Power-Geräte und MPO

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xtal1
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Power-Geräte und MPO

#1

Beitrag von xtal1 »

Hallo,
ich habe eine Frage:
Kann man mit Power-Geräten sein Restgehör schädigen.
Ab welchem dB(A) Wert (MPO-Einstellung) sind Schäden zu erwarten?
Wenn ich den MPO Wert begrenzen muss was bringen dann Power Geräte gegenüber Geräten mit z.B. 110 dB(A) Hörern?
Herzliche Grüße
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000 dbR 60__60_70__95__100__100__100_100__100
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Ohrenklempner
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Re: Power-Geräte und MPO

#2

Beitrag von Ohrenklempner »

dB(A) ist ein unüblicher Bezugswert in der Hörakustik. Da wir es überwiegend mit Hörgeschädigten zu tun haben, nehmen wir lieber dBHL und sagen der Einfachheit halber nur "dB". ;)
Kann man mit Power-Geräten sein Restgehör schädigen.
Ab welchem dB(A) Wert (MPO-Einstellung) sind Schäden zu erwarten?
Alsooo... das ist so pauschal nicht zu beantworten. Es kommt immer auf die Dauer der Geräuscheinwirkung an. Jemand, der an Taubheit grenzend hörgeschädigt ist und fast den ganzen Tag mit Pegeln über 80 dB beschallt wird, hat natürlich ein sehr hohes Risiko, das Gehör auch weiter zu schädigen. Da gilt aber die Devise: Rehabilitation geht vor!
Kurzzeitige Einwirkungen von 100-110 dB steckt ein gesundes Ohr locker weg. Wenn das mehrmals am Tag und über längere Zeit hinweg passiert, wird's schon eher gefährlich.

Sinn und Zweck der MPO ist es, die Verstärkung in lauten Umgebungen zu begrenzen, wenn aufgrund der Verstärkung + Kompression Pegel zu erwarten sind, die weit über der Unbehaglichkeitsgrenze liegen. Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich.
xtal1 hat geschrieben:Wenn ich den MPO Wert begrenzen muss was bringen dann Power Geräte gegenüber Geräten mit z.B. 110 dB(A) Hörern?
Geräte mit Hörern, die breitbandig über 110 dB Pegel abgeben können, sind Power-Geräte-Hörer. ;)
Zuletzt geändert von Ohrenklempner am 15. Mai 2019, 07:40, insgesamt 1-mal geändert.
Dani!
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Re: Power-Geräte und MPO

#3

Beitrag von Dani! »

xtal1 hat geschrieben:Hallo,
ich habe eine Frage:
Kann man mit Power-Geräten sein Restgehör schädigen.
Ab welchem dB(A) Wert (MPO-Einstellung) sind Schäden zu erwarten?
Die Gefahr besteht vor allem bei hochgradigem Hörverlust, ja. Es ist aber auch eine Abwägungssache: Das Risiko, das Gehör (weiter) zu schädigen vs. entsprechende Frequenzen ungenutzt absterben zu lassen.
Wenn ich den MPO Wert begrenzen muss was bringen dann Power Geräte gegenüber Geräten mit z.B. 110 dB(A) Hörern?
Es gibt nicht nur Schallempfindungsstörungen (aka. Innenohr-SH). Es gibt auch Schalleitungsstörungen (meist Mittelohr), da sind je nach Hörverlust hohe Schallpegel weit weniger gravierend.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
xtal1
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Re: Power-Geräte und MPO

#4

Beitrag von xtal1 »

Hallo,
vielen Dank für die Antworten. Ich frage deshalb, weil meine Krankenkasse mich zwingen will Power Geräte zu tragen. Vor 7 Jahren wurden die Geräte Oticon Agil Pro mit Power-Hörern empfohlen, angepasst und verkauft. Die Krankenkasse übernahm die vollen Kosten. Nun hat mir der Akustiker die Oticon OPN1 mit 100 dB Hörern empfohlen, angepasst und zum probetragen überlassen. Er argumentierte ich könne von der "neuartigen Signalaufbereitung" der OPN1 profitieren. Er hatte recht! Ich habe mit den OPN1 mit geringerer Verstärkung ein signifikant besseres Sprachverstehen als mit den Oticon Agil Pro Geräten. Besonders im Störschall und in größeren Gruppen. Abends bin ich nicht mehr Erschöpft vom Hörgeräte tragen. Die Kasse lehnt nun meinen Antrag ab, mit der Begründung, die Oticon OPN 1 Geräte wären keine WHO 4 Geräte. Nur mit WHO 4 Geräten wäre eine Regelgebrauchszeit von 6 Jahren gewährleistet. Ich kann der Argumentation der Kasse nicht folgen. Viel Verstärkung = Viel Sprachverstehen mit dem Risiko das Resthörvermögen zu schädigen? Mit den WHO 4 Geräten komme ich überhaupt nicht klar. Mein Akustiker weiß nun auch nicht mehr weiter. Was tun? Ich bin über jegliche Tips dankbar!
Herzliche Grüße
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Ohrenklempner
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Re: Power-Geräte und MPO

#5

Beitrag von Ohrenklempner »

Statt der 100er Hörer die 105er nehmen. Damit haben die Opn auch eine WHO4-Zulassung. Aus meiner Sicht überhaupt kein Problem.

