Hörgeräte bei Schallempfindungsstörung

Für Ratsuchende, Erfahrungsaustausch, Hilfestellungen
Antworten
Angelo-Jerome
Beiträge: 30
Registriert: 13. Mai 2022, 16:40
1
Wohnort: Gelsenkirchen

Hörgeräte bei Schallempfindungsstörung

#1

Beitrag von Angelo-Jerome »

Hallo Ihr lieben,

ich habe auf meinem verordnungsschein, bei dem Feld Diagnose gelesen das ich anscheinend eine Schallempfindungsstörung habe.
Zu meinem Vorigem Beitrag, in dem ich ja mitgeteilt habe, das ich in lauten Umgebungen oder bei ziemlich hohen tönen und der gleichen kein richtiges bzw eigentlich so gut wie kein Sprach verstehen habe, stellt sich mir die Frage, ob dies villeicht zusammen hängt. Könnt ihr mir dazu eventuell erfahrungen oder erklärungen bieten?

lieben gruß

Angelo
Zuletzt geändert von Angelo-Jerome am 17. Mai 2022, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
R: 85 - 95 - 95 - 85 - 90 - 95 - 90 - 105 - 95
L: 95 - 95 - 95 - 85 - 85 - 90 - 85 - 95 - 85
Als Gott mich schuf, grinste er uns sagte: Das übernimmt bestimmt die Krankenkasse. :cheers:
Akustik Alex
Beiträge: 1686
Registriert: 30. Okt 2020, 23:49
3
Wohnort: zuhause

Re: Hörgeräte bei Schallempfindungsstörung

#2

Beitrag von Akustik Alex »

Hey Angelo,

"Schallempfindung" heißt, dass zumindest der Größte Anteil des Hörverlustes im Innenohr bzw. dahinter liegt. Der Schall wird also normal mechanisch weitergeleitet, aber im Innenohr nicht korrekt in Nervenimpulse umgesetzt. Das ist u.a. eine klassische Alters- oder Lärmschwerhörigkeit, da die Sinneshärchen dabei meist geschädigt sind. Diese Diagnose geht aber auch oft einher mit einer Hyperakusis, d.h., dass du Töne später wahrnimmst, sie aber schneller unangenehm werden. Damit ist die Restdynamik, in der das Hörgerät verstärken kann, eingeschränkt. Normal hört man so zwischen 20dB HL und 110 db H, also rund 90dB Dynamik. Du hörst im Schnitt erst bei 90dB und es wird ggf. schon bei 120 dB unangenehm. Das wäre also eine Dynamik von 30 dB. Hier ist die Messung der Unbehaglichkeitsschwelle (wenn überhaupt noch möglich, denn bei spätestens 130dB ist Messende) wichtig. Wenn sie messbar ist, wäre eine Percentilanalyse optimial zur Justierung, wenn nicht, eher eine Lautheitsskallierung.

Besten Gruß,
Alex
Angelo-Jerome
Beiträge: 30
Registriert: 13. Mai 2022, 16:40
1
Wohnort: Gelsenkirchen

Re: Hörgeräte bei Schallempfindungsstörung

#3

Beitrag von Angelo-Jerome »

Hallo Alex danke für deine hilfe.

dieser Test wurde Tatsächlich mal gemacht ab wann es für mich unangenehm bei Tönen wird.
dieser ergab das es nicht messbar ist und ging bis 120dB wenn ich mich recht erinnere.
und was meinst du mich Lautheitsskallierung ?
R: 85 - 95 - 95 - 85 - 90 - 95 - 90 - 105 - 95
L: 95 - 95 - 95 - 85 - 85 - 90 - 85 - 95 - 85
Als Gott mich schuf, grinste er uns sagte: Das übernimmt bestimmt die Krankenkasse. :cheers:
Dani!
Beiträge: 3378
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
12
Wohnort: Landkreis München

Re: Hörgeräte bei Schallempfindungsstörung

#4

Beitrag von Dani! »

Bis 120dB ist noch vergleichsweise viel Luft bei so hoher Hörschädigung. Bei mir war bei 105dB Schluss bevor es unangenehm wurde. Ich bekomme in der Tat noch heute Schwindelanfälle bei Lärmpegeln von oder über 110dB (z.B. wenn ich ohne Hörhilfen direkt unter einem Rauchwarnmelder stehe).
Und Schallempfindungsstörung ist die am weitesten verbreitete Hörschwäche, also für den Akustiker nichts besonderes.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Angelo-Jerome
Beiträge: 30
Registriert: 13. Mai 2022, 16:40
1
Wohnort: Gelsenkirchen

Re: Hörgeräte bei Schallempfindungsstörung

#5

Beitrag von Angelo-Jerome »

Dani! hat geschrieben: 17. Mai 2022, 17:53 Bis 120dB ist noch vergleichsweise viel Luft bei so hoher Hörschädigung. Bei mir war bei 105dB Schluss bevor es unangenehm wurde. Ich bekomme in der Tat noch heute Schwindelanfälle bei Lärmpegeln von oder über 110dB (z.B. wenn ich ohne Hörhilfen direkt unter einem Rauchwarnmelder stehe).
Und Schallempfindungsstörung ist die am weitesten verbreitete Hörschwäche, also für den Akustiker nichts besonderes.
he danke dir und wie meinst du das mit viel luft nach oben ? weil der test ergab tatsächlich das mich die 120dB nicht im geringsten stören also das es mir unangenehm ist. und ok das das die weit verbreiteste Hörschwäche ist wusste ich tatsächlich garnicht. Danke für diese Info :)
R: 85 - 95 - 95 - 85 - 90 - 95 - 90 - 105 - 95
L: 95 - 95 - 95 - 85 - 85 - 90 - 85 - 95 - 85
Als Gott mich schuf, grinste er uns sagte: Das übernimmt bestimmt die Krankenkasse. :cheers:
Dani!
Beiträge: 3378
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
12
Wohnort: Landkreis München

