Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

Birkbot
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#26

Beitrag von Birkbot »

MarieL hat geschrieben: 26. Sep 2025, 07:59 Darf ich fragen, ob bei dir die Hörstörung über die Zeit gleich blieb oder sich fortgestritten hat?
Ist mit den Jahren von ca. 30-50dB auf 40-60dB gegangen, aber das würd ich jetzt als normal bezeichnen bei so langer HG-Nutzung und dem langsam fortschreitendem Alter (Meine Fresse, hab ich heut Rücken... :? :crazy: )
Das ist jetzt besser, aber noch nicht so, dass ich mich auf dem Rad großartig unterhalten möchte.
Es wird auf keinen Fall so sein, dass ein Hörgerät nur die Sprache und Musik ans Ohr bringt, die tickende Uhr, den Staubsauger, das getunte Auto des trotteligen Prollnachbarn und den ewig bellenden Scheißköter von Gegenüber ausblendet. Wird auch nie passieren.
Spannend diese Entwicklung über die Zeit sehen, dann drücke ich uns mal die Daumen, dass die technische Entwicklung schnellen Schritts weitergeht und ich bin gespannt, wo wir in 10 Jahren stehen.
Da habe ich jetzt nicht die Hoffnung, dass es eine Revolution geben wird, eher nur eine Evolution. Wird also wohl eher keine 10% besser werden, wenn man sowas überhaupt in Prozentzahlen ausdrücken kann. Der im Vergleich große Sprung kam mit dem Umstieg von analogen auf digitale Hörgeräte in den 90ern, seitdem sinds eher kleine Schritte, in denen sich die Entwicklung fortbewegt.
Ich glaube da auch nicht an die allseligmachende KI, hab noch nicht davon gehört, dass die wirklich neue Wege bei irgendwas gegangen ist.
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MarieL
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#27

Beitrag von MarieL »

Birkbot hat geschrieben: 26. Sep 2025, 16:30Ist mit den Jahren von ca. 30-50dB auf 40-60dB gegangen, aber das würd ich jetzt als normal bezeichnen bei so langer HG-Nutzung und dem langsam fortschreitendem Alter (Meine Fresse, hab ich heut Rücken... :? :crazy:
Ist wirklich eine gute Progression für die über 40 Jahren.

Ich frage mich, aber wahrscheinlich hast auch keine Antwort für mich, ob der Gewöhnungseffekt in der Kindheit so stark ist, wenn die Progression stärker ist.

In den niedrigen Tonhöhen ist sie aktuell bei 10/10/15db und da schätzen wir, wird sie mit 40 Jahren auf 25/30db landen. Die 4kHZ wird dann irgendwann weg sein.

Wir haben in zwei Wochen einen Termin beim Pädakustiker, Empfehlung vom Pädaudiologen.
Ich glaube da auch nicht an die allseligmachende KI, hab noch nicht davon gehört, dass die wirklich neue Wege bei irgendwas gegangen ist.
Ich habe durchaus Hoffnung an die KI :) lass uns sehen.
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#28

Beitrag von MarieL »

Ohrenklempner hat geschrieben: 26. Sep 2025, 12:46Bei Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis) kann ein Hörgerät geschlossen mit Silikonotoplastiken angepasst werden. Das dämpft den zu lauten Lärm und lässt nur das vom Hörgerät erzeugte Signal zum Ohr. Das hat aber nichts mit Störgeräuschunterdrückung zu tun.
Das ist nicht dieser Lärm, der mir Sorgen macht - daran ändert sich ja nichts - sondern eben die vom Hörgerät mit verstärkte Lärm, die im Sprachbereich liegen.
Wieso geht ihr nicht einfach mal zu einem Pädakustiker? Wie gesagt kann man nicht DAS Hörgerät aus besonders geeignet empfehlen. Alle eignen sich, aber man kommt mitunter nicht mit jedem gut klar. Es gibt aber Hersteller, die schöne Farben anbieten, z.B. Phonak, Resound und Widex.
Nur weil ich im Forum schreibe um mich mit Betroffenen auszutauschen, heißt es nicht, dass ich nicht zum Pädakustiker gehe.

Der Pädakustiker hat keine Zeit mit mir so in die Detailtiefe zu gehen, wie ich es möchte. Dort habe ich 1 Stunde Zeit, um etwa zu klären, wie wir das Ganze angehen wollen und bis dahin möchte ich eine Vorstellung davon haben, was funktionieren könnte und was nicht. Das ist eben die Vorarbeit, die ich leiste. Dazu gehört für mich das Einlesen, Austausch mit Betroffenen mit ggf. ähnliche Baustellen, empfundene Vor- und Nachteile.

Mag sein, dass für andere Eltern der Austausch mit dem Pädakustiker reicht. Mir reicht es nicht.
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#29

Beitrag von Birkbot »

Ich glaube schon, dass es zumindest eine Hilfe ist, wenn das Gehirn auf HGs trainiert ist.

