Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

Antworten
Kirstin
Beiträge: 220
Registriert: 18. Jan 2005, 23:18
19
Wohnort: Bergkamen

Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#1

Beitrag von Kirstin »

Hallo Ihr,

wir hatten ja etwas Probleme mit unserer Akustikerin, die jedoch mehr im menschlichen als im fachlichen bereich zu liegen schienen und sind daher (nachdem sie bei Fragen letztens nicht zu erreichen war und auch nicht wie versprochen zurückrief hatte ich die Nase voll) auf der Suche nach jemand anders.
Jannik trägt Hörgeräte der Marke Widex Bravo B2.
Nun kamen beim gestrigen Besuch eines anderen Akustikers Fragen auf, die die generelle Eignung der Hgs betreffen. Ich bin vollkommen fertig, weil natürlich können wir uns nicht mal so eben neue Geräte leisten. Außerdem wurden die Dinger doch von der Ärzten auch getestet und die Verordnung gegengezeichnet.
Vielleicht ist vieles ja auch Einstellungssache. Aber mir schienen die Argumente so sehr sehr einleuchtend. Vielleicht könnt ihr mir in Bezug darauf weiterhelfen. Wie sind eure Erfahrungen? Hier schreiben doch auch Akustiker?

Also hier die Bedenken:
-[TAB]Die Geräte sind generell nicht kindertauglich. Sie haben zum Beispiel keine batteriefachsicherung Wenn Jannik Zähne bekommt kann er sicher ganz leicht das Batteriefach öffnen, abbrechen und die Batterie verschlucken. Hat mich immer gestört! Bemerkung der Akustikerin damals "passiert schon nicht. und wenn das sind so-und-so-batterien, die sind nicht so schädlich" - Oh mein Gott ich könnte heulen wie doof ich war! Warum habe ich die Sch... Dinger nicht gleich dagelassen??????
-[TAB]die einzelnen Frequenzen sind nicht regelbar, lediglich zwei Einstellmöglichkeiten einmal Hoch- einmal Tieftonbereich. Nicht ausreichend für die Sprachentwicklung von Säuglingen
-[TAB]Die Hörgeräte haben eine Breitbandverstärkung. Dadurch haben sie einen weichen Klang, die Akzeptanz ist gut, aber nicht ausreichend für die Sprachentwicklung von Säuglingen. Außerdem rauschen sie dadurch stark. Durch die starke Drosselung auf dem guten Ohr (35 Db) ist das Störrauschen des Mikros noch stärker (lag bei der Einstellung gestern bei 45 Db!!!). Was bedeutet das? Na klar: Nicht ausreichend…
-[TAB]Die Einstellung war schlecht. Die Bereiche, die er bei 35 Db Hörschwäche eh hört waren stark verstärkt. Im Hochtonbereich war kaum eine Verstärkung eingestellt. Wir haben ihm sein gutes Ohr in sprachrelevanten Bereichen mit den HGs quasi noch zugestöpselt und verschlechtert!
Klar, dass das nicht ausreichend für die Sprachentwicklung usw.

Der Akustiker trifft sich in so einer Vereinigung regelmäßig mit Sprachtherapeuten etc. Sie tauschen da aus, mit welchen HGs hörgeschädigte Kinder gute Fortschritte erzielen. Die Bravo-Dinger sind nie dabei!

Ach ja hat jetzt nichts mit den Hörgeräten an sich zu tun, aber unsere Diagnostik war auch Mist (hatte ich ja schon mal geschrieben, dass er bei der Bera nicht richtig geschlafen hat). Der Akustiker gestern meinte aufgrund dieser (nicht frequenzspezifischen) Bera bei einem drei Monate alten Säugling mit dementsprechend neuraler Unreife wäre eine vernünftige HG-Anpassung quasi unmöglich und wir sollten das dringend noch einmal machen lassen. Mit etwa 9 Monaten wäre die neurale Reifung soweit abgeschlossen, dass man mit einem vernünftigen Ergebnis rechnen könnte.

Also eigentlich war alles was wir an Zeit, Nerven und auch Geld investiert haben für den Eimer! Ich weiß auch gar nicht, wie wir neue HGs bezahlen sollten. Vielleicht kümmert sich die Kasse drum, wenn uns ein Arzt eine Fehlversorgung attestiert.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Erfahungen zu HGs mitteilen könntet. Leuchten euch die Bedenken ein? Wir fanden es (leider) sehr logisch!
Wieviele Kanäle und Einstellmöglichkeiten habt ihr bei euren Baby-HGs?
Hat jemand Widex?

Viele verzweifelte Grüße

Kirstin

Jannik * 2004 Er trägt Hörgeräte, seit er vier Monate alt ist.
Sinje * 2009
Andrea Heiker
Beiträge: 3024
Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
21

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#2

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Kirstin,

habt ihr für die Bravo etwa Zuzahlung geleistet???? Das wäre Wucher!!!!

Viele Einstellungsparameter an sich sind noch keine Zeichen für die Qualität der Hörgeräteversorgung. Es gibt Hörkurven, die mit den Bravos ausgezeichnet versorgt sind. Auf jeden Fall sollte man sich bei Hörgeräteanpassungen bei Kleinkindern an Pädakustikern wenden. Eine Batteriefachsicherung ist auch obligatorisch. Evtl. kann man aber noch nachträglich eine Batteriefachsicherung einbauen, erkundigt Euch doch mal selbst bei der Firma Widex.