Hintergrund ist, dass bei WHO4-Hörverlusten ein erhöhter Festbetrag von den Kassen gezahlt wird. Ob ein WHO4-Gerät sinnvoll ist oder nicht, hängt vom Einzelfall ab. Dein Akustiker wird versucht haben, die Opn-Geräte mit 100er-Hörer als WHO4 einzureichen. Das klappt natürlich nicht. Mit der Hilfsmittelnummer des 105er Gerätes klappt das aber.
ulbos
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Re: Power-Geräte und MPO

#6

Beitrag von ulbos »

Hallo,
de Sorge, dass das Restgehör geschädigt werden könnte, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Man kann doch in der Regel die Lautstärke regeln, entweder über die Programmwahl oder über den Lautstärkeregler per Taster am Hörgerät bzw. per Fernbedienung. Der Akustiker muss ja die Hörprogramme auch nicht dermaßen laut einstellen, dass das volle Verstärkungspotenzial genutzt wird. Der Krankenkasse möchte wohl auch nur vermeiden, dass wegen geringer Verstärkungsreserve zu bald wieder neue Hörgeräte benötigt werden, falls wegen progredienter Schwerhörigkeit eine Hörverschlechterung eintreten sollte.
Gruß
ulbos
xtal1
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Re: Power-Geräte und MPO

#7

Beitrag von xtal1 »

Hallo Ohrenklempner,
haben Sie die Hilfsmittelnummer der 105er Hörer parat und könne mir diese mitteilen? Bei 105 dB Hörern hätte ich dann 10dB Reserve (5 dB Hörer und die Geräte starten mit einer Anfangseinstellung von - 5dB - Richtig?). Selten brauche ich zu diesem Zeitpunkt die Verstärkung um 5 dB anheben. Höchstens im Theater oder wenn jemand sehr leise spricht.
Herzliche Grüße
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Ohrenklempner
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Re: Power-Geräte und MPO

#8

Beitrag von Ohrenklempner »

Ach du Kacke, ich nehm alles zurück.
Selbst mit dem 105er Hörer hat das Opn keine WHO4-Nummer.
Ich war mir echt sicher... Sorry! :(
xtal1
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Re: Power-Geräte und MPO

#9

Beitrag von xtal1 »

Hallo liebe Leser, hallo Ohrenklempner,
so ist auch meine Information. OPN 1 = Keine WHO 4 Zulassung
Die Krankenkasse argumentiert das für meinen Hörverlust nur WHO 4 Geräte infrage kommen. Sie nennt 1. Phonak Vitus BTE-UP, 2. Phonak Baseo Q15 UP, 3. Oticon Chili SP5, 4. Signia Prompt SP, 5. Signia Intuis SP. Meine Recherche hat ergeben das kein von den genannten Geräten über der Leistungsfähigkeit meiner alten Oticon Agil Pro mit Ex Power Hörern liegt. Habe ich recht? Wenn dem so ist, wo liegt der tiefere Sinn für das Vorgehen der Krankenkasse. Vor 7 Jahren wurden die Oticon Agil Pro voll von der Kasse bezahlt - waren also notwendig. Die WHO 4 haben alle Richtmikrofone wie auch das Oticon Agil Pro. Warum soll ich dann Geräte tragen die schlechter sind als die alten? Hat jemand eine Idee wo der tiefere Sinn liegt? Wie kann ich argumentieren? Mein Akustiker bestätigt mir und meiner Frau gegenüber die Fakten. Er Hält sich aber aus Angst, auf den Kosten "sitzenzubleiben", gegenüber der Krankenkasse zurück. Das ich mit den Oticon OPN 1 durch das Rundumhören einen Quantensprung in Punkto Sprachverstänlichkeit erreicht habe wird total ignoriert.
Bin ratlos und fassungslos.

