CI ja oder nein...

Tiri
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Re: CI ja oder nein...

#26

Beitrag von Tiri »

Vielen lieben Dank für eure Unterstützung, das tut mir wirklich gut und hilft mir ungemein weiter. Mittlerweile bin ich so weit, dass wenn die Klinik mir ein CI empfiehlt und die Voraussetzungen gegeben sind, dass ich es mit einem CI links versuchen werde.
Ich schaltete gestern beim Autofahren bewusst beim besserhörendes HG aus, so dass ich nur links das Radio hören sollte... also ich hörte nach 15 min hier lediglich einige Töne, Wörter verstand ich keine. Dasselbe dann auch mit rechts probiert. Hier sah es anders aus, merkte aber dass ich beide Ohren brauche ...
Beim Spazierengehen mit Regenschirm derselbe Test: Die prasselnden Tropfen auf dem Schirm hörte ich auf dem schlechten Ohr erstaunlich aber recht gut ... mein Sohn verstand ich jedoch nicht...

Mir fallen spontan einige Fragen ein.
a) Promontoriumstest: bekommt den jeder gemacht ? Und dabei hört man dann schon wirklich Töne die man vorher nicht hörte ? Kann ich auch darauf bestehen dass dieser gemacht wird oder ist der nicht sooo wichtig ?

b) ich lese immer wieder dass nach der OP Tinnitus und Schwindel auftreten kann. Ich kenne weder das eine noch das andere. Von was ist dieses Risiko abhängig? Vom Operateur oder kann ich was dazu beitragen dass es sowas nicht kommt ?

c) Bekomme ich nach der VU das für mich geeignete Geräte vorgeschlagen oder nur lediglich nur ob CI tauglich oder nicht ?

d) Die Uniklinik Heidelberg mit Prof Plinkert operiere im Jahr um die 100 CI. https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/ ... lantat-ci/
Ist das viel ?

e) Gibt es Vor-Nachteile zwischen einer Anpassung in Uni Freiburg zB die stationär erfolgt und einer ambulanten CI reha die in Heidelberg ambulant verläuft ? Bekomme ich durch die stationäre Erstanpassung "mehr" "öfters" Möglichkeiten das CI anpassen zu lassen? Oder sind die Anzahl der Anpassungstage gleich ? Wieviel tage Erstanpassung bekommt man denn von der KK bezahlt ? Oder nennt sich das schon Rehabilitationstage ?
Meine Bedenken sind, dass die ambulante Erstanpassung auf einmal nicht ausreicht ?
Auf dem Bild sieht man die Anzahl der einzelnen Rehabilationstage...

:? :? :?
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Tiri
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Re: CI ja oder nein...

#27

Beitrag von Tiri »

ich nochmal: Was ist denn" akustisches hören" bei CI ? oder andersherum gefragt . wie nennt man das hören bei CI ? ich versuche mich grad durch diverse Begriffe durchzuwühlen.
Könnte ich das akustische Hören auf dem geplanten CI Ohr -was wie gesagt das auch immer ist- (noch) erlernen ? Von was ist das abhängig ?
Rondomat
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Re: CI ja oder nein...

#28

Beitrag von Rondomat »

Hallo Tiri,

wenn Du Dich schon innerlich zu einem CI entschieden hast, bist Du zwar bereit dazu, aber noch nicht ausreichend vorbereitet, das erzeugt natürlich viele weitere Fragen. Ich bin beidseitig CI-versorgt und habe wie die meisten CI-Träger auch eine entsprechende Historie hinter mir - auch mit den vielen Fragen dazu. Ich versuche mal, zu antworten:

a) Promontoriumstest: Dieser wird gemacht, um die Funktion des Hörnervs abzuprüfen. Funktioniert der Hörnerv, ist die Voraussetzung für ein CI gegeben.

b) Schwindel: Das ist schwer vorhersehbar, wie sich dies nach der OP darstellt. Das Gleichgewicht und das Hören hängen sehr eng zusammen. Meist tritt für einige Tage etwas Schwindel auf, auch der Geschmackssinn kann etwas beeinträchtigt werden. Der Operateur tut jedoch sein Bestes, die Elektrode so schonend wie möglich einzuführen, um das möglichst zu vermeiden oder solche Reizungen so gering wie möglich zu halten. Ich kenne viele CI-Träger, die damit keine oder kaum Probleme hatten und nach einigen Tagen und Wochen spielte sich das ein.
Wenn das Implantat gesetzt ist und einheilt, kann es schon passieren, dass das Hörzentrum davon ausgeht: Huch, es fehlt da doch etwas, also mache ich das selbst! So entsteht dann ein Tinnitus, der aber in der ersten Zeit nach der Erstanpassung wieder zurück gehen kann. Da Du ja bisher keinen Tinnitus hast, sind die Chancen dafür gut.

