Hörgeräte beim Radfahren

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asteroid
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Hörgeräte beim Radfahren

#1

Beitrag von asteroid »

Hallo,
Bin jahrzehntelanger Hörgeräteträger,dzt Oticon Opn 2 Hdo mit Exhörer.Da diese Geräte meine Hauptgeräte sind,möchte ich sie lieber nicht beim Sport und speziell beim Radfahren benützen.
Ich habe noch ältere Starkey Ido,welche ich zum Radfahren (mit Helm) benützen könnte.
Gibt es Erfahrungen,ob solche Ido bei Stürzen auf ein Ohr zum Bersten der Otoplastik neigen und damit schwere Verletzungen im Ohr nach sich ziehen können?

Danke asteroid
Ohrenklempner
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#2

Beitrag von Ohrenklempner »

Hi,
ich habe noch nie von so einem Fall gehört. Leute fallen zwar mal mit Hörgeräten hin, aber dass ein IdO im Gehörgang (!) zerbricht, ist schon sehr unwahrscheinlich. Bei den notwendigen Kräften, die da auftreten müssten, wirst du in so einem Fall wahrscheinlich andere Probleme haben als "nur" eine Verletzung im Gehörgang. ;)
SumSum71
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#3

Beitrag von SumSum71 »

Hallo,
ich habe zusammen mit meinen Oticon Alta IdO vor einiger Zeit einen Salto über die Motorhaube eines PKW mit anschliessendem unsanften Aufschlag auf hartem Asphalt erlebt. Der PKW-Fahrer hatte mich mit meinen Rennrad wohl übersehen. Folgende Verluste gab es bei diesem Unfall:
- Fahrradhelm (gebrochen)
- Rennrad Totalschaden
- verstauchter Knöchel
- Schürfwunde am Knie
- einen Brummschädel
Die Oticon IdO haben diesen Sturz/Aufschlag ohne jeglichen Schaden überstanden.
LG
Sabine
AlfredW
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#4

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

ich hatte ja schon immer HdO-Geräte. Beim Sport (Volleyball, Radfahren) hatte ich sie immer an.
Beim Schwimmen natürlich nicht. Das schlimmste was passieren kann, ist dass sie absaufen (wegen Schweiß).
Aber selbst das ist mir bei den NAIDAs S nie passiert.
Bei anstrengender Gartenarbeit und großer Hitze lasse ich sie aus.
Trockenbox und öfters Filter wechseln reicht aus.

Dass beim Sport die Höris kaputt gehen ist eher unwahrscheinlich. Da ist die Brille an exponierterer Stelle.
Bzgl. Otoplastik und Gehörgang wurde ja schon was geschrieben. Bei Silikon ist das eh unkritisch.

Gruß

Alfred
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Frank314
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#5

Beitrag von Frank314 »

Beim Fahrradfahren kann ich nicht empfehlen, die Hörgeräte zu tragen. Diese können schnell verloren gehen und waren sehr teuer. Schließlich rutschen die, meiner Erfahrung nach, öfter raus und hängen dann seitlich raus. Dabei können sie rausfallen. Sicher haben hier auch noch andere das Problem.
Blümle
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#6

Beitrag von Blümle »

Wenn die rausrutschen passen sie nicht richtig, - tät ich so als Laiin jetzt mal sagen.
Dann ist die Otoplastik nicht gut gemacht.
Hörgeräte sollten m.E. schon im Ohr halten.
Gerade beim Radfahren! Wenn man auf dem Rad nicht richtig hört, ist das doch auch gefährlich. Manche gefährlichen Situationen kann man ja auch hörend schon etwas entschärfen. Und auch draußen in der Natur ist doch gerade das das schöne, die ganzen stillen Naturgeräusche (Vogelgezwitscher, Kuckucksrufe, Froschgequake, Grillenziroen wieder hören zu können. Wenn man Hörgeräte nur in sicheren Räumen tragen kann, weil sie sonst verloren gehen könnten? Na, ich weiß nicht, - da stimmt doch was dann nicht…
SumSum71
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#7

Beitrag von SumSum71 »

Bei der Ursprungsfrage ging es ja um IdO-Geräte. Dazu kann ich nur sagen, dass meine IdO-Hörgeräte so fest und sicher im Ohr sitzen, dass ich noch nie daran gedacht habe, diese verlieren zu können. Dies trifft auf alle meine Aktivitäten zu: Rennradfahren, Mountainbiken, Bergwandern und Joggen. Bei diesen sportlichen Aktivitäten möchte ich meine Hörgeräte nicht missen, auch wenn es schweisstreibend wird. Wie es sich bei den Hinter-dem-Ohr-Geräten verhält, kann ich nicht wirklich beurteilen, in meiner aktuellen Testphase war ich damit auf jedem Fall nicht zufrieden.
Brittany
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#8

Beitrag von Brittany »

Ich trage HdO-Geräte, und zwar - shocking! - mit domes. Die sitzen bombenfest, und ich fahre natürlich damit auch Fahrrad. (Und ich fahre nicht nur mal gemächlich 10 min. zum Einkaufen.) Mir ist noch niemals was rausgerutscht oder auch nur verrutscht, auch nicht bei rasanter Fahrt oder Gegenwind oderoderoder.