Ich finds in jedem Fall gut, dass ihr das mit den HGs ausprobiert. Wenn euer Kind nicht profitiert bzw. nicht toleriert, kann man die Versorgung ja auch wieder abbrechen.
Bei mir wurde damals empfohlen, die Hörgeräte zunächst nur ein paar Stunden drin zu lassen, mir dann Hörpausen zu gönnen. Das Konzept habe ich damals anscheinend nicht verstanden und verlangt, dass die Geräte drin bleiben. Hat meine Mutter zunächst überfordert, wurde dann aber als "auch ok" von der Pädaudiologie bestätigt :mrgreen:
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#30

Beitrag von Ohrenklempner »

MarieL hat geschrieben: 26. Sep 2025, 18:46 Das ist nicht dieser Lärm, der mir Sorgen macht - daran ändert sich ja nichts - sondern eben die vom Hörgerät mit verstärkte Lärm, die im Sprachbereich liegen.
Und genau darum ist es wichtig, das Gehirn zu trainieren, die Geräusche von der Sprache zu trennen. Das kindliche Gehirn ist in der Lage dazu und soll auch diese Fähigkeit erlernen, trainieren und nicht verlieren. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Radfahren lernt man auch nicht mit Stützrädern.
MarieL hat geschrieben: 26. Sep 2025, 18:46 Der Pädakustiker hat keine Zeit mit mir so in die Detailtiefe zu gehen, wie ich es möchte. Dort habe ich 1 Stunde Zeit, um etwa zu klären, wie wir das Ganze angehen wollen und bis dahin möchte ich eine Vorstellung davon haben, was funktionieren könnte und was nicht. Das ist eben die Vorarbeit, die ich leiste. Dazu gehört für mich das Einlesen, Austausch mit Betroffenen mit ggf. ähnliche Baustellen, empfundene Vor- und Nachteile.

Mag sein, dass für andere Eltern der Austausch mit dem Pädakustiker reicht. Mir reicht es nicht.
Wenn dir der Pädakustiker ein Zeitlimit setzt, dann ist es nicht der Richtige. Die Krankenkassen zahlen 2000 Euro für eine Kinderhörgeräteversorgung. Da ist schon etwas mehr Zeit drin, und zwar so viel, wie ihr braucht.

Dass man in einem Forum den Austausch sucht und um Rat fragt, ist ja grundsätzlich eine gute Sache. Dafür sind hier hunderte Menschen aktiv. Und wie du siehst, nehmen hier einige Mitglieder deine Fragestellung ernst und versuchen, zu helfen. Es gehört als Fragesteller aber auch dazu, einen Rat anzunehmen und sich mit den Argumenten auseinanderzusetzen und nicht nur nach Antworten zu suchen, die man hören will. Man könnte dir auch empfehlen, "nimm ein Phonak" oder "nimm ein Starkey" oder "nimm ein Oticon" (da hat jeder eine andere Meinung), aber der Pädakustiker würde bei der Anpassung ohnehin die Störlärmreduzierung ausschalten oder auf ein Minimum stellen, wenn die Anpasssoftware nicht sowieso schon automatisch im "Kinder"-Modus startet und die Parameter entsprechend setzt.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#31

Beitrag von MarieL »

Ohrenklempner hat geschrieben: 26. Sep 2025, 21:47 Und genau darum ist es wichtig, das Gehirn zu trainieren, die Geräusche von der Sprache zu trennen. Das kindliche Gehirn ist in der Lage dazu und soll auch diese Fähigkeit erlernen, trainieren und nicht verlieren. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Radfahren lernt man auch nicht mit Stützrädern.
Ich verweise hier auf den Beitrag #23, den ich Birkbot geschrieben habe. Deine Meinung ist angekommen - schreibst ja das Gleiche auch zum zweiten Mal - ich kenne auch die Studien dazu. Aber ich habe auch andere Punkte zu berücksichtigen.
Wenn dir der Pädakustiker ein Zeitlimit setzt, dann ist es nicht der Richtige. Die Krankenkassen zahlen 2000 Euro für eine Kinderhörgeräteversorgung. Da ist schon etwas mehr Zeit drin, und zwar so viel, wie ihr braucht.
Das magst du so sehen, aber ich sehe das anders. Ein Akustiker hat einen wirtschaftlichen Betrieb. Ich möchte keine 20 Stunden Fragen stellen, damit er mir zum Beispiel im Detail erklärt, wie die Einstellung des Hörgerätes genau funktioniert.
Dass man in einem Forum den Austausch sucht und um Rat fragt, ist ja grundsätzlich eine gute Sache. Dafür sind hier hunderte Menschen aktiv. Und wie du siehst, nehmen hier einige Mitglieder deine Fragestellung ernst und versuchen, zu helfen.
Nein, ernst genommen werden die Fragen nicht oft. Es gibt aber einige, die einfach zum Thema was sagen wollen, obwohl es nicht die Fragestellung war. Wie auch bei dir.
Es gehört als Fragesteller aber auch dazu, einen Rat anzunehmen und sich mit den Argumenten auseinanderzusetzen und nicht nur nach Antworten zu suchen, die man hören will.
Und wenn du meine Beiträge liest, habe ich nirgends nach Rat gefragt. Ich frage nach Erfahrungswerte (!) Bei ungefragte Ratschläge kannst du dir das Tippen auch sparen, bringt mich nicht weiter und kostet dir nur umsonst deine Zeit.

Jedes einzelnen von den Feedbacks nehme ich auf, ich kann hier auswendig sagen, wer was zu welchem Thema gesagt hat. Aber die Abwägungen zur Entscheidungen treffe ich in Absprache mit meinem Mann und Ärzte und halte dabei nicht das Forum am Laufenden.
Man könnte dir auch empfehlen, "nimm ein Phonak" oder "nimm ein Starkey" oder "nimm ein Oticon" (da hat jeder eine andere Meinung), aber der Pädakustiker würde bei der Anpassung ohnehin die Störlärmreduzierung ausschalten oder auf ein Minimum stellen, wenn die Anpasssoftware nicht sowieso schon automatisch im "Kinder"-Modus startet und die Parameter entsprechend setzt
Auch das schreibst du inhaltlich zum zweiten Mal. Wie gesagt, ich lese die Beiträge, ich kommentiere nur nicht alles.
Zuletzt geändert von MarieL am 26. Sep 2025, 23:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#32

Beitrag von MarieL »

