Telefonieren im Beruf?

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greywolf
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Telefonieren im Beruf?

#1

Beitrag von greywolf »

Hallo,

ich war vor ein paar Jahren (Wie die Zeit doch vergeht...) schon mal hier mit diesem Thema.

Mittlerweile ist das Tiermedizinstudium abgeschlossen und ich habe danach eine Dissertation begonnen, mit der ich auch noch immer beschäftigt bin.
Parallel dazu suche ich aber nach Teilzeitstellen.

Nun ist es bei der Stellensuche eigentlich immer so, dass Notdienste und Rufbereitschaften übernommen werden sollen und ganz allgemein erwartet wird, dass ich mit den Kunden telefoniere.
Ich kann zwar grundsätzlich telefonieren (mit bestimmten Telefonen bzw. mit dem Handy via iCom) aber es gibt immer wieder Menschen, mit denen Telefonieren furchtbar schwierig ist. Desweiteren ist es fast unmöglich, Eigennamen am Telefon zu verstehen.
Die Kleintierklinik bei der ich mich letztens vorgestellt habe, liegt auch noch in Schwaben, d.h. die meisten Kunden sprechen schwäbisch und ich als Hamburgerin bin ja nur mit Hochdeutsch groß geworden...das macht die Sache natürlich nicht einfacher.
Die Chefs haben vorgeschlagen, ich könnte mir die Telefonnummer des Anrufers geben lassen und bei Problemen an sie weiterleiten, aber dafür muss ich ja auch erstmal die Nummer verstehen, was im Prinzip dasselbe Problem wie mit den Namen ist. Geht also auch nicht.

Ich hab bereits Notdiensterfahrungen in einem anderen Bereich, da war es aber einfach nicht so wichtig, dass die Namen schon am Telefon bekannt waren und so hat es dann insgesamt ganz gut geklappt.

Wie regelt ihr das mit dem Telefonieren im Beruf? Führt ihr viele Kundengespräche?

Ich bin am Überlegen ob ich mir diesen psychischen Stress wirklich antun soll oder lieber nach Stellen ohne Telefonieren suche, was in der Branche etwas schwierig werden dürfte. Ich verstehe ja auch, dass die Leute jemanden haben wollen der Rufbereitschaften übernimmt, aber bei mir geht das eben nicht einfach so wie bei anderen.
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maryanne
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Re: Telefonieren im Beruf?

#2

Beitrag von maryanne »

Hallo Greywolf,
das ist eine blöde Situation. Gerade im Zusammenhang mit Rufbereitschaft ist Arbeitsassistenz auch kaum vorstellbar.
Es gibt ja verschiedene Telefondienste für Hörgeschädigte, dazu kann ich dir leider nichts sagen (google!).
Hast du mal in ERwägung gezogen, deine Hörsituation zu verbessern, z.B. indem du dich mit CI versorgen lässt?
Ggf. Schulung im Telefonieren: Wie bringe ich meinen Telefonpartner dazu, so zu sprechen, dass ich verstehe ...
Das sind alles nur Ansätze von mir, denn ich kann mir gut vorstellen, in welcher Situation ein Tierbesitzer ist, wenn er den Tierarzt ruft.

Geh doch mal zu einer DSB-Beratungsstelle, evt. hat man da noch Ideen.

maryanne
Zappenduster
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Re: Telefonieren im Beruf?

#3

Beitrag von Zappenduster »

greywolf hat geschrieben:Wie regelt ihr das mit dem Telefonieren im Beruf? Führt ihr viele Kundengespräche?
Hallo,
mir gehts ähnlich wie Dir, einerseits bin ich aus dem Hochdeutschen Raum in die Oberpfalz gezogen und verstehe selbst nach mehr als 10 Jahren die meisten Eingeborenen aufgrund ihres Dialekts kaum bis gar nicht und andererseits habe ich Probleme bei der Kommunikation aufgrund meiner Schwerhörigkeit.

