... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

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Mukkelchen09
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... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#1

Beitrag von Mukkelchen09 »

Hallo,

ich bin neu hier, da meine Tochter (10) letzte Woche vom HNO die Diagnose Innenohrschwerhörigkeit rechts (mittel), links (beginnend) bekommen hat.

Um ehrlich zu sein, bin ich damit gerade ein wenig überfordert, denn ich habe keine Ahnung was genau demnächst auf uns zukommt.

Wir sollen jetzt zur Pädaudiologie, wobei wir erst in 7 Wochen einen Termin bekommen haben. Dort soll noch mal "getestet" und ggf. Hörgeräte verordnet werden.
Ich habe halt Fragen über Fragen ....:

Was genau wird in der Pädaudio getestet? Das gleich wie beim HNO, oder testen die noch mehr?
Wie sieht es mit der Schule aus? Nächsten Sommer steht der Schulwechsel vor der Tür. Reichen da normale Hörgeräte aus, oder müssen es welche mit diesen FM-Anlagen sein? Und wenn ja, bietet das jede Schule an oder muss man das beantragen?
Schreitet der Hörverlußt weiter voran, trotz Hörgeräte?

Ich bin mir sicher, das es durch die vielen MOEs dazu geführt hat (trotz Behandlung) und ich möchte gar nicht wissen, wieviele leichte MOEs sie evtl. hatte, die wir gar nicht mitbekommen haben. Meine Tochter sagt echt immer nur etwas, wenn das Ohr quasi schon läuft :(

Sorry für die vielen Fragen, aber vielleicht kann mir hier einer Helfen, damit ich rechtzeitig alles beantragen kann und auch bei den Ärzten gezielter nachfragen kann...

Unsere Vorgeschichte:
2009 - ehem. Frühchen mit Herzfehlern,
1.Neugeborenen Hörscreening nach Geburt beidseits auffällig
2.Neugeborenen Hörscreening 4 Tage später beidseits unauffällig
Erste Vorstellung beim HNO mit 18 Monaten -> Hörminderung rechts um 80%, links 60%
01/2011 - Paukenrörchen beidseits + Polypenentfernung
weiterhin Mittelohrentzündungen vorhanden
03/2012 - erneutes setzen von Paukenrörchen Teil-Entfernung der Rachenmandeln
06/2013 - Paracenthese uns Setzen von Dauerrörchen nachdem das Trommelfell sich eingesaugt hatte und bereits mit den Gehörknöchelchen verwachsen war
04/2014 schwere Infektion mit Bakterien 10 Tage KH mit 41 Fieber

Seit dem immer wieder (3-5x Im Jahr) Mittelohrentzündungen mit Platzen des Trommelfells. Meist rechts.

09/2014 - Logopädie, vermutet Hörverarbeitungsstörung. Erneute Vorstellung in der Pädaudiologie, mit dem Ergebniss, das man mich dort rausgeschmissen hat, mit der Begründung mein Kind könne überdurchnittlich gut Hören und Sprechen :eek:

Seit dem Jährlich mehrfach beim HNO zur Kontrolle bzw.Behandlung der MOEs.
Die Hörtest waren eigentlich immer schlecht, aber der Arzt sagte immer nur es betrifft das Mittelohr.
09/2018 - MOE mit AB-resistentem Keim, Abstrich, neues AB - hat bis zur Abheilung 4 Wochen gedauert.
11/2018 - LRS diagnostiziert und Verordnung zur Verhaltentherapie (sozial/emotional)
03/2019 - Hörkontrolle beim HNO - extrem schlecht. Der Arzt vermutete das meine Tochter nicht richtig mitgemacht hat.
05/2019 - wdh. des Hörtest beim HNO - schlecht, aber besser als im März
10/2019 - widervorstellung und Hörtest nach 3-4 Monaten -> Ergebniss INNENOHRSCHWERHÖRIGKEIT ! Sekret im Ohr und Wucherungen die abgesaugt wurden. Erneute Vorstellung beim HNO 7 Tage später -> die Innenohrschwerhörigkeit wurde nochmals bestätigt.