c) Geeignete Geräte: Ja, nach der Voruntersuchung kannst Du Dir die Geräte zeigen und erklären lassen, je nachdem, welche Hersteller die Klinik "verbaut". Da bekommst Du jede Menge Informationen, die erstmal erschlagend sind. Ich würde da erstmal die VU abwarten, wir können uns dann hier im Forum auch mit den anderen CI-Trägern hier unterhalten.

d) Dazu habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, eine Empfehlung ist da schwierig. Ich stelle in unserer Selbsthilfe jedoch fest, dass viele CI-Anwärter dankbar für Berichte anderer CI-Träger sind, die hier schon etwas weiter sind und ggf. auch schon Erfahrungen schildern können.

e) Aufgedröselt:
Gibt es Vor-Nachteile zwischen einer Anpassung in Uni Freiburg zB die stationär erfolgt und einer ambulanten CI reha die in Heidelberg ambulant verläuft ?
- Das hängt auch vom persönlichen Anspruch ab, es muss in den Alltag passen, auch die Erreichbarkeit spielt eine grosse Rolle. Bei den Anpassungen kommt es in erster Linie - wie bei den Hörgeräten auch - auf den guten Draht, auf die gute Kommunikation mit der Klinik und vor allem Deinem Audiologen an. Man geht ja eine langjährige Beziehung miteinander ein.

Bekomme ich durch die stationäre Erstanpassung "mehr" "öfters" Möglichkeiten das CI anpassen zu lassen? Oder sind die Anzahl der Anpassungstage gleich ?
- Die Erstanpassung findet ja einige Wochen nach der Implantation statt. Egal, welcher Weg beschritten wird:
-- Erstanpassung, ambulante Folgetermine, später in grösseren Abständen
-- Erstanpassung, ambulante Folgetermine und dabei ein halbes Jahr in das CI-Hören einschwingen und dann stationäre Rehabilitation, z.B. in St. Wendel
Die KK bezahlt mit dem CI die VU, die OP und die ersten Anpassungstermine, bei mir waren das 10 Stunden als Paket, da war auch noch Logopädie dabei, aber das kann je nach Kostenträger auch unterschiedlich sein.

Wieviel tage Erstanpassung bekommt man denn von der KK bezahlt ? Oder nennt sich das schon Rehabilitationstage ?
- Die Erstanpassung findet an einem Tag statt, das kann schon 2 Stunden dauern. Die folgenden Termine sind Folgeanpassungen, die anfangs auch sehr eng aufeinander folgen.

Meine Bedenken sind, dass die ambulante Erstanpassung auf einmal nicht ausreicht ?
- Die Erstanpassung findet ja, wie beschrieben, an einem Tag statt. Du brauchst keine Sorge haben: Alles, was über das Erst-CI-Paket (VU, OP, Anpassungen, CI selbst) hinausgeht, rechnet die Klinik mit dem jeweiligen Kostenträger ab.

Die Frage nach dem "akustischen Hören beim CI": Ist kein verwertbares Resthören vorhanden, läuft ja alles über das CI, also da ist dann keine Akustik mehr im Spiel. Das Gehörte wird im Sprachprozessor digitalisiert, auf das Implantat geschickt und als elektrische Reize an den Hörnerv gesendet. Der wandelt diese Reize wieder in Hörbares um. Im Idealfall macht das Hörzentrum aus dem CI-Input gemeinsam mit Deiner Hörerinnerung (wie klingt was?) einen wohlklingenden Höreindruck. Aber es ist ein elektrisches Hören, das muss man wissen. Hat man die Chance auf eine Resthörigkeit in den tieferen Frequenzen, gibt es hierzu eine CI-Hybrid-Versorgungsmöglichkeit, die dann die tieferen Frequenzen quasi wie mit einem Hörgerät nutzt, den Rest macht das CI. Kommt aber (relativ) selten vor, ich selbst kenne nur 2 Hybrid-Träger von einigen Dutzend.

Das akustische Hören kannst Du auf dem CI-Ohr nicht mehr lernen, sonst würdest Du kein CI benötigen. Die Sinneszellen in der Hörschnecke sind ja beschädigt, die werden mit dem CI nicht mehr wieder belebt. Aber was passiert: Du wirst im Laufe der Zeit mit CI immer natürlicher hören, weil das Gehirn die Sinneseindrücke ja noch gespeichert hat. Hier kommt es einfach darauf an, in welcher Zeit das dann einsetzt. Das hängt von Deiner Hör-Historie, Deinem Willen und Geduld zum wieder-Hörenlernen ab. Bei manchen geht das sehr schnelle, andere brauchen etwas länger.
Viele Grüsse, Rainer
_________________________________ Ich habe dauernd Med-el's im Kopf ....
Wallaby
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Re: CI ja oder nein...

