CI nach 30 Jahren mit Hörgeräte?
Verfasst: 13. Jan 2021, 21:38
Hallo zusammen,
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, mir schwirren so viele Fragen im Kopf rum.
Ich bin Mareike, 31 Jahre alt und von Geburt an schwerhörig. Meine Eltern haben es zum Glück sehr früh festgestellt, mit einem Jahr bekam ich meine ersten Hörgeräte, mit vier Jahren dann richtig sprechen und habe das Lippenlesen mir angeeignet. Ich konnte immer mit Hörgeräten meinen Hörverlust so gut ausgleichen, dass ein normaler Alltag möglich waren und ich nur wenig Probleme hatte.
2005 merkte ich und auch meine Eltern, dass ich anfing auf dem rechten Ohr schlechter zu hören, ich fragte viel mehr nach, drehte mich immer mehr mit dem linken Ohr zur Geräuschquelle (egal ob Sprache, Musik oder sonst was)
Ich machte sowieso regelmäßig Hörtest und so fand wieder einer statt, der mir dann leider offenbarte, mein Hörvermögen rechts nahm noch mehr ab. Es stand dann im nächsten Jahr eine neue Hörgeräteversorung an.
Die "normalen" Hörgeräte reichten jetzt leider nicht mehr aus, es mussten jetzt die UP Geräte sein (Ultrapower). Und mir wurde am Rande gesagt, ich sollte mal im Hinterkopf das Cochlea Implantat haben. Man könne noch nicht sagen, wie die Entwicklung weitergeht.
Ich kam mit den neuen Geräten super zurecht, hörte wieder mehr und das nachfragen wurde weniger.
Leider ging dasselbe Spiel dann 2012 wieder von vorne los. Mir wurde wieder gesagt, das Hörvermögen rechts hat wieder etwas nachgelassen. Ich war jetzt diagnostiziert mit "hochgradig an Taubheit angrenzend schwerhörig". Die Hörgeräte hatten noch etwas Spielraum nach oben, was die Lautstärke anging und so überbrückte ich die Zeit dann bis zur neuen Anpassung.
Dort wurde das Cochlea Implantat dann natürlich wieder angesprochen. Ich habe es aber komplett ausgeschlossen. Für mich stand fest, weiterhin Hörgeräte und so kam es auch. Die Technik entwickelt sich ja um Glück auch immer weiter und so bekam ich wieder UP Geräte.
Und jetzt ratet mal? Richtig, dasselbe nochmal von vorne... Jetzt hatte ich letztes Jahr wieder eine Anpassung, mein Hörvermögen rechts ist jetzt zwar nicht in dem "Tempo" weiter gesunken, wie in den Jahren davor, aber es hat weiterhin abgenommen.
Das Thema CI war aber natürlich sehr präsent bei meinen Gesprächen mit meinem Pädaudiologen.
Ich habe wieder UP Geräte jetzt (Kind Duro, Oticon steckt drin) doch ich komme an meine Grenzen. (Bei Störgeräuschen ein Sprachverständnis von knapp 60%, also Alltagsgeräuschen...)
Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder im Alter von 6 Jahren und fast 2 Jahren.
Meinem Mann, meinen Eltern und allen mit denen ich viel Kontakt habe fällt auf, wie schlecht ich höre.
Es darf kaum noch einer mit dem Gesicht von mir abgewandt sein, wenn er mit mir redet. Es sei denn, es ist ruhig im Raum und die Person redet etwas lauter. Ich bin sehr schnell überreizt, wenn meine Kinder etwas lauter sind. Gespräche in größeren Gruppen sind echt schwer geworden. Telefonieren ist echt schwer geworden, TV schaue ich so gut wie gar nicht mehr. Das muss so laut, da platzen meinem Mann die Ohren.
Wenn man das so liest, dann denkt man sich, warum überlegt die denn noch, das klingt doch eindeutig danach, dass das CI unausweichlich ist?!
Ja, stimmt, denke ich mir beim Schreiben auch gerade, andererseits denke ich, für ein CI höre ich noch zu gut.
Und durch die Hörgeräte die jetzt Bluetooth haben, kann ich wieder super telefonieren und schaue darüber dann TV, wenn ich was schauen möchte, da mein Handy mit den Geräten verbunden ist. Einfach mega gut, wozu dann noch CI?! Tja, weil ich meinen Kindern ja nicht telefoniere, um ein (blödes, ich weiß) Beispiel zu nennen.
Jetzt mal meine Fragen:
1. Kann mich jemand überhaupt verstehen, wieso ich so denke usw?
2. Wie sieht die Zeit nach der OP aus? Wie lange dauert es bis ich wieder "richtig" höre?
3. Wie hört sich das Hören allgemein an, wenn man auf einer Seite ein Hörgerät und auf der anderen ein CI hat?
4. Haben die heutigen CI auch Bluetooth und könnten dementsprechend mit einem Handy verbunden werden, dass ich auf beiden Ohren zb Musik hören kann?
5. Wie viel mehr hört man mit dem CI? Oder ist es von Mensch zu Mensch unterschiedlich?
Vielleicht hat ja jemand ein paar Antworten für mich.
