Musiker Hörgeräte

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Hirschau
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Musiker Hörgeräte

#1

Beitrag von Hirschau »

Hallo !

Nach 6 Jahren so la-la mit einfachen HG' mit Schirmchen versorgt brauch ich neue Sachen.
Wichtig ist mir ein guter Musikklang einschl. der Eigenstimme, da ich per Keyboard Musik mache.

Ein Rocker macht Werbung für "Siemens Pure 312" und gibt sich begeistert bezügl. der eigenen Stimmwahrnehmung.

Kann mich jemand bei meinen Kriterien auf eine Fahrbahn weisen ?

Gruß! Harald

PS: Bin schon Rentner und muss wohl auch Otoplastiken einsetzen
Zuletzt geändert von Hirschau am 21. Apr 2018, 10:27, insgesamt 1-mal geändert.
Musiker_72
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Re: Musiker Hörgeräte

#2

Beitrag von Musiker_72 »

Siemens sind dafür bekannt, zu verzerren, wenn es lauter wird.

Als Musiker solltest Du unbedingt Bernafon testen. WEnn Du Bernafon testest, Grundeinstellung nach NAL-NL2 probieren.

Eigenstimme + Otoplastik ist immer ein Problem. Hier solltest Du aber vielleicht bedenken, dass mittlerweile fast alle Profis In-Ear-Monitoring mit absolut geschlossenen Otoplastiken nutzen. Die werden auch einen starken Okklusionseffekt haben und haben sich damit offenbar arrangiert.

Ansonsten kann es sein, dass mit der heutzutage üblichen 24-bit-Technik die ganzen Verzerrungen, die früher ein Problem waren, nicht mehr so stark auftreten.

Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit meinen Bernafon Juna, kann damit prima Musik machen, so lange es von der Lautstärke her halbwegs zivilisiert bleibt. Wenn es lauter wird, setze ich Gehörschutz ein.

LG

Musiker_72
Hirschau
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Re: Musiker Hörgeräte

#3

Beitrag von Hirschau »

Na das ging ja flott !

Monitoring hab ich, würde dennoch lieber den Lautsprechersound hören.

Wären dafür Hg's mit ext. Hörern besser als Otoplastik ?

Harald
Renarde
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Re: Musiker Hörgeräte

#4

Beitrag von Renarde »

Ob eine Otoplastik ein Problem verursacht oder nicht ist nicht pauschal zu sagen. Das ist abhängig vom Hörverlust und den anatomischen Begebenheiten.

Außerdem gibt es heute schon sehr gute okklusionsfreie Otoplastiken. Das sind speziell ausgearbeitete Passstücke, auf die der Knochenschall keinen Einfluss nehmen kann.

Grundsätzlich plädiere ich in den meisten Fällen FÜR Otoplastiken.
Mit Schirmchen kriegst du einfach keinen richtigen 'Sound' ins Ohr, egal, wie teuer die Geräte sind.
Renarde
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Re: Musiker Hörgeräte

#5

Beitrag von Renarde »

Otoplastiken gehen doch auch in Verbindung mit Ex-Hörer!
Musiker_72
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Re: Musiker Hörgeräte

#6

Beitrag von Musiker_72 »

Wenn Du einen Akustiker findest, der Dir für Deine Ex-Hörer tatsächlich okklusionsfreie Otoplastiken anpasst, dann ist das die Optimallösung.

Meine Frage: Hat das hier tatsächlich jemand? Das scheint mir noch sehr "aktuelle Forschung" zu sein.

Und: Ich habe für meine Zweit-Hörgeräte geschlossene Otoplastiken. Selbst wenn ich die Klappe halte, klingen (bei zivilisierter Lautstärke) die offenen Otoplastiken viel viel besser.

Warum? Weil der Direktschall im Bass (einen typischen Hochtonverlust bei gutem Hörvermögen in den tiefren Frequenzen vorausgesetzt) ohne HG immer sehr viel besser klingt als aus dem Hörgerät.
Renarde
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Re: Musiker Hörgeräte

#7

Beitrag von Renarde »

Aktuell habe ich genau so eine Versorgung.

Dein beschriebener HV, bislang mit Ex-Hörer und Domes versorgt, nun auf RIC-Otoplastiken umgestiegen.

Normale, offene Versorgung löste das Okklusionsproblem nicht. Aber aufgrund der deutlichen Klangverbesserung und Verbesserung des Sprachverstehens seiner Umgebung möchte er auf Otoplastiken nicht mehr verzichten. Durch die feste Ausrichtung des Hörers im Gehörgang ist die kontinuierlich gleichbleibende Schallweiterleitung meiner Erfahrung nach einfach nicht mit Domes zu vergleichen. Auch, wenn die Otoplastik eine natürliche Weiterleitung des Tieftonanteil zulässt.

Daher arbeite ich nun an der Okklusionsfreiheit. Wenn ich eine Lösung gefunden habe, kann ich ja Rückmeldung aus der Praxis dazu geben.
Musiker_72
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Re: Musiker Hörgeräte

#8

Beitrag von Musiker_72 »

Ja, da wäre ich sehr gespannt!

