Ich denke das kann mit Hörstress zusammen hängen, dem man ausgeliefert ist bei hochgradiger Hörstörung.
Um überhaupt noch was zu verstehen, muss man Hörgeräte hochdrehen und das mag das Gehirn nicht so gerne.
Dazu ständige Konzentration in Gesprächen, fehlende Orientierungsfunktion des Gehörs und dadurch Anspannung.
"Schwerhörigen geht es im Gespräch mit Guthörenden wie einem Ausländer in einer fremdsprachigen Gesprächsrunde: Bis Einzelheiten des Gesprächs dechiffriert (entschlüsselt) werden konnten, hat der Inhalt bereits gewechselt. Die Anstrengung um das Verständnis braucht Zeit und alle Kräfte - und ist doch meist umsonst".
Insgesamt ist der Alltag viel anstrengender mit Hörschädigung, wenn man eigentlich das Leben einer Hörenden
mit all den Anforderungen weiter führen will. "Wer als Schwerhöriger glaubt, sein Leben wie zuvor weiterführen zu können, zersplittert seine Kräfte und gerät in Überforderung, Erschöpfung, seelische Verwundbarkeit, Verzweiflung und vielleicht sogar "dunkle Gedanken"".
Auch Störung der Gleichgewichtsfunktion bedeutet neben dem beeinträchtigten Hören eine zusätzliche Kompensationsnotwedigkeit,
die wiederum Aufmerksamkeitsressourcen und Energie abknapst.
Daher ist dann wohl mehr Ruhe und Erholung nötig, die wir uns häufig aber auch nicht gönnen (können).
"Psychovegetative, geistige und psychosoziale Folgen: Schwerhörige leiden verstärkt unter Wetterfühligkeit, insbesondere Kopfdruck, Schlafstörungen, Schwindel, Nervosität, Reizbarkeit, rascher Erschöpfbarkeit, unter Merk- und Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, depressiven Verstimmungen und erhöhter Suizidgefahr (im Durchschnitt rund 10 Mal häufiger als in der Allgemeinbevölkerung?). Zwei Drittel der Schwerhörigen finden sich in ständiger ärztlicher Behandlung, noch mehr nehmen regelmäßig mindestens ein Medikament (zumeist herz- und kreislaufstützende Präparate, Schmerzmittel, durchblutungsfördernde Substanzen, Psychopharmaka u.a.)."
Zitate aus:
https://www.psychosoziale-gesundheit.ne ... oeren.html
Alles Gute und vielleicht hilft dir ja mal eine Reha, in der man sich auch mit Hörschädigung auskennt.
Im letzen Schritt hilft dann oft nur noch ein Cochlea Implantat.
Viele Grüße
Katja
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)