Wenn ihr kein Vertrauen in die Akustikerin habt, wechselt zu einem anderen Akustiker. Ihr müsstet noch einmal eine anständige Diagnostik machen, mit frequenzspezifischer BERA. Daraus müsste sich auch eine neue Hörkruve ergeben, die man gegenüber der Krankenkasse als Begründung für neue Hörgeräte nehmen kann. Bei einer wesentlich Änderung (und was wesentlich ist, solltet ihr einfach gegegnüber der Kasse vertreten) der Hörkurve, müssen neue Hörgeräte auch vor Ablauf der Frist genehmigt werden.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
jutta50
Beiträge: 16
Registriert: 2. Jan 2005, 19:56
19

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#3

Beitrag von jutta50 »

hallo Kirstin,
unsere Tochter ist 7,5 Monate ( Hötschwelle ca. 50 dB) alt. Bei uns wurde auch keine frequenzspezifische Bera gemacht. Ich bin jetzt total verunsichert. Um die ganzen details zur Einstellung der testgeräte hab ich mich bisher auch nicht gekümmert. Ich habe bisher unserem Akustiker einfach vertraut. Aber ich glaube ich muss da auch mal genauers nachfragen.
Am Montag haben wir wieder einen termin beim Akustiker. Dann werde ich mal ein paar fragen stellen.Ich kann ja hier im forum dann berichten.
Liebe grüße
Jutta
Kirstin
Beiträge: 220
Registriert: 18. Jan 2005, 23:18
19
Wohnort: Bergkamen

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#4

Beitrag von Kirstin »

Hallo ihr beiden,

zunächst mal zu Andreas Antwort.
Die Akustikerin bei der wir waren ist Pädakustikerin und ist uns von der Ärztin bei der wir anfangs waren und von der ich nach wie vor viel halte empfohlen worden.
Die war allerdings auch schon etwas verdutzt als sie hörte wie komisch das bei uns mit der Rechnung und der Anpassung gelaufen ist.
Es gibt für die Dinger keine Batteriefachsicherung mehr. Das wusste die Akustikerin noch nicht, als sie das Gerät bestellt hat. Ich habe auch schon bei Widex angerufen. Die Batteriefachsicherung ist, dass die Batterie nicht herausfällt, sondern mit einem sptzen Gegenstand herausgedrückt werden muss.
Das Batteriefach ist jedoch über eine kleine Kante von außen zu öffnen (geht bestimmt gut, wenn das Männlein Zähne bekommt, ist genau die Stelle an der er lutscht, wenn er sie herauszieht!)und ist nur über einen dünnen Kunststoffsteg mit dem Gerät verbunden, der bestimmt bei der kleinsten Belastung bricht. Zwar würde die batterie nicht herausfallen, aber er würde sie dann vermutlich mit dem Gehäuse verschlucken.
Vielleicht kann ich ja bei anderen Hörgeräteherstellern fragen, ob die was passendes haben?

Die Ärzte sagen, dass es zur Zeit keinen Sinn macht, eine neue Bera zu machen, solange die Hörbahnen nicht ausgereift sind (also mit etwa 18 Monaten) Für das bessere Ohr ergäben sich außerdem sowieso keine großartigen Möglichkeiten, dass etwas anderes dabei herumkommt, da die OAES frequenzspezifisch nicht messbar waren muss der Hörverlust über 30 db liegen. Da die Bera ab 35 positiv war könne der Hörverlust eh nur dazwischen liegen. Die Verhaltensaudiometrien (habe einmal auf eine Audiometrie ohne Hgs bestanden) bestätigen auch in etwa den mit der Bera gemessenen Unterschied zwischen den Ohren.

Wir versuchen ja, den Akustiker zu wechseln, aber der gestrige erste Anlauf ist nun erst einmal in einer Katastrophe geendet!
Wenn ich mir nun wenigstens sicher wäre, dass wir keinen Schaden anrichten wäre ich ruhiger.
Ich habe inzwischen mit unserem Arzt gesprochen, dem ich vertraue. Der meinte, dieser Akustiker wäre etwas "speziell" und ich möge ihn bitten, seine Bedenken aufzuschreiben, damit er richtig was damit anfangen kann. Das werde ich tun.
Wenn er mit diesem Akustiker nicht kann denke ich eh nicht, dass der für uns in Frage kommt. Allerdings hat auch ein anderer Akustiker inzwischen die Bedenken bestätig, die uns gestern aufgezählt wurden.

Jutta: Ich denke, dass es nicht verkehrt ist, jemandem zu vertrauen (vielleicht nicht ganz so blind wie wir im Falle der Akustikerin...). Wir können ja als Eltern bei aller Mühe nicht diese ganze Sache so durchblicken, dass wir alleine die richtigen Entscheidungen treffen. Man muss ganz bestimmt jemand haben mit dem man auf einer Wellenlänge liegt und dem man vertraut. Seit ich diesen Arzt gefunden habe geht es mir zumindest insgesamt mit der Situation viel besser und ich bin auch nach meinem heutigen Telefonat mit ihm deutlich ruhiger als gestern!

Mich würde von dir Jutta auch sehr interssieren, was eure Ärzte gesagt haben bzgl. einer weiteren Bera? Eure Tochter ist ungefähr genauso alt wie Jannik, wann wurde die erste Bera gemacht? Im Schlaf?
Es tut mir leid, wenn ich dich verunsichert habe!!!
Mich würde sehr interessieren, was euer Akustiker sagt.