Ich kann das alles nicht glauben .... was hätte ich noch alles machen können? Ich geb mir so sehr die Schuld an allem :(

Vielen lieben Dank im Vorraus,

Mukkelchen09
Zuletzt geändert von Mukkelchen09 am 2. Nov 2019, 16:01, insgesamt 2-mal geändert.
svenyeng
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#2

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Wie sieht es mit der Schule aus? Nächsten Sommer steht der Schulwechsel vor der Tür. Reichen da normale Hörgeräte aus, oder müssen es welche mit diesen FM-Anlagen sein? Und wenn ja, bietet das jede Schule an oder muss man das beantragen?
Es wird kaum eine normale Schule in allen Räumen eine entsprechende Anlage haben. Das wären ja Wahnsinns Kosten. Und wie viele der Schüler einer Schule brauchen das?

Ich würde mit dem Leiter der Schule in Ruhe ein Gespräch führen und ihm mitteilen das Deine Tochter schwerhörig ist und Hörgeräte trägt.
Dies soll er bitte auch an alle Lehrer entsprechen kommunizieren.
Die Lehrer sollten dann dafür sorgen, das Deine Tochter immer ganz vorne in der ersten Reihe sitzt, um eben gut hören zu können.
Dann mal ausprobieren, ob es so mit den Hörgeräten gut funktioniert.

Allerdings würde ich beim Kauf der HGs darauf achten, das diese Bluetooth haben. Sollte Deine Tochter dann in der Schule nur mit den HGs nicht zurecht kommen, kann man als Zubehör vom HG Hersteller ein BT Mikrofon zum anstecken bekommen. Sowas habe ich von z.B. Resound auch hier.
Normalerweise sollte der Akustiker sowas dann zum testen mitgeben.

Das Mikrofon wird dem Lehrer dann angeknipst und Deine Tochter bekommt via Bluetooth dann vom Mikrofon direkt aufs HG übertragen was der Lehrer sagt.

Sollte in der Klasse eine Diskussion stattfinden kann der Lehrer ja das kleine Mikrofon immer zu dem Kind geben, was grade etwas sagt. Eben so das Deine Tochter das aufs HG gestreamt bekommt. Oder aber der Lehrer wiederholt das, was das Kind gesagt hat.

Wichtig ist eben das die Belegschaft der Schule von der Schwerhörigkeit Deiner Tochter weiß und mit ihr entsprechend umgeht. Also deutlich spricht, sie möglichst immer anschaut, wenn er was sagt oder erklärt.
Auch Deine Tochter sollte immer sofort nachfragen, wenn sie mal was nicht richtig versteht.

Gruß
sven
Zuletzt geändert von svenyeng am 2. Nov 2019, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.
Mukkelchen09
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#3

Beitrag von Mukkelchen09 »

Danke Sven,

ja, genau sowas meinte ich. Ich dachte das wäre diese FM-Anlage. Gut das ich hier nachfragen kann :)

Ich werde nächste Woche mit der Klassenlehrerin sprechen. Die 100%igen Ergebnisse bekommen wir ja erst mitte Dezember, wenn wir bei der Pädaudiologie waren.

Ich finde es so schade, das ich noch nicht mal konkrete Infos vom HNO mitbekomme. Der hat nur gesagt, bitte den Termin am besten für nächste Woche machen. Aber so läuft das ja nun mal nicht :(
Man kann ja schon froh sein, wenn man nicht länger als 9 Monate auf einen Termin warten kann. Hab ich alles schon selber erlebt ....

Vielen Dank an Dich
Katja_S
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#4

Beitrag von Katja_S »

