Eine kleine Vorgeschichte
Seit meiner Kindheit habe ich mit einseitiger Schwerhörigkeit zu "kämpfen". Damals gab es auch ein HG welches ich ungefähr bis zur Pubertät trug (jaja... was man heute nicht alles anders machen würde ). Scheinbar war damals ein Test gut genug (oder ich habe es sonst irgendwie meinen Eltern ausreden können), sodass ich endlich von diesem verflixten Ding los kam. Seitdem ich mich erinnern kann, höre ich jedoch dennoch schlecht auf dem Ohr. Vor kurzem hat mich meine Frau dann überzeugt das Ganze doch in Angriff zu nehmen.
Diagnose + Lösung
Gesagt, getan, bin ich zum örtlichen HNO. Der bescheinigte mir prompt ein entsprechend schlechtes Hörvermögen: rechtsseitig habe ich einen Hörverlust von >80dB und links einen Hörverlust vor allem bei den Höhen (dort ~40dB, sonst eher ~20dB). Der Akustiker, den ich anschließend besuchte kam auf ähnliche Hörkurven. Die Ursache wird im Innenohr vermutet, man war jedoch überrascht wieso der Hörverlust seit der Kindheit (scheinbar) fortgeschritten ist. Die Lösung der Wahl ist wohl eine (BI)CROSS Versorgung. Aktuell teste ich die Signia Pure Charge&Go auf der niedrigsten Technikstufe (bisher als CROSS, seit gestern in BICROSS) mit denen ich sehr gut zurecht komme.
Fragenkatalog
Nun habe ich aber ein paar Fragen (vielleicht auch dumme ), die ich auch schon mit dem Akustiker durchgegangen bin. Hier geht es mir eher darum nochmal ein paar Meinungen und eventuell Erfahrungen zu hören
- Der Akustiker riet mir zu HdO-Geräten, da IdO-Geräte eigentlich keine offene Bauweise ermöglichen. Letztere wurde mir empfohlen um vom natürlichen Hören möglichst viel zu erhalten und weil diese für Rückkopplungseffekte unempfänglicher ist. Beides leuchtet mir ein, aber höre ich wirklich noch viel "natürlich" im Falle einer BICROSS-Versorgung?
- Ich bin Brillenträger, daher finde ich die IdO-Geräte "natürlich" angenehmer zu tragen. Habt Ihr Vorschläge was man sich anschauen könnte (die schmaleren Signia Styletto teste ich noch, aber die erscheinen mir recht lang)? Für mich sind BT und Akkus zwei relativ wichtige Punkte, was die Auswahl aber auch drastisch einschränkt. Optisch sollte es natürlich auch noch einigermaßen ansprechend aussehen .
- Gefühlt konnte ich während der CROSS-Versorgung sehr gut Geräusche den Richtungen zuordnen. Ich vermute, dass ging aufgrund der höheren Frequenzen die ich nur von rechts wahrnehmen konnte. Zumindest aktuell klappt das nicht mehr sehr gut - wie sind Eure Erfahrungen diesbezüglich? Ist das eher eine Frage der Gewöhnung oder doch recht unwahrscheinlich, dass das klappen wird. Der Akustiker schätzte es auf 50/50.
- Kann es Sinn machen, doch zwei HGs statt eine (BI)CROSS-Versorgung zu testen? Meine These bezüglich des Hörverlusts seit der Kindheit ist, dass ich mir "abgewöhnt" habe rechts zu hören, bzw. dominant links höre. Beim Hörtest bekomme ich, aufgrund der starken Verstärkung ein Rauschen auf das linke Ohr. Jedoch hatte der Akustiker auf Nachfrage mal das Rauschen weggenommen und ich konnte den Ton sehr deutlich früher wahrnehmen. Selbiges beobachte ich manchmal auch zu Hause. HNO und Akustiker meinen, dass dies die Schhädelübertragung ist, aber eigentlich bin ich mir zu 100% sicher den Ton rechts zu hören . Wahrscheinlich ist das aber nur Wunschdenken. Alternativ: könnte man den Hörnerv quasi "trainieren"?
Viele Grüße, Twist