Liebe Grüße
Kirstin
Jannik * 2004 Er trägt Hörgeräte, seit er vier Monate alt ist.
Sinje * 2009
Momo
Beiträge: 5186
Registriert: 23. Jul 2002, 21:46
21
Wohnort: Niedersachsen

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#5

Beitrag von Momo »

Hallo Kirstin
bei meinem Sohn wurde am Anfang auch keine frequenzspezifische Bera gemacht. Auf der guten Seite hatten wir demnach eine Hörschwelle zwischen 30 und 40 dB. Mittlerweile wissen wir (unter anderem durch eine frequenzspezifische bera), dass einige Frequenzen jedoch stärker betroffen sind und er dort erst ab ca. 55 dB hört. Aufgefallen ist das, da die Sprache sehr undeutlich und langsam kam. Nur mal so meine Gedanken zum Thema Aussagekraft einer Bera. Auf Geräusche allgemein reagiert mein Sohn auch schon recht früh (leise), allerdings ist sein Sprachverständnis dann sehr schlecht (ohne HG) und eben nur mit HG kann er mich gut verstehen. Das Einstellen des HGs war sehr schwierig und langwierig und wir sind trotz der NN Bera von falschen Werten ausgegangen (denn auch eine NN Bera ist nicht hundertprozentig- es werden auch da nur einige best. Frequenzen getestet). Eine Unsicherheit bleibt also immer mindestens so lange bis das Kind sagen kann, was es hört. Wichtig ist also ein Akustiker mit viel Fingerspitzengefühl und jeder menge Erfahrung mit HG Anpassung bei Kindern und einer der auch zuhört und auf Bedebken eingeht!

Alles Gute weiterhin!
LG
Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Nane
Beiträge: 48
Registriert: 27. Sep 2004, 11:18
19

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#6

Beitrag von Nane »

hey, ich habe gerade gelesen, dass hörbahnen mit 18 monaten ausgereift sein sollen. sorry das stimmt nicht, die hörbahnen entwickeln sich bei jedem kind bis in die pupertät. das weiß ich von einem arzt! alles gute nane und marcel
Erstellt von Kirstin
Hallo ihr beiden,

zunächst mal zu Andreas Antwort.
Die Akustikerin bei der wir waren ist Pädakustikerin und ist uns von der Ärztin bei der wir anfangs waren und von der ich nach wie vor viel halte empfohlen worden.
Die war allerdings auch schon etwas verdutzt als sie hörte wie komisch das bei uns mit der Rechnung und der Anpassung gelaufen ist.
Es gibt für die Dinger keine Batteriefachsicherung mehr. Das wusste die Akustikerin noch nicht, als sie das Gerät bestellt hat. Ich habe auch schon bei Widex angerufen. Die Batteriefachsicherung ist, dass die Batterie nicht herausfällt, sondern mit einem sptzen Gegenstand herausgedrückt werden muss.
Das Batteriefach ist jedoch über eine kleine Kante von außen zu öffnen (geht bestimmt gut, wenn das Männlein Zähne bekommt, ist genau die Stelle an der er lutscht, wenn er sie herauszieht!)und ist nur über einen dünnen Kunststoffsteg mit dem Gerät verbunden, der bestimmt bei der kleinsten Belastung bricht. Zwar würde die batterie nicht herausfallen, aber er würde sie dann vermutlich mit dem Gehäuse verschlucken.
Vielleicht kann ich ja bei anderen Hörgeräteherstellern fragen, ob die was passendes haben?

Die Ärzte sagen, dass es zur Zeit keinen Sinn macht, eine neue Bera zu machen, solange die Hörbahnen nicht ausgereift sind (also mit etwa 18 Monaten) Für das bessere Ohr ergäben sich außerdem sowieso keine großartigen Möglichkeiten, dass etwas anderes dabei herumkommt, da die OAES frequenzspezifisch nicht messbar waren muss der Hörverlust über 30 db liegen. Da die Bera ab 35 positiv war könne der Hörverlust eh nur dazwischen liegen. Die Verhaltensaudiometrien (habe einmal auf eine Audiometrie ohne Hgs bestanden) bestätigen auch in etwa den mit der Bera gemessenen Unterschied zwischen den Ohren.

Wir versuchen ja, den Akustiker zu wechseln, aber der gestrige erste Anlauf ist nun erst einmal in einer Katastrophe geendet!
Wenn ich mir nun wenigstens sicher wäre, dass wir keinen Schaden anrichten wäre ich ruhiger.
Ich habe inzwischen mit unserem Arzt gesprochen, dem ich vertraue. Der meinte, dieser Akustiker wäre etwas "speziell" und ich möge ihn bitten, seine Bedenken aufzuschreiben, damit er richtig was damit anfangen kann. Das werde ich tun.
Wenn er mit diesem Akustiker nicht kann denke ich eh nicht, dass der für uns in Frage kommt. Allerdings hat auch ein anderer Akustiker inzwischen die Bedenken bestätig, die uns gestern aufgezählt wurden.

