Hansaton activo vc

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ambra
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Hansaton activo vc

#1

Beitrag von ambra »

Hallo!
Hat jemand Erfahrung mit dem o. g. Gerät?

Es wurde nach der Erstanpassung letzten Mittwoch heute, Montag, von der Lautstärke her höhergeregelt, besonders auch im Hochtonbereich.
Seitdem behält Franka (22 Monate) es maximal 1 Stunde im Ohr. Vorher hat sie es besser akzeptiert, (jedoch die rechte Seite wurde häufig herausgerissen, die Otoplastik war nicht ganz o.k. was auch heute ausgebessert wurde). Seit heute hat Franka aber auch einen Infekt und ist mit den letzten 4 dicken Zähnen am Zahnen.
Liegt es nun am Infekt, am Zahnen oder an der Höherregelung des HG das sie es nach kurzer Zeit wieder rausnimmt? Oder ist der HG-Typ nicht der richtige für sie?
Grüße,
Ambra
:confused:
Andrea Heiker
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Re: Hansaton activo vc

#2

Beitrag von Andrea Heiker »

Liebe Ambra,

da kommen wohl mehrere Sachen zusammen. Das Zahnen ist sicher auch ein Grund mit.

Lasst die Druckstelle doch am besten ein, zwei Tage abheilen und versuche ihr nur das linke Hörgerät schmackhaft zu machen. Manchmal können Druckstellen sehr weh tun, und machmal tun sie auch kaum weh, das hängt wohl davon ab, ob der Ohrknorpel Druck bekommt oder nur die Haut. Ich würde da lieber keine Experimente machen und warten, bis nichts mehr zus ehen ist.

Wenn bei Franka nur der Hochtonberecih verstärkt wurde, dann nimmt sie durch die Hörgeräte die Umwelt ganz anders wahr als sie es bisher kennt. Zum Bespiel, wird Besteck, was in die Schublade gelegt wird, nun ganz fürchterlich knallen. Wenn man dann auch noch Probleme mit dem Zähnen hat, ist das ein Grund ganz unleidlich zu werden.

Am besten Du legst die Geräte in der nächsten Woche in ruhigen Situationen an. Nimm Dir ein bischen Zeit für Euch. Evtl. vorhandenen Geschwister vielleicht für zwei Stunden woanders unterbringen und dann singst und sprichst Du mit ihr oder ihr hört Euch ein sanftes Musikstück an. Wenn sie Hören mit Hörgeräten mit positiven Gefühlen verbindet, trägt sie die Geräte auch eher. Dann steigerst Du die Tragedauer allmählich und beziehst auch so Alltagssituationen ein. Folgende Geräusche vermeidest Du am besten die nächsten Tage mit Hörgeräten, schleudernde Waschmaschinen, Besteckklappern, Staubsauger und schrill kreischende Kinder. Als ich mich an hohe Töne (nach der CI-OP gewöhnen musste, waren diese Geräusche einfach schrecklich.

Wenn sie trotzdem eine Aversion gegen die Geräte behält, dann sollte der Akustiker sie doch zunächst etwas in der Verstärkung zurücknehmen. Könnt ihr die Laustärke an den Geräten selbst verstellen? Wenn ja, dann stellt sie beim Einsetzen etwas leiser ein und dreht nach einer halben Stunde auf die Solllautstärke.

Zu dem Geräten speziell kann ich nicht viel sagen. Es ist jedoch so, dass die Geräte unterschiedlicher Firmen durchaus unterschiedlich klingen, evtl. kommt Eure Tochter mit einem Gerät einer anderen Firma besser klar.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Momo
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Re: Hansaton activo vc

#3

Beitrag von Momo »

Hallo
klärt auf jeden Fall ab, ob evtl. eine (Mittel)-Ohrentzündung vorliegt- das hatten wir nämlich nach 4 Tagen HG Anpassung mit Schnupfen...
Aber am Anfang ist es auch normal, wenn sie sich die HGs rasnehemn, denn schliesslich ist es ja auch ungewohnt- nicht nur durch den neuen Höreindruck, sondern auch der "Fremdkörper" im Ohr.
LG
Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
ambra
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Re: Hansaton activo vc