Hallo Mukkelchen,
FM Anlagen gibt es auch für einzelne hörgeschädigte Schüler (dann hat der Schüler die Enpfänger an seinen HGs (oder SP vom CI) und der Lehrer trägt den Sender um den Hals, der Schüler hört dann das, was der Lehrer sagt, direkt über das HG/CI) und nicht nur festinstalliert in Räumen! Die wandern dann immer mit dem Schüler mit, wenn der den Klassenraum (oder gar die Schule) wechselt (auch an Regelschulen).Mein Sohn hat so eine FM Anlage für seine CIs. Diese FM Anlage müsstet ihr dann bei der KK beantragen (so war es zumindest bei uns)
Ob deine Tochter das (oder etwas anderes) brauchen wird oder nicht (wie kommt sie denn momentan ohne irgendetwas zurecht?), werdet ihr erst sehen, wenn ihr wisst, wie stark ihre Hörschädigung ist, wie sie mit den HG zurechtkommt usw. Es gibt an Schulen für Hörgeschädigte meist sonderpädagogische Beratungsstellen (zumindest in B.-W.). An die kann man sich auch (oder gerade) wenden, wenn das Kind die Regelschule besucht. Die können auch ein gewisses Maß an Diagnostik durchführen, soweit ich weiß.
Eigene Erfahrung habe ich allerings nicht, da die Hörschädigung meines Sohnes 1. schon lange vor Schulbesuch bekannt war (er hatte Hörfrühförderung bis zum Schuleintritt) und er 2. eine Sonderschule besucht (diese ist zwar nicht auf Hörschädigung spezialisiert ist, trotzdem läuft das da etwas anders). Aber frag doch mal nach! Gerade wenn es um die Versorgung von HM an der Schule geht, könnten die dir evtl. weiterhelfen können!
Ich wünsche euch alles Gute für die Diagnostik und drücke die Daumen, dass deiner Tochter geholfen wird!
Viele Grüße
Katja
Zuletzt geändert von Katja_S am 2. Nov 2019, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
Katja mit Erik (geb. 2008), mehrfachbehindert, u.a. sehbehindert und gehörlos
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AlfredW
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#5

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

ich würde Hörgeräte mit FM-Empfängern nehmen; Bluetooth hat eine begrenzte Reichweite; zumal die KK die Kosten bei Kindern hierfür übernehmen. Problem ist ja, dass man die Lehrkraft gut versteht aber die Fragen der Schüler nicht unbedingt. Irgendwo hat das mit den Hilfsmitteln auch seine Grenzen.
Eventuell macht es Sinn die Tisch in U-Form zu stellen und als SH mittendrin zu sitzen. Dank FM-Anlage versteht man ja die Lehrkraft gut.
Ich selbst bin seit dem 8. Jahr an Taubheit grenzend sh. Ich habe Regelschulen besucht; es war nicht immer einfach. Habe mich da durch gebissen. Betreut wurde ich vom sozialen Dienst einer Hörbehinderten-Schule. Vielleicht gibt es ja bei Euch auch solche Angebote. Auf keinen Fall alles allein stemmen wollen.

Gruß

Alfred
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Mukkelchen09
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#6

Beitrag von Mukkelchen09 »

Vielen Dank für Eure Antworten,

ich werde mich dann schon mal an den sozialen Dienst unseres Kreises wenden, damit wir da im Dezember nicht noch mal zig Wochen auf einen Termin warten müssen.

Derzeit besucht meine Tochter die 4.Klasse. Hat aber schon vor Schuleintritt Sprachstörungen gehabt, die im Laufe der Zeit natürlich nicht besser wurden, sondern schlechter.

Sie hat starke Probleme in der Schule, denn sie verwechselt gleichklingende Wörter und Buchstaben, dichtet bei Diktaten irgendwelche "sinnlosen" Wörter hinzu (das macht sie übrigens auch im Gespräch mit einem). Lesen, und den Sinn des gelesenen zu verstehen fällt Ihr schwer, was oft dazu führt das sie auch in den anderen Fächern bei den Arbeiten mit der Zeit nicht hinkommt, um alle Fragen zu beantworten.

Soweit wie ich es im Internet gefunden habe, gibt es bei uns in der Nähe keine Sonderschulen für Hörgeschädigte.

Ich danke Euch :)

Viele Grüße,
Mukkelchen09
svenyeng
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#7

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
ich würde Hörgeräte mit FM-Empfängern nehmen; Bluetooth hat eine begrenzte Reichweite;
Die Reichweite von BT ist sehr gut und reicht völlig aus.
Da kommt man noch sehr viel weiter mit als nur in einem Klassenraum.
Nur das ist ja nicht nötig. Es muss sauber und einfach im Klassenraum funktionieren.

Auch ist es einfacher zu handeln als eine FM Anlage.
Eine FM Anlage macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn mehrere Kinder in der Klasse HGs tragen und sowas brauchen.

