Induktionsschleife

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Pino
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Induktionsschleife

#1

Beitrag von Pino »

Hallo an Alle!
Ich bin neu hier, also erst mal die Vorstellung: Ich bin 60 Jahre und wohne in Hessen. Habe meinen ersten Hörsturz 2001 erlebt und inzwischen über 100 davon (wovon HNO-Aerzte sagen, dass es das nicht gibt). Mein Gehör wird dementsprechend immer schlechter, so das ich mich jetzt neben der Hörgeräteversorgung vermehrt um Hilfsmittel bemühe, wobei ich da noch totaler Anfänger bin.
Suche aktuell ein kostengünstiges Gerät zur beruflichen Gesprächsunterstützung (wenig Störschall, 1-2 Gesprächspersonen). Denke da an eine Induktionsschleife, die ich mir um den Hals hänge und ein Funk(?) Mikrophon auf dem Tisch des Gegenübers. Hat da jemand eine Kaufempfehlung von einem guten und bezahlbaren Gerät? Ist so eine Schleife eigentlich besser als ein Induktionskopfhörer mit zwei Drähten, die man hinter die Hörgeräte hängt?
Über eine Empehlung (oder besseren Vorschlag) würde ich mich sehr freuen.

Herzliche Grüße!!
Ohrenklempner
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Re: Induktionsschleife

#2

Beitrag von Ohrenklempner »

Hallo Pino,

im Grunde solltest du für deine Anforderungen (wenig Störschall und 1-2 Gesprächspartner) keine Funkmikrofonlösung benötigen. Selbst mit einem sehr günstigen (=zuzahlungsfreien) Hörgerät dürfte das Sprachverstehen in so einer Situation mühelos vonstatten gehen.

Ich hab noch ein paar Gegenfragen, bevor ich konstruktiv werden kann. :D

1. Hast du schon Hörgeräte? Wenn ja, welche? Wenn nein, testest du gerade?
2. Hast du einen Hörverlust auf beiden Ohren oder nur auf einem?
3. Gesetzliche Krankenversicherung oder privat? Falls privat, was zahlt die in etwa für ein Hörgerät?
4. Nutzt du ein Smartphone, wenn ja, was für eins?
5. Kannst du "kostengünstig" und "bezahlbar" quantifizieren? Oder direkt gefragt: Kippst du bei 1000 Euro vom Stuhl? ;)

Bis dann und beste Grüße!
Pino
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Re: Induktionsschleife

#3

Beitrag von Pino »

Hallo Ohrenklempner,
hoffe, dass das hier das Feld für die Antwort ist. Ich merke, ich war doch sehr ungenau. Ja, ich trage beidseits Hörgeräte, Einbrüche bis 70 dB, nur die tiefen Töne "nur" 40 dB. Hörgeräte reichen gerade für laute, tiefe Männerstimmen. Bei Frauen mit hohen Stimmen muss ich den Gesprächinhalt selbst im ruhigen Raum meist "erraten". Ich trage 2 Starkey Hörgeräte mit max. Leistungseinstellung. Die sind gut, aber ohne weitere Hörhilfen sind sie am Ende. Ich habe ein älteres Smartphone Android von HTC mit völlig veralteter Software, reicht aber zum telefonieren, und dafür nutze ich es ja. Meine HNO bereitet mich auf die Chochlea Implantate vor, aber da sehe ich mich noch nicht.
Zur Fragen was kostengünstig ist. Laut Amazon gibt es Hörschleifen für 24 Euro (da fehlt aber das Mikrofon), das ist kostengünstig, 1000 Euro wäre da ja doch ein kleines bischen mehr. Also bis 200,- würde ich vielleicht noch mitgehen (oder dann doch erst mal die 24 Euro Variante testen).
Ich hoffe, dass ich nun etwas klarer war und Danke für die Rückmeldung.