Meinen Beruf als Ökotrophologin habe ich wegen Kommunikationsproblemen mit Klinikpersonal und Patienten nach einem Burn-out-Syndrom aufgegeben.
Ich habe dann nach Arbeitslosigkeit und vielen für mich ungeeigneten Jobs in verschiedenen Branchen eine Umschulung zum Bauzeichner in einem Architekturbüro gemacht. Die Planungsarbeit am PC liegt mir sehr, aber im direkten Kundenkontakt und am Telefon hatte ich starke Probleme bei der Kommunikation und dementsprechend massiven Stress.
Ich hab mir dann nach der Ausbildung ganz bewusst einen Job ohne Kundenkontakt gesucht, also nicht im Architekturbüro, sondern in einem Werk. Ich arbeite den ganzen Tag am PC, Telefonieren muss ich selten und nur betriebsintern, aber ich hab meinen Kollegen und meinem Chef verständlich gemacht, dass ich sie nicht immer am Telefon verstehe. Nachteil ist, dass ich für meinen Job täglich 2 Stunden Autofahrt (und dementsprechend hohe Kosten) in Kauf nehmen muss.

Für mich war die Wahl eines Jobs, der mich nicht dauernd überfordert, die einzige Möglichkeit, auf Dauer berufstätig zu sein. Ansonsten wäre es bei mir wahrscheinlich irgendwann wieder zum Burn-out gekommen.
Gruß Nicole
greywolf
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Re: Telefonieren im Beruf?

#4

Beitrag von greywolf »

Hallo,

ja, es ist eine echt blöde Situation. Das mit der Arbeitsassistenz hatte ich auch schon überlegt, sehe aber genau wie du das Problem in der Durchführbarkeit für Rufbereitschaften.
Über google hatte ich auch schon TESS als Telefondienst gefunden, allerdings habe ich noch nicht herausgefunden, wie sich das mit dem angerufenwerden (darum geht es ja hauptsächlich) verhält. Ich werde noch mal weiter suchen.

Ich wohne zur Zeit in München, dort gibt es offenbar gar keine DSB-Beratungsstelle.

Danke für deine Ansätze...ich werde mich morgen auch mal mit dem Integrationsamt in Verbindung setzen, vielleicht wissen die was...

Nicole, das klingt wirklich nach Stress. Ich selber habe ja bisher erst ein halbes Jahr richtig in meinem Beruf arbeiten können (war nur eine Elternzeitvertretungsstelle) und bin quasi noch dabei einen Berufseinstieg zu finden.
Ich will ja auch nicht 6 Jahre umsonst studiert haben. Evtl. muss ich mir dann einen anderen Bereich aussuchen, Labor oder so etwas auch wenn ich das eigentlich nie wollte.
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santiago
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Re: Telefonieren im Beruf?

#5

Beitrag von santiago »

Hallo!
greywolf hat geschrieben:…Ich kann zwar grundsätzlich telefonieren (mit bestimmten Telefonen bzw. mit dem Handy via iCom) aber es gibt immer wieder Menschen, mit denen Telefonieren furchtbar schwierig ist. Desweiteren ist es fast unmöglich, Eigennamen am Telefon zu verstehen…Die Chefs haben vorgeschlagen, ich könnte mir die Telefonnummer des Anrufers geben lassen und bei Problemen an sie weiterleiten, aber dafür muss ich ja auch erstmal die Nummer verstehen, was im Prinzip dasselbe Problem wie mit den Namen ist.
Ich denke mir dass wir in einer ziemlich ähnlichen Hörsituation sind und sehe es so:
Das iCom bzw. der Compilot ist so ziemlich das Maximum was Du derzeit in Bezug auf Klangqualität und Verständlichkeit beim telefonieren erreichen kannst. In unserer "Gehörklasse" werden wir trotzdem mit manchen Gesprächspartnern und bei Eigennamen, Adressen und Telefonnummern an unsere Grenzen kommen. Ein kleinwenig kannst Du vielleicht noch rausholen wenn Du mit dem Akustiker an der Feineinstellung der HG bei Verwendung des iCom/ComPilot arbeitest.