#4

Beitrag von ambra »

Hallo Momo!
Wie müßte ich denn mit den HG verfahren, wenn eine Mittelohrentzündung vorläge?
Darf ich die HG dann währenddessen nicht einsetzen?
Franka hat während ihrer Infekte meist auch eine Rötung des Mittelohrs sowie etwas Wasseransammlungen hinter dem Trommelfell. Was ja die Kinder häufig während ihrer Infekte haben. Sie hat sicherlich keine klassische MO-Entzündung, sonst würde sie ja heftiger reagieren.
Lag es denn bei Eurem Kind an der HG-Anpassung, dass es eine Mittelohrentzündung hatte oder hatte es den Infekt zufällig 4 Tage nach der Erstanpassung?
Grüße,
Ambra
ambra
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Re: Hansaton activo vc

#5

Beitrag von ambra »

Hallo Ihr alle!

Ich wollte kurz berichten wie es heute, ein Tag nach der Höherregelung und Ohrstückausbesserung war:

Die Druckstellen rechts sind weg und sie weint auch nicht mehr beim Einsetzen. Sie läßt es sich erstaunlicherweise seit heute nachmittag richtig gut gefallen, als hielte sie mir ihr Ohr hin und hält ganz still. Komisch ist nur, dass sie nun im linken Ohr oben innen in der Muschel 3 kleine Stellen mit Blutkrusten hat. Aber vielleicht hat sie sich beim Mittagsschlaf gekratzt (das hatte sie früher auch schonmal). Es tut ihr nicht weh, wenn man die Geräte einsetzt. Wären es Druckstellen, wären sie doch sicher schon direkt nach der Erstanpassung aufgetreten, oder?


Sie hat die Geräte heute auch schon besser im Ohr gelassen. Habe laute Geräusche vermieden und sanft mit ihr gesprochen.
Wenn sie draußen ist und eine Mütze trägt, geht sie gar nicht dran. Nur ohne Mütze geht sie irgendwann daran.
Heute nachmittag war ich mit ihr auf dem Spielplatz wo viele ältere Kinder waren die alle durcheinander geredet haben. Franka hat doch sehr gestutzt und die ganze Zeit verdutzt in die Richtung der Kinder geschaut, man merkte, wie sie am überlegen war. So habe ich sie noch nie vorher gesehen, dass sie so gelauscht hat.:)Es war offensichtlich eine neue Erfahrung für sie. Ich bin dann schnell gegangen, damit sie nicht überstrapaziert wird.
Heute mittag waren wir mit Opa in einem Restaurant. Dort hat sie die Geräte noch für ca. 20 Minuten dringelassen, nachdem sie sie bereits den ganzen vormittag (unter der Mütze) im Ohr hatte. Habe sie dann auch bis zum Mittagsschlaf nicht mehr eingesetzt.
Außerdem waren wir heute noch bei dem ortsansässigen Akustiker und haben gefragt, ob er uns parallel betreuen kann, da die Akustiker, die das Gerät anpassen ja 100 km entfernt sind. Die waren sehr nett und ich hatte den Eindruck, dass die auch wohl Ahnung von Kindern haben. Sie konnte super mit Franka umgehen. Wenn Kleinigkeiten sind, muß ich nicht immer mit Franka so weit fahren. Die Anpassung lasse ich natürlich nach wie vor in MS vornehmen.
Nun bin ich sehr erleichtert, dass ich hier auch jederzeit spontan Hilfe bekommen kann, wenn´s brennt.
Grüße, Ambra
Andrea Heiker
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Re: Hansaton activo vc

#6

Beitrag von Andrea Heiker »

Liebe Ambra,

bei Mittelohrentzünungen kann man die Geräte auch tragen. Ein Hörgerät verursacht auch kein Mittelohrinfekte.