Jutta: Ich denke, dass es nicht verkehrt ist, jemandem zu vertrauen (vielleicht nicht ganz so blind wie wir im Falle der Akustikerin...). Wir können ja als Eltern bei aller Mühe nicht diese ganze Sache so durchblicken, dass wir alleine die richtigen Entscheidungen treffen. Man muss ganz bestimmt jemand haben mit dem man auf einer Wellenlänge liegt und dem man vertraut. Seit ich diesen Arzt gefunden habe geht es mir zumindest insgesamt mit der Situation viel besser und ich bin auch nach meinem heutigen Telefonat mit ihm deutlich ruhiger als gestern!

Mich würde von dir Jutta auch sehr interssieren, was eure Ärzte gesagt haben bzgl. einer weiteren Bera? Eure Tochter ist ungefähr genauso alt wie Jannik, wann wurde die erste Bera gemacht? Im Schlaf?
Es tut mir leid, wenn ich dich verunsichert habe!!!
Mich würde sehr interessieren, was euer Akustiker sagt.

Liebe Grüße
Kirstin
Einen zweijährigen Sohn namens Marcel. HchgradigerGehörschaden.
Kirstin
Beiträge: 220
Registriert: 18. Jan 2005, 23:18
19
Wohnort: Bergkamen

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#7

Beitrag von Kirstin »

Hallo ihr zwei,

na gut in Punkto Hörbahnen wird sich wohl immer noch was tun, aber ich habe schon von mehreren Seiten gehört, dass das mit 18 Monaten immerhin einigermaßen ausgereift ist.

Zu Momo
(bei meinem Sohn wurde am Anfang auch keine frequenzspezifische Bera gemacht. Auf der guten Seite hatten wir demnach eine Hörschwelle zwischen 30 und 40 dB. Mittlerweile wissen wir (unter anderem durch eine frequenzspezifische bera), dass einige Frequenzen jedoch stärker betroffen sind und er dort erst ab ca. 55 dB hört. )

Oh Graus, ich hatte mir immer zurecht gesponnen, dass es ja eigentlich nur besser sein kann.
Auf der anderen Seite sprechen deine Erfahrungen ja eher dafür, es doch machen zu lassen.
Vielleicht finden wir mit dem Arzt einen Kompromiss!

Liebe Grüße,
Kirstin
Jannik * 2004 Er trägt Hörgeräte, seit er vier Monate alt ist.
Sinje * 2009
jutta50
Beiträge: 16
Registriert: 2. Jan 2005, 19:56
19

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#8

Beitrag von jutta50 »

Hallo Kirstin,

ich war ja heute beim akustiker und wir haben jetzt unser zweites Testgerät. Ich habe ihn noch mal wegen der frequenzspezifischen Bera gefragt und er sagte, dass auch dort ja nur einige wenige Frequenzen getestet werden und das sicherste und aussagekräftigte die Verhaltensaudiometrie ist, sobald die Kinder da mitmachen können. Was natürlich bei unseren zwei Kleinen noch ziemlich dauert. ER macht die Hörgeräteanpassung vor allem nach Erfahrungswerten und schon zweimal hat er versucht eine Verhaltensaudiometrie zu machen. Bei 5o/60 dB merkt man bei unserer Kleinen Reaktionen.
Die erste Bera wurde bei unserer Tochter mit drei Monaten gemacht, allerdings nicht mit Vollnarkose sondern nur sediert mit Chloralhydrat-Zäpfchen. Die Sedierung wurde anhand einer EEG-Linie überprüft (glaube ich ;-))
Das Ergebnis wurde 6 wochen später mit einer zweiten Bera abgesichert. Eine weitere ist glaube ich so schnell nicht vorgesehen. Zum HNO-Arzt gehen wir erst wieder, wenn wir uns für ein Hg entschieden haben......
So ich muss leider aufhören.Tächtervchen hat Hunder und verlangt nach Mama ;-)

Viele Grüße
Jutta
Momo
Beiträge: 5186
Registriert: 23. Jul 2002, 21:46
21
Wohnort: Niedersachsen

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#9

Beitrag von Momo »

Hallo Jutta
zur NN Bera kann ich nur sagen, sie war bei uns (siehe oben ) schon entscheident. Verhaltensaudiometrie ist zwar gut, aber je kleiner das Kind desto ungenauer! Mein Sohn bekam daann auch HGs eingestellt nach "Erfahrungswerten" und anhand der NN Bera, und die Einstellungen waren FALSCH. Leider wurde bei uns die NN Bera nur im Hochtonbereich gemacht, da waren die HGs auch richtig eingestellt, allerdings im Tieftonberiech nicht! Mein Sohn hat wohl eine recht seltene Hörkurve, die leider allen Erfahrungswertwen widerspricht, nur mal so dazu...
LG
Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Kirstin
Beiträge: 220
Registriert: 18. Jan 2005, 23:18
19
Wohnort: Bergkamen

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#10

Beitrag von Kirstin »

Hallo Ihr Zwei,

klar wäre es super eine vernünftige Bera zu haben, aner dafür die kleinen Würmer sedieren? Ich weiß nicht!!!

Jannik hate bei der letzten Verhaltensaudiometrie ab 40-50 db Reaktionen gezeigt. Das wäre dann altersentsprechend. Das ist doch schon was !
Ich habe von unserer Frühförderin so eine Tabelle bekommen, wo Hörreaktionsschwellen liegen. Demnach reagieren auch normalhörende Kinder wenn sie 6-7 Monate alt sind erst bei 40-60db. Das wusste ich vorher nicht und habe immer gedacht, dass die Reaktionen so schlecht sind.