Mit einem entsprechenden Bluetooth - Festnetztelefon kannst Du die Bluetooth-Zusatzgeräte ebenfalls nutzen und Geräte mit einem Display zeigen Dir auch die Nummer/Name des Anrufers an falls diese nicht von ihm unterdrückt werden. Somit wäre dann zumindest eine Nummer vorhanden die man dann weitergeben könnte...

Was mir auch grad einfällt - von Phonak gibt es ein Festnetzhandy welches sozusagen das iCom schon eingebaut hat. Würde ich an Deiner Stelle auch mal testen. Habe die genaue Bezeichnung vergessen aber sollte sich schnell mit Google finden lassen.

Hallo maryanne!
maryanne hat geschrieben:Hast du mal in ERwägung gezogen, deine Hörsituation zu verbessern, z.B. indem du dich mit CI versorgen lässt?
Ich gehe mal davon aus das greywolf nicht in erster Linie im direkten Gespräch sondern beim Telefon an seine/ihre Grenzen kommt. Es geht also nicht um die "Hörsituation" und Vogelgezwitscher sondern um die "Ich muss mit allen verdammten Gesprächspartnern telefonieren können und dabei sollte ich auch noch Namen und Telefonnummern verstehen" Situation.
Ich würde aber NICHT mit dem (wesentlichen) Ziel, telefonieren zu können, in eine CI-Versorgung gehen!
Weißt Du noch von wem das obengenannte Zitat stammt?

Es stammt von Dir und Du hast es im www.dcig-forum.de gepostet. Du bist ein CI-Profi und weißt selbst ganz genau wie stark auch CI-Träger in der Arbeitswelt mit dem Telefon kämpfen und wie unterschiedlich die Erfolge dabei sein können. Jetzt fragt wer was zum telefonieren und Du kommst sofort mit Deiner "Überleg Dir doch mal ein CI" Masche daher :{

Genau diese einseitige Sichtweise ist auch ein Grund warum hier beim Thema CI immer die Wogen hochgehen. Ich habe mich im anderen Thread bewusst nicht an der Diskussion beteiligt. Ich freue mich aber sehr dass es hier auch User wie Mutti ähh Momo :angel: und natürlich auch einige andere User die mir nur grad nicht namentlich einfallen(!) gibt die versuchen das Thema CI objektiv zu sehen und ihre Erfahrungen auch weitergeben! :}

Sorry für das Offtopic aber das musste wirklich mal gesagt werden 8-)

Gruß
santiago
otoplastik
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Re: Telefonieren im Beruf?

#6

Beitrag von otoplastik »

Mutti?
Ungewöhnliche Art, ein Kompliment zu machen :)
Otoplastik
Sohn, 17 Jahre, mit 14 Monaten Meningitis, seitdem re. hochgradig und links taub, rechts HG (Naida S IX UP), links CI seit 01/14 (Naida Q70), vorher links viele Jahre PhonakCros :)
maryanne
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Re: Telefonieren im Beruf?

#7

Beitrag von maryanne »

Ja Santiago, das habe ich gesagt und ich meine es auch immer noch: Telefonieren kann nicht das (alleinige) Ziel einer CI-Versorgung sein.
Und ich habe mein Post an Greywolf sorgfältig überlegt :) Wer als Berufsanfänger so schlecht hört wie sie (das muss verdammt schlecht sein, wie sie ihre Probleme beschreibt), wäre vielleicht gut beraten, über eine technische Verbesserung nachzudenken. Nach dem Studium das Handtuch zu werfen - also mein Ding wäre das nicht. Ich habe selbst immer gekämpft, das Beste für mich herauszuholen, das zu machen, was ich studiert habe.