Birkbot hat geschrieben: 26. Sep 2025, 18:50Ich glaube schon, dass es zumindest eine Hilfe ist, wenn das Gehirn auf HGs trainiert ist.
Ich denke auch, dass es nicht schadet dem Kind Hörgeräte näher zu bringen, sodass es als nichts „Fremdes“ wahrnimmt. Vielleicht nimmt sie es auch wider Erwartens gut an und es ist wie bei dir, dass sie es gar nicht mehr rausnehmen möchte :)
Ich finds in jedem Fall gut, dass ihr das mit den HGs ausprobiert. Wenn euer Kind nicht profitiert bzw. nicht toleriert, kann man die Versorgung ja auch wieder abbrechen.
Ich war gestern Abend recht geknickt, weil du und deaf_tom sinnvollerweise angemerkt haben, dass Störgeräusche nicht von wichtigen Geräuschen unterscheidbar sind und deshalb auch keinen Filtermechanismus gibt, der nur Störgeräusche ausblendet. Ich habe da die Tragecompliance schon flöten sehen.

Heute nach einer Nacht drüber geschlafen, war ich wieder etwas besser drauf. Die prognostizierte Kurve hat keine zu starke Progression. Dazu hört sie aktuell im leisen Bereich auch ganze Gespräche - das heißt ihr Sprachverständnis ist nicht so von der 4kHz abhängig. Das hat mir Hoffnung gegeben, dass wenn das 4kHz sich komplett verabschiedet irgendwann wenn sie 60 ist, sie trotzdem noch Gespräche folgen kann.
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#33

Beitrag von Birkbot »

Naja, dich bestürmen gerade Sachen, die es dir auch nicht einfach machen. Viele Eltern macht es fertig, wenn sie feststellen, dass ihr Kind Hörgeräte braucht -auf andere und viel härtere Weise, als es z.B. eine Brillenversorgung könnte. Dass einem da auch das ein oder andere Horrorszenario durch den Kopf geht, verstehe ich. Und gerade deswegen versuchen wir natürlich, hier übertriebene Erwartungen an die Geräte zu dämpfen und eben auch den etablierten, tausendfach erlebten und so auch ganz guten Versorgungsweg näher zu bringen. Dass da bei deinem Kind noch ne Klippe namens Hyperakusis zu umschiffen ist, ändert nichts am grundsätzlichen Kurs.

Sei aber auch drauf gefasst, dass es möglicherweise nicht gleich klappt, dass ihr drei, vier Geräte ausprobieren müsst und dass das Ganze sich hinziehen wird. Bleib dran, leider ist die Senke in der Hörkurve deines Kindes relativ wichtig für das Sprachverständnis, auch wenn sie momentan noch nicht so viel ausmacht.
Ich drück dir die Daumen, halt uns auf dem Laufenden, interessiert mich wirklich.
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#34

Beitrag von Ohrenklempner »

Dann ist ja die Frage, ob wir Hörgerätemodelle empfehlen können, beantwortet. Sorry für die ganze Laberei drum herum. ;)
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#35

Beitrag von MarieL »

Ohrenklempner, wie ich in meinen Beiträgen geschrieben habe, suche ich nach Erfahrungen von Menschen, die mit Lärmempfindlichkeit und Hörgeräte in Kombination Erfahrungen haben.

Es ist ok, dass du nichts zu dem Thema sagen kannst oder möchtest, aber immer wieder zu sagen, es ist SUPER WICHTIG, dass sie früh ein Hörgerät braucht, ist nicht hilfreich.

Medizinisch hat sie eine Grenzindikation. Der Arzt empfiehlt nicht klar bereits jetzt ein Hörgerät. Das hat einige Hintergründe, die ich nicht im Forum erläutere, weil sie nicht Teil der Fragestellung hier sind. Dass wir uns mit dem Hörgerät auseinandersetzen, unter anderem hier im Forum fragen und sagen, dass wir eins planen, bedeutet dass wir dem nicht abgeneigt sind.
Birkbot hat geschrieben: 27. Sep 2025, 03:43Und gerade deswegen versuchen wir natürlich, hier übertriebene Erwartungen an die Geräte zu dämpfen und eben auch den etablierten, tausendfach erlebten und TT so auch ganz guten Versorgungsweg näher zu bringen.
Es war nicht als Rund-um-Schlag gemeint. Ich danke für die Insights zu den Hörgeräten und die persönliche Berichte. Aber wie gesagt, welchen weg wir bei der Versorgung gehen, ist hier weder gefragt, noch steht es zur Diskussion. Das ist eine Frage, die wir mit den HNO-Arzt klären, der sie eng in der Betreuung hat.

Für mich ist es auch wertvoll deine Perspektive mit der Hörminderung + Hörgeräte zu erfahren. Denn technisch kann ich mir viel nachlesen und verstehen, wie es ist einige kHZ nur schwer zu hören und Hörgerät zu tragen, kann ich leider empfinden.

Wie ist für dich beim Thema Musik und Singen? Ist das etwas, was du genießen kannst oder schwierig darzustellen im Leben?