Ansonsten gibt es bei uns einen kleinen Lichtblick.
Wir waren gestern noch bei einer anderen Akustikerin, um uns eine weitere Meinung einzuholen. Sie hat die Bedenken den Hörgeräten gegenüber bestätigt! Das ist natürlich Mist, aber auf der anderen Seite haben wir schon damit gerechnet. Es war zu einleuchtend.
Sie hat von sich aus die gleichen HGs vorgeschlagen, wie der andere Akustiker.
Ich habe dann heute Morgen nochmal bei der Beihilfe und der Krankenversicherung angerufen (die mich nach dem ersten Akustikerbesuch total abgewimmelt haben). Diesmal hörten sich die Aussagen viel besser an. Die Frau von der Krankenkasse hat direkt gesagt, sie würden natürlich auch neue HGs bezahlen, wenn die alten nicht gut genug sind, das baby könne ja nichts dafür. Wir sind zwar nur zu 20% bei der kasse versichert, aber immerhin. Und auch die Beihilfe hat gesagt, wenn uns ein Arzt bescheinigt, dass die Dinger nicht gut genug sind sähe das schon ganz gut aus.
Ich bin so erleichtert!
Jetzt können wir das eine Woche sacken lassen. Nächsten Montag haben wir einen Arzttermin. Und wenn wir dann definitiv wissen, welche Möglichkeiten uns offenstehen können wir ganz in Ruhe überlegen, wie wir jetzt weiter verfahren.
Das passiert mir nie wieder, dass ich mich so übern Tisch ziehen lasse. (Na ja schau'n wir mal...)
Aber es ging alles so flott. Wir hatten noch nicht die Diagnose richtig verdaut, da hatte er schon die Geräte und wir waren ja auch froh darüber, weil wir ja wollten, dass er alles hört. Trotzdem sollte man glaube ich solche Rechnungen erst dann bezahlen, wenn der Kopf sich wieder eingeschaltet hat!!!

Viele Grüße,
Kirstin
Jannik * 2004 Er trägt Hörgeräte, seit er vier Monate alt ist.
Sinje * 2009
ambra
Beiträge: 169
Registriert: 8. Mai 2004, 14:50
19

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#11

Beitrag von ambra »

Hallo!
Bei unserer Tochter wurde erst auch nur eine Click-Bera gemacht und sie wurde auf Breitband Hörverlust eingestellt, ich schrieb letztes Jahr hier zu diesem Thema. Dann kam es doch noch zu einer NN Bera (Dank Momo und Andrea).
Dabei hat sich genauso wie bei Momo´s Sohn auch bei unserer Tochter ein Hochton-Abfall bestätigt, was natürlich erheblich war für die HG-Einstellung. Eigentlich halte ich nichts von Medikamtenten (wir machen alles homöopathisch - aus voller Überzeugung). Aber hier mußte ich nicht lange überlegen. Es geht schließlich um das Hören des Kindes. Das HG soll doch vernünftig eingestellt werden. Finde ich.
Die kleinen können so einiges ab. Besser 1 mal sedieren und dann eine vernünftige Grundlage haben . Aber das ist halt Geschmacksache.
Grüße,
Ambra
Momo
Beiträge: 5186
Registriert: 23. Jul 2002, 21:46
21
Wohnort: Niedersachsen

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#12

Beitrag von Momo »

Erstellt von ambra
Hallo!
Bei unserer Tochter wurde erst auch nur eine Click-Bera gemacht und sie wurde auf Breitband Hörverlust eingestellt, ich schrieb letztes Jahr hier zu diesem Thema. Dann kam es doch noch zu einer NN Bera (Dank Momo und Andrea).
Dabei hat sich genauso wie bei Momo´s Sohn auch bei unserer Tochter ein Hochton-Abfall bestätigt, was natürlich erheblich war für die HG-Einstellung. Eigentlich halte ich nichts von Medikamtenten (wir machen alles homöopathisch - aus voller Überzeugung). Aber hier mußte ich nicht lange überlegen. Es geht schließlich um das Hören des Kindes. Das HG soll doch vernünftig eingestellt werden. Finde ich.
Die kleinen können so einiges ab. Besser 1 mal sedieren und dann eine vernünftige Grundlage haben . Aber das ist halt Geschmacksache.
Grüße,
Ambra
Da kann ich mich nur anschliessen. Ein Kind was nicht richtig hören kann, kann auch nicht richtig sprechen!!!! Und da hat es dann das ganze Leben was von... Und eine Verhaltensaudiometrie ist einfach zu ungenau, um da genau etwas festzustellen, da sie nur Anhaltspunkte geben kann, aber eben nicht genau eine Hörkurve! Jetzt seid ihr schon so weit gekommen, dann sollte das jetzt auch ordentlich gemacht werden.
Zum Akustiker: Ich würde ihn auf jeden Fall zur rede stellen und auch die Bundesvereinigung der Hörgeräteakustiker einschalten. Denn nur weil die KK und die Beihilfe sagt sie machen keine Probleme muss das nicht stimmen. Innerhalb so kurzer Zeit werden die sich da schon sträuben neue zu zahlen, sie werden das auf den Akustiker abwälzen, da er falsche Geräte angepasst hat! Ich habe da so meine erfahrungen, besonders mit der Beihilfe (und das sind ja immerhin 80%).