Herzliche Grüße
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xtal1
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Re: Power-Geräte und MPO

#10

Beitrag von xtal1 »

PS: Mein Akustiker hat übrigens der Kasse gegenüber gesagt - das ich mit den OPN 1 am besten klarkomme. Was heist das im Klartext? Ist damit die Verbesserung gemeint? Oder nur so allgemein?
Herzliche Grüße
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Ohrenklempner
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Re: Power-Geräte und MPO

#11

Beitrag von Ohrenklempner »

Keine Ahnung, wie er das formuliert hat. :D
Hoffentlich hat er nicht die Messergebnisse mit Störgeräusch zum Beweis herangezogen, denn dann müsste er das danach geeignetste Gerät zum Festbetrag abgeben. ;)
xtal1
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Re: Power-Geräte und MPO

#12

Beitrag von xtal1 »

:Zitat: Hoffentlich hat er nicht die Messergebnisse mit Störgeräusch zum Beweis herangezogen, denn dann müsste er das danach geeignetste Gerät zum Festbetrag abgeben. Wink :Zitatende:
Was heisst das denn nun? Gibt es zwischen Akustikern geheime Absprachen einem Hörgeschädigtem nichts mehr gegeüber der Kasse zu bestätigen nur weil die Akustiker-Innung diesen blöden Vertrag mit den Kassen geschlossen hat? Gibt es keine Möglichkeit mehr die Fakten, auser gerichtlich per Gutachten von fachlicher Seite bestätigt zu bekommen? Wo bleibt das Mitgefühl? Wäre es nicht besser Hörgeschädigte und Akustiker würen gegenüber den Kassen gemeinsam Argumentieren. Wenn man den Vertrag so liest, gibt es keine Begründung mehr für zuzahlungspflichtige Hörgeräte. Sie sind dann nicht mehr nötig. Nur noch aus kosmetischen oder bequemlichen Gründen. Ohrenklempner, wir wissen Beide das das nicht stimmt. Ich wünsche mir mehr Mut und Solidarität von Deiner Zunft.
Herzliche Grüße
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muggel
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Re: Power-Geräte und MPO

#13

Beitrag von muggel »

Mal anders herum gefragt: warum sollte ein Akustiker sowas machen, wenn er dadurch 2000€ Verlust macht?
Die Akustikerbetriebe sind ja selbst nicht wirklich glücklich über den Vertrag....aber haben nur die Möglichkeit, gar keine Hörgeräte mehr mit den Kassen abzurechnen oder diesen zähneknirschend zu erfüllen. Ergebnis ist, dass die Akustiker nun nicht mehr solche Bescheinigungen ausstellen und "weniger Mitgefühl" zeigen - einfach, weil sie es sich finanziell nicht erlauben können.
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
xtal1
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Registriert: 12. Jul 2018, 06:47
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Re: Power-Geräte und MPO

#14

Beitrag von xtal1 »

:Zitat:
Mal anders herum gefragt: warum sollte ein Akustiker sowas machen, wenn er dadurch 2000€ Verlust macht?
:Zitatende:
Na zum Beispiel: Mut, Gerechtigkeitssinn (Recht und Ordnung), Solidarität, Eid des Hyppokrates (Ethik), Moral um nur einige Gründe zu nennen. Ich möchte betonen: "es geht hier um kranke Menschen"!
:Zitat:
Die Akustikerbetriebe sind ja selbst nicht wirklich glücklich über den Vertrag....aber haben nur die Möglichkeit, gar keine Hörgeräte mehr mit den Kassen abzurechnen oder diesen zähneknirschend zu erfüllen.
:Zitatende:
Das ein Akustiker ohne den Vertrtag keine Geschäfte mehr machen kann - dafür gibt es keinen Beweis. Ich persönlich halte dies für eine Schutzbehauptung, Rechtfertigung für heutiges Handeln. Wie heist es so schön: WENIGER MITGEFÜHL!

Niemand hat den Verband gezwungen den Knebelvertrag zu unterschreiben. Meiner Meinung nach wäre der erst Schritt in die richtige Richtung - aus der Innung auszutreten. Man ist ja nicht Zwangsmitglied wie bei der HWK. Hierüber denke ich kann man gehörigen Druck aufbauen um beim Vertrag nachzubessern. Oder verliert man dadurch die Abrechnungserlaubnis mit den Kassen?

Wie dem auch sei - für die Kassen waren sehr schlaue Menschen am Werk! Akustiker und Kranke "beharken sich gegenseitig".

Ich hoffe das die Gerichte bald wieder ein allgemein gültiges Urteil sprechen.
Aber dann geht das ganze ja wieder von vorne los.

Ein großer Kritikpunkt meinerseits ist die Unehrlichkeit der Entscheidungsträger. Man tut so als wäre alles in Ordnung. Die Leidtragenden sind wieder einmal die schwächsten der Gesellschaft. Sie können Ihre Rechte (und der Ausgleich der Behinderung ist ein bislang ein Recht) finanziell nicht vor Gericht austragen.