Bei dem Sprachverständnis mache ich mir wenig Sorgen. Sie ist zweisprachig zuhause, beide Sprachen versteht sie auch wenn ich leise rede. Beim Sprachverständnistest haben wir 100% bei 30db. Im Kindergarten gibts noch eine dritte Sprache, die sie ohne Akzent (sofern ich das beurteilen kann) mitnimmt. Wortschatz in Deutsch ist sie bei über 95%-Perzentil.
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#36

Beitrag von Birkbot »

Ich hab bei Musik keine Probleme. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich wieder nur den Klang mit Hörgeräten kenne - und nicht großartig unter angeblich "schlechtem" Klang von HGs bei Musik leide. Ich habe ein "Musikprogramm", was ich bei manchmal bei Konzerten einschalte, da gibt es weniger Eingriffe in RIchtung Sprachverstehen und Störlärm (wenn man halt auf Metal und Punk steht, was meistens als Störlärm identifiziert wird)... Aber für den Alltag brauche ich das nicht. Ist halt die jahrzehntelange Gewöhnung.
Bei dem Sprachverständnis mache ich mir wenig Sorgen. Sie ist zweisprachig zuhause, beide Sprachen versteht sie auch wenn ich leise rede. Beim Sprachverständnistest haben wir 100% bei 30db. Im Kindergarten gibts noch eine dritte Sprache, die sie ohne Akzent (sofern ich das beurteilen kann) mitnimmt. Wortschatz in Deutsch ist sie bei über 95%-Perzentil
Noch ist das eben kein Problem, die Zahlen klingen ja super. Aber wenn deine Prognose der Verschlechterung zutrifft, wird es irgendwann zu einem Problem. Und dann ist die Versorgung im Kindesalter im Vorteil gegenüber der im "Alter".
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#37

Beitrag von emilsborg »

MarieL hat geschrieben: 26. Sep 2025, 23:25 Dazu hört sie aktuell im leisen Bereich auch ganze Gespräche - das heißt ihr Sprachverständnis ist nicht so von der 4kHz abhängig. Das hat mir Hoffnung gegeben, dass wenn das 4kHz sich komplett verabschiedet irgendwann wenn sie 60 ist, sie trotzdem noch Gespräche folgen kann.
Zum einen ist es eine Sache davon auszugehen dass sich ein Frequenzbereich komplett verabschiedet, zum anderen davon auszugehen, dass dies dann immer noch komplett kompensiert werden kann. Realistischerweise ist davon auszugehen, dass eine möglichst frühzeitige Versorgung mit Hörgeräten die Hörentwicklung bestmöglich fördert, warum sollte man sonst unter 12 Monate alte Kinder bereits mit Cochleaimplantaten versorgen?
Bei Gereon, mir und anderen Teilnehmern hier wurde zum Teil die Schwerhörigkeit erst im Alter von vier Jahren festgestellt. Noch nicht komplett zu spät für eine gute Sprachentwicklung, aber eben suboptimal. Vor allem gewöhnen sich Kinder in diesem Alter noch deutlich besser an die Kompensationsmechanismen, was für deutlich ältere Menschen schwierig wird. Und ja, unter anderem wird dem bei der Einstellung der Hörgeräte Rechnung getragen. Kinder bekommen bewusst eine Einstellung, die eben nicht zu stark Geräusche unterdrückt sondern dem Gehirn die Möglichkeit gibt sich selbst die entsprechenden Fähigkeiten anzueignen um die Trennung von Sprache von anderen Geräuschen zu bewerkstelligen. Denn genau das müssen auch alle Normalhörende in jungen Jahren lernen.
Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war. (Françoise Sagan)
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#38

Beitrag von MarieL »

Birkbot hat geschrieben: 27. Sep 2025, 19:38 Noch ist das eben kein Problem, die Zahlen klingen ja super. Aber wenn deine Prognose der Verschlechterung zutrifft, wird es irgendwann zu einem Problem. Und dann ist die Versorgung im Kindesalter im Vorteil gegenüber der im "Alter".
Das mit der Musik ist schön zu hören. Schön, dass du Konzerte genießen kannst.

Das weiß ich und ist für uns das Argument für ein Hörgerät.

Auf der anderen Seite steht, dass wir nicht 100% wissen, ob die Prognose zutrifft. Das bedeutet jetzt ein Hörgerät, obwohl es danach ausschaut, dass sie Entwicklungstechnisch gut damit zurecht kommt.

Wir greifen damit in ein funktionierendes System sehr guter geistig/psychisch/emotionaler Entwicklung ein, ohne dass jetzt die Notwendigkeit besteht. Nichtsdestotrotz werden wir ihr das Hilfsmittel anbieten, dass wenn sie wirklich sagt, oh das ist toll, sie es haben kann. Aber wie gesagt nicht drängen oder keinen Druck ausüben, dass sie es trägt, wenn sie es für störend empfindet.
emilsborg hat geschrieben: 28. Sep 2025, 06:36 Bei Gereon, mir und anderen Teilnehmern hier wurde zum Teil die Schwerhörigkeit erst im Alter von vier Jahren festgestellt. Noch nicht komplett zu spät für eine gute Sprachentwicklung, aber eben suboptimal. Vor allem gewöhnen sich Kinder in diesem Alter noch deutlich besser an die Kompensationsmechanismen, was für deutlich ältere Menschen schwierig wird.
Kannst du mir etwas von deiner Hörstörung erzählen, wie stark sie war/ist und ob diese progressiv war? Ich verstehe den Eingewöhnungspunkt gut, wenn zum Beispiel jemand mit moderate Hörstörungen, weitestgehend gleichbleibend von einer möglichst frühen Hörversorgung profitiert (Ich schätze, man wird auch keinem Kind mit 12 Monate Cochleaimplantate einsetzen, das noch gut mit Hörgeräte zurechtkommt und nur prognostiziert taub wird, oder etwa doch?)

Wie gut ist eigentlich dann die Eingewöhnung, wenn das „spätere“ problematischere Hörbild noch nicht da ist?

