Vorgestellt habe ich mich grad. Kommen wir nun zu meinem Problem.
Ich höre schlecht. Das seit der Grundschule. Dank eines lieben Professors aus Münster
durfte ich mit Hörgeräten die "normale" Schulkarriere beginnen. Der Haus-HNO wollte mich
nämlich auf eine Gehörlosen-Schule schicken. Bis auf den Fremdsprachen-Unterricht später
klappte das eigentlich auch. Welcher aber dann später der Grund war, erst die Schule zu
schwänzen, und schließlich abzubrechen. Man stelle sich vor - ich auf ner Berufsfachschule
für Fremdsprachen und Korrespondenz... Ich frage mich grad, warum mich meine Eltern
davon nicht abgehalten haben. :-( Das Fiasko war doch eigentlich vorprogrammiert.
Hab ne Lehre als Friseurin gemacht - mein Berufsberater war wohl der Meinung, das etwas
anderes nicht für mich in Frage kommt. Nach der Lehre habe ich noch 2 Gesellenjahre in
einem anderen Salon gemacht, bevor ich aus dieser "Hölle" entfliehen konnte.
Über die Zeitarbeit bin ich dann in eine Großbäckerei gekommen. Nach fast 14 Jahren in der
Produktion habe ich dort aufgehört und bin jetzt seit 4 Jahren im aktuellen Job.
In der Bäckerei damals war der Lärmpegel ähnlich wie in der jetzigen Produktion. Dort habe
ich immer ohne
dort nicht auf. Und in den Pausen saß ich meistens in der hintersten Ecke und hab vorgegeben
zu lesen oder so.
Seit der neuen Firma arbeite ich mit Hörgeräte. Habe das damals zwar im Vorstellungsgespräch
verschwiegen, aber mittlerweile weiß es eigentlich jeder, mit dem ich zusammenarbeite.
Nun zu meinem Problem. Oder besser Problemen..?
Ich sage ja immer wieder das ich
muss. Aber sogar Kollegen mit denen ich längere Zeit zusammenarbeite scheint es nicht groß
zu interessieren. Eigentlich muss ich bei fast jeden Satz nachfragen. Und irgendwann kommt
bei mir einfach der Punkt wo ich denke - dann halt nicht und auf "Durchzug" stelle. Doof,
aber ich weiß mir einfach nicht mehr zu helfen.
Blöd natürlich, das ich jetzt von der Helferin zur Anlagenführerin aufgestiegen wurde. Bestimmt
75% von der Einarbeitung zur letzteren hab ich akustisch nicht verstanden. Oftmals fehlte auch
einfach die Zeit für solche "Lehrstunden". Sprich, ich werd jetzt quasi ins kalte Wasser geschubst.
Und das ab Morgen. Könnt ihr euch vorstellen was ich grad an Angst aufbaue?
Das ich nicht viel verstehe liegt nicht nur an den "normallaut" redenden Kollegen, sondern
auch an der Geräuschkulisse in der Produktion. Ich hatte mal heimlich mit dem Handy die
Lautstärke gemessen. Kam damals auf ca. 90 bis 100 dB. Laut meiner Akustikerin dürfte ich
dort wohl garnicht mit
Firma rausnehmen würde, wenn z.B. Renten-oder Krankenkasse davon erführen.
Aber was soll ich denn machen?
Die Geräte reichen meiner Meinung nach nicht mehr für mich. Trotz derer verstehe ich immer
noch nicht alles. Und wenn ich in der Firma versuche die Lautstärke für Gespräche zu erhöhen,
drehe ich ja gleichzeitig auch den Lärm höher.
Neue Geräte würden mir, glaub ich, zustehen, weil die Techniker alle 5 Jahre für neue Geräte
zahlt. Aber mehr als die zuzahlungsfreie Variante kann ich mir nicht leisten. Und da bekomme
ich dann die, die ich vor 5 Jahren mit 800€ Eigenanteil bekommen habe. :-(
Ich würd grad am liebsten alles hinschmeißen. Hab soooo eine Angst vor der Arbeit. Ich
weiß einfach nicht mehr weiter....
Parmin