Natürlich wäre es schön und gut, wenn Greywolf einen Menschen an ihrer Seite hätte, der während der Rufbereitschaft die Telefonate für sie erledigen bzw. verschriftlichen würde. Theoretisch gibt es ja heute die Möglichkeit, über SMS, Skype, Mail, Chat zu kommunzieren, aber ich musste leider die Erfahrung machen, dass diese Alternativen von Guthörenden nicht (immer) genutzt werden.

Eine Möglichkeit, die ich noch sehe: ein Job in einer Tierklinik! Es gibt ja auch etliche Humanmediziner, die sehr erfolgreich an Kliniken arbeiten.

maryanne
greywolf
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Re: Telefonieren im Beruf?

#8

Beitrag von greywolf »

Santiago, du meinst das DECT irgendwas von Phonak, oder? Das hab ich schon getestet beim Akustiker, leider noch nicht zuhause, weil es noch nicht lieferbar ist. Kommt im März oder so...
Das iCom ist im Prinzip ja auch super, Welten besser als vorher allemal. Auch damit werde ich aber nie alle Namen und Nummern verstehen.
santiago hat geschrieben:Es geht also nicht um die "Hörsituation" und Vogelgezwitscher sondern um die "Ich muss mit allen verdammten Gesprächspartnern telefonieren können und dabei sollte ich auch noch Namen und Telefonnummern verstehen" Situation.


So ist es...

Und ich schmeiße ganz bestimmt nicht einfach das Handtuch! Nach zig Bewerbungen und Absagen bin ich aber ziemlich frustriert.
Ich hab schonmal über ein CI nachgedacht, damals hieß es, ich höre zu gut dafür. Allerdings bin ich da nicht auf dem neuesten Stand.
Übrigens ging es doch um eine Stelle in einer Tierklinik...das ist keine Lösung. Um sich als Tierklinik bezeichnen zu dürfen, muss u.a. eine 24h-Erreichbarkeit gewährleistet sein, was für die Mitarbeiter Rufbereitschaften bedeutet.
Also müsste ich eher was in einer kleinen Praxis finden, die müssen das nämlich nicht leisten ;)
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santiago
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Re: Telefonieren im Beruf?

#9

Beitrag von santiago »

Hallo!
Ja genau, das Phonak DECT CP1 war gemeint.

Wichtig für uns ist das beidseitige Hören mit möglichst wenig Störlärm. Ob dies mittels DECT CP1, iCom/ComPilot, normale Telefonspule zusammen mit der HG-Funktion DuoPhone, Nackenbügelkopfhörer und HG oder InEar-Kopfhörer ohne HG realisiert wird ist schon weniger wichtig und auch eine individuelle Sache.

In Deinem Fall ist halt das Hauptproblem dass Du abseits des Hör- und Telefontrainings in einer Reha/CI-Klinik in der realen Welt am Telefon wie ein Hörender funktionieren sollst. Da man es hier nicht nur mit einer deutlich sprechenden Logopädin oder vertrauten Gesprächspartnern wie Mutti zu tun sondern darf man dann halt die ganze Bandbreite - von schnell/undeutlich sprechenden Inländern über mit starkem Akzent sprechenden Ausländern bis hin zu unter starkem Störlärm telefonierenden Gesprächspartnern - genießen.

Von mir selbst ausgehend denke ich dass Du mit der für Dich optimalen technischen Ausstattung brauchbar telefonieren kannst. Es ist aber einfach nicht wirklich möglich immer mit der gleichen Unbefangenheit und dem mit Hörenden vergleichbaren Sprachverständnis zu telefonieren.
greywolf hat geschrieben:Und ich schmeiße ganz bestimmt nicht einfach das Handtuch! Nach zig Bewerbungen und Absagen bin ich aber ziemlich frustriert.
Schwester im Gehör - Ich habe jetzt auch keine Ahnung wie man in Deiner Branche aus der Telefonfalle rauskommt aber denk immer dran dass Du eine gut ausgebildete Tierärztin und nicht nur eine lausige Telefonistin bist!