Und gleichzeitig höre ich von Erwachsenen mit Hochtonbetonte Schwerhörigkeit häufig, dass die Eingewöhnung nicht schwierig war, sondern mittels 1-2 Monate erfolgt ist.
Denn genau das müssen auch alle Normalhörende in jungen Jahren lernen.
Aber ganz das gleiche ist es nicht. Wenn ich als Normalhörige höre und lerne auszublenden, dann lerne ich zum Beispiel Geräuschen auf 30DB auszublenden. Wenn für sie Geräusche auf 30DB auf 50DB erst erhöht wird, muss sie lernen diese laute Geräusche auszublenden. Ich will nicht bestreiten, dass das funktioniert, aber eine konstante Anstrengung ist auch dabei. Normalhörende können auch in einer lauten Umgebung arbeiten, anstrengend psychisch ist es trotzdem.
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#39

Beitrag von Elizabeth1983 »

Hallo MarieL
Ich hatte seit 6 M. eine Lärmempfindlichkeit ( hochgradiger Hörverlust: Mitte,höhe Töne). Das ist bei mir plötzlich enstanden.Früher hatte ich nicht.
Das war bei mir besonders: beim: vorbeifahrende Autos enltang Straße zu Fuß gehen,große Hunde bellen. Das hat bei mir zu extremer Ermüdung gegeben.
Ich war am Abend im Kopft komplet müde. Der bestimmte Klangton macht im Kopf extrem lautes Gefühl und extreme Ton-Empfindlichkeit. Das stört deutlich .

Mein Hörakustiker hat das gelöscht: leicht höhe Töne ( runter)reduziert und Mitte Töne erhöht ( Hörgeräte nachjustiert). Durch dieser Einstellung habe ich zusätzlich eine Ruhe-Sprachverstehenvebesserung bekommen und verschlechtert sich deutlich mein Sprachverstehen im Lärm. Mein Hörakustiker hat gesagt,dass er mir andere Hörgeräte Einstellung nicht hinterlassen kann,weil ich eine Lärmempfindlichkeit bekomme. LG Elizabeth 1983
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#40

Beitrag von MarieL »

Elisabeth1983, danke für deinen Erfahrungsbericht. Er ist sehr wertvoll für mich.

Wir haben über andere Kanäle Austausch mit Eltern, wo ihre Kinder in lauter Umgebung wie Schule Richtmikrofone und Geräuschunterdrückung im Hörgerät nutzen für ein besseres Verständnis. Sind das Funktionen, die du ebenfalls nutzt und helfen sie bei dir?
MarieL
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#41

Beitrag von MarieL »

Neela hat geschrieben: 26. Sep 2025, 09:20 Ich kenne das System nicht, habe es mir nur eben angeschaut. Der Lautsprecher bearbeitet nur den Fernsehton?
Wie gut funktioniert denn dieser Lautsprecher, wenn beim Fernsehen jemand mit dem Staubsauger reinkommt? Oder der Nachbar Löcher bohrt oder draußen Straßenlärm ist?

Ich habe den Eindruck, es gibt hier etwas unterschiedliche Definitionen von „Störgeräuschen“. Ähnlich wie mit „Unkraut“ im Garten 😉.
Genau, der Input für den Lautsprecher ist nur der Fernsehton. Der filtert nichts im Alltag. Ich hatte das Beispiel als technisches Beispiel gebracht, aber verstehe natürlich, wenn Mitglieder hier sagen: Mag im Fernseher gut funktionieren, für den Alltag aber nicht tauglich, weil manche Geräusche nützlich sind.

Staubgesaugt wird bei uns nur noch benutzt, wenn das Kind aus dem Haus ist, wegen der Lärmempfindlichkeit. Und sonst haben wir 1 Meter dicke Wände, sodass das Bohren von außen gut erträglich ist.
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#42

Beitrag von emilsborg »

MarieL hat geschrieben: 28. Sep 2025, 08:32 Kannst du mir etwas von deiner Hörstörung erzählen, wie stark sie war/ist und ob diese progressiv war? Ich verstehe den Eingewöhnungspunkt gut, wenn zum Beispiel jemand mit moderate Hörstörungen, weitestgehend gleichbleibend von einer möglichst frühen Hörversorgung profitiert (Ich schätze, man wird auch keinem Kind mit 12 Monate Cochleaimplantate einsetzen, das noch gut mit Hörgeräte zurechtkommt und nur prognostiziert taub wird, oder etwa doch?)

Wie gut ist eigentlich dann die Eingewöhnung, wenn das „spätere“ problematischere Hörbild noch nicht da ist?

Und gleichzeitig höre ich von Erwachsenen mit Hochtonbetonte Schwerhörigkeit häufig, dass die Eingewöhnung nicht schwierig war, sondern mittels 1-2 Monate erfolgt ist.
Denn genau das müssen auch alle Normalhörende in jungen Jahren lernen.
Aber ganz das gleiche ist es nicht. Wenn ich als Normalhörige höre und lerne auszublenden, dann lerne ich zum Beispiel Geräuschen auf 30DB auszublenden. Wenn für sie Geräusche auf 30DB auf 50DB erst erhöht wird, muss sie lernen diese laute Geräusche auszublenden. Ich will nicht bestreiten, dass das funktioniert, aber eine konstante Anstrengung ist auch dabei. Normalhörende können auch in einer lauten Umgebung arbeiten, anstrengend psychisch ist es trotzdem.
Ich selbst war als kleines Kind mittel-hochgradig schwerhörig. Auffällig vor der Versorgung mit Hörgeräten war dass ich die Zischlaute alle relativ undeutlich und schlecht artikuliert habe und generell nur einigermaßen gut verstanden habe wenn der Sprecher in meinem Blickfeld und in der Nähe war.

Das Ziel bei der Versorgung schwerhöriger Kinder ist, dass diese lernen mit dem Gehirn Filterprozesse zu erwerben, denn alles was von den Hörgeräten dem Gehör abgenommen wird, das wird ökonomisch wie das Gehirn vorgeht, nicht angelegt. Dafür wird eine mehr linear ausgelegte Verstärkungsformel wie bei Erwachsenen verwendet, womit natürlich aber auch eine Verstärkung zustande kommt die näher an die Unbehaglichkeitsschwelle heranrückt.