#29

Beitrag von Wallaby »

Hallo Tiri,

Rondomat hat schonmal ausführlich aufgelistet.

Dennoch paar Ergänzungen von mir….

Promotoriumstest….wird nicht in allen Klinken gemacht. Es gibt Kliniken die haben im VU „Paket“ dabei, andere sagen wenn jemand zuvor mit HG hören konnte, könnte mit CI gut klappen.

Zu Anpassungsstart…..Da hat jede Klinik ihr eigenes Konzept und es kommt auch darauf an, was KK fordert (habe ich von eine Klinik erfahren nachdem ich fragte warum nicht als Anfang in ersten 2 Wochen macht bzw. Wie in Hannover als stationäre „Erstanpassungswoche“ bieten kann. Daher die Aussage dass auch von Seitens der KK Vorgaben geben sollte)

Da muss Du schauen wie Deine Klinik handhabt und ob Dir das zusagt. Wenn der Weg für Dich nicht weit ist kann ggf. Ambulant gut funktionieren, da du dann zuhause auch gleich div. Sachen kann und dem Techniker mitteilst.
Erstanpassungswoche wird dann täglich Hörtraining geboten und bei bedarf weitere nachjustierenden angeboten.
Freiburg hat das Konzept dass bei Erwachsene meines Wissens 20 „Rehatage“ auf 3 Jahre verteilt wird. Erfurt macht meines Wissens ähnlich wie Freiburg.
Eine stationäre Reha wie in St. Wendel, Bad Nauheim….geboten wird kann man immer machen. Das lohnt sich erst ca. nach halben Jahr oder noch etwas später einhörungszeit. Da man dann bereits div. Dinge gehört hat und mit zunehmender Zeit besser beschreiben kann zb. es klingt blechern, schrill, bestimmte Buchstaben, Töne hört man nicht wenn man dieses von HG Zeiten kennt.

100 OP im Jahr in der Klinik finde ich ok, aber man muss schauen wieviele Operateure in jeweilige Kliniken es tun. Als ich bzgl. meines 2. CI die Klink gewechselt hatte wusste ich, dass die Klinik selbst zig OPs machte, aber wusste dass die Ärztin noch nicht lange da war hatte ich Sie direkt gefragt und sie hatte zu meinem Zeitpunkt bereits 70 OPs gemacht. Das war für mich ok.
Kleinere Kliniken bieten zwar im Jahr weniger CI Op an, aber in div. kleinere Kliniken gibt wiederum Ärzte die das Handwerk zb in MHH, Freiburg etc. gelernt hatten.

Wenn dich interessiert kann man Prospekte vom jeweiligen CI Fabrikat anfordern und etwas studieren. Die meisten Kliniken haben 2 Fabrikate zur Auswahl. Freiburg, Hannover implantiert alle 4 Fabrikate! Wenn anatomisch nichts einzuwenden ist, kannst Du selbst CI Fabrikat in Absprache mit Deinem Arzt/Techniker aussuchen.

Wünsche Dir alles Gute für die VU

Gruß
Wallaby
Dani!
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Re: CI ja oder nein...

#30

Beitrag von Dani! »

Noch mein Senf bzgl akustisch Hören:
MEIN Hörverlust war schon "grenzwertig" bzw schon außerhalb der Empfehlung für mein CI. Bei 750Hz lag ich schon jenseits der Grenze von 60dB Verlust. Ganz tiefe Töne habe ich sogar noch recht gut gehört (15dB Verlust bei 125Hz), werden bei der Beurteilung aber nicht berücksichtigt, weil sie zum Sprachverstehen nichts beitragen. Nach deinem Audiogramm sehe ich da keine reelle Chance auf die akustische Komponente. Hat aber auch seinen Vorteil: Man ist endlich die Otoplastik los! Ich genieße das so sehr heutzutage, nachdem ich 4 Jahrzehnte meine Ohren zustopfen musste.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Patrick68
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Re: CI ja oder nein...

#31

Beitrag von Patrick68 »

Wallaby hat geschrieben: 16. Sep 2021, 12:53
Promotoriumstest….wird nicht in allen Klinken gemacht. Es gibt Kliniken die haben im VU „Paket“ dabei, andere sagen wenn jemand zuvor mit HG hören konnte, könnte mit CI gut klappen.
Das kann ich bestätigen, dieser Test war bei mir nicht Teil der Voruntersuchungen. Aber bei dem CI-Info-Seminar in Bad Nauheim wird einer gemacht, so weit ich weiß. Auch wenn mein Hörnerv wohl in Ordnung ist, finde ich es beruhigend, auch diesen Test noch zu machen.
Seit dem 01.06.2023 glücklicher Träger von zwei Signia Motion Charge&Go SP 3X

_Hz 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 105_95__90___95__95___95__110__90
dbL 105_80__90___90__100__ X___ X___X
Tiri
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Re: CI ja oder nein...