Gruß
Andrea
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Momo
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Re: Hansaton activo vc

#7

Beitrag von Momo »

Liebe Ambra
nein die MOE ist nicht durch das HG gekommen- vermute ich jedenfalls. Aber es ist natürlich so, dass ein nettes Klima hinter dem Ohrpassstück herrscht und wenn dann schon eine Entzündung da ist, kann sie sich verschlechtern. Uns wurde von bisher allen HNOs empfohlen bei einer Entündung ein paar Tage auf das HG zu verzichten zwecks besserer Belüftung. (Andrea scheint da andere Erfahrungen zu haben??). Mit MOE haben wir seitdem aber nichts mehr zu tun- eher mit Entündungen im Gehörgang, aber eher selten... MOE hatten wir nur, wenn er auch Röhrchen hatte, die das ja eigentlich verhindern sollten:(
Aber so wie das bei euch klingt sind das eher die ungewohnten Geräusche und "Dinger" in den Ohren. Eine MOE habe ich gemerkt, weil er immer gejammert hat, wenn ich die HGs ins Ohr gesetzt habe und er sie sich ständig rausgenommen hat- unabhängig vom Geräuschpegel.
Toll, dass ihr für den Notfall auch jemanden vor Ort gefunden habt!
Alles Gute
Momo
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Andrea Heiker
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Re: Hansaton activo vc

#8

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Momo,

aus eigener Erfahrung kann man bei einer MOE Hörgeräte tragen. Ich habe mal mit 15 Jahren eine ganz fette Entzündung gehabt und ständig Hörgeräte getragen. Hören tut man in der Zeit aber schon schlechter als sonst. Wenn das Trommelfell intakt ist, findet ja kein Luftaustausch zwischen Mittelohr und äußeren Ohr statt. Bei Röhrchen sieht die Sache aber anderes aus, weil dann sehr wohl eine Verbindung besteht.

Gruß
Andrea
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Birgit
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Re: Hansaton activo vc

#9

Beitrag von Birgit »

Andrea hat recht! Bei Mittelohrentzündung ist es nur wichtig, dass die Nase frei ist wegen der Belüftung. Die sogenannte Ohrtrompete (Tuba eustachii, Tuba auditiva oder auch Eustachische Röhre genannt) ist ein Gang, der vom Nasen-Rachenraum bis zum Mittelohr führt. Daher ist es bei MOE auch wichtiger Nasenspray zu benutzen als eine Mütze zu tragen. Die bringt höchstens der Psyche der Mutter etwas...:)
Problematisch wird das HG-Tragen nur dann, wenn MOE in Kombination mit einem "Laufohr...also wenn die MOE -so heftig ist, dass es zu einem Riss im Trommelfell kommt und von dort Sekret austritt. (Problematisch wegen der Keimbesiedelung)
Ausserdem keine HG, wenn eine Gehörgangsentzündung vorliegt und natürlich bei Druckstellen.
Druckstellen müssen sich übrigens nicht sofort zeigen, z.T. bilden sie sich erst durch längeres Tragen, wenn die Ohrpassstücke nicht optimal sitzen, was bei kleinen Kindern natürlich häufig vorkommen kann durch das schnelle Wachstum.
Liebe Grüße
Birgit
Birgit +
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
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Momo
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Re: Hansaton activo vc

#10

Beitrag von Momo »

Man lernt nie aus.
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ambra
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Re: Hansaton activo vc

#11

Beitrag von ambra »

Hallo!
Aber bei stärkeren Flüssigkeitsansammlungen perforiert das Trommelfell ja auch mal schnell, bei den Kindern, die dazu neigen, oder?
Das kam bei Franka auch bereits vor, ohne das der Kinderarzt beunruhigt gewesen wäre.
Soll also in diesen Fällen das HG wegen Keimbesiedlung draußen bleiben? Wie lange denn?
(Ich erkenne den stattgefundenen Erguß an bersteinfarbenen Krümelchen, vermengt im Ohrenschmalz die dann austreten.)