Bei erwachsenen Menschen, die nicht zu lange mit der Hörgeräteversorgung warten, kann es bei nicht zu stark ausgeprägtem Hörverlust und passender Einstellung der Hörgeräte relativ schnell zu einer sehr guten Akzeptanz kommen. Was man dabei nicht vergessen darf, potentiell werden dort auch gerne mal teurere Geräte höherer Leistungsstufen verkauft, die wiederum durch die Automatisierung den Hörkomfort deutlich erhöhen können (kein zwingender Zusammenhang, aber durchaus nicht zu unterschätzen).
Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war. (Françoise Sagan)
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#43

Beitrag von Elizabeth1983 »

MarieL hat geschrieben: 28. Sep 2025, 09:11 Elisabeth1983, danke für deinen Erfahrungsbericht. Er ist sehr wertvoll für mich.

Wir haben über andere Kanäle Austausch mit Eltern, wo ihre Kinder in lauter Umgebung wie Schule Richtmikrofone und Geräuschunterdrückung im Hörgerät nutzen für ein besseres Verständnis. Sind das Funktionen, die du ebenfalls nutzt und helfen sie bei dir?
Mein Hörverlust ist gröẞer als Ihr Kind.
1-2 Hz 75-80 db,4 Hz und 8Hz 60 db,6 Hz 75 db
Ich habe mit Hörgeräte sehr große Schwierigkeiten im Lärm oder lauter Umgebung: ich muss aus Mund ablesen.( besonders: Restaurant,Kirche,Bahnhof,Fitness,Zug,Ubahn,Straßenbahn,)
Ich höre aber ich kann leider nicht in 100%( oder gar nicht: hängt vom Situationen ab) verstehe,weil mein Ohr zu viele Haarzellen kaput hat. Das Geräuschunterdrückungprogram habe ich im Hörgeräte
Das Geräuschunterdrükungsprogram im Hörgeräte hilft bei mir nicht deutlich bessere Sprachverstehen im Lärm,zu verbessern.
Ich benutze die Richtiungmikrofone gar nicht.
Ich gucke oft auf dem Mund( Mund ablesen). Das hilft mir aber nicht bei jeden Situation,nur wenn ich Mund sehe( Die Unterstützung)
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#44

Beitrag von MarieL »

emilsborg hat geschrieben: 28. Sep 2025, 13:16 Das Ziel bei der Versorgung schwerhöriger Kinder ist, dass diese lernen mit dem Gehirn Filterprozesse zu erwerben, denn alles was von den Hörgeräten dem Gehör abgenommen wird, das wird ökonomisch wie das Gehirn vorgeht, nicht angelegt. Dafür wird eine mehr linear ausgelegte Verstärkungsformel wie bei Erwachsenen verwendet, womit natürlich aber auch eine Verstärkung zustande kommt die näher an die Unbehaglichkeitsschwelle heranrückt.
Danke für die Schilderung deiner Erfahrung. Ich denke, ich verstehe die grundlegende Idee dahinter. Geräusche wird verstärkt und die Nervenbahnen im Gehirn müssen gelegt werden, um die Geräusche sinnvoll filtern zu können. Das funktioniert besser als Kind oder wenn der Verlust der Hörfähigkeit noch nicht weit zurückgeht.

In unserem konkreten Fall sprechen wir in erster Linie wohl von den Bereichen 3khz 20-30db bis 4khz 25-40db, die wir in das Hörbare schieben müssen, damit sie die Vorteile der Eingewöhnung erhält, oder siehst du das anders?

Die lineare Verstärkung wird für uns nicht funktionieren und ich werde mit dem Pädakustiker sprechen, wie wir sinnvollerweise ein 20/80 Prinzip fahren können: Soviel wie nötig, sowenig wie möglich.

Neben der Geräuschempfindlichkeit, hat sie eine Mutation zur Herstellung des Connexin 26 Proteins, der in der Variante empfindlicher für die lärminduzierte Schwerhörigkeit ist. Da wir nicht wissen, wo die Grenzen genau sind, werden wir keine Frequenzen verstärken, wovon sie keine Vorteile hat.
Elizabeth1983 hat geschrieben: 28. Sep 2025, 17:31Mein Hörverlust ist gröẞer als Ihr Kind.
1-2 Hz 75-80 db,4 Hz und 8Hz 60 db,6 Hz 75 db
Ich habe mit Hörgeräte sehr große Schwierigkeiten im Lärm oder lauter Umgebung: ich muss aus Mund ablesen.( besonders: Restaurant,Kirche,Bahnhof,Fitness,Zug,Ubahn,Straßenbahn,)
Ich höre aber ich kann leider nicht in 100%( oder gar nicht: hängt vom Situationen ab) verstehe,weil mein Ohr zu viele Haarzellen kaput hat. Das Geräuschunterdrückungprogram habe ich im Hörgeräte
Das Geräuschunterdrükungsprogram im Hörgeräte hilft bei mir nicht deutlich bessere Sprachverstehen im Lärm,zu verbessern.
Ich benutze die Richtiungmikrofone gar nicht.
Ich gucke oft auf dem Mund( Mund ablesen). Das hilft mir aber nicht bei jeden Situation,nur wenn ich Mund sehe( Die Unterstützung)
Danke für deine Rückmeldung und Erklärung. Ich sehe dein Ergebnis und kann mir vorstellen wie gerade die hohe Hörschwelle bei 1-2 khz dir die Versorgung und Alltag schwer macht. Ich finde es erstaunlich, dass du vom Mund Wörter ablesen kannst.