Ich habe mir kürzlich neuen Elacin Gehörschutz anfertigen lassen, da muss man einen sehr tiefen Abdruck für nehmen.

Da habe ich mir vom gleichen Abdruck Otoplastiken für meine Backup-HG anfertigen lassen, in der HOffnung, dass diese sehr tiefen Otoplastiken dann wenig Okklusion haben.

Haben sie aber.

Auf der Haben-Seite muss man anmerken, dass man sich dann selbst (etwa beim Singen) sehr gut hört. Aber "gut" im Sinne von "natürlich" klingt die eigene Stimme damit jedenfalls nicht.
Renarde
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Re: Musiker Hörgeräte

#9

Beitrag von Renarde »

Würde mich interessieren, was das für Otoplastiken waren. Tiefer Abdruck bis in den knöchernen, starren Teil wird ja empfohlen gegen Okklusion.
Gab es sonst Besonderheiten? Wurde der Gehörgangsmittelteil ausgespart, um dem Kiefergelenk Platz zu lassen oder war er einfach nur lang?
Zuletzt geändert von Renarde am 21. Apr 2018, 17:34, insgesamt 1-mal geändert.
Musiker_72
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Re: Musiker Hörgeräte

#10

Beitrag von Musiker_72 »

Hallo Renarde,
einfach nur lang, würde ich sagen.
Renarde
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Re: Musiker Hörgeräte

#11

Beitrag von Renarde »

Es gibt da eine ganz gute Sache zur Verdeutlichung der Okklusion.

Beidseits die Ohren zuhalten, am besten den Tragus zudrücken. Dann ein langgezogenes Iiiiiiiiiiiiii laut sprechen. Während dem Iiiiiii mal den Unterkiefer nach vorne schieben und anschließend nach hinten ziehen.

Bei diesem Versuch wird sehr schön deutlich, wieviel Einfluss das Kiefergelenk auf das Hören hat. Man nimmt die eigene Stimme ohne Luftschallanteil (zugehaltene Ohren) nur über den Knochenschall wahr. Gleichzeitig fühlt man an den Fingern eben auch, wie intensiv die Bewegung des Gelenks ist.

Andersrum findet fast jeder seine aufgenommene Stimme total verfremdet und dünn. Hier kommt sie nur durch den Luftschall ans Trommelfell.

Es kommt also auf die Balance zwischen Knochen- und Luftschall an.

Bei einer Otoplastik müsste nun vor allem Platz für das Kiefergelenk geschaffen werden, indem man an der Stelle (kann man erfühlen) Material wegnimmt. Der Knochenschall wird dann nicht auch noch verstärkt durch den Kontakt zum Ohrstück.
Zuletzt geändert von Renarde am 22. Apr 2018, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
svenyeng
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Re: Musiker Hörgeräte

#12

Beitrag von svenyeng »

hallo!

Da ich ja auch Musiker bin (Keyboarder, Gitarrist und Sänger), kann ich hier auch was zu beitragen.

Also ich schwöre auf InEar Monitoring.
Ich nehme die HGs raus und InEar Hörer in die Ohren.
Den Mix (Sound, Lautstärken, ...) kann ich ja für mich individuell einstellen.
Eine normale Monitorbox hat für mich nur Nachteile.
Via InEar Monitoring hört man sich und den Rest am allerbesten.
Bei normaler Monitorbox wird man schnell andere Musiker auf der Bühne übertönen, da man ordentlich Lautstärke auf der Monitorbox benötigt.
Und selbst dann hat man nicht den Sound und die Kontrolle wie bei InEar Monitoring.

Gruß
sven
Hirschau
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Re: Musiker Hörgeräte

#13

Beitrag von Hirschau »

Musiker_72 hat geschrieben: Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit meinen Bernafon Juna,
Hallo !
Sag doch mal, hast die Juna 7 oder 9 ?

Gruß ! Harald
Ohrenklempner
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Re: Musiker Hörgeräte

#14

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich würde gerne anmerken, dass das HD Musikprogramm von Signia px und Nx ziemlich genial ist. In diesem Programm arbeitet die Eingangsdynamik mit Pegeln bis über 110 dB verzerrungsfrei. Auf einen ordentlich dimensionierten Hörer sollte auf jeden Fall geachtet werden. Nur nicht den Kleinsten andrehen lassen. ;)
Hirschau
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Re: Musiker Hörgeräte

#15

Beitrag von Hirschau »

Signia .....?...... .

Welches Modell meinst Du genau, es gibt von Siemens einige mit ...nx oder ...px.

Harald
Musiker_72
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Re: Musiker Hörgeräte

#16

Beitrag von Musiker_72 »

Hirschau hat geschrieben:
Musiker_72 hat geschrieben: Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit meinen Bernafon Juna,
Hallo !
Sag doch mal, hast die Juna 7 oder 9 ?

Gruß ! Harald
Ich habe die Juna 9. Was die Musikprogramme betrifft, besteht aber soweit ich weiß kein Unterschied zum Juna 7.
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