Hilft Dir/uns jetzt auch nicht wirklich aber der eigentliche Witz an der Sache ist dass praktisch alle GL mit einer höheren Ausbildung welche ich kenne einen Job haben der ihnen Spaß macht. Wir hören so viel "besser" und lassen uns dann von einem blöden Telefon kaputtmachen :(

Gruß
santiago
pascal2
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Re: Telefonieren im Beruf?

#10

Beitrag von pascal2 »

Santiago kann ich da nur beipflichten.
Ich als bilateral versorgter CI Träger habe massive Probleme zu telefonieren.
Zwei mal wurde ich von Arbeitsagentur und DRV umgeschult, bis ich endlich einen Arbeitsplatz hatte, der einigermaßen hörbehindertengeeignet ist.
Aber auch hier ist es problematisch, denn hören und verstehen muss man fast an jedem Arbeitsplatz, auch unter Störlärm.
Ich bin lautsprachig hochdeutsch aufgewachsen und arbeite jetzt in der Pfalz.
Mit Dialekt habe ich täglich zu kämpfen.
Daher, wie hier auch von anderen beschrieben, kann ich nur empfehlen, sich als hörbehinderter nicht dauerhaft zu überlasten und drohende Überlastungen abzublocken, sonst folgt sicher der Kollaps, habe ich auch erlebt.
Der Preis für akustische Entlastung ist bei mir auch ein langer Fahrweg, täglich 3 Stunden, aber dabei muss ich nichts hören.
Ich telefonieren am Arbeitsplatz schon seit Jahren überhaupt nicht mehr, habe meinen jetzigen Arbeitsplatz so lange hingebogen, bis er passte.
Das habe ich geschafft, obwohl ich in einer Abteilung bin, die quasi vom telefonieren lebt.
Dazu war mir auch jedes Mittel recht das durchzusetzen.
Zur Not hätte ich mich auch noch ein drittes mal umschulen lassen.
Eine gewisse Konsequenz, vorausschauenden Selbstschutz zu erlernen, ist dafür erforderlich.
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !
Skater
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Re: Telefonieren im Beruf?

#11

Beitrag von Skater »

ComPilot soll via Bluetooth höchste Klangqualität übertragen. Somit müsste das HG mit dieser Option ein Programm eingestellt bekommen was den gesamten Frequenzbereich wiedergibt.
Lediglich die Anpassung ist wohl unnütz, sofern man 'offene Dome' und Hochtonverlust hat
.
Wird beim iCom oder ComPilot das gesamte Spektrum übertragen und als Stereokopfhörer wiedergegeben?


Akustisches Telefon - DuoPhone
Die Information die am aktivierten Ohr (Master) gehört werden, werden dem Slave ebenfalls zur Verfügung gestellt.
Jedoch überträgt der Slave lediglich die angepasste Hörkurve.
Bei 'Offener Dome' und Hochtonverlust werden somit lediglich die Obertöne im Slave wiedergegeben.
Das ist in diesem Fall unbrauchbar.

Gruß Frank
Hochtonschwäche, Phonak Audeo P90-R, Ex-Hörer 2M
santiago
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Re: Telefonieren im Beruf?

#12

Beitrag von santiago »

Hallo!
Skater hat geschrieben:ComPilot soll via Bluetooth höchste Klangqualität übertragen.
Wobei Bluetooth nur für die Koppelung zwischen dem Handy und dem iCom verwendet wird. Die Übertragung vom iCom zum HG erfolgt durch Induktion. Der übertragbare Frequenzbereich wird dabei vermutlich entweder durch das HG, dem Induktionsverfahren oder dem Gehör begrenzt. Bei mir macht zuerst das Gehör bei ca. 4000 Hz schlapp 8-)
Ich glaube Naida SP gehen theoretisch bis ca, 6.500Hz und das iCom bis 10.000Hz. Steroklang ist dabei möglich.

Vermutlich wird das iCom auch in erster Linie bei einer starken SH eingesetzt. Bei einer leichteren Hochton-SH sehe ich jetzt auch nicht unbedingt die Notwendigkeit beim Telefonieren das iCom oder die Funktion DuoPhone verwenden zu müssen.