Re: Hörgeräte bei Schallempfindungsstörung

#6

Beitrag von Dani! »

Mit "viel Luft" meinte ich "im Verhältnis zu anderen mit ähnlicher Hörminderung". Ich hatte wie gesagt eine Unbehaglichkeitsschwelle bei maximal 105dB über alle Frequenzen (auch die, die ich nicht gehört habe). Oberhalb 1kHz hab ich aber erst ab 80dB oder (bei höheren Frequenzen) noch lauter gehört - bei mir war praktisch kein Spielraum mehr für die Dynamik vorhanden. Konnte damit trotzdem noch 14 Jahren einigermaßen mit Hörgeräten was verstehen. Allerdings hat mir der letzte Akustiker die ungehörten Frequenzen unnötig geboostert, das hätte nicht sein müssen.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Angelo-Jerome
Beiträge: 30
Registriert: 13. Mai 2022, 16:40
1
Wohnort: Gelsenkirchen

Re: Hörgeräte bei Schallempfindungsstörung

#7

Beitrag von Angelo-Jerome »

Dani! hat geschrieben: 17. Mai 2022, 18:06 Mit "viel Luft" meinte ich "im Verhältnis zu anderen mit ähnlicher Hörminderung". Ich hatte wie gesagt eine Unbehaglichkeitsschwelle bei maximal 105dB über alle Frequenzen (auch die, die ich nicht gehört habe). Oberhalb 1kHz hab ich aber erst ab 80dB oder (bei höheren Frequenzen) noch lauter gehört - bei mir war praktisch kein Spielraum mehr für die Dynamik vorhanden. Konnte damit trotzdem noch 14 Jahren einigermaßen mit Hörgeräten was verstehen. Allerdings hat mir der letzte Akustiker die ungehörten Frequenzen unnötig geboostert, das hätte nicht sein müssen.
achso meinst du das vielen dank für deine erklärung :)
R: 85 - 95 - 95 - 85 - 90 - 95 - 90 - 105 - 95
L: 95 - 95 - 95 - 85 - 85 - 90 - 85 - 95 - 85
Als Gott mich schuf, grinste er uns sagte: Das übernimmt bestimmt die Krankenkasse. :cheers:
brillenkatze
Beiträge: 139
Registriert: 6. Mai 2022, 18:29
1

Re: Hörgeräte bei Schallempfindungsstörung

#8

Beitrag von brillenkatze »

Sorry für OT...
Akustik Alex hat geschrieben: 17. Mai 2022, 15:47 denn bei spätestens 130dB ist Messende
warum misst man meist nur bis 120dB?
Die verbreiteten Kopfhörer Sennheiser HDA280 gehen schliesslich bis 145dB...
L 90-90-95-100-105-115-115
R 90-95-95-105-110-115
Akustik Alex
Beiträge: 1686
Registriert: 30. Okt 2020, 23:49
3
Wohnort: zuhause

Re: Hörgeräte bei Schallempfindungsstörung

#9

Beitrag von Akustik Alex »

Hallo,
@Angelo
Wenn die Unbehaglichkeitsgrenze nicht messbar war, hat die Anpasssoftware kein "Verstärkungsende" und gibt im Zweifel zuviel Dampf. Mit einer Lautheitsskallierung lassen sich Hörsysteme verstärkungstechnisch justieren. Dabei wird dir über die Lautsprecher in der Anpasskabine ein Rauschen vorgespielt, welches du subjektiv bewerten musst. Somit ist es SUBJEKTIV einstellbar und es dürfte nirgendwo zu laut oder zu leise sein. Hier mehr:

https://infohrmationen.blogspot.com/202 ... rates.html

@Brillenkatze
Das liegt an der so genannten Fühlschwelle. Es gibt Audiometer, die noch bis 130dB messen können. Besonders in den tiefen Tönen fühlt man den Schall allerdings irgendwann, was zu Messfehlern führt. Außerdem ist bei solchen Lautstärken auch ein Überhören auf der anderen Seite möglich. Audiometrische Kopfhörer können auch höhere Schallpegel wiedergeben, das hilft aber aus genannten Gründen und der Tatsache, dass es für eine Hörsystemanpassung ab dort unrelevant wird, nicht. Das Resound ENZO 3D 98 hat bspw. einen maximalen Ausgangsschalldruck von 145 dB SPL. (Audiometer messen in dB HL)

Besten Gruß,
Alex
Angelo-Jerome
Beiträge: 30
Registriert: 13. Mai 2022, 16:40
1
Wohnort: Gelsenkirchen

Re: Hörgeräte bei Schallempfindungsstörung

#10

Beitrag von Angelo-Jerome »

Vielen lieben Dank ich werde mal mit meiner akustiker in darüber reden und fragen was wir dort machen können 🤗 hoffentlich findet man dann eine Lösung
R: 85 - 95 - 95 - 85 - 90 - 95 - 90 - 105 - 95
L: 95 - 95 - 95 - 85 - 85 - 90 - 85 - 95 - 85
Als Gott mich schuf, grinste er uns sagte: Das übernimmt bestimmt die Krankenkasse. :cheers:
Antworten