lassen, ev. SAEPs; wobei die gemachten Messungen eigentlich auch so eindeutig sind). Ein Zusammenhang mit dem Cavum Vergae lässt sich zumindest nicht einfach von der Hand weisen.

Typische Auswirkungen sind Gangstörungen, Sehstörungen, Schwindel (nicht Drehschwindel), Gedächtnisstörungen und Konzentrationsschwäche.

Ich weiss nicht mehr genau, ob gewisse Aussagen auch in Bezug auf Hydrozephalus gemacht wurden, was eine Folgeerscheinung einer Kompression des Foramen Monroi sein kann.

Gruss fast-foot
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conni72
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#24

Beitrag von conni72 »

Hallo fast-foot!
Ich hatte auch schon herum gegoogelt wegen dem Cavum Vergae und musste auch fest stellen,dass es nicht wirklich viele Informationen dazu gibt.Sehstörungen kann ich nicht unbedingt mit "ja" beantworten.Wie schon geschrieben gab es mal leichte Auffälligkeiten,die dann wieder in Ordnung schienen.Schwindel gab es!Wenn es kein Drehschwindel ist,wie lässt sich dieser nachweisen?Auch mit der Vestibularisprüfung?Denn die ergab ja keine Auffälligkeiten.Gangstörungen habe ich jetzt nicht beobachten können.Konzentrationsschwäche und Gedächtnisstörungen kann ich schlecht beurteilen.Meine Tochter ist schon immer ein kleiner Träumer und vergessen tut sie auch so manches.Aber wieviel das sein muss damit man sagt es sei auffällig,weiß ich nicht.Über Hydrozephalus wurde bislang nichts erwähnt,aber über das Cavum Vergae ja auch nicht.Ich erfuhr es ja erst im zugesendeten Bericht.Beim Abschlussgespräch war keine Rede davon.Könntest du mir vielleicht noch einmal auflisten,was man auf jeden Fall jetzt überprüfen sollte?Ich will nächste Woche bei unserer HNO-Ärztin gut vorbereitet sein,damit sie alles weitere veranlassen kann.Also meinst du,dass beim Akustiker morgen nichts am HG umgestellt werden sollte?Ich habe da ein schlechtes Gewissen bei,wenn ich meine Tochter jetzt wochenlang mit unterversorgten HG rum laufen lasse.Auch ist der Alltag ziemlich schwierig.Jetzt sind Ferien und wir haben zu hause keine FM-Anlage zum besseren verstehen.
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fast-foot
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Re: bds. plump vergrößertes Vestibulum labyrinthi

#25

Beitrag von fast-foot »

Hallo conni72,
Also meinst du,dass beim Akustiker morgen nichts am HG
HG umgestellt werden sollte?
Nein. Da vermutlich ein wesentlicher Teil der Störung im Bereich des Hirnstammes liegt, wäre das Innenohr sehr stark belastet. Damit riskiert man zusätzliche Schäden (so lange nicht wirklich klar ist, was los ist und ob vielleicht eine Erholung der retrochleären Hörbahn links möglich ist,wäre ich vorsichtig).

Gruss fast-foot
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