Gruß
santiago
greywolf
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Re: Telefonieren im Beruf?

#13

Beitrag von greywolf »

Frank, tut mir leid, aber ich verstehe nur die Hälfte. Was sind "offene Dome"? Hochtonverlust dürfte bei mir gegeben sein.
Ging die Frage an mich? Mit dem iCom höre ich Stereo, definitiv. Die Frage zum Spektrum kann ich nicht beantworten.

Was ist der Slave?

santiago, auch ohne meine genauen Zahlen zu kennen, gehe ich davon aus, dass bei mir ebenfalls das Gehör der limitierende Faktor ist. :)
Ich habe von Phonak die Naida V UP, schon seit ein paar Jahren, danach wirds wohl einfach der Nachfolger werden.
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pikacht
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Re: Telefonieren im Beruf?

#14

Beitrag von pikacht »

Hallo Greywolf,
ich bin versorgt mit Naida IV UP und CI AB.
Ich telefoniere auf 3 verschiedenen Wegen:
1) Zu Hause mit eingebauten Lautsprecher im Telefon
2) In der Freizeit mit dem Handy per Bluetooth Amplicom(Ringschleife um den Hals 79 Euro privat bezahlt) mit der Telefonspule im HG und CI (umschalten notwendig)
3) auf der Arbeit(Handy) mit Phonak Smartlink(AOK bezahlt) und integriertem Funkempfänger im HG ( hat Rentenbund bezahlt) und aufgestecktem MLxi am Prozessor (Rentenbund)
Ich muss viel telefonieren , aber es geht!!
Gruß pikacht

P.S. zu weiteren Infos gerne eine PN
santiago
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Re: Telefonieren im Beruf?

#15

Beitrag von santiago »

Hallo!
greywolf hat geschrieben:Was ist der Slave?
Über die private Vorlieben mancher Menschen möchte ich mir hier kein Urteil erlauben 8-)

Nein ernsthaft, damit ist gemeint dass ein HG den Ton auf das andere HG überträgt. Bei Phonak nennt sich diese Funktion "DuoPhone" und ist über die Programmierung einem HG-Programm zuordbar.

Ich schalte z.B. auf das Programm T-Spule+Mik und halte das Handy immer an das rechte Ohr. Das rechte HG (Master) sendet dann das Signal an das linke HG (Slave) und ich kann dann den Gesprächspartner beidseitig hören.

Gruß
santiago

Nachtrag weil vergessen:
"Offene Dome" sind Ohrpassstücke welche den Gehörgang nicht wie bei uns dicht abschließen.
Genaugenommen wird bei uns neben dem Hochtonverlust auch ein Mitteltonverlust und ein Tieftonverlust gegeben sein :lol:
Emil
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Re: Telefonieren im Beruf?

#16

Beitrag von Emil »

Hallo Greywolf,

ich benutze seit ca. 2 Monaten sowohl zu Hause als auch im Büro ein Phonk DECT Telefon, das ist zwar nicht gerade preiswert aber ich kann damit sehr gut telefonieren. Der Anruf wird automatisch auf beide HG übertragen und zwar absolut sauber ohne ohne Rauschen oder Brummen. Die Lautstärke kann dabei auch noch reguliert werden.

Für das handy benutze ich den ComPilot der das Gespräch über Bluetooth auch an beide HGs sendet, dazu muß man den ComPilot um den Hals hängen, was nicht gerade toll ist aber geht nicht anders. Die Gesprächsqualität ist ebenfalls sehr gut - aber man muß dafür Phonak HGs tragen. -Streamer wie den ComPilot gibt es auch bei anderen Herstellern, was trägst Du denn für HGs?

Gruß Emil
beidseitig Phonak Naida Q 70 UP
greywolf
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Re: Telefonieren im Beruf?

