Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

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bloebbe
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Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#1

Beitrag von bloebbe »

Hallo zusammen. Dies ist mein vierter Anlauf für eine gescheite Hörgeräteversorgung in 7 Jahren. Ich bin 50 Jahre alt, Geschäftsführerin und Mutter. Demnach brauche ich Geräte, die in JEDER Situation zuverlässig ihren Dienst tun: Besprechungen, Vorträge, Empfänge, knödelnde Teenager. Sprachverständnis ist mein großes Problem, insbesondere bei tiefen Stimmen und dunklen Vokalen. Mit meinem einseitig getragenen Lyric von Phonak komme ich prima klar. (Ist ein CIC-Gerät, das nur vom Akustiker eingesetzt werden und nach 2 - 3 Monaten gewechselt werden muss). Einfachste TEchnik aber super Klang. Aber es ist keine Kassenleistung und ab und zu kommt es zu Ausfällen und Druckstellen, so dass ich es immer wieder mal über mehrere Wochen nicht tragen kann. darum benötige ich (mindestens) ein ERsatzgerät. Aktuell teste ich Unitron Stride IdO-Geräte. Nach anfänglicher Begeisterung ist Ernüchterung eingetreten. Alles klingt breiig, und sobald man mich nicht mehr direkt anspricht, verstehe ich Null. Bei der Lautstärke geht sicher noch was, aber wird es auch deutlicher? Ist ein Ido-Gerät - so angenehm dezent es auch sei - überhaupt das Richtige für meine TT-SSH (HNO-Ärztin sagt nein, Akustiker sagt ja)? Hat jemand Empfehlungen für Geräte, Bauformen, Akustiker (Raum Köln)? Mein Audiogramm hänge ich mal an. Danke für Eure Meinungen.
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Captain
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#2

Beitrag von Captain »

Im-Ohr-Geräte kann theoretisch jeder tragen. Es empfiehlt sich aber bei vielen die eine reine Hochtonschwerhörigkeit haben "offen" anzupassen.
In deinem Fall sind ja aber die tiefen Töne betroffen, von daher sollte ein Im-Ohr-Gerät gut machbar sein.
Wenn du bisher Phonak Lyric hattest, probier doch ein anderes Modell aus der Phonak Produktpalette :)

Ganz wichtig! Trag deine Hörsysteme auf BEIDEN Ohren!
wasilismusik
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#3

Beitrag von wasilismusik »

Die Philosophie von Phonak ist für höhengeschädigte Patienten ausgelegt. In diesem Höhenspektrum sind auch die meisten geschädigte Patienten. Da ist mehr Geld zu verdienen. Signia von Siemens ist eine von den wenigen die mehr Tieftöne anbietet. Allerdings mit raueren Klang den Sie nicht beeinflussen können. Ich habe diesbezügliche Erfahrung gemacht. Auch die Automatiken greifen ungewollt ein und mit der Zeit verzehren sie das Klangbild. Das ist leider meine Erfahrungen mit der neueren Technologie die man Künstliche Intelligenz nennt. Probieren Sie auch mit einer Hohlkanal Otoplastik. Manchmal bringt sie Wunder wenn sie richtig ausgelegt ist. Hängt vom Akustiker ab. Die meisten können diese Otoplastik nicht einmal.
Mukketoaster
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#4

Beitrag von Mukketoaster »

Sorry, ich muss hier mal ganz kurz einhaken. Eine Hohlkanal Otoplastik wäre genau das falsche. Sie ist geeignet für Hochtonverluste, nicht für Tiefton. Hier wird leider manchmal n bisschen falsches erzählt. :)
Ohrenklempner
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#5

Beitrag von Ohrenklempner »

Die Aussage mit der Auslegung der Hörgeräte auf Hoch- und Tieftonhörverluste finde ich auch sehr gewagt. Das Hörgerät mach (meistens) das, was es auch soll. Selbst der Ausdruck "gefährliches Halbwissen" wäre noch schmeichelhaft, eher "gefährliches Unwissen". ;)
vese
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#6

Beitrag von vese »

Hallo und Hilfe,
ich hatte im Februar einen Tieftonhörsturz im rechten Innenohr. Die Schwank und Schwindelsymptomatik hat sich gebessert, die Tieftonschwerhörigkeit hat sich sietdem nochmal um 10dB verschlechtert Auch Akupunktur hat nichts gebracht, außer einem Loch im Potrtmonaie.
Nachdem mir Niemand hoffnung auf Besserung machen konnte, es wäre schon toll wenn es nicht schlechter wird, bin ich zu einem ersten Hörgräteakustiker, nach gut 1,5 Stunden beratung und Hörtest wurde ich mit einem neuen Termin 9 Tage später, man müsse das Probehörgerät vorbereiten.
Freitag nochmal eindreiviertel Stunden, das programieren gestaltete sich schwierig und gipfelte in der Bemerkung das Gerät wäre wohl nicht wirklich für diese Tiefton Problematik geeignet, danach mit dem Hörgerät Signa Silk DNx GU 21354 für zweieinhalb Wochen entlassen. Auf meinen Hinweis es wäre zu laut wurde noch schnell eine Fernbedienung programiert, 2 Programme lauter und leiser, leider hat er als leise das von mir als viel zu laut empfundene Programm eingestellt.
Nach 4 Stunden, einem Fersehversuch, nachdem ich meinen Mann zum Flüstern aufgefordert hatte, habe ich das Gerät abgeleg.
Am Samstag nochmal probiert und mich dann entschlossen es zurückzubringen. Ich habe doch meine Zeit und Kraft nicht investiert um veräppellt zu werden.
Ich hatte dem Hörgeräteakustiker ein klares Anforderungsprofil vorgegeben ( mir ist schon klar dass das nicht auf Anhieb alles funktoioniert) aber er sollte wissen wo es hingehen soll.
Die Kosten sollten keine Rolle spielen.
Ich gehe leidenschaftlich gerne in die Oper, auf Weinfeste und Weihnachtsmärkte, bin gerne mit Freunden zusammen auch zum feiern und klönen, all das gehört zu meinem Leben das ich gerne so weiterführen möchte.
Ist das eine Verkaufstaktik, Kunden erst mit einem grotten schlechten Gerät nach Hause zu schicken um später etwas teureres zu verkaufen?
Ich versteh es nicht.
Soll ich jetzt zum nächsten Laden gehen oder dem ersten noch einmal versucghen lassen
Habe das Ergebnis meiner letzten Audiometrie angehängt.
Liebe Grüße vese
Hoffentlich war ich euch nicht zu ausführlich
img124.jpg
Audiogramm 04.05.2021
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Akustik Alex
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#7