Blümle hat recht mit dem Hinweis auf die Gefährlichkeit; das kann ich wirklich nur unterstützen. Man muss im Verkehr und unterwegs hören können. Es kommt natürlich auf den Grad des Hörverlusts an, aber ich finde es ziemlich gewagt, gerade beim Radfahren die Hörgeräte zuhause zu lassen.

Brittany
AlfredW
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#9

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

das einzige was im Verkehr ohne Höris gefährlich ist, ist die Situation mit Rettungsfahrzeugen + Martinshorn. Mit Hörgeräte wird man zumindest frühzeitig genug auf die Situation aufmerksam. Auch wenn ich erst mal rumgucken muss wo die Einsatzkräfte herkommen.
Ansonsten verlasse ich mich nicht auf mein Gehör. Ist aber schon gewöhnungsbedürftig ganz ohne Höris Fahrrad zufahren.
Ob ein Auto knapp an mir vorbeifahren wird oder mich auf den Kühler nimmt, kann man sowieso nicht: Ich behaupte mal auch ein Guthörender nicht.
Ich fahre mit den Höris sogar Achterbahn mit Loopings und Schrauben. Wenn die Schallschläuche richtig angepasst wurden bleiben die Höris hinter den Ohren, Vorsichtshalber trage ich ein Stirnband.

Wenn die IdO-Geräte aufgrund der anatomischen Gegebenheiten des Gehörgangs rausrutschen. Dann hat man eh ein Problem nicht erst beim Sport.
Da reicht wahrscheinlich schon Kauen.

Gruß

Alfred
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Pfadi
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#10

Beitrag von Pfadi »

Ich trage auch IdO—Geräte bei allen sportlichen Aktivitäten, sogar im Kletterwald. Beim Radfahren nutze ich meist ein dünnes Stirnband. Das schirmt Windgeräusche ab und irgendwie fühle ich mich damit sicherer.
asteroid
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#11

Beitrag von asteroid »

Danke allen für die beruhigenden Antworten!
sedi
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#12

Beitrag von sedi »

guten morgen, ich nutze HDO Geräte mit Schallschlauch und ich haltte es wie Pfadi.
ich nutze ein ganz dünnes Seidentuch beim radeln, gegen windgeräusche und für die sicherheit, dass meine Hörgeräte dort bleibben wo sie hin gehören, auch wenn mit MTB über Stock und Stein unterwegs.

schönen Sonntag

sedi
* 1964, PLZ D-91xxx, selbst betroffen, hochgradig und breitbandige SH, vorwiegend wohl berufl. bedingt, ... seit ca. 2008 beidseitig (mit HDO) versorgt.
Dani!
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#13

Beitrag von Dani! »

Ich kann nur dazu raten, auch und gerade beim Fahrradfahren alle Sinne zu nutzen, die man noch verfügbar hat (gilt eigentlich für ausnahmslos alle Verkehrsteilnehmer). Wenn man mit den Augen allein den ausgeschalteten Hörsinn vollständig ersetzen will, ist das ständige Abscannen der Umgebung nach potentiellen Gefahren auf Dauer anstrengend und macht keinen Spaß. Mit der Folge, dass man bequem wird und das Kompensieren sein lässt und damit unnötig einer höheren Gefahr ausgesetzt ist. Alle Unfälle kann man mit Hörgeräten nicht vermeiden - den ein oder anderen aber enen doch.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Brittany
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Re: Hörgeräte beim Radfahren

#14

Beitrag von Brittany »

Das sehe ich genauso. Natürlich "kann" man alles machen - jeder entscheidet selbst, welchen Risiken er sich aussetzt; man kann auch aufs Anschnallen verzichten oder angetrunken fahren oder oder -, aber nicht gut hören zu können ist im Straßenverkehr genauso wenig zu empfehlen wie nicht gut sehen zu können. Ich erlebe "Nichthörende" öfter, und zwar weil viele mit Musik in den Ohren per Rad oder (letztens gerade erlebt) Roller unterwegs sind. Da kann ich klingeln und rufen wie verrückt, wenn ich von hinten ankomme, und da geschicht NICHTS. Und wenn ich dann auf gleicher Höhe bin, gibt es einen völlig verständnislosen, verdutzten Seitenblick.
Man kann nicht immer darauf setzen, dass "der Andere" sich dann schon vernünftig verhält und für einen mitdenkt.

Brittany
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