#32

Beitrag von Tiri »

80-110dB hat geschrieben: 16. Sep 2021, 14:23
Wallaby hat geschrieben: 16. Sep 2021, 12:53
Promotoriumstest….wird nicht in allen Klinken gemacht. Es gibt Kliniken die haben im VU „Paket“ dabei, andere sagen wenn jemand zuvor mit HG hören konnte, könnte mit CI gut klappen.
Das kann ich bestätigen, dieser Test war bei mir nicht Teil der Voruntersuchungen. Aber bei dem CI-Info-Seminar in Bad Nauheim wird einer gemacht, so weit ich weiß. Auch wenn mein Hörnerv wohl in Ordnung ist, finde ich es beruhigend, auch diesen Test noch zu machen.
Oh, das ist gut zu wissen, ich hatte diese Untersuchung als Standard vorausgesetzt :? Da muss ich bei der Uniklinik Heidelberg nachhaken. Denn ich möchte wirklich alles was sinnvoll erscheint, welches mit in die Beurteilung reinfließen kann, ob ein Mensch CI tauglich ist, auf jeden Fall mitmachen.
Tiri
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Re: CI ja oder nein...

#33

Beitrag von Tiri »

Dani! hat geschrieben: 16. Sep 2021, 13:38 Noch mein Senf bzgl akustisch Hören:
MEIN Hörverlust war schon "grenzwertig" bzw schon außerhalb der Empfehlung für mein CI. Bei 750Hz lag ich schon jenseits der Grenze von 60dB Verlust. Ganz tiefe Töne habe ich sogar noch recht gut gehört (15dB Verlust bei 125Hz), werden bei der Beurteilung aber nicht berücksichtigt, weil sie zum Sprachverstehen nichts beitragen. Nach deinem Audiogramm sehe ich da keine reelle Chance auf die akustische Komponente. Hat aber auch seinen Vorteil: Man ist endlich die Otoplastik los! Ich genieße das so sehr heutzutage, nachdem ich 4 Jahrzehnte meine Ohren zustopfen musste.
Das wäre schön, wenn ich die Otoplastiken dann auch weglassen könnte, ich mochte sie die ganzen Jahre, hatte nie Probleme, und sie störten mich auch nicht. Aber seit Monaten , ne fast schon 1,5 Jahr, plagen mich immer wieder Hautentzündungen, obwohl ich schon Titan Ohrpassstücke habe. Abheilen kann das jedesmal nur durch Weglassen der Geräte :(
Aber man hat doch als CI träger trotzdem was hinter dem Ohr was wie ein Hörgerät aussieht? Wie wird das festgehalten ? :?:
Rondomat
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Re: CI ja oder nein...

#34

Beitrag von Rondomat »

Die meisten CI-Träger, die ich kenne, hängen den Sprachprozessor einfach hinter das Ohr, wie das Hörgerät auch. Es kann manchmal sein, dass die Anatomie da nicht ganz mitspielt, dann gibt es eine Otoplastik, oder eine Halterung wie hier:

https://www.pahl-Otoplastik.de/produkte ... lterungen/

Dazu kommt, dass das CI noch ein gewisses Eigengewicht hat und dann noch der Spulenträger mit dem Kabel dabei ist. Bei Single-Unit-Prozessoren wie Kannso und Rondo wird das Gewicht (ca. 15 bis 20 g ) vom Magneten gehalten.
Viele Grüsse, Rainer
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Tiri
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Re: CI ja oder nein...

#35

Beitrag von Tiri »

Wallaby hat geschrieben: 16. Sep 2021, 12:53 Hallo Tiri,

Rondomat hat schonmal ausführlich aufgelistet.

Dennoch paar Ergänzungen von mir….

Promotoriumstest….wird nicht in allen Klinken gemacht. Es gibt Kliniken die haben im VU „Paket“ dabei, andere sagen wenn jemand zuvor mit HG hören konnte, könnte mit CI gut klappen.

Zu Anpassungsstart…..Da hat jede Klinik ihr eigenes Konzept und es kommt auch darauf an, was KK fordert (habe ich von eine Klinik erfahren nachdem ich fragte warum nicht als Anfang in ersten 2 Wochen macht bzw. Wie in Hannover als stationäre „Erstanpassungswoche“ bieten kann. Daher die Aussage dass auch von Seitens der KK Vorgaben geben sollte)

Da muss Du schauen wie Deine Klinik handhabt und ob Dir das zusagt. Wenn der Weg für Dich nicht weit ist kann ggf. Ambulant gut funktionieren, da du dann zuhause auch gleich div. Sachen kann und dem Techniker mitteilst.
Erstanpassungswoche wird dann täglich Hörtraining geboten und bei bedarf weitere nachjustierenden angeboten.
Freiburg hat das Konzept dass bei Erwachsene meines Wissens 20 „Rehatage“ auf 3 Jahre verteilt wird. Erfurt macht meines Wissens ähnlich wie Freiburg.
Eine stationäre Reha wie in St. Wendel, Bad Nauheim….geboten wird kann man immer machen. Das lohnt sich erst ca. nach halben Jahr oder noch etwas später einhörungszeit. Da man dann bereits div. Dinge gehört hat und mit zunehmender Zeit besser beschreiben kann zb. es klingt blechern, schrill, bestimmte Buchstaben, Töne hört man nicht wenn man dieses von HG Zeiten kennt.

