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Hochtonsteilabfall - zu starke Oklusion in Otoplastik; Ex-Hörer mit Domes??
Verfasst: 10. Dez 2015, 22:13
von Catschi
Hallo,
vielleicht hat einer von Euch eine Idee für mich. Das wäre wirklich hilfreich und toll.
Ich habe einen ziemlich symetrischen Hochtonsteilabfall:
R: 0,25 kHz 5, 0,5 kHz 5, 0,75 kHz 20, 1kHz 30, 1,5 kHz 50, 2 kHz 60, 3 kHz 80, 4kHz 90 db
Nun teste ich nach jahrelanger Dünnschlauch-Versorgung mit Domes neue Geräte.
Ich habe jetzt immer welche mit diesem normalen Schlauch und angefertigte Ring-Otoplastiken.
Herauskristallisiert haben sich das Oticon Nera 2 und das Widex Dream 440 , beide als HdO.
Nun habe ich aber starke Probleme mit den Otoplastiken. Sie drücken, und sind so dumpf. Sie machen auch so ein leises Reibegeräusch bei Kieferbewegungen...
Die Bohrung ist jetzt bei ca 2,4 mm und es pfeift auch jetzt schon. Seitdem ich die Otoplastiken zum Testen nehme, knackt mein Ohr (vielleicht wegen zu geringer Belüftung?). Mein Akustiker sagt, dass wenn er die Bohrung noch größer macht, es noch stärker pfeift und ich auch an Sprachverständlichkeit verliere.
Wäre es denn aber nicht doch gut, da dann das Dumpfe verschwindet?
Wenn Pfeifen einigermaßen erträglich bleibt, kann ich damit leben (dh. zum Beispiel beim Umarmen von Bekannten, etc.)
Kann es auch sein, dass Oklusion einen am Hören hindert????? Habe das Gefühl, mit einem Ohr ohne Hörgerät höre ich dann noch besser...?
Aber so geht es irgendwie für mich nicht. Kennt sich jemand aus mit Hokas? Oder Folienstöpsel-Otoplastiken?
Leider passen für mich anscheinend auch keine Ex-Hörer-Geräte, da mein Gehörgang zu eng ist (also zumindest mit Otoplastik). Kommt denn ein Ex-Hörer nicht auch mit Domes zum Einsatz??
ich danke euch für Antworten,
VG
Re: Hochtonsteilabfall - zu starke Oklusion in Otoplastik; Ex-Hörer mit Domes??
Verfasst: 11. Dez 2015, 11:57
von Selene
Hallo Catschi,
herzlich Willkommen im Forum!
Ich greife nur mal diese Frage auf:
Catschi hat geschrieben:
Leider passen für mich anscheinend auch keine Ex-Hörer-Geräte, da mein Gehörgang zu eng ist (also zumindest mit Otoplastik). Kommt denn ein Ex-Hörer nicht auch mit Domes zum Einsatz??
Hast du überhaupt mal Ex-Hörer getestet?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Widex-Ex-Hörer und Oticon zum Pfeifen neigen. Aber nur, wenn man die Hand auf die Geräte legt.
Mein Phonak Audeo lässt eine Berührung kalt. Der pfeift auch dann nicht.
Für eine Hochtonschwerhörigkeit fände ich Ex-Hörer echt gut, weil du die tiefen Töne doch noch gut hörst.
Der Widex-Hörer war recht dick und passte in meinem Gehörgang kaum rein. Er schmerzte und das ging nicht. Vom Klang her war Widex 440 toll.
Das Phonak Audeo hat superkleine
Domes in der Auswahl.
Einen Versuch kann ich dir anraten.
Viele GRüße,
Selene
Re: Hochtonsteilabfall - zu starke Oklusion in Otoplastik; Ex-Hörer mit Domes??
Verfasst: 11. Dez 2015, 13:21
von Skunkdude
Hallo Catschi,
willkommen im Forum.
Das hört sich tatsächlich nicht so einfach an bei dir. Das Vermeiden eines Okklusionseffektes ist bei deiner Art von Hörverlust eine große Herausforderung. Dein Eindruck, dass dieser Effekt dich am Hören und Verstehen hindert, kann wirklich stimmen - aus mehreren Gründen.
Nun ist das in so einem Forum immer so eine Sache Empfehlungen für Hörsysteme und deren Anbindung abzugeben. Es gibt natürlich HoKa-
Otoplastiken oder auch sog. Sharkbite-Otoplastiken mit Aussparungen. Die sind generell für Dünnschlauch und RiC-Systeme (Hörsysteme mit ExHörer = Receiver in Channel) geeignet.
Da ein Hörer (meistens zumindest) einen größeren Umfang hat als ein Dünnschlauch, kann es sein, dass ein RiC-System mit
Otoplastik nicht in deinen Gehörgang passt.
Ex-Hörer Systeme kommen schon mit
Dome zum Einsatz - dann kommt aber vielleicht wieder das Problem mit der Rückkopplung auf.
