Der Preis spielt ja nicht sooo eine große Rolle für Westfale, daher denke ich, dass er eher einen beratungsorientierten Ansatz sucht und keinen Onlinevertrieb mit Kampfpreisen.
Hoffentlich bleibt es jetzt übersichtlich. Ich will mal die vier Geschäftsmodelle zusammenfassen:
1.
Auf dem Markt sind in der starken Überzahl die
niedergelassenen Hörakustiker zu finden, die man wiederum in drei Gruppen aufteilen kann:
Großfilialisten (Geers, Amplifon, Kind, Fielmann...),
Regionale Filialisten, z.B. HörPartner (Berlin), Bonsel (Rhein-Main-Gebiet), Gerland (NRW) u.v.m.,
und Kleinfilialisten/Einzelkämpfer.
- Vorteile: Beratung und Ansprechpartner direkt vor Ort immer verfügbar, Hörgeräteauswahl und Anpassung berücksichtigt anatomische Besonderheiten, qualitativ hochwertige, individuelle und vollumfängliche Messungen/Anpassungen/Maßanfertigungen möglich, Reparaturen sind unverzüglich möglich
- Nachteile: im Durchschnitt höhere Preise bzw. stark unterschiedliche Preise je nach Anbieter/Geschäft, Preise meist nicht online/öffentlich einsehbar.
- Empfehlung: Hier empfiehlt es sich, nicht zum Nächstbesten zu rennen sondern mehrere Angebote von Akustikern in der Nähe einzuholen. Sehr hohe Qualität der Versorgung, kostet aber auch mehr.
2.
Dann haben wir
Partnernetzwerke von Online-Anbietern, z.B. Proauris, Audibene..., wo man sich online anmeldet und an einen Kooperationspartner (Hörakustiker) in der Nähe vermittelt wird.
- Vorteile sind die gleichen wie bei den Filialisten.
- Nachteile: Tendenziell höhere Preise, weil eine weitere Partei vom Verkauf profitieren möchte, evtl. eingeschränkte Hörgeräteauswahl, abhängig davon, ob der Onlineanbieter das Hörsystem verkauft oder der Partnerakustiker, Preise nicht öffentlich/online sichtbar
- Empfehlung: Kann man machen, evtl. sind die Preise des Anbieters günstiger als beim Partnerakustiker. Lieber auch hier mehrere Angebote einholen.
3.
Die angesprochenen
Online-Akustiker wie "meinzweitesohr", Hearly und so weiter
- Vorteile: Niedrige Preise wegen nicht vorhandener Vor-Ort-Präsenz, transparentes Preismodell (online öffentlich einsehbar)
- Nachteile: = die Vorteile von Vor-Ort-Akustikern, Hörgeräte werden erst nach Bezahlung verschickt (korrigiert mich, falls ich da falsch liege), können aber zurückgesendet werden. Reparaturen nicht unverzüglich möglich (Paketversand), Maßanfertigung erfordert evtl. längere Anreise für die Ohrabformung in einem Ladengeschäft, falls überhaupt möglich.
- Empfehlung: Wenn man Anonymität, Eigeninitiative und niedrige Preise bevorzugt, ja.
4.
Zu guter Letzt ein weiteres, recht neues Geschäftsmodell sind
mobile Hörakustiker, z.B. Audiomee.
- Vorteile: Vollständige Versorgung bzw. Reparaturen beim Kunden zu Hause (wenn man das mag oder darauf angewiesen ist), tendenziell niedrigere Preise, individuelle Messungen/Anpassungen möglich, Preise online öffentlich einsehbar.
- Nachteile: Nicht alle Messverfahren (alles was mit Freifeldlautsprechern zu tun hat) möglich, u.U. keine unverzüglichen Reparaturen, Ansprechpartner vor Ort nicht immer verfügbar bzw. nur nach Terminvereinbarung
- Empfehlung: Wenn man es bequem mag (zu Hause) oder es nicht anders geht, und wenn man preisbewusst ist und dennoch vor Ort betreut werden möchte.
Puh, ist doch etwas umfangreicher geworden.