100 OP im Jahr in der Klinik finde ich ok, aber man muss schauen wieviele Operateure in jeweilige Kliniken es tun. Als ich bzgl. meines 2. CI die Klink gewechselt hatte wusste ich, dass die Klinik selbst zig OPs machte, aber wusste dass die Ärztin noch nicht lange da war hatte ich Sie direkt gefragt und sie hatte zu meinem Zeitpunkt bereits 70 OPs gemacht. Das war für mich ok.
Kleinere Kliniken bieten zwar im Jahr weniger CI Op an, aber in div. kleinere Kliniken gibt wiederum Ärzte die das Handwerk zb in MHH, Freiburg etc. gelernt hatten.

Wenn dich interessiert kann man Prospekte vom jeweiligen CI Fabrikat anfordern und etwas studieren. Die meisten Kliniken haben 2 Fabrikate zur Auswahl. Freiburg, Hannover implantiert alle 4 Fabrikate! Wenn anatomisch nichts einzuwenden ist, kannst Du selbst CI Fabrikat in Absprache mit Deinem Arzt/Techniker aussuchen.

Wünsche Dir alles Gute für die VU

Gruß
Wallaby
Lieben Dank Wallaby :-)
prima, dann frage ich das am tag der VU bei denen mal nach wie sie das anhaben. Heißt es dass ich die EA nicht unbedingt in der operierten Klinik machen muss ? Oder könnte ich diese EA auch zB ambulant in St. Wendel machen, da dies ein Katzensprung für mich wäre, im Gegensatz zu Heidelberg, da wäre das pendeln mit fast 4 std für hin und zurück schon heftig...
Oh ich ging davon aus dass die Kliniken immer alle Fabrikate anbietet , da frage ich dann bei Uni Heidelberg auch nochmal nach ..
Danke nochmals !
Tiri
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Re: CI ja oder nein...

#36

Beitrag von Tiri »

Rondomat hat geschrieben: 16. Sep 2021, 11:50 Hallo Tiri,

wenn Du Dich schon innerlich zu einem CI entschieden hast, bist Du zwar bereit dazu, aber noch nicht ausreichend vorbereitet, das erzeugt natürlich viele weitere Fragen. Ich bin beidseitig CI-versorgt und habe wie die meisten CI-Träger auch eine entsprechende Historie hinter mir - auch mit den vielen Fragen dazu. Ich versuche mal, zu antworten:

a) Promontoriumstest: Dieser wird gemacht, um die Funktion des Hörnervs abzuprüfen. Funktioniert der Hörnerv, ist die Voraussetzung für ein CI gegeben.

b) Schwindel: Das ist schwer vorhersehbar, wie sich dies nach der OP darstellt. Das Gleichgewicht und das Hören hängen sehr eng zusammen. Meist tritt für einige Tage etwas Schwindel auf, auch der Geschmackssinn kann etwas beeinträchtigt werden. Der Operateur tut jedoch sein Bestes, die Elektrode so schonend wie möglich einzuführen, um das möglichst zu vermeiden oder solche Reizungen so gering wie möglich zu halten. Ich kenne viele CI-Träger, die damit keine oder kaum Probleme hatten und nach einigen Tagen und Wochen spielte sich das ein.
Wenn das Implantat gesetzt ist und einheilt, kann es schon passieren, dass das Hörzentrum davon ausgeht: Huch, es fehlt da doch etwas, also mache ich das selbst! So entsteht dann ein Tinnitus, der aber in der ersten Zeit nach der Erstanpassung wieder zurück gehen kann. Da Du ja bisher keinen Tinnitus hast, sind die Chancen dafür gut.

c) Geeignete Geräte: Ja, nach der Voruntersuchung kannst Du Dir die Geräte zeigen und erklären lassen, je nachdem, welche Hersteller die Klinik "verbaut". Da bekommst Du jede Menge Informationen, die erstmal erschlagend sind. Ich würde da erstmal die VU abwarten, wir können uns dann hier im Forum auch mit den anderen CI-Trägern hier unterhalten.

d) Dazu habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, eine Empfehlung ist da schwierig. Ich stelle in unserer Selbsthilfe jedoch fest, dass viele CI-Anwärter dankbar für Berichte anderer CI-Träger sind, die hier schon etwas weiter sind und ggf. auch schon Erfahrungen schildern können.

