APHAB-Fragebogen

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mirochen
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APHAB-Fragebogen

#1

Beitrag von mirochen »

Huhu,

ich habe zum Spaß gerade mal den APHAB-Fragebogen ausgefüllt (danke @Johns, du hattest das irgendwo erwähnt).

Dabei ist mir aufgefallen, dass bei der Beantwortung nach der Hörgeräte-Versorgung die ganzen Nachteile, die durch ein HG entstehen können, überhaupt nicht Bestandteil der Fragen sind. Beispielsweise "hören Sie jetzt alles aus einer Wolke heraus" oder Ähnliches. Es werden nur die Aspekte betrachtet, die man vor und nach der Versorgung betrachten kann (vor der Versorgung ergäbe beispielsweise eine Frage nach "Wolke" durch bspw. den Stör-/Geräuschfilter oder Okklusionseffekt etc. keinen Sinn).

Gibt es dafür eine vernünftige (d.h. wissenschaftliche) Begründung bzw. Erklärung, wieso es angemessen für den Effekt eines HGs ist, wenn man die nur "nach"-Aspekte weglässt? Spontan würde ich nämlich sagen, dass so ein in Richtung positiv verzerrtes Bild entstehen könnte.

Ich frage explizit genau danach, weil der Fragebogen nach wissenschaftlichen Standards untersucht wurde (und im US-Raum schon deutlich länger untersucht und genutzt wird). Bisher habe ich nur eher sparsame US-Unterlagen (dort übrigens auch die Anweisungen zur Auswertung des Fragebogens und eine Software für Windows) gefunden.

Vielleicht kennt sich hier ja jemand aus, sonst muss ich selbst ran :D

Danke euch!

Mirochen
Zuletzt geändert von mirochen am 9. Okt 2020, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Johannes B.
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Re: APHAB-Fragebogen

#2

Beitrag von Johannes B. »

ja, danke für den Beitrag.
ich bin auch immer wieder befremdet, wenn die Hörgeräteindustrie so ein Riesenmarketingbrimborium darüber anzettelt, dass es ihnen - meist auf Kundenkosten - wieder ein klitzebischen besser gelungen ist, die von ihren Geräten zusätzlich geschaffenen Probleme - wie Ohrenverstopfung, unangenehme Kaugeräusche, klirren, zirpen, pfeifen, Artefakte und unnatürlichen Blechklang beispielsweise - zu verkleinern.

vielleicht ist auch dieser Link für weitere Recherche sinnvoll:

https://www.quihz.de/Aerzte/Download/

HG
Johns
"8samkeit ist praktizierte Hörhilfe" :sm(89):
Ohrenklempner
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Re: APHAB-Fragebogen

#3

Beitrag von Ohrenklempner »

Nun ja, ich empfinde den APHAB eher als Schikane. Alle BKK-Versicherten dürfen den ausfüllen und jeder verdreht dabei die Augen...
Der Grund dieser Fragebögen und Tests bei uns in D ist, dass der Akustiker den Versichertinnen kein teures Hörgerät andrehen darf. Man muss mit einem billigen Hörgerät genau so gut verstehen können wie mit einem teuren Gerät.
Das ist aber alles nicht zu Ende gedacht. Der Gedanke ist ja gut. Es gibt genug Akustiker, die behaupten, dass man nur mit einem teuren Hörgerät vernünftig versorgen könne, was natürlich nicht stimmt.
Völlig außer Acht gelassen wird auch die Tatsache, dass viele Menschen eine eingeschränkte zentrale Hörverarbeitung haben, ein Hörgerät benötigen, das stärker fokussieren und unterstützen kann, und von einem höheren Festbetrag profitieren würden. Das kann man mit dem OLSA und/oder einem SNR-Test herausfinden. Dieser müsste dann aber auch vom HNO auf eine standardisierte Art und Weise durchgeführt werden, damit kein Schmu betrieben wird.
Hach, ein unerschöpfliches Thema....!
mirochen
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Re: APHAB-Fragebogen

#4

Beitrag von mirochen »

Ich finde den Test zur Selbstreflexion momentan grad hilfreich. So kann man für sich selbst (besser: ich kann es für mich, will hier niemandem was überstülpen) recht flott gucken, ob sich etwas verbessert hat.

Deshalb irritiert mich ja auch so, dass das Negative bzw. ausschließlich "danach" vorhandene nicht erfasst wird.
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