Herzlichen Gruß
Dani!
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Re: Induktionsschleife

#4

Beitrag von Dani! »

Ich glaube, die 1000€ bezogen sich auf die Bereitschaft, bei neuen Hörgeräten zuzuzahlen. Es war ja anfangs nicht klar, dass du schon HGs hast.
Allerdings würde ich bei einer 3er-Gruppe in ruhiger Umgebung erwarten, dass man mit den Hörgeräten ohne weitere Hilfsmittel gut verstehen kann. Wenn nicht, dann ist was an den Hörgeräten faul, also entweder falsch eingestellt oder wie du schon schriebst an der Leistungsgrenze. Im letzteren Fall würde ich dringend zu neuen Hörgeräten raten, die auch wirklich passen. Bei einem Hörverlust von 40 bis 70 dB sollte das auch ohne CI wunderbar klappen.
Dominik
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Vorsicht bissig.
Mukketoaster
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Re: Induktionsschleife

#5

Beitrag von Mukketoaster »

Hallo Pino,
sorry, aber ich sehe dich noch laaaange nicht bei einem CI. Das ist ein HV den man super mit HGs ausgleichen kann!
Wie alt sind denn die HGs? Ich glaube da stimmt irgendwas nicht. Denn bei dem HV MUSST du diese Situationen ohne wenn und aber meistern können.
Dani!
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Re: Induktionsschleife

#6

Beitrag von Dani! »

Ich muss dann doch nochmal nachhaken: handelt es sich "nur" um eine weit verbreitete Innenohrschwerhörigkeit (Schallempfindungsstörung) oder um ein Problem im Mittelohr (Schallleitungsstörung)?
Im letzten Fall sind 70dB schon ein gravierendes Problem, habe ich gestern lernen dürfen.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
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Vorsicht bissig.
RemyRiver
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Re: Induktionsschleife

#7

Beitrag von RemyRiver »

Du hast trotz HG Probleme mit Frauenstimmen.

Ab zum HNO erklaeren das du noch nicht bereit fuer CI bist aber deine HGs nicht fuer deinen Verlust ausreichen.

Der HNO gibt dir dann eine neue Verordnung mit, mit der kannst du zum naechsten Akustiker des Vertrauens gehen und durchtesten.

Die KK ist bei unzureichender Versorgung dazu verpflichtet erneut zu zahlen, auch wenn die 5-6 Jahre noch nicht vorbei sind. Teste dich durch alle Geraete durch (Rescue High Pitch) unabhaengig vom Preis. Anschliessend stellst du einen Antrag bei der RV auf Kostenuebernahme begruendet mit beruflicher Mehrbedarf.

Beim testen der neuen Geraete kannst du dann auch gleich das Mikrofon mit einbringen. Viele Hersteller bieten da Qualitativ gute Loesungen an.

Bei einer 25 Euro T-Spulen Loesung kann ich mir nicht vorstellen das es Qualitativ im erntferntesten reicht fuer ein gutes Sprachverstaendnis.
Zuletzt geändert von RemyRiver am 5. Apr 2019, 06:19, insgesamt 1-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
Ohrenklempner
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Re: Induktionsschleife

#8

Beitrag von Ohrenklempner »

Jup, 70dB sind (sofern der Schallleitungsanteil nicht enorm ist) normalerweise kein Problem für Hörgeräte. Hast du ein Audiogramm da? Was genau sind es denn für Geräte? Mit Exhörer? Dünnschlauch? IdOs?
Bei einer Hörgeräteversorgung muss eine Verstärkungsreserve berücksichtigt worden sein. Reicht die nicht mehr aus, hast du Anspruch auf eine neue Versorgung oder du bist von vornherein nicht richtig versorgt worden. Wenn die Geräte die Verstärkung nicht schaffen, dann wird es auch mit nem extra Mikrofon eng. Denn irgendwie muss der Pegel ja ans Ohr, und wenn es schon über die Mikrofone nicht genug Power hat.....
svenyeng
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Re: Induktionsschleife

#9

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Ich würde auch sagen, das erst mal neue HGs her sollten.
Nur wenn ich günstig höre, klappen sich wieder mal meine Fußnägel hoch.
Möchtest Du gut hören und Verstehen können, oder einfach möglichst billige HGs haben?
Es sind Deine Ohren und es geht um gutes Hören und Verstehen. Da sollte man nicht ans Geld denken.