e) Aufgedröselt:
Gibt es Vor-Nachteile zwischen einer Anpassung in Uni Freiburg zB die stationär erfolgt und einer ambulanten CI reha die in Heidelberg ambulant verläuft ?
- Das hängt auch vom persönlichen Anspruch ab, es muss in den Alltag passen, auch die Erreichbarkeit spielt eine grosse Rolle. Bei den Anpassungen kommt es in erster Linie - wie bei den Hörgeräten auch - auf den guten Draht, auf die gute Kommunikation mit der Klinik und vor allem Deinem Audiologen an. Man geht ja eine langjährige Beziehung miteinander ein.

Bekomme ich durch die stationäre Erstanpassung "mehr" "öfters" Möglichkeiten das CI anpassen zu lassen? Oder sind die Anzahl der Anpassungstage gleich ?
- Die Erstanpassung findet ja einige Wochen nach der Implantation statt. Egal, welcher Weg beschritten wird:
-- Erstanpassung, ambulante Folgetermine, später in grösseren Abständen
-- Erstanpassung, ambulante Folgetermine und dabei ein halbes Jahr in das CI-Hören einschwingen und dann stationäre Rehabilitation, z.B. in St. Wendel
Die KK bezahlt mit dem CI die VU, die OP und die ersten Anpassungstermine, bei mir waren das 10 Stunden als Paket, da war auch noch Logopädie dabei, aber das kann je nach Kostenträger auch unterschiedlich sein.

Wieviel tage Erstanpassung bekommt man denn von der KK bezahlt ? Oder nennt sich das schon Rehabilitationstage ?
- Die Erstanpassung findet an einem Tag statt, das kann schon 2 Stunden dauern. Die folgenden Termine sind Folgeanpassungen, die anfangs auch sehr eng aufeinander folgen.

Meine Bedenken sind, dass die ambulante Erstanpassung auf einmal nicht ausreicht ?
- Die Erstanpassung findet ja, wie beschrieben, an einem Tag statt. Du brauchst keine Sorge haben: Alles, was über das Erst-CI-Paket (VU, OP, Anpassungen, CI selbst) hinausgeht, rechnet die Klinik mit dem jeweiligen Kostenträger ab.

Die Frage nach dem "akustischen Hören beim CI": Ist kein verwertbares Resthören vorhanden, läuft ja alles über das CI, also da ist dann keine Akustik mehr im Spiel. Das Gehörte wird im Sprachprozessor digitalisiert, auf das Implantat geschickt und als elektrische Reize an den Hörnerv gesendet. Der wandelt diese Reize wieder in Hörbares um. Im Idealfall macht das Hörzentrum aus dem CI-Input gemeinsam mit Deiner Hörerinnerung (wie klingt was?) einen wohlklingenden Höreindruck. Aber es ist ein elektrisches Hören, das muss man wissen. Hat man die Chance auf eine Resthörigkeit in den tieferen Frequenzen, gibt es hierzu eine CI-Hybrid-Versorgungsmöglichkeit, die dann die tieferen Frequenzen quasi wie mit einem Hörgerät nutzt, den Rest macht das CI. Kommt aber (relativ) selten vor, ich selbst kenne nur 2 Hybrid-Träger von einigen Dutzend.

Das akustische Hören kannst Du auf dem CI-Ohr nicht mehr lernen, sonst würdest Du kein CI benötigen. Die Sinneszellen in der Hörschnecke sind ja beschädigt, die werden mit dem CI nicht mehr wieder belebt. Aber was passiert: Du wirst im Laufe der Zeit mit CI immer natürlicher hören, weil das Gehirn die Sinneseindrücke ja noch gespeichert hat. Hier kommt es einfach darauf an, in welcher Zeit das dann einsetzt. Das hängt von Deiner Hör-Historie, Deinem Willen und Geduld zum wieder-Hörenlernen ab. Bei manchen geht das sehr schnelle, andere brauchen etwas länger.
Danke Randomat für deinen so ausführlichen Bericht , hast du schön erklärt :yes:
oje da bin ich mal gespannt, denn von gespeicherten Sinneseindrücken kann bei mir keine rede sein, da das Ohr von klein auf mehr taub als sonst was war. verstanden habe ich nur ganz selten mal was und dann nur Wortfetzen , von Sätzen gar nicht zu reden. Aber vll hilft mir das andere Ohr beim Erlernen noch bisschen mit ;-)
Achso die EA ist an einem Tag, Dass soll ausreichen ?? uiuiiu, nie im Leben bei mir :mrgreen: Wenn ich bedenke, wie oft ich bei HG Anpassungen zum HGA hinrennen musste bis alles gepasst hat, ach Gott :prayer:
Hach ich bin schon sooooooooo gespannt , freue mich schon richtig drauf, hätte ich vor paar Tagen noch nicht gedacht :ily:
Tiri
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Re: CI ja oder nein...