Übrigens das mit der Mütze: Auch wenn das Trommelfell dazwischen liegt und keine direkte Verbindung zum Innenohr da ist, wird ja der Gehörgang durch kalte Luft trotzdem kalt und kann es so dann ja doch über das Trommelfell ins MO übertragen, theoretisch (kennt man ja selbst beim Radfahren im kalten Wind, wenn plötzlich das Ohr schmerzt). Mütze hin und her. Die Kinder bei denen die Infekte auf die Ohren schlagen haben das nun einmal, Franka ja auch, und sie "fährt" an richtig windigen und kalten Tagen mit Mütze wirklich besser. Ich denke, wenn allgemein der Kopf/Hals irgendwo unterkühlt, kann´s halt hier oder dahingehen, je nachdem, wo die Schwachstellen sind. Andere haben halt ständig Anginen oder Brochitiden. Ansonsten bin ich auch mittlerweile zurückhaltender mit der Mütze, sie soll´n ja auch abhärten .
;)
Bei den Nasensprays würde ich erstmal auf Mehrsalz-Nasenspray zurückgreifen, wenn´s irgendwie geht. Die herkömmlichen Nasensprays und -tropfen enthalten ja einen Wirkstoff, der die Gefäße zusammenzieht, das ja sehr bald die Nasenschleimhaut "kapputt" machen kann, wenn man es in jedem Infekt anwendet.
Beim Schlafen kann man gut eine geschnittene Zwiebel ins Zimmer stellen, evtl. in einem Dampfeinsatz über einem Topf mit frisch gebrühtem Wasser.
Viele Grüße,
Ambra
Birgit
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Re: Hansaton activo vc

#12

Beitrag von Birgit »

Es stimmt, dass das Trommelfell perforieren kann, aberr wenn das häufiger der Fall ist, dann sollte der HNO wirklich überlegen, ob nicht Paukenröhrchen angebracht sind, denn bei jedem Riss gibt es eine Narbe im Trommelfell, und Narbengewebe ist lange nicht so elastisch wie normales Gewebe.
Mit den Kochsalztropfen hast du durchaus recht, Ambra! Die kann man auch sehr häufig anwenden. Zu den anderen Nasentropfen (das ist meist Xylometazolin als Wirkstoff): das verengt tatsächlich die Gefäße und sollte deshalb 1. nur etwa alle 8 Stunden angewendet werden und 2. nur bei folgenden Krankheiten, bzw. folgendem Lebensalter:
- bei Säuglingen! (denn sie können sonst nicht trinken, da sie gleichzeitig schnaufen und trinken - das ist ab dem Kleinkindalter nicht ,mehr gleichzeitig möglich!)

- bei Mittelohrentzündung, damit das Mittelohr vernünftig belüftet wird (siehe 2 Postings vorher)

- bei Nasennebenhöhlenentzündungen (also Kiefer und/oder Stirnhöhlenentzündung), denn sonst kann das Sekret von dort nicht ablaufen.

Meine Patienten sind immer ganz geknickt, wenn sie bei einem banalen schnupen keine "richtigen Nasentropfen" sondern NUR Kochsalztropfen bekommen.......übrigens immer mit der obigen Erklärung. (da ich beider Bundeswehr bin, sind diese Medikamente sogar verschreibbar!)

Und zur Mütze: Muss man selbst ausprobieren, aber sie ist eben nicht aus Prinzip nötig....als Beispiel: Claudia kann auch mit leichter Erkältung schwimmen gehen, ihre Freundin muss nur das Wasser anschauen und hat bereits Fieber, wenn sie ein bischen erkältet ist....dafür bekommt Claudia ohne jeden äußeren Einfluss regelmäßig Lungenentzündungen (früher alle 3 Monate, jetzt seit der letzetn Kur nur noch 2x pro Jahr!)....
tschüss
Birgit
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