Otoplastik mit zwei Cerumen-Filtern – sinnvoll?

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Bambus
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Otoplastik mit zwei Cerumen-Filtern – sinnvoll?

#1

Beitrag von Bambus »

Laut meinem Aku haben die Otoplastiken (Egger, A1 hartes Material) meiner Testgeräte jeweils zwei Cerumen-Filter: außen (sichtbar) ist ein großer (ca. 2 mm Öffnungsdurchmesser), darunter sitzt der Ex-Hörer (mittlere Leistungsstufe) mit einem kleinen Filter (ca. 1 mm).
Der Grund für diese Otoplastiken sei der Hörgeräte-Hersteller. Das war zunächst ReSound (LiNX Quattro 5). Aktuell ist aber der Ex-Hörer von Oticon Ruby 2 (Größe 85) darin befestigt.
Haben zwei Filter irgendeinen Vorteil gegenüber einem einfachen Cerumenfilter (ich erkenne keinen)?
Bei einem Ersatztermin sagte mir eine Kollegin meines Akus der Grund sei die Philosophie des Otoplastik-Herstellers. Ich bin verwirrt.
Verwunderlich ist, dass in dem Geschäft kein Ersatz für die großen Filter vorrätig ist – offensichtlich eine ungewöhnliche Größe.
Kein Mensch ist nutzlos, er (m,w,d) kann immer noch als abschreckendes Beispiel dienen.
Johannes B.
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Re: Otoplastik mit zwei Cerumen-Filtern – sinnvoll?

#2

Beitrag von Johannes B. »

moin,
bei meinem Hörsystem mit Ex-Hörern ist es so:
auf den Lautsprechern selbst sitzt ein kleiner, weißer Filter, welcher offenbar ausreicht, wenn Standardschirmchen verwendet werden.
In der individuellen Otoplastik sitzt ebenfalls ein Filter.
Mag sein, dass in dem Fall der Standardfilter auf dem Lautsprecher direkt entbehrlich wäre.

Freundliche Grüße
Johannes B.
"8samkeit ist praktizierte Hörhilfe" :sm(89):
Bambus
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Re: Otoplastik mit zwei Cerumen-Filtern – sinnvoll?

#3

Beitrag von Bambus »

Seit 10 Jahren sitzt der Ex-Hörer meiner Widex-HG direkt oben in der Otoplastik unter dem kleinen Filter.
Es geht also auch ohne einen zweiten Filter.
Kein Mensch ist nutzlos, er (m,w,d) kann immer noch als abschreckendes Beispiel dienen.
Akustik Alex
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Re: Otoplastik mit zwei Cerumen-Filtern – sinnvoll?

#4

Beitrag von Akustik Alex »

Hi Bambus,

das ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass die Otoplastik einen zusätzlichen Filter eingesetzt bekommt. Das hat den Vorteil, dass du den Ex-Hörer da nicht rausfriemeln musst, um an selbigem den Filter zu wechseln, sondern der andere idR ausreicht und leichter zugänglich ist. Wenn er Ex-Hörer selbst vornean sitzt, ist es hinfällig, aber sitzt der Lautsprecher weiter außen, bspw. weil er anatomisch ausgelagert werden muss, ist das eine komfortable Option. Die Größen und Arten sind übrigens alle gängig. Ich vermute eher, dass die die nicht vorrätig haben, weil die die einfach nicht oft nutzen oder vergessen haben zu bestellen ;)

Hier hast du eine Übersicht:

https://infohrmationen.blogspot.com/202 ... steme.html

Besten Gruß,
Alex
Bambus
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Re: Otoplastik mit zwei Cerumen-Filtern – sinnvoll?

#5

Beitrag von Bambus »

Danke Alex, du hast ja für alles weiterführende Infos, toll :clap: .
Aber woran liegt schließlich die Ausführung der Otoplastik (1 oder 2 Filter): am Hörgerät(-Hersteller), am Otoplastik-Hersteller oder an den Vorlieben des Akustikers (m, w, d)?
Kein Mensch ist nutzlos, er (m,w,d) kann immer noch als abschreckendes Beispiel dienen.
Akustik Alex
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Re: Otoplastik mit zwei Cerumen-Filtern – sinnvoll?

#6

Beitrag von Akustik Alex »

So als auch wohl... Das kann natürlich rein anatomische Gründe haben, bspw. wenn der Ex-hörer nicht tiefer passt. Es mag aber auch sein, dass es Philosophie des Fachbetriebs ist, weil so der Ex-Hörer weniger mit Ohrenschmalz in Berührung kommt und somit nicht ganz so defektanfällig ist. Rein theoretisch sind alle Ex-Hörer vorne am Zapfen platzierbar. Je nach Befestigung, denn hier gibts auch Unterschiede, kann das aber auch dem Labor geschuldet sein.
akopti
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Re: Otoplastik mit zwei Cerumen-Filtern – sinnvoll?

#7

Beitrag von akopti »

So viel ich weiß haben alle Domes entweder ein Gitter oder einen Cerumenbügel, der zusammen mit dem Filter im Hörer einen doppelten Schutz bietet. Wenn man nun eine individuelle Otoplastik hat wird dieser doppelte Schutz durch einen weiteren Filter in der Otopastik gewährleistet.
Lässt man diesen zweiten Schutz weg lässt, erhöht sich das Risiko, dass der Hörer Schaden nimmt.

Gruß

Dirk
Akustik Alex
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Re: Otoplastik mit zwei Cerumen-Filtern – sinnvoll?

#8

Beitrag von Akustik Alex »

Ja, so könnte man es sehen. Es gibt aber auch Domes, die keinen Cerumenschutz haben. Das betrifft primär die für Slimtubes. Warum das so ist, versteh ich aber auch nicht ganz.
akopti
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Re: Otoplastik mit zwei Cerumen-Filtern – sinnvoll?

#9

Beitrag von akopti »

Ganz einfach, bei einem slimtube schiebt man zum Reinigen einfach von hinten einen Nylonfaden durch und schiebt den Schmutz vorne raus. Das geht schnell und einfach.
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