Ich hoffe, dass sie für dich eine Einstellung oder Lösung finden, der deinen Alltag draußen weiter erleichtert.
Zuletzt geändert von MarieL am 29. Sep 2025, 08:58, insgesamt 2-mal geändert.
Neela
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#45

Beitrag von Neela »

MarieL hat geschrieben: 28. Sep 2025, 11:27
Neela hat geschrieben: 26. Sep 2025, 09:20 Ich kenne das System nicht, habe es mir nur eben angeschaut. Der Lautsprecher bearbeitet nur den Fernsehton?
Wie gut funktioniert denn dieser Lautsprecher, wenn beim Fernsehen jemand mit dem Staubsauger reinkommt? Oder der Nachbar Löcher bohrt oder draußen Straßenlärm ist?

Ich habe den Eindruck, es gibt hier etwas unterschiedliche Definitionen von „Störgeräuschen“. Ähnlich wie mit „Unkraut“ im Garten 😉.
Genau, der Input für den Lautsprecher ist nur der Fernsehton. Der filtert nichts im Alltag. Ich hatte das Beispiel als technisches Beispiel gebracht, aber verstehe natürlich, wenn Mitglieder hier sagen: Mag im Fernseher gut funktionieren, für den Alltag aber nicht tauglich, weil manche Geräusche nützlich sind.

Staubgesaugt wird bei uns nur noch benutzt, wenn das Kind aus dem Haus ist, wegen der Lärmempfindlichkeit. Und sonst haben wir 1 Meter dicke Wände, sodass das Bohren von außen gut erträglich ist.
Ich hatte das auch nicht unbedingt als realistische Situationen in eurem Alltag gesehen, sondern wollte die unterschiedlichen Anforderungen von Hörgeräten und Fernsehverstärker beschreiben.

Ich verstehe, dass eure Abwägung sehr schwierig ist. Und ich finde es nicht vergleichbar mit stark schwerhörigen Kleinkindern, weil dein Kind ja bereits eine normale Sprachentwicklung hat. Ich vermute, die Schwerhörigkeit ist als Nebendiagnose aufgefallen.

Was glaubst du denn, in welchen Situationen dein Kind aktuell von den Hörgeräten profitieren würde?
Wie verständig ist dein Kind?

Wie ist denn die sensorische Empfindlichkeit, also bei Nähten in Kleidung, Schuhe, Frisuren, Mützen? Hörgeräte sind trotzdem ja immer ein Fremdkörper.
gereon
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#46

Beitrag von gereon »

Eigentlich wollte ich mich hier komplett raushalten. Aber da mein Name schon einmal gefallen ist, möchte ich dennoch hierzu etwas beitragen.
Wie Emilblog schon erwähnt hatte, ist bei mir auch erst die Hörschädigung im Alter von fünf Jahren (heute bin ich 45) festgestellt worden. Vor allem die Zischlaute habe ich nicht richtig gehört und demzufolge nicht richtig ausgesprochen. Ich war lange mittelgradig schwerhörig. Diese Hörschädigung hat sich aber vor 11 Jahren in hochgradig bis an Taubheit grenzend verschlechtert.
Als Kind bzw. leichtgradig schwerhöriger ist es für das Gehirn noch einfacher Störgeräusche ausblenden zu können. Umso älter und um so stärker die Hörschädigung bereits ausgeprägt ist, umso schwieriger wird es für das Gehirn die Störgeräusche entsprechend ausblenden zu können. Daher bin ich froh, dass es hier mittlerweile Geräte mit einer entsprechenden Impulschallunterdrückung gibt. Ich meine dies stand mir während der Kindheit nicht zur Verfügung.
Ich wünsche euch viel Glück bei der richtigen Entscheidung für euer Kind.
Hochgradig schwerhörig (rechts), links an Taubheit grenzend schwerhörig, Schwerhörig seit Geburt, aber Hörschädigung erst mit fünf festgestellt. Zur Zeit mit Phonak Naida Marvel 30 SP versorgt
MarieL
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#47

Beitrag von MarieL »

gereon hat geschrieben: 29. Sep 2025, 10:54 Eigentlich wollte ich mich hier komplett raushalten. Aber da mein Name schon einmal gefallen ist, möchte ich dennoch hierzu etwas beitragen.
Schön, dass du trotzdem geschrieben hast und danke für die Schilderungen.
Wie Emilblog schon erwähnt hatte, ist bei mir auch erst die Hörschädigung im Alter von fünf Jahren (heute bin ich 45) festgestellt worden. Vor allem die Zischlaute habe ich nicht richtig gehört und demzufolge nicht richtig ausgesprochen. Ich war lange mittelgradig schwerhörig. Diese Hörschädigung hat sich aber vor 11 Jahren in hochgradig bis an Taubheit grenzend verschlechtert.
Wie war es für dich vor 11 Jahren als du dich an die neue Höreinstellung gewöhnen musstest? Ich kann mir vorstellen, dass es trotz Hörgeräterfahrung nicht selbstverständlich war diese Änderung durch das Hörgerät abzufedern?
Daher bin ich froh, dass es hier mittlerweile Geräte mit einer entsprechenden Impulschallunterdrückung gibt. Ich meine dies stand mir während der Kindheit nicht zur Verfügung.
Ich wünsche euch viel Glück bei der richtigen Entscheidung für euer Kind.
Die Impulsschallunterdrückung steht bei mir bereits auf der Wunschliste :) Danke dir!
MarieL
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#48

Beitrag von MarieL »