#17

Beitrag von greywolf »

Ach, das ist der Slave :D

So ne Bluetooth Ringschleife fürs Handy hatte ich auch mal getestet, aber ich fand den Klang erheblich schlechter als beim iCom und somit war das Teil nicht brauchbar für mich.

@Emil: Ich hab auch Phonak, Naida V UP und iCom. Ich warte noch auf das Phonak DECT...habe das nur beim Akustiker kurz testen können, aber noch nicht ausgiebig zuhause.

Ich hab jetzt beschlossen, erstmal meine Doktorarbeit zu beenden und mir dann eine passendere Stelle zu suchen, weil ich dann ja auch bundesweit suchen kann. Es gibt bestimmt Praxen ohne Notdienst.
Nothing's ever built to last
greywolf
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Re: Telefonieren im Beruf?

#18

Beitrag von greywolf »

Ich wollte euch nochmal auf dem Laufenden halten...

Anfang April habe ich untersuchen lassen, ob ein CI infrage kommt. Kurz zusammengefasste Aussage des Arztes: "Ja! Auf jeden Fall!"
Fast hätte ich ein klares Nein einfacher gefunden, mein ganzes Umfeld war eigentlich immer der Meinung, dass ich dafür zu gut höre und ich wollte das eigentlich nur vom Profi nochmal bestätigt haben.

War wohl nix. :D

Also denke ich jetzt darüber nach, der Zeitpunkt wäre "jetzt" noch relativ günstig und mit mehr Sprachverstehen ist es sicher später im Beruf leichter.
Zum Thema Telefon + Stethoskop hatte der Arzt zwar direkt gesagt, dass das wahrscheinlich weiterhin schwierig sein würde, aber mehr Sprachverstehen wäre drin und das ist ja auch nicht ganz unwichtig.
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Gabriele
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Re: Telefonieren im Beruf?

#19

Beitrag von Gabriele »

Guten Morgen Greywolf

Bei uns ist das telefonieren ganz unterschiedlich erfolgreich...die älteste hatte in ihrer Ausbildung (Verwaltungsfachangstellte) Schwierigkeiten zu telefonieren, bei ihrem neuen Arbeitgeber(sie wurde nach der Ausbildung nicht übernommen) hat sie gar keine Probleme und kann den Verstärker daheim lassen, die haben eine ganz andere Telefonanlage.Der Sohn und die kleine können daheim problemlos telefonieren, der Sohn mit dem Handy, die kleine eher nicht mit dem Handy. Alle brauchen mehr Ruhe im Umfeld, wichtige Telefonate müssen geplant werden und auch ich kann sie nicht spontan anrufen...meist legen sie auf und rufen in einer ruhigen Minute zurück.
Das telefonieren mit CI klappt bei den Mädels aber sehr gut, wenn die Voraussetzungen gegeben sind.

LG
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
Reimplantation re,2011 u. 2012
Lorenz 26, beids. Hg Sophia 23, beids. CI ´09 u.11 (Hybrid L )u.Kolobom
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franzi
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22

Re: Telefonieren im Beruf?

#20

Beitrag von franzi »

Hallo

Ich kann mittlerweile mit dem CI Telefonieren, aber dazu muss es ruhig sein und am besten ist wenn ich den Gesprächspartner gut kenne. Es geht schon auch mal mit Fremden aber das funktioniert nicht immer.
Es sollte klar sein das man zwar Telefonieren kann bzw. es lernen kann mit dem CI, aber es genauso gut sein kann das man es nicht kann am ende.

Genauso die aussage es wäre mehr Sprachverstänis drinnen, da sollte man auch vorsichtig sein, den man weiß nie genau wie gut man mit dem CI verstehen kann. In den meisten Fällen versteht jemand wo mit Hgs nicht mehr klar kommt mit dem CI besser als voher. Daher lieber erst mal den Ball flachhalten und schauen was dabei raus kommt und sich in Geduld üben.

lg franzi
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
santiago
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Re: Telefonieren im Beruf?