Liebe Grüße, Maru
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, mir schwirren so viele Fragen im Kopf rum.
Ich bin Mareike, 31 Jahre alt und von Geburt an schwerhörig. Meine Eltern haben es zum Glück sehr früh festgestellt, mit einem Jahr bekam ich meine ersten Hörgeräte, mit vier Jahren dann richtig sprechen und habe das Lippenlesen mir angeeignet. Ich konnte immer mit Hörgeräten meinen Hörverlust so gut ausgleichen, dass ein normaler Alltag möglich waren und ich nur wenig Probleme hatte.
2005 merkte ich und auch meine Eltern, dass ich anfing auf dem rechten Ohr schlechter zu hören, ich fragte viel mehr nach, drehte mich immer mehr mit dem linken Ohr zur Geräuschquelle (egal ob Sprache, Musik oder sonst was)
Ich machte sowieso regelmäßig Hörtest und so fand wieder einer statt, der mir dann leider offenbarte, mein Hörvermögen rechts nahm noch mehr ab. Es stand dann im nächsten Jahr eine neue Hörgeräteversorung an.
Die "normalen" Hörgeräte reichten jetzt leider nicht mehr aus, es mussten jetzt die UP Geräte sein (Ultrapower). Und mir wurde am Rande gesagt, ich sollte mal im Hinterkopf das Cochlea Implantat haben. Man könne noch nicht sagen, wie die Entwicklung weitergeht.
Ich kam mit den neuen Geräten super zurecht, hörte wieder mehr und das nachfragen wurde weniger.
Leider ging dasselbe Spiel dann 2012 wieder von vorne los. Mir wurde wieder gesagt, das Hörvermögen rechts hat wieder etwas nachgelassen. Ich war jetzt diagnostiziert mit "hochgradig an Taubheit angrenzend schwerhörig". Die Hörgeräte hatten noch etwas Spielraum nach oben, was die Lautstärke anging und so überbrückte ich die Zeit dann bis zur neuen Anpassung.
Dort wurde das Cochlea Implantat dann natürlich wieder angesprochen. Ich habe es aber komplett ausgeschlossen. Für mich stand fest, weiterhin Hörgeräte und so kam es auch. Die Technik entwickelt sich ja um Glück auch immer weiter und so bekam ich wieder UP Geräte.
Und jetzt ratet mal? Richtig, dasselbe nochmal von vorne... Jetzt hatte ich letztes Jahr wieder eine Anpassung, mein Hörvermögen rechts ist jetzt zwar nicht in dem "Tempo" weiter gesunken, wie in den Jahren davor, aber es hat weiterhin abgenommen.
Das Thema CI war aber natürlich sehr präsent bei meinen Gesprächen mit meinem Pädaudiologen.
Ich habe wieder UP Geräte jetzt (Kind Duro, Oticon steckt drin) doch ich komme an meine Grenzen. (Bei Störgeräuschen ein Sprachverständnis von knapp 60%, also Alltagsgeräuschen...)
Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder im Alter von 6 Jahren und fast 2 Jahren.
Meinem Mann, meinen Eltern und allen mit denen ich viel Kontakt habe fällt auf, wie schlecht ich höre.
Es darf kaum noch einer mit dem Gesicht von mir abgewandt sein, wenn er mit mir redet. Es sei denn, es ist ruhig im Raum und die Person redet etwas lauter. Ich bin sehr schnell überreizt, wenn meine Kinder etwas lauter sind. Gespräche in größeren Gruppen sind echt schwer geworden. Telefonieren ist echt schwer geworden, TV schaue ich so gut wie gar nicht mehr. Das muss so laut, da platzen meinem Mann die Ohren.
Wenn man das so liest, dann denkt man sich, warum überlegt die denn noch, das klingt doch eindeutig danach, dass das CI unausweichlich ist?!
Ja, stimmt, denke ich mir beim Schreiben auch gerade, andererseits denke ich, für ein CI höre ich noch zu gut.
Und durch die Hörgeräte die jetzt Bluetooth haben, kann ich wieder super telefonieren und schaue darüber dann TV, wenn ich was schauen möchte, da mein Handy mit den Geräten verbunden ist. Einfach mega gut, wozu dann noch CI?! Tja, weil ich meinen Kindern ja nicht telefoniere, um ein (blödes, ich weiß) Beispiel zu nennen.
Jetzt mal meine Fragen:
1. Kann mich jemand überhaupt verstehen, wieso ich so denke usw?
2. Wie sieht die Zeit nach der OP aus? Wie lange dauert es bis ich wieder "richtig" höre?
3. Wie hört sich das Hören allgemein an, wenn man auf einer Seite ein Hörgerät und auf der anderen ein CI hat?
4. Haben die heutigen CI auch Bluetooth und könnten dementsprechend mit einem Handy verbunden werden, dass ich auf beiden Ohren zb Musik hören kann?
5. Wie viel mehr hört man mit dem CI? Oder ist es von Mensch zu Mensch unterschiedlich?
Vielleicht hat ja jemand ein paar Antworten für mich.
Liebe Grüße, Maru