Teste bitte möglichst viele Geräte von vielen Herstellern und vergiss bitte erst mal das finanzielle. Wenn Du dann ein HG gefunden hast, mit dem Du richtig gut zurecht kommst und gut hören und verstehen kannst, schaut man wie das nun finanziell aussieht. Ich verstehe gut, das hochpreisige HGs für manch einen so nicht bezahlbar sind.
Aber sollte man deswegen auf gutes Hören und Verstehen verzichten? Nein.
Es gibt die Möglichkeit der 0% Finanzierung, derzeit auf max. 3 Jahre.
Genau das mache ich bei meinen HGs immer und fahre damit sehr gut, denn ich könnte mir sonst kaum richtig gute HGs leisten bzw. müsste an mühsam erspartes gehen, was ich nicht einsehe.
Ich zahle für Strom, Internet+Telefon, Handy, ... monatlich eine Gebühr. Warum also soll ich das bei meinen HGs nicht auch so machen? Es kostet ja nicht mehr über die 0% Finanzierung.

Beim testen schaust Du ob Du mit den HGs ggf. schon ohne Zusatztools zurecht kommst.
Wenn nicht, lass Dir das Zubehör kostenlos und unverbindlich vom Akustiker zum testen mitgeben.

Mit Deinem alten Android Handy kannst Du im Prinzip nichts mehr bezüglich der HGs machen.
Die HG Hersteller setzen vorrangig auf Apple, eben weil Apple von Haus aus im IOS eine sehr gute Unterstützung für HGs bietet. Da wird Android nie dran kommen.
i.d.R. muss man bei Anbindung von Androidhandys mit Zubehör arbeiten.

Gruß
sven
Pino
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Re: Induktionsschleife

#10

Beitrag von Pino »

Vielen Dank an alle die mir geantwortet haben und sich berechtigte Gedanken über die Qualität meiner Hörgeräte machen. Ich werde eure Vorschläge wo es geht befolgen.
Aber eigentlich geht meine Fragen gar nicht um meine Hörgeräte, irgendwie haben wir da die Spur verlassen. Meine Frage bezog sich auf die Möglichkeit, mit einer guten Induktionsschleife und einem Mikrofon das Hören zu optimieren, egal wie gut die Hörgeräte sind, warum sollte ich nicht auch die hohen Töne mit einem solchen Hilfsmittel besser hören (ich weiß, ein gutes Hörgerät sollte das eigentlich alleine leisten).
Also noch mal meine eigentliche Frage: Kann mir jemand eine gute Kombination (Induktionsspule und kabelloses Mikro) nennen, das wäre echt nett.
Auch wenn die Antworten bisher in eine andere Richtung gingen, finde ich es überhaupt toll, dass man hier in diesem Forum überhaupt Antworten bekommt, also noch mal Danke.

Herzlichen Gruss
Ohrenklempner
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Re: Induktionsschleife

#11

Beitrag von Ohrenklempner »

Pino hat geschrieben:Meine Frage bezog sich auf die Möglichkeit, mit einer guten Induktionsschleife und einem Mikrofon das Hören zu optimieren, egal wie gut die Hörgeräte sind, warum sollte ich nicht auch die hohen Töne mit einem solchen Hilfsmittel besser hören (ich weiß, ein gutes Hörgerät sollte das eigentlich alleine leisten).
Kurz und knapp: Wenn das Hörgerät die erforderlichen Schallpegel nicht ans Ohr bringen kann, dann wird es das auch nicht in Verbindung mit einem externen Mikrofon können.