Hochypothetisch: Man kann sich die Frage stellen, ob es audiologisch Sinn macht, deinen Hochtonbereich ab 2 kHz in vollem Umfang versorgen zu wollen. An der Stelle möchte ich das Stichwort "dead Regions" nennen und auf
Diesen - leider auf Englisch Artikel verweisen.
Im Prinzip wird hier die Notwendigkeit des Hörkurvenausgleichs im Hochtonbereich angezweifelt, und auf andere Werkzeuge wie Frequenztranspositionen o.ä. verwiesen. Dadurch kann evt. (ist mir wichtig -> in der Theorie!!

) auf viel Verstärkung in diesem Bereich verzichtet, und damit Rückkopplungen vermieden werden.
Das ist nur ein möglicher Ansatz, vielleicht kannst du für dich was damit anfangen und es im Alltag ausprobieren.
Drücke die Daumen und bin auf weitere Erfahrungen gespannt!
Grüße!
Re: Hochtonsteilabfall - zu starke Oklusion in Otoplastik; Ex-Hörer mit Domes??
Verfasst: 11. Dez 2015, 14:19
von Catschi
... danke für Eure Antworten.
Skunkdude kannst du mir bitte nochmal sagen, warum Okklusion einen am Verstehen hindern kann? Verstehe das noch nicht richtig?
Und ja, ich hatte schon mal ein Gerät mit dieser Frequenzverschiebung getestet. Das hat mir aber irgendwie keinen Erfolg gebracht. Vielleicht sieht das ja bei Ex-Hörer-S ystemen anders aus.
Ich würde wirklich gerne nochmal ex-Hörer mit Domes testen. kann es nicht auch sein, dass Domes bei sehr engem Gehörgang wie Otoplastiken wirken??
Beste Grüße
Catschi
Re: Hochtonsteilabfall - zu starke Oklusion in Otoplastik; Ex-Hörer mit Domes??
Verfasst: 11. Dez 2015, 15:34
von Selene
Catschi hat geschrieben:Ich würde wirklich gerne nochmal ex-Hörer mit Domes testen. kann es nicht auch sein, dass Domes bei sehr engem Gehörgang wie Otoplastiken wirken??
Also bei mir war es bei den super eng sitzenden Widex-Ex-Hörern so, dass ich sämtliche Frequenzen verstärkt bekommen musste. Da war der Gehörgang derart ausgefüllt mit dem Hörer. Also ganz ähnlich, als wäre eine
Otoplastik drinnen.
Versuch es einfach mal. Die Akustiker haben doch Doms aller Arten im Sortiment zum Testen.
Vielleicht kannst du sie (an einem Faden oder dergleichen gesichert zum rausholen) zur Probe tragen und schauen, ob sie in dein Ohr passen.
VG, Selene
Re: Hochtonsteilabfall - zu starke Oklusion in Otoplastik; Ex-Hörer mit Domes??
Verfasst: 11. Dez 2015, 17:44
von Catschi
Ja, danke, das werde ich jetzt mal testen. Habe erst in zwei Wochen wieder einen Termin. Berichte dann...
Beste Grüße
Re: Hochtonsteilabfall - zu starke Oklusion in Otoplastik; Ex-Hörer mit Domes??
Verfasst: 21. Dez 2015, 21:20
von Catschi
Hallo Ihr,
habe jetzt das Thema Ex-Hörer nochmal angesprochen und nach dem Phonak Audeo V90 gefragt. Mein Alustiker war nicht begeistert, nach meiner langen Testerei. Das kann ich verstehen, er bemüht sich wirklich schon monatelang...
Dennoch nervt mich das Gefühl, so abhängig zu sein von diesem Berufsstand, immer in einer Art Dankbarkeitshaltung zu sein...
Naja, er meint, das Phonak Audeo mit Domes würde nicht klappen. Genau das würde ich aber gerne testen... Mal sehen... Da mein Sprachverstehen für meinen Hörverlust noch sehr gut ist, würde ich das gerne ausprobieren.
Wir haben nun die Bohrung noch größer gemacht am Ohrpassstück, dennoch habe ich noch immer dieses Verschlossenheitsgefühl und den Eindruck, dass ich mit mehr Belüftung besser höre... Bin echt gefrustet...
Bin jetzt auf Januar und die Phonak-Geräte gespannt...
Viele Grüße
Re: Hochtonsteilabfall - zu starke Oklusion in Otoplastik; Ex-Hörer mit Domes??
Verfasst: 23. Dez 2015, 20:10
von auris
Hallo,
schon häufig habe ich gehört, das der eine oder andere Akustiker nicht von einer offenen Versorgung begeistert ist.
Ich frage mich dann immer, woran das liegen könnte.
Aber letztlich bist Du derjenige, der damit mit leben soll.
Bei mir ist es so, dass ich mit einer offenen Versorgung sehr gut zurecht komme. Das solltest Du unbedingt probieren.
Viele Grüße
Gert