#21

Beitrag von santiago »

Hallo!
Denk mir die Berichte von Gabriele und franzi zeigen gut auf wie stark die Erfolge von CI-Trägern und an Taubheit grenzenden HG-Trägern von der jeweils verwendeten Technik abhängig sind.

Auch auf die Gefahr hin mit meinem ständigen Hohelied auf die Induktion zu nerven 8-) - die Probleme beim Telefonieren in nicht ganz leisen Umgebungen kommen mMn einfach daher dass mit den Mikros des CI/HG telefoniert wird.

Wenn stattdessen induktive Zusatzgeräte wie iCom/Compilot oder zumindest direkt induktiv abnehmbare Telefone/Handys eingesetzt werden spielt bei entsprechender Programmierung der Umgebungslärm eine viel geringere Rolle. Bei stark abgesenkter Mikroempfindlichkeit im jeweiligen Programm oder beim Einsatz eines reinen Telefonspulen-Programmes könnte ich theoretisch selbst in der lautesten Disko noch telefonieren falls mich der Gesprächspartner dann noch versteht :}

Gruß
santiago
Gabriele
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Re: Telefonieren im Beruf?

#22

Beitrag von Gabriele »

Meine jüngste hat ja als erstes Kind in Deutschland, das Hybrid von Cochlear bekommen, da sie zwar für ein CI zu gut hörte, aber null Sprachverstehen mehr hatte. Das HG zum CI hat sie nur 3 Monate getragen, da ihr Hörverlust so rapide abfiel, das man die sh mit dem CI sehr gut ausgleichen konnte.
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
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greywolf
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Re: Telefonieren im Beruf?

#23

Beitrag von greywolf »

santiago, ich hab noch nie in meinem Leben nur übers Hörgeräte-Mikro telefonieren können. Das war immer induktiv bzw. jetzt auch über iCom.
Damit habe ich aber auch in absolut ruhiger Umgebung die vorher beschriebenen Probleme.

Gabriele, genau von dieser Hybridtechnik war auch die Rede, da die tiefen Töne ja bei mir noch vorhanden sind aber die hohen Töne halt nicht so wirklich.
Das Telefonierverhalten deiner Kinder ist bei mir ganz ähnlich, nur eben mit den Hörgeräten, hmm...
franzi hat geschrieben: Ich kann mittlerweile mit dem CI Telefonieren, aber dazu muss es ruhig sein und am besten ist wenn ich den Gesprächspartner gut kenne. Es geht schon auch mal mit Fremden aber das funktioniert nicht immer.
Ist bei mir ja momentan genauso. Was meinst du mit "den Ball flachhalten", die Erwartungen in Bezug aufs CI?
Nothing's ever built to last
santiago
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Re: Telefonieren im Beruf?

#24

Beitrag von santiago »

Hallo!
greywolf hat geschrieben:santiago, ich hab noch nie in meinem Leben nur übers Hörgeräte-Mikro telefonieren können. Das war immer induktiv bzw. jetzt auch über iCom.
Damit habe ich aber auch in absolut ruhiger Umgebung die vorher beschriebenen Probleme.
Schon klar dass auch die Verwendung von Induktion aus HG keine Hörenden macht die immer mit jedem Menschen telefonieren können. Es wird auch mit Induktion immer Menschen geben mit denen man nur extrem schwer telefonieren kann weil deren Sprachmelodie, Geschwindigkeit oder Lautstärke einfach "inkompatibel" zum eigenen Gehör ist.

Das kann man leider nicht ändern aber zumindest kann man mit dem optimalen Einsatz von Technik den Einfluss des Störlärms mildern. Wenn ich eine bestimmte Anruferstimme grundsätzlich gut verstehe brauche ich dann nicht unbedingt eine absolut ruhige Umgebung und muss meine Anrufe auch nicht irgendwie planen. Ich habe mit "kompatiblen" Stimmen schon neben einer Straße telefoniert und dies wäre mir mit den HG-Mikros unmöglich da ich dann vor lauter Störlärm kaum noch was verstehen würde.

Gruß
santiago
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