Darum ja die vielen Zusatzfragen. Es bringt nichts, dir etwas zu empfehlen, wenn es wahrscheinlich keinen Erfolg gibt. ;)

Das hat auch nichts mit "gutem" oder "billigem" Hörgerät zu tun. Bei deinem Hörprofil reicht auch ein sehr günstiges Hörgerät aus, vorausgesetzt, es ist leistungsmäßig ausreichend dimensioniert.
Ohrenklempner
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Re: Induktionsschleife

#12

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich hab trotzdem mal geguckt und folgendes gefunden:

Amplicomms Bluetooth-Halsringschleife auf Hörstore.de

Bluetooth-Mikrofon auf Amazon.de

Das sollte funktionieren, sofern die Hörgeräte auch eine T-Spule haben. Wenn's trotzdem undeutlich ist, reicht einfach die Hochtonverstärkung nicht aus. Darum fragte ich ja nach dem Hörgerätetypen. Ist nicht so leicht, eine Antwort einfach so in den Nebel zu werfen. ;)
Zuletzt geändert von Ohrenklempner am 5. Apr 2019, 16:38, insgesamt 1-mal geändert.
Pino
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Re: Induktionsschleife

#13

Beitrag von Pino »

Danke Ohrenklempner,
genau das habe ich gesucht! Wenn das empfohlene Bluetooth-Mikrofon mit der Halsringschleife kompatibel ist, wäre genau das die Lösung, super.
Werde mich jetzt mal bei den beiden Angeboten reinlesen, Danke für die Info (trotz unzureichender Information von meiner Seite).

Herzlichen Gruß
Dani!
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Re: Induktionsschleife

#14

Beitrag von Dani! »

Überlegs dir trotzdem nochmal mit einer besseren HG Anpassung.
Denn wenn eine Brille total milchig ist, hilft auch keine zusätzliche Lupe, um eine Analogie in die Optik herzustellen.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
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Vorsicht bissig.
RemyRiver
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Re: Induktionsschleife

#15

Beitrag von RemyRiver »

Pino hat geschrieben:Vielen Dank an alle die mir geantwortet haben und sich berechtigte Gedanken über die Qualität meiner Hörgeräte machen. Ich werde eure Vorschläge wo es geht befolgen.
Aber eigentlich geht meine Fragen gar nicht um meine Hörgeräte, irgendwie haben wir da die Spur verlassen. Meine Frage bezog sich auf die Möglichkeit, mit einer guten Induktionsschleife und einem Mikrofon das Hören zu optimieren, egal wie gut die Hörgeräte sind, warum sollte ich nicht auch die hohen Töne mit einem solchen Hilfsmittel besser hören (ich weiß, ein gutes Hörgerät sollte das eigentlich alleine leisten).
Also noch mal meine eigentliche Frage: Kann mir jemand eine gute Kombination (Induktionsspule und kabelloses Mikro) nennen, das wäre echt nett.
Auch wenn die Antworten bisher in eine andere Richtung gingen, finde ich es überhaupt toll, dass man hier in diesem Forum überhaupt Antworten bekommt, also noch mal Danke.

Herzlichen Gruss
Wenn du Probleme mit dem Sprachverstehen hast, dann sollte deine Loesung nicht sein „noch mehr“ durch privates Einkommen in eine Bastelloesung zu investieren.

Die funktioniert schliesslich auch nur wenn alle Accessoiries genutzt werden, es gibt ja genug Situationen in denen es einfach unpraktisch ist jedesmal die Dinger raus zu fummeln.

Bei neuen HGs wuerde ich erstmal davon ausgehen das du tatsaechlich weniger zahlst fuer das End Resultat mit besserer Qualitaet, weil die KK/RV das uebernimmt.

Du verlierst ja nichts dadurch erst hgs durch zu testen. Ganz im Gegebteil. Erstmal gibt es neue HGs weil es ist davon auszugehen das die neue hg verstaerkung schon ausreicht, selbst wenn nicht kannst du div. mikrofon-loesungen ausprobieren vom Roger Pen ueber div andere externe mikro transmitter die direkt mit dem hg kommunizieren.

Und ein roehren tv wird niemals ein so tolles bild haben wie ein 8k qled. Das alter, die features und gimmics der hgs macht durch aus einen unterschied.
Zuletzt geändert von RemyRiver am 6. Apr 2019, 06:31, insgesamt 2-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
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