Beitrag von Akustik Alex »

Hallo Vese,

um über das Fachgeschäft zu urteilen, fehlen zuviele Informationen, daher will ich die Arbeitsweise bzw. das Personal nicht grundlegend kritisieren. Es klingt allerdings nicht so, als hätte er sich bei der Anpassung viel Mühe gegeben. Die Silk sind übrigens auch mit App steuerbar (ohne Bluetooth, rein akustisch), was das Problem der Lautstärkeänderungen schon gelöst hätte.
Psychoakustisch sind die tiefen Töne für das Lautstärkeempfinden zuständig, was es natürlich subjektiv erklären würde. Objektiv fehlt beim Audiogramm eine entscheidende Messung: Die Unbehaglichkeitsgrenze. Diese gibt an, ab welcher Lautstärke dir Töne unangenehm laut bzw. zu laut werden. Ohne diese Messung kann man das nur raten und das Gerät verstärkt im Zweifel zu viel. Das ist ein objektiver Fehler des Fachbetriebs.
Wechsel kannst du selbiges natürlich jederzeit. Du mussst dich letztlich wohl fühlen. Tust du das nicht, dann ab dafür ;)

Besten Gruß,
Alex
vese
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#8

Beitrag von vese »

Hallo Alex,
das Audiogramm ist aus meiner HNO Klinik nicht vom Akustiker.
vese
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#9

Beitrag von vese »

Da es der erste Hörgeräteakustiker war den ich aufgesucht habe kann ich die Arbeitsweise auch nicht wirklich beurteilen. Aber ich war maßlos nettaüscht und habe den halben Abend mit den Tränen gekämpft. Schwerhörigkeit war für mich bis mitte Februar kein Thema.
Akustik Alex
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#10

Beitrag von Akustik Alex »

Wenn du ein komisches Gefühl hast, dich nicht gut aufgeklärt, aufgehoben und ernstgenommen fühlst, dann geh woanders hin. Mach dich nicht unglücklich ;)
Es bedarf halt auch etwas Ausdauer und auch ein Fachbetrieb muss erstmal mit dem Kunden probieren. Aber es muss auch menschlich passen.
AbInDenUrlaub
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#11

Beitrag von AbInDenUrlaub »

Hallo. Wie ist es denn bei der Suche weitergegangen? Hast du noch ein Gerät gefunden, was gut funktioniert hat? Bist du nun zufrieden? Darf ich nach dem Preis fragen?

Ich habe auch eine Tieftonschwerhörigkeit, trage gerade Phonak audeo p70 und nun p50 zur Probe. Aber die Preise sind 4500 für p70 (im Angebot 4000) und 3150 für p50 (statt 3500) für beide Seiten.

Das muss doch auch günstiger gehen, denke ich, und trotzdem zufriedenstellend sein.. ?
Ohrenklempner
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#12

Beitrag von Ohrenklempner »

Törlich geht es günstiger, du hast doch bestimmt ne Krankenversicherung an deiner Seite, die die Kosten übernimmt. ;)
P70 und P50 sind schon Geräte aus dem höheren Preissegment, wo du ne Menge Geld extra bezahlst.
Kommt drauf an, was du von Hörgeräten erwartest und was sie können sollen.
AbInDenUrlaub
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#13

Beitrag von AbInDenUrlaub »

Bei den eben genannten Preisen sind die Zuzahlungen der KK schon abgezogen. Es wäre der verbleibende Eigenanteil :-(
Ohrenklempner
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Re: Hörgerät bei Tieftonschwerhörigkeit

#14

Beitrag von Ohrenklempner »

:o Oha!

Und ich wollte gerade sagen, dass das ja mal zur Abwechslung faire Preise sind. Sicher, dass das nicht die Privatpreise (ohne KK) sind? Das wäre plausibel. ;)

Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte... klar gibt es günstigere Geräte. Die günstigsten kosten abzüglich Krankenkasse gar nichts.
Es muss ja nen Grund geben, warum du gerade P50 und P70 in der engeren Wahl hast. Vielleicht gibt es noch was günstigeres, was deinen Anforderungen gerecht wird.
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