Rondo und Sonnet - es gibt einen Sieger ...

Antworten
Rondomat
Beiträge: 436
Registriert: 9. Mär 2017, 17:49
7

Rondo und Sonnet - es gibt einen Sieger ...

#1

Beitrag von Rondomat »

Seit einigen Tagen habe ich zwei Sonnet's von Med-El im Test. Diese Sprachprozessoren entsprechen der üblichen Bauform: HdO-Prozessor, kurzes Kabel mit der Magnetspule am Ende, die über dem Implantat sitzt. 2 Mikrofone, eins davon als Richtmikrofon einstellbar. Bisher trug ich Rondo's, ebenfalls von Med-El, in einer Bauform, in der alles in einem kompakten runden Ding sitzt, und das direkt über dem Implantat. Nur 1 Mikrofon, und das in alle Richtungen hörend.

Und hier beginnt die Geschichte. Ich habe die Implantate so schräg hinten über den Ohren, so dass die Mikrofone der Rondos eher nach hinten gerichtet sind, und somit kaum den Schall von vorne auffangen können. Dafür umso mehr Umfeldgeräusche, die wir als Störschall bezeichnen. Das macht das Heraushören des frontalen, für mich wichtigen Höranteils schwierig, und das fällt meist in problematischen Umgebungen wie halligen Räumen und grösseren Gesellschaften an. Das strengt an, klingt nicht gut und ist unnatürlich.

Die ansonsten recht komfortable Trageform, das unkomplizierte Handling der Rondos und die Robustheit will ich jedoch ebenso betonen, das war ja der Grund für meine pro-Rondo-Entscheidung.

Aber Versuch macht klug: Ich hatte sowieso einen CI-Einstelltermin, und dies war dann auch gleich die Gelegenheit, die Sonnets auszuprobieren.

Ich bin ein Verfechter der Ein-Programm-Hörpolitik: Eins muss reichen, der Rest wird vom Gehirn erledigt. Das geht auch ganz gut, aber wie oft habe ich mir gewünscht, endlich mal mehr von dem Wichtigen, was nur von vorne kommt, zu hören? Also grub ich meine FM-Anlage aus und nutzte das Mikrofon DM90 als Front-Mikrofon, als Zuspieler zu den Rondos. Das klappt auch super, wenn es ganz dick kommt mit dem Störschall, schalte ich die Rondo-Mikros auch noch ab und ich empfange nur noch den ganz von vorne auftreffenden Schall.

Bei den Sonnets kann ich mir das nun sparen: Ich habe jetzt ein sogenanntes Komfortprogramm: Leichte Richtwirkung nach vorne, Umgebungsgeräusche sind etwas abgefedert. Ich höre in die Richtung, in die ich schaue. Und bei der Einstellung während der Anpassung trafen wir das gleich sehr praxisnah, ich bin damit sehr zufrieden und das ist für mich der grösste Erfolg. Und ich habe noch nie so gut im Störschall gehört, wobei noch einige Optimierungen notwendig sind, aber insgesamt - das funktioniert.

Wie schlagen sich die Sonnets ansonsten?

Zuerst: sie klingen natürlicher, sie passen sich besser der jeweiligen Hörumgebung an, ohne merkbare Sprünge im Hörempfinden. Das Handling ist Übungssache, der Brillenbügel reibt hörbar, aber das kriege ich in den Griff.

Der Strombedarf ist ebenfalls eine Überraschung: Haben die 3 Batterien im Rondo 4 Tage (ca. 14 - 16 Std/Tag) gehalten, genügen dem Sonnet für die gleiche Tragedauer 2 Batterien. Auch hier ist die Entwicklung also nicht stehen geblieben.

Was ich mir noch wünsche? Einen echten Ausschalt-Knopf (ich bin da noch old-school, was das Bedienen betrifft), und eine echte Bluetooth-Kompatibilität ohne weitere Zusatzgeräte. Aber bisher will ich nicht meckern.

Jetzt muss ich nur noch auf das "Go" der Krankenkasse warten .....
Viele Grüsse, Rainer
_________________________________ Ich habe dauernd Med-el's im Kopf ....
rabenschwinge
Beiträge: 2392
Registriert: 22. Nov 2017, 19:47
6

Re: Rondo und Sonnet - es gibt einen Sieger ...

#2

Beitrag von rabenschwinge »

Das klingt doch super! Ich drück die Daumen, dass die KK das schnell absegnet und Du schnell mit den Sonnets versorgt werden kannst.
Antworten