Penzance99 hat geschrieben: ↑5. Apr 2025, 16:00
Das neue Programm ist zwar lauter, aber immer noch dumpf, meine eigene Stimmer dröhnt und ich fühle Okklusion. Was geht da ab? Wie kann es sein, dass die mit in situ Perzentilanalyse angepassten Settings deutlich schlechter sind als die Settings für eine andere akustische Ankopplung?
Was da bei der Messung oder Einstellung schiefgegangen ist, wissen wir nicht.
Deine Erwartungshaltung ist aber richtig - auch nach dem Wechsel auf eine andere akustische Ankopplung sollte das Ergebnis nicht so schlecht sein, wie Du es beschreibst.
Ob es sinnvoller ist, die Einstellungen zu korrigieren, oder ob es besser ist, nochmal von vorne anzufangen, weiß ich nicht. Wenn ich nach Deiner Beschreibung gehe, gibt es gleich mehrere Probleme:
- Okklusion: Die Verstärkung im Tieftonbereich ist zu gering. Bei welchen Frequenzen und bei welchen Lautstärken kann man anhand der groben Beschreibung leider nicht sagen. Nach Deiner Beschreibung ist das programmabhängig, demnach wurde nicht alle Programme neu gemacht bzw. an die neuen akustischen Verhältnisse angepasst.
- dumpfer Klang: Die Verstärkung der hohen Töne ist zu gering eingestellt, möglicherweise nur bei geringen Lautstärken, möglicherweise aber auch bei allen Lautstärken
- eigene Stimme dröhnt: Die Verstärkung ist im Grundtonbereich Deiner Stimme zu groß. Möglicherweise spielt hier aber auch eine Resonanz im Bereich um die 350 Hz mit rein.
Ich bin kein Akustiker, aber ich würde in diesem Fall wie folgt vorgehen:
Falls die Anpass-Software einen in-situ Hörtest über die Hörgeräte erlaubt:
- neue Anpassung
- Daten zur akustischen Ankopplung und sonstige Grundkonfigurationsdaten eingeben/überprüfen
- in situ Hörtest mit den Hörgeräten durchführen
- first fit auf dieser Basis durchführen
- zunächst nur das Standardprogramm anlegen, ggfs. Komforteinstellungen an Deine Vorstellungen anpassen
- bei Bedarf Feinkorrekturen auf Basis Deiner Tests durchführen
- erst dann weitere Hörprogramme einrichten
- bei Bedarf individuelle Korrekturen an den einzelnen Hörprogrammen aufgrund Deiner Tests vornehmen
Falls die Anpass-Software keinen in-situ Hörtest über die Hörgeräte erlaubt:
- neuer Hörtest
- neue in-situ Messung
- neue Anpassung (first fit) auf Basis dieser Werte
- dann weiter wie oben
Die Alternative wäre eine mühsame Fehlersuche und Korrektur aller Programme nach dem Prinzip "Versuch und Irrtum". Das würde ich persönlich mir nicht antun.
Wie gesagt, nur meine persönliche Meinung als self-fitter und nicht als professioneller Akustiker.
Viel Erfolg!
-