Viel Erfolg
Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Kirstin
Beiträge: 220
Registriert: 18. Jan 2005, 23:18
19
Wohnort: Bergkamen

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#13

Beitrag von Kirstin »

Hallo Ihr,

ich glaube wir haben eine Entscheidung getroffen, aber es ist alles so schwierig!
Ich glaube ich bekomme das auch gar nicht mehr richtig hintereinander.
Die Akustikerin bei der wir (nach dem termin bei dem der sagte, das wäre alles ganz schlecht...) waren hat nun einen Bericht geschrieben, der gegenüber dem, was sie vorher geäußert hatte auch etwas weniger "dramatisch" war. Tenor: Die HGs sind schon nicht so supertoll, aber viele der Features wären erst ab etwa drei Jahren wirklich wichtig. Zudem äußerte sie bedenken, ob ein Wechsel jetzt für Jannik sinnvoll sei, da er sich über 4 Monate an den Klang der anderen gewöhnt hat. Sie sagte auch, dass sie einen Sprachprozessor zur Zeit lieber nicht einsetzen würde, weil er ja die ganze Welt um sich herum hören und kennenlernen soll und nicht nur Sprache.
Ich glaube, wir haben endlich jemand gefunden, der nicht nur auf die technik schaut, sondern auch unser Männlein in seine Überlegungen mit einbezieht!

Bezogen auf die technischen Detaails haben dies auch Arzt und Akustiker bei unserem gestrigen Termin bestätigt.
Das mit dem Wechsel und dem anderen Klang von neuen HGs meinte der Arzt allerdings sei ggf. nicht so schlimm.
Probleme würden sich dann ergeben wenn sich in Zukunft etwa eine wannenförmige Hörkurve o.ä. herausstellen sollte. Dann wäre es allerdings auch kein Problem, dann noch neue Geräte zu bekommen.

Er meinte, wenn wir noch sehr unsicher wären, könnten wir ja versuchen testweise andere geräte zu bekommen und dann zu gucken, wie die Akzeptanz, die Sprache etc. sich entwickelt. Sollten sich da signifikante Unterschiede ergeben, würde er uns naatäürlich bei einem Wechsel unterstützen.
Was haltet ihr davon?

Er halte das allerdings nicht für zwingend erforderlich, solange Jannik gute Fortschritte macht. Das hat so dann auch die Akustikerin dort dargestellt.
Allerdings frage ich mich, "was genau sind den gute Fortschritte?" Die beiden kennen mein Kind doch gar nicht.
Die Verhaltensaudiometrie war letztes Mal altersgerecht okay. Aber sonst?
Er reagiert, wenn ich ihn rufe, er iebt es, wenn er selber Geräusche erzeugen kann (klopfen, rasseln...) er lacht, wenn ich beim Spielen mit irgendwelchen Tierchen meine Stimme verstelle. Aber er selber gibt nicht soooo viel von sich. Im letzten Monat hat er drei tage "Abawawawa" gesagt und zwei Tage "mamamam". ich war so erleichtert! Aber jetzt kommt nichts mehr. Wir können auch nicht so nachäff-Spielchen machen. (Also, er sagt Aaa, dann ich, dann wieder er...). Also es ist ja nicht wirklich so, dass er mit den HGs bahnberchende Entwikclungsschritte machen würde.
(Nicht, dass ich das unbesingt erwarte. Aber warum sagen fremde Leute "wird schon, ist doch so gut"?). Auf der anderen seite ist jannik im Moment sehr mit seiner motorischen Entwicklung beschäftigt. Alles gleichzeitig geht ja wohl auch nicht?!
Haben eure schwerhörigen kinder altersgerecht mit den Silbenketten angefangen?

Also ich glaube:
- ich schreibe, der Kk und der Beihilfe eine nachricht, dass die HGs nicht optimal sind, dass wir das aber erstmal so lassen und abwarten, weil er ja jetzt dran gewöhnt ist (hoffe die Tür dann nicht ganz zuzuschlagen)
- wir lassen die HGs erstmal so
- wir testen die anderen HGs nicht [es sei denn unsere neu gefunden Akustikerin (wenigstens etwas!!!) hält das für sinnvoll])
- wir betehen erstmal nicht auf einer weiteren Bera.

Wenn sich jetzt in den nächsten Monaten sprachlich nichts tut, müssen wir natürlich den ganzen Mist noch einmal aufrollen. Dann stellt sich ja wohl doch die Frage, ob das so geht, wie es jetzt ist.
Wir werden die erste Akustikerin noch einmal aufsuchen (Jannik bleibt dann besser zuhause) und mit ihr reden. Vielleicht schafft das auch noch in einigen Aspekten Klarheit.

Ich hoffe, dass das so richtig ist!

Ich fühle mich so beschissen. Jetzt sehen wir aus wie diese Eltern, die hirnlos von Arzt zu Arzt rennen (bzw. Akustiker). Dabei wollten wir das doch gar nicht! Wir wollten einfach nur einen Ersatz für diese Person, die uns so blöd beraten und überrumpelt hat! Dann nahm das Unheil seinen Lauf und im Endeffekt sieht es jetzt aus wie "viel lärm um nichts!".
Als der Arzt gestern meinte, wenn wir bei der anderen Akustikerin blieben und nicht bei ihm im Hause, sollten wir doch auch überlegen, dort zum Arzt gehen, fühlte ich mich echt rausgeschmissen (war mit Sicherheit nicht so gemeint, war nur Frauen-Logik). Mein Mann hat es ganz anders verstanden. Ich bin doch seit langem froh, dass wir zumindest einen Arzt haben, dem wir vertrauen.
Wie gerne hätte ich diese ganze Zeit, diese ganzen Nerven in Jannik gesteckt, statt in diesen Mist!
Man kann nichtmal eine Lehre daraus ziehen. Wir sind enfach in der Zeit wo wir noch durch die Diagnose geschockt waren übers ohr gehauen worden, das würde mir wahrscheinlich jederzeit wieder passieren!