Neela hat geschrieben: 29. Sep 2025, 08:24 Ich verstehe, dass eure Abwägung sehr schwierig ist. Und ich finde es nicht vergleichbar mit stark schwerhörigen Kleinkindern, weil dein Kind ja bereits eine normale Sprachentwicklung hat. Ich vermute, die Schwerhörigkeit ist als Nebendiagnose aufgefallen.
Du hast recht, so ist es gewesen. Der HNO Arzt dachte zuerst, sie hätten falsch gemessen. Erst nachdem wir den Test einen Monat später wiederholt haben, waren wir uns sicher, dass sie wirklich schwerhörig ist.
Was glaubst du denn, in welchen Situationen dein Kind aktuell von den Hörgeräten profitieren würde?
Wie verständig ist dein Kind?
Sie redet den ganzen Tag und quasselt ohne Ende :) Meine Hauptgründe für die Hörgeräte jetzt ist zum einen der psychologische Effekt, dass sie Hörgeräte als freundlich, nützlich, normal und positiv aufnimmt, denn irgendwann wird sie welche haben, und zum anderen um die Bereiche 20-30/40db bei 30kHZ und 40kHZ in ihre Realität zu holen und ihr Gehirn damit lernt die Geräusche in dem Bereich zu filtern. Ich denke, das macht für sie in Gruppensituationen leichter die Gespräche zu folgen, auch langfristig (gegen Hearing Fatigue).
Wie ist denn die sensorische Empfindlichkeit, also bei Nähten in Kleidung, Schuhe, Frisuren, Mützen? Hörgeräte sind trotzdem ja immer ein Fremdkörper.
Gute Frage - sie hat wenig Probleme mit denen solange sie gemütlich sind. Bei Kleidung haben wir nur Baumwolle und Wolle, keine Synthetik, gut durchgedämpft sind sie schön weich. Das heißt, ich hoffe, solange der Stoff für sie beim Hörgerät angenehm ist, sie grundsätzlich keine Probleme damit hat.
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#49

Beitrag von Ohrenklempner »

MarieL hat geschrieben: 29. Sep 2025, 20:23 Meine Hauptgründe für die Hörgeräte jetzt ist zum einen der psychologische Effekt [...], und zum anderen um die Bereiche 20-30/40db bei 30kHZ und 40kHZ in ihre Realität zu holen und ihr Gehirn damit lernt die Geräusche in dem Bereich zu filtern. Ich denke, das macht für sie in Gruppensituationen leichter die Gespräche zu folgen, auch langfristig (gegen Hearing Fatigue).
Ich finde es sehr schön, dass du zu dieser Erkenntnis gelangt bist. :)
Ich glaube, ich habe mich in den letzten Beiträgen nicht sehr feinfühlig ausgedrückt und bin darum mit meiner Argumentation nicht ganz zu dir durchgedrungen. Selbst habe ich zwar auch zwei Kinder und kann mich wohl in die eine oder andere Situation hineinfühlen, aber wir sind eben alle etwas anders und in dem Moment hab ich wohl einfach den falschen Fuß erwischt. Tut mir sehr Leid dafür und ich hoffe, ihr findet einen Pädakustiker, der sich angemessen Zeit nimmt. Denn eins möchte ich trotzdem noch stehen lassen: Bei der Vergütung, die die Krankenkassen für eine beidohrige Kinderversorgung zahlen, sollte in der Summe ein ganzer Arbeitstag Aufwand seitens des Akustikers für die gesamte Versorgung drin sein. Lasst euch daher nicht stressen, und wenn der Akustiker meint, es gibt nur eine Stunde Beratung und eine Stunde Anpassung, dann seid ihr da wahrscheinlich nicht gut aufgehoben.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
gereon
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Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit

#50

Beitrag von gereon »

MarieL hat geschrieben: 29. Sep 2025, 20:12 Wie war es für dich vor 11 Jahren als du dich an die neue Höreinstellung gewöhnen musstest? Ich kann mir vorstellen, dass es trotz Hörgeräterfahrung nicht selbstverständlich war diese Änderung durch das Hörgerät abzufedern?
Zuerst musste ich lernen, meine Stimme wieder richtig hören zu können. Des Weiteren habe ich lernen müssen, dass ich durch die Verschlechterung der Hörfähigkeit nun deutlich früher ermüde als früher. Ich bin aber froh, dass heute Hörgeräte gibt, mit denen ich im Alltag kaum bis gar keine Einschränkung erlebe. Ich habe mit meinen Hörgeräten sogar ein Sprachverstehen in Ruhe von 95%. Bei Meetings in größeren Runden und Räumen ist Audiozoom eine nützliche Funktion. Denn somit werden die Beiträge von weiter entfernt sitzenden Personen herangezoomt und somit ist ein Verstehen auch bei solchen Veranstaltungen gut möglich. Bluetooth finde ich auch super, weil ich somit direkt über die Hörgeräte telefonieren kann. Wie Du meiner Signatur entnehmen kannst, trage ich die Phonak Marvel 30 SP. Dies waren innerhalb der Phonak Serie die ersten Hörgeräte, die über Bluetooth verfügen. Mittlerweile gibt es hier schon drei Nachfolger, so dass diese Geräte bzgl. Bluetooth stabiler als meine sind.
Schwer tue ich mich dagegen, wenn ich in große hallende Räume komme. Hier ist anscheinend mehr Wert auf Design (alles verglast) als auf eine vernünftige Akustik gelegt worden. Denn Glas reflektiert den Schall und somit entsteht der von mir beschriebene Effekt. Des Weiteren tue ich mich schwer, wenn bei Konzerten und Veranstaltungen die Anlage völlig übersteuert oder die Bässe zu sehr aufgedreht sind. Dann hilft mir leider auch das Musikprogramm nicht. Denn woher will das Hörgerät denn wissen, was ich hören bzw. nicht hören will.
Hochgradig schwerhörig (rechts), links an Taubheit grenzend schwerhörig, Schwerhörig seit Geburt, aber Hörschädigung erst mit fünf festgestellt. Zur Zeit mit Phonak Naida Marvel 30 SP versorgt
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