Herzliche Grüße
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000 dbR 60__60_70__95__100__100__100_100__100
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Dani!
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Wohnort: Landkreis München

Re: Power-Geräte und MPO

#15

Beitrag von Dani! »

xtal1 hat geschrieben:
Mal anders herum gefragt: warum sollte ein Akustiker sowas machen, wenn er dadurch 2000€ Verlust macht?
Na zum Beispiel: Mut, Gerechtigkeitssinn (Recht und Ordnung), Solidarität, Eid des Hyppokrates (Ethik), Moral um nur einige Gründe zu nennen. Ich möchte betonen: "es geht hier um kranke Menschen"!
Die Akustikerbetriebe sind ja selbst nicht wirklich glücklich über den Vertrag....aber haben nur die Möglichkeit, gar keine Hörgeräte mehr mit den Kassen abzurechnen oder diesen zähneknirschend zu erfüllen.
Das ein Akustiker ohne den Vertrtag keine Geschäfte mehr machen kann - dafür gibt es keinen Beweis. Ich persönlich halte dies für eine Schutzbehauptung, Rechtfertigung für heutiges Handeln. Wie heist es so schön: WENIGER MITGEFÜHL!

Niemand hat den Verband gezwungen den Knebelvertrag zu unterschreiben. Meiner Meinung nach wäre der erst Schritt in die richtige Richtung - aus der Innung auszutreten. Man ist ja nicht Zwangsmitglied wie bei der HWK. Hierüber denke ich kann man gehörigen Druck aufbauen um beim Vertrag nachzubessern. Oder verliert man dadurch die Abrechnungserlaubnis mit den Kassen?

Wie dem auch sei - für die Kassen waren sehr schlaue Menschen am Werk! Akustiker und Kranke "beharken sich gegenseitig".

Ich hoffe das die Gerichte bald wieder ein allgemein gültiges Urteil sprechen.
Aber dann geht das ganze ja wieder von vorne los.

Ein großer Kritikpunkt meinerseits ist die Unehrlichkeit der Entscheidungsträger. Man tut so als wäre alles in Ordnung. Die Leidtragenden sind wieder einmal die schwächsten der Gesellschaft. Sie können Ihre Rechte (und der Ausgleich der Behinderung ist ein bislang ein Recht) finanziell nicht vor Gericht austragen.

Herzliche Grüße
Wenn du weiterhin hilfreiche Information willst, dann würde ich an deiner Stelle den Ton gegenüber dem Hilfegebenden ein wenig ins positive ändern. Immerhin hast du die Aussage vom Ohrenklempner im Mund umgedreht, das ist nicht die feine Art. Nur mal so am Rande.

Zu deinem Vorschlag, dass die Akustiker den Vertrag mit den KK kündigen oder erst gar keinen eingehen: Das bedeutet für dich, dass du von der Kasse dann überhaupt keine Leistung erhälst. Willst du das? Du müsstest dann die Abrechnung mit dem Akustiker auf Privatpreisbasis durchführen und dann bei deiner Kasse einen Erstattungsantrag selbst stellen. Mit der Gefahr, dass du diesen formal falsch ausstellst und nix beigesteuert bekommst. Einen vollständigen Ersatz höherwertiger/preisigerer Geräte wirst du so jedenfalls niemals erhalten.

Und von wegen Ethik: Deiner Ansicht nach soll jeder Akustiker allen Kunden das teuerste Gerät zum Kassenpreis abgeben, den Differenzbetrag zu den Einkaufskosten soll der Akustiker gefälligst selbst tragen? Von was eigentlich.
Krankenkasse: Je lascher die Verträge umso mehr Unberechtigte erhalten den vollen Kaufpreis. Folge: Die Hersteller verteuern die Geräte und damit steigen die Kosten für alle Versicherten in unermessliche. Mir scheint, du bist ziemlich blauäugig.

Und ja: Behinderte haben Rechte. Diese durchzusetzen ist jedoch die Aufgabe jedes einzelnen. Das gilt übrigens in allen Lebenslagen, nicht nur in der Gesundheit und auch längst nicht nur für Behinderte.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Ohrenklempner
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Re: Power-Geräte und MPO

#16

Beitrag von Ohrenklempner »

Also ich bin nicht in der Innung und bin den Verträgen nur der Einfachheit halber beigetreten. Fakt ist, dass mit den aktuell geltenden Verträgen viel, viel mehr Menschen zufriedenstellend versorgt werden können als in Zeiten davor. Das liegt erstens an der deutlich verbesserten Technik und zweitens am erhöhten Festbetrag. Für die unter 1% der Fälle, in denen eine Versorgung mit zuzahlungsfrei anbietbaren Geräten nicht ausreichend ist, findet sich immer eine Lösung.
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