Jetzt muss es aber auch aufwärts gehen, ich kann nicht mehr!
Ach ja, jetzt ist das eine HG auch noch kaputt, hat einen Wackelkontakt! Hoffentlich bekommt man einen Ersatz für die Zeit?
Kann er nicht gleich mit dadada (o.ä.)aus dem Mittagsschlaf aufwachen? Das würde mich echt aufbauen.

Viele liebe Grüße,
Kirstin
Jannik * 2004 Er trägt Hörgeräte, seit er vier Monate alt ist.
Sinje * 2009
Andrea Heiker
Beiträge: 3024
Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
21

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#14

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Kirstin,

das mit der Sprache komt noch, da bin ich mir ganz sicher.

Wegen der Hörgeräte kann ich Dir schlecht raten. Jedes Hg hat einen veränderten Klang, aber daran würde sich Jannik innerhalb ein, zwei Tagen gewöhnen.

Ein anständiger Akustiker kann bei einem Defekt einen Ersatz stellen. Die Ersatzhörgeräte sind in der Regel aber nur einfache Analoggeräte und daher kann es sein, dass Jannik das nicht akzepiert. Die Reparatur muss der Kostenträger aber bezahlen.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Momo
Beiträge: 5186
Registriert: 23. Jul 2002, 21:46
21
Wohnort: Niedersachsen

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#15

Beitrag von Momo »

Erstellt von Andrea Heiker
Ein anständiger Akustiker kann bei einem Defekt einen Ersatz stellen. Die Ersatzhörgeräte sind in der Regel aber nur einfache Analoggeräte
Bei uns wird immer ein gleich- und wenn nicht möglich ein höherwertiges Ersatzgerät gestellt. Und das sollte bei Kindern einfach eine Selbstverständlichkeit sein. Wenn ich bei meinem Sohn immer Billigteile bekommen würde, wenn seine kaputt sind, dann hätte er selten mal richtige drin.....

ZumAkustiker und den HGs kann ich auch nicht so viel sagen. Ich finde nur vom Gefühl diesen Sinneswandel recht seltsam. Und auch das mit dem anderen Arzt, wenn ihr beim anderen Akustiker bleibt. Warum denn? Merkwürdig, merkwürdig.

Zur Beihilfe- es kann auch ein Nachteil sein, wenn du denen sagst die HGs sind nicht optimal. Dann drehen sie dir nachher einen Strick draus- so nach dem Motto mit der Begründung bekommt er keine neuen, denn das war ja bereits von Anfang an bekannt! Solltet ihr jetzt nicht umversorgen wollen, dann würde ich es dabei belassen, allerdings der Beihilfe nichts sagen. Und wenn er dann irgendwann andere braucht als Begründung Hörverschlechterung angeben, dann MÜSSEN sie zahlen!
Solltet ihr jetzt umversorgen wollen/ müssen dann ist der alte Akustiker Ansprechpartner und muss zur Rede gestellt werden. Vielleicht nimmt er diese zurück und ihr bekommt dann die richtigen?!

Ich würde die neue Akustikerin nochmal fragen, woher der plötzliche Sinneswandel kommt, dass die Geräte nun plötzlich doch nicht mehr so schlimm sind? Oder ist denen das zu anstrengend das durchzubekommen? Bzw. ahnen die, dass der andere Akustiker das regeln muss und sie nix dran verdienen?
Das sind nur so meine Überlegungen- ich bin da vielleicht auch etwas skeptisch, aber ich habe da schon so einige Erfahrungen anderer Leute mitbekommen, was für ein Schmu da so getrieben wird zwischen Ärzten und Akustikern usw.
Es muss ja bei euch nicht so sein, aber seltsam erscheint mir das schon (zumal Akustiker und Arzt ja fast wie ein und dasselbe scheinen....).
LG
Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
ambra
Beiträge: 169
Registriert: 8. Mai 2004, 14:50
19

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#16

Beitrag von ambra »