Ich habe in der Reha den Zirkus mit den FM Anlage miterlebt.
Dort waren paare Leute die das benötigten. Bei mir ging's bei Vorträgen problemlos ohne. Also rein mit meinen HGs.
Kopplung vom Empfänger zum HG klappte nicht immer sofort. Empfänger funktionierten nicht, Akku leer beim Empfänger, usw.
Also müsste man zur Sicherheit schon mehrere Empfänger in der Schule liegen haben und diese auch warten etc.
Alleine die Kosten für die ganze FM Hardware übersteigen sehr weit die rund 250 Euro für das BT Ansteckmikro.
Wenn dann in der Schule der Lehrer sich auch noch mit der Technik auseinandersetzen muss, die FM Anlage jedes mal auf und abbauen muss, usw. das wird nichts.

Wenn die HGs BT können und das Kind hat das Ansteckmikro immer mit, geht das viel einfacher und schneller.

Weiterhin muss man noch bedenken, das die meisten HGs heute gar nciht mehr mit FM Anlage ohne den dicken, schweren Dongle um den Hals funktionieren,
Die dafür nötige T-Spule hat kaum noch ein HG heute.
Bei meinen Resound Linx 3D 9 braucht man das BT Ansteckmikro wenn man T-Spule wegen einer FM Anlage benötigt. Also stecke ich dem vortragenden dann doch lieber direkt das Ansteckmikro an.

Was ist im Sportunterricht? Da ist der dicke Dongle um den Hals hinderlich, bzw. sicherlich teils auch gefährlich. BT hat hier wieder die Nase vorn, weil das ohne zusätzliches Zeug einwandfrei funktioniert.

Also wie ich schon sagte, erst mal rein mit den Hörgeräten in der Schule ausprobieren.
Ggf. ist gar nichts weiter nötig.
Wenn dann HGs nötig sind, bitte viele HGs von vielen Herstellern testen, jeder Hörverlust ist individuell.
Schaut nicht auf die Kosten, darüber spricht man mit dem Akustiker wenn man das richtig HG gefunden hat. Ich denke das grade bei einem Kind richtig gute HGs sinnvoll sind, damit gutes Hören und verstehen gewährleistet ist.

Gruß
sven
smallhexi79
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#8

Beitrag von smallhexi79 »

Hallo Mukkelchen,

Schulen für Hörgeschädigte sind meisten auf Bezirk (Regierungsbezirke) zu finden. z. B. Landkreis Miltenberg gehört zu Regierungsbezirk Unterfranken und somit ist die Schule für Hörgeschädigte in Würzburg.

Schulen für Högeschädigte
LG smallhexi Hörgeschädigt seit 1980 durch Meningitis
links: +/- 80 dB versorgt mit GN ReSound Enzo 3D 5
rechts: gehörlos
svenyeng
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#9

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Also ich finde eine spezielle Schule für Hörgeschädigte ist die letzte Instanz.
Ich würde es immer erst mal auf der normalen Schule versuchen.

Gruß
sven
Katja_S
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#10

Beitrag von Katja_S »

Hallo Sven,
Ich glaube, niemand hier will dazu raten, dass die Tochter von Mukkelchen09 in eine Schule für Hörgeschädigte gehen sollte. Da kann man sich aber Hilfe in Bezug auf Hilfsmittel und Unterstützung bei der Beschulung an der Regelschule holen. Zumindest Anlaufstellen in der Region müssten sie dort nennen können.
Viele Grüße
Katja
Zuletzt geändert von Katja_S am 4. Nov 2019, 09:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Mukkelchen09
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#11

Beitrag von Mukkelchen09 »

Hallo Zusammen,

nein, natürlich wäre eine spezielle Schule für Hörgeschädigte für mich die letzte Lösung.
Ich hoffe ja, das es durch die Versorgung mit Hörgeräten in der normalen Regelschule ausreicht.

Mir geht es hauptsächlich darum zu erfahren, was es noch für zusätzliche Möglichkeiten gibt die man ggf. beantragen kann.

Da ich seit Geburt meiner Tochter immer wieder mit Ämtern und spez. Ärzten zu tun habe, weiß ich das man teilweise immer Monatelang auf Termine warten muss. Und genau das versuche ich ein wenig zu beschleunigen.