#37

Beitrag von Tiri »

Rondomat hat geschrieben: 16. Sep 2021, 21:14 Die meisten CI-Träger, die ich kenne, hängen den Sprachprozessor einfach hinter das Ohr, wie das Hörgerät auch. Es kann manchmal sein, dass die Anatomie da nicht ganz mitspielt, dann gibt es eine Otoplastik, oder eine Halterung wie hier:

https://www.pahl-Otoplastik.de/produkte ... lterungen/

Dazu kommt, dass das CI noch ein gewisses Eigengewicht hat und dann noch der Spulenträger mit dem Kabel dabei ist. Bei Single-Unit-Prozessoren wie Kannso und Rondo wird das Gewicht (ca. 15 bis 20 g ) vom Magneten gehalten.
ja aber wenn man den SP nur übers Ohr hängt.. da ist ja kein Magnet oder ? Wie hält er dann ? :?:
Wallaby
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Re: CI ja oder nein...

#38

Beitrag von Wallaby »

@Tiri
Zu Promotoriumtest….ich kann nicht sagen ob dies Mehrheit der Kliniken oder eher seltener im VU-Paket haben.

EA wird meistens in operierende Klinik stattfinden und Folgeanpassung sollte auch in operierende Klinik sein. Wird meistens so gehandhabt. Die Abstände werden nach dem erstem Jahr eh immer grösser, da dann nur noch einmal im Jahr Nachsorge stattfindet.

Reha in St. Wendel muss gesondert beantragt werden.
Soweit ich mich entsinne kooperieren zb CI Klinik Mannheim und Bad Homburg mit Bosenbergklinik St. Wendel…..daher sah ich zu meiner normale Rehazeit CI Neulinge soweit mich entsinne aus Mannheim und Bad Homburg die Ihre einwöchige Anpassungszeit in Bosenbergklinik. Wie Heidelberg macht weiß ich nicht, wenn die aber eigenes Konzept haben dann wird vermutlich so sein, dass EA in operierende Klinik stattfindet.

HdO Prozessoren haben div. Halterungshaken ich kann nur von Cochlear sagen….hatte Anfang Ohrpasstück genutzt. Sogenannte Snugfit kam erst etwas später raus und das wird am SP befestigt und dann ähnlich wie bei HG nur ohne Otoplastik hinter Ohr eingehängt. Im Moment trage ich den SP nur mit „hörwinkel“ wie bei HG zwischen HG und Schlauch ist und es hält in meinem Fall gut.
Du muss dann überlegen ob Du HdO Version oder Single Unit haben willst….diese Wahlmöglichkeit gibt bei Cochlear und Medel. Von AB gibt nur HdO Version. Bei allem sind keine Otoplastik notwendig!

Übrigens wenn St. Wendel bei Dir in der Nähe ist, dann frag dort mal ob Du bei CI-Café welches damals freitags stattfand teilnehmen kannst. Dort waren damals Gäste willkommen wie jetzt aufgrund der Pandemie ist muss Du erfragen. Dort kannst Du mit CI Rehabilitanten austauschen.

Gruß
Wallaby
Wallaby
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Re: CI ja oder nein...

#39

Beitrag von Wallaby »

Schau mal auf folgende Seite wie die Prozessoren aussehen und wie diese funktionieren

www.Cochlear.de
www.Medel.de
https://advancedbionics.com/de/de/home/ ... r-you.html
Edda
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Re: CI ja oder nein...

#40

Beitrag von Edda »

Hallo, schau immer mal wieder ins Forum und vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Hat man auch eine Chance mit einem Implantat zurecht zu kommen, wenn man mit einem Hörgerät nicht klar kommt?
Bzw , kommt man überhaupt als Kandidat in Frage?
Liebe Grüße
Edda
Edda
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Re: CI ja oder nein...

#41

Beitrag von Edda »

Hallo Tiri,
wie ist es Dir weiter ergangen?
Liebe Grüße
Edda
Tiri
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Re: CI ja oder nein...

#42

Beitrag von Tiri »

Hallo @Edda,
sorry ich las den Beitrag eben erst.. ich habe nächste Woche einen Termin in der CI Sprechstunde in einer Uniklinik, da sich mein Gehör in den letzten Wochen immer mehr verabschiedet.. links nun taub und rechts an Taubheit grenzend…
VG Tiri
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Re: CI ja oder nein...

#43

Beitrag von Tiri »

Edda hat geschrieben: 11. Okt 2021, 20:56 Hallo, schau immer mal wieder ins Forum und vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Hat man auch eine Chance mit einem Implantat zurecht zu kommen, wenn man mit einem Hörgerät nicht klar kommt?
Bzw , kommt man überhaupt als Kandidat in Frage?
Liebe Grüße
Edda
Ich kann dir nur empfehlen, eine CI Sprechstunde zu besuchen. Dort werden u.a. alles mögliche an Hör , Ohr usw Prüfungen vorgenommen . Es wird auch ein Arztgespräch mit dir geführt und dort werden auch deine Fragen beantwortet.
Du kannst dann mit den Empfehlungen des Arztes weiterarbeiten…abwägen etc….
VG
Tiri
Musihu
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Re: CI ja oder nein...

#44

Beitrag von Musihu »

Hallo Tiri,

Ähnlich wie bei Dir bezüglich CI ja oder nein ist meiner derzeitige Situation. Bei mir vor zwei Jahren Hörsturz, Innenohrschwerhörigkeit, Tinnitus und seit einem Jahr HG
beidseits. Nach dem ich mal Info Material über CI
angefordert habe werde ich permanent mit E-MAIL s
beschossen und zu einer Beratung an einer Uni
bedrängt. Die haben sogar von sich aus alles organisiert
Termin ect. Meine HNO-Ärztin steht auch noch nicht dahinter da es noch relativ gut mit HG funktioniert.
Das linke Ohr allerdings nur noch schwach, paar verzerrte
Höhen . Jedenfalls habe ich auch das Gefühl, alles mehr oder weniger Kommerz. Natürlich bin ich mal an einer fundierten Untersuchung interessiert und was dabei raus kommt , aber habe ich auch Angst vor einer zu frühen Op, ebenfalls vor eventuellen Risiken. Wie macht’s man nun
richtig. Bei ertaubten Menschen scheint das Ergebnis sicher sensationell zu sein, kann ich verstehen.
Die Hörqualität und das Verstehen muss anfangs
sehr unangenehm und kosmisch sein. Wenn man Pech hat ist das letzte bisschen Gehör was man vorher noch hatte gleich null. Das einzige Argument welches ich eventuell akzeptiere ist, daß man sich besser mit einem Restgehör
operieren lassen sollte, bevor man ganz ertaubt.
Die Nachbehandlung bedeutet auch noch mal Zeit und Stress bis man gelernt hat dieses fremdartige Geplärre
aus dem CI in Worte umzuformulieren.
Viele Grüße
Rondomat
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Registriert: 9. Mär 2017, 17:49
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Re: CI ja oder nein...

#45

Beitrag von Rondomat »

Hallo Musihu,

ich würde mal behaupten, niemand bedrängt Dich, ein CI implantieren zu lassen. Erst, wenn eine Indikation dafür vorliegt (dazu dienen die entsprechenden Voruntersuchungen und die Krankenkassen zahlen auch nur dann ein CI, wenn es tatsächlich notwendig ist), geht man da einen Schritt weiter. Wenn Deine HNO-Ärztin aber meint, Du kommst noch relativ gut mit HGs aus, jedoch Du meinst, links hörst Du nur noch schwach und ein paar verzerrte Höhen - dann würde ich mal bei der Uni-(Klinik?) tatsächlich zu einer Beratung und auch Voruntersuchung gehen. Erst dann weisst Du, ob aus medizinischer Sicht ein CI angesagt ist.

Richtig machst Du es, wenn Du Dich umfassend informierst, mir beispielsweise hat geholfen, mich mit anderen CI-Trägern auszutauschen: Wie sind diese vorgegangen? Was läuft während der Anpassungen und der Nachsorge ab? Wie hört man anfangs und so weiter. Weiter oben in diesem Faden habe ich einiges dazu geschrieben. Vielleicht kooperiert Deine Uni(-Klinik?) mit einer örtlichen CI-Selbsthilfe, dort kannst Du Dir aus erster Hand Informationen dazu von CI-Trägern beschaffen, und dort bedrängt Dich niemand, das kann ich Dir aus eigener Erfahrung und beratendem Wirken versprechen (-:

Natürlich steht ein bisschen kommerzieller Gedanke hinter den CI-Herstellern, sie wollen ja auch, dass ihre CIs implantiert werden und stehen auch in Konkurrenz zueinander. Deshalb musst Du Dir selbst ein Bild darüber machen. Wenn Dein linkes Ohr Deiner Ansicht nach nur noch sehr unzureichend funktioniert, verschaffe Dir einfach selbst Klarheit darüber, alles andere ist Spekulation. Was jedoch Fakt ist: Wenn Dein linkes Ohr nicht mehr ausreichend mit einem HG versorgbar ist, kannst Du mit einem CI nur gewinnen, und je nachdem, wie Du es angehst, wird aus dem fremdartigen Geplärre wieder eine gutes Hören, Du musst allerdings wissen, dass das nicht von alleine geht.
Viele Grüsse, Rainer
_________________________________ Ich habe dauernd Med-el's im Kopf ....
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