Hallo Kirstin!
Seid Ihr denn jetzt überhaupt noch bei Autec gewesen, wie ich lese ja nicht.
Ich finde es auch komisch, dass Euer Arzt vorschlägt, dass Ihr zu einem anderen Arzt gehen sollt, wenn Ihr bei der Akustikerin bleibt. Weil ich aber eh schon skeptisch bin, da ich ja wie bereits gesagt, schlechte Erfahrungen dort gemacht hatte.
Wie alt war Euer Sohn noch?
Unsere Tochter ist mittelgradig SH, was mit 1 3/4 Jahren festgestellt wurde. Davor war sie unversorgt. Die Silbenketten begannen bei Ihr erst mit 11 Monaten und auch nur Mamama und Papapa. Gagagag z. B. nicht.
Mit ca. 14 Monaten sagte sie mal kurze Zeit sowas wie Danke. Mit 18 Monaten fing sie dann mit einigen Wörtern an (immer noch unversorgt). Z. B. Katze, Hase, Bme (Blume). Teddy. Aupo (Auto) Tia (Pia), Tata (Franka).
Nach der Versorgung wurde es langsam etwas besser. 1/2 Jahr später (mit ca. 2 1/4) nachdem das HG nochmal lauter geregelt wurde sprach sie Auto richtig aus. Leider waren die HG lange Zeit zu leise, wurden erst vor 2 Monaten richtig eingestellt, es fehlten ca. 20 DB mehr an Verstärkung. Seidem kommt so richtig was, so dass ich sagen kann: es hat eindeutig mit den HG zu tun. Die Zeit davor wurde ich immer darauf angesprochen, wie toll sie schon sprechen kann, hatte aber das Gefühl, so richtig ist das nicht und im Nachhinein stimmte es ja auch. Damit meine ich, dass man als Mutter doch ein Gespür hat, ob das nun eindeutig durch die HG kommt, oder ohnehin so gekommen wäre (ggf. auch unversorgt). Und dieses Gefühl habe ich wirklich erst seit der neuen Einstellung. Nun ist sie aber auch schon fast 3 was ja dann einfacher zu beurteilen ist.
Jedes Kind ist auch anders und wenn Du sagst, er hat gerade auch viel mit der Motorik zu tun, ist ja auch die Sprachentwicklung erstmal wieder hintergründig.
Wir haben im Moment auch das Problem, das im Nachhinein für unsere Tochter ein anderes Gerät besser geeignet gewesen wäre. Ich hatte nun auch vor, von unserem neuen Akustiker (wir haben jetzt das 2. Mal gewechselt)nochmal ein anderes Gerät ausprobieren zu lassen. Nun warte ich aber doch noch ca. 1 Jahr, weil ich in diesem Alter nicht vorzeitig ein neues Gerät durch die Krankenkasse durchsetzen will, da unsere Tochter in einem Jahr noch bessere Audiometrien haben kann, wo wir dann ein wirklich gutes Gerät bekommen könnten. Ich wüßte aber nicht, wie ich es in Eurem Fall machen würde. Man könnte ja schon mal die Akustikerin auf ein anderes Probegerät ansprechen und falls Du damit eindeutige Unterschiede feststellen kann, kann man sich immer noch mit der Krankenkasse und em Arzt darüber sprechen. Um die Umgewöhnung würde ich mir auch nicht so viel Sorgen machen, wenn ich Andrea´s Beitrag lese.
Laßt Euch ein bißchen Zeit bei der Entscheidung, kommt Zeit kommt Rat. Ich bin auch immer so eilig und will gleich alles, aber wenn ich dann erstmal davon ablasse und 1 - 2 Wochen später nochmal aus etwas Abstand darüber nachdenke sehe ich vieles klarer.
Und dass er schon abawawawa und mamamam gesagt hat ist doch super!!!!
Liebe Grüße,
Ambra
Petra
Beiträge: 306
Registriert: 4. Apr 2004, 18:01
20

Re: Eignung der HG unseres Sohnes? Zweifel!

#17

Beitrag von Petra »

Hallo Kirstin,

meine Tochter (9 Jahre) ist auch mittelgradig sh und dauerhaft erst seit 1 Jahr mit Hg versorgt. Zu ihrer (Sprach)-entwicklung kann ich dir Folgendes erzählen: Sie hat mit etwa 6-7 Monaten auch ein wenig vor sich hingebrabbelt ( mamama, dadada) danach aber wieder für längere Zeit das Interesse daran verloren; dafür aber rasante Fortschritte in der Motorik gemacht- sie konnte mit 6 Monaten Krabbeln und mit 12 Monaten "sicher" Laufen; mit 1 1/2 konnte sie 10 Worte sprechen( lt. Frühförderung untere Grenze, aber noch normal), war aber motorisch "weit" entwickelt. Sie konnte zwar Dinge auf Aufforderung richtig erkennen und darauf deuten oder sie holen- z.B. in einem Buch: wo ist..., zeig mir... - aber sie hat selten das dazu passende Wort ausgesprochen. Im Kindergarten hatte ich für mich immer das subjektive Gefühl sie spricht nicht so toll wie andere Kinder, aber es gab auch welche, die noch später richtig Sprechen wollten/konnten. Die Kindergärtnerinnen hatten mich diesbezüglich aber immer beruhigt... Mittlerweile hat sich das Kind zum Gegenteil entwickelt und spricht "ohne Punkt und Komma". Im Fach "Deutsch" gehört sie zu den Besten :D, hat keine Auffälligkeiten mehr im Sprachbereich, richtigen Satzbau, Aussprache, Grammatik etc.. was halt alles so dazu gehört UND: Sie hat mittlerweile einen riesigen Wortschatz! Im krassen Gegensatz dazu stehen immer wieder die Aussagen der Ärzte, dass sie mit ihrem Hörverlust/Hörkurve eigentlich gar nicht Sprechen können dürfte! Was ich dir damit sagen will: Hab Geduld UND: hab vorallem Vertrauen in dich und dein Kind- die Mama ist nämlich die beste Förderung;) ! Wir haben gesprochen, gelesen, Musik gehört ohne Ende- wobei ich sie nicht den ganzen Tag "zugetextet" habe- Hörpausen brauchen ja beide Seiten. Ich für mich hab mit den Jahren gelernt, mein Interesse primär auch nicht nur aufs Hören zu verlagern, sondern alles zu fördern und fordern.
Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Kraft und Geduld- Kopf hoch!

LG, Petra
Antworten