In erster Linie werd ich mich auf jeden Fall nach einem anderen HNO umsehen, denn unser bisheriger, kennt die Problematik mit dem rechten Ohr meiner Tochter seit 8 Jahren und hat es immer auf die leichte Schulter genommen. Jetzt hab ich den Salat :(

Liebe Grüße,
Mukkelchen09
Randolf
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#12

Beitrag von Randolf »

Hallo,

ich möchte empfehlen, einen Antrag auf Schwerbehinderung zu stellen, falls nicht schon passiert.
Dadurch ergeben sich Erleichterungen bei der Beantragung von weiteren Hilfsmitteln.

Die Regelschule können auch hörbehinderte Schüler mit Erfolg abschließen, wenn sie lautsprachlich erzogen sind.

Gruß Randolf
smallhexi79
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#13

Beitrag von smallhexi79 »

Hallo Mukkelchen,

das war dein letzter Satz, denn du geschrieben hast von posting #6

Soweit wie ich es im Internet gefunden habe, gibt es bei uns in der Nähe keine Sonderschulen für Hörgeschädigte.

Diese Schulen bieten auch den sozialen Dienst an. Das heißt , die Lehrer von hörgeschädigten Schulen betreuen die Schüler in den Regelschulen oder Schulen in Heimatort des Schüler.

Es nennt sich Mobiler Dienst in der Schule (MSD).

Ich hab mit dem Link hinzugefügt, dass du Info holen kannst bzw. Hilfe in Anspruch nehmen möchtest.

Gruß Smallhexi
LG smallhexi Hörgeschädigt seit 1980 durch Meningitis
links: +/- 80 dB versorgt mit GN ReSound Enzo 3D 5
rechts: gehörlos
Randolf
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#14

Beitrag von Randolf »

wahrscheinlich geht es hier mehr um den anstehenden Schulwechsel auf eine höhere Schulform mit anschließendem Studium als um ein "durchschwimmen" der Regelschule mit anschließender Berufsausbildung?
Mukkelchen09
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#15

Beitrag von Mukkelchen09 »

Randolf hat geschrieben:wahrscheinlich geht es hier mehr um den anstehenden Schulwechsel auf eine höhere Schulform mit anschließendem Studium als um ein "durchschwimmen" der Regelschule mit anschließender Berufsausbildung?
Nein,
aufgrund der bisherigen schulischen Leistungen wären wir froh, wenn sie auf der Gemeinschaftsschule (Hauptschul-Vorschlag) kein reines 6er Zeugniss hat :(
Und vorallem von den anderen Kindern nicht weiterhin als *dumm* oder *zurückgeblieben* betitelt wird.
Ihre Intelligenz liegt im normalen Bereich.
Bisher wurde sowohl von seiten der Psychologen als auch vom SPZ immer nur gesagt "wir wissen nicht, warum Ihr Kind so ist wie es ist. Wir können außer einer Lese-Rechtschreib-Schwäche nichts feststellen". Demnach sagen alle, das es ein emotionales Problem sein muss, warum sie kein Selbstbewusstsein hat und die Mitschüler sich gegen sie abwenden.

Ich pers. habe den Ärzten das erste mal 2010 ! mitgeteilt, das mein Kind nicht viel hört. Das wurde damals dementiert mit der Begründung sie ist ein Frühchen, das kommt schon noch.
2011 bin ich dann auf eigene Faust zum HNO und es wurde ein Hörvermögen von 20% beidseits festgestellt. Damals bedingt durch mittlerweile zähe Flüssigkeit im Mittelohr.

2014 hat dann die Logopädin für die Ärzte aufgeschrieben, das die der Meinung ist, das meine Tochter eine Hörverarbeitungsstörung hat. Ich habe mir daraufhin einen erneuten Termin in der Pädaudiologie über die Ärzte erzwingen müssen, um das dort testen zu lassen.
Ergebniss: Aussagen wie "was wollen sie denn schon wieder hier? Ich habe Ihr Kind doch schon mehrfach Rörchen eingesetzt und die Gehörknöchelchen so gut es geht wieder gangbar gemacht. Ihr Kind (damals knapp 5) kann überdurchschnittlich gut hören uns sprechen". Dazu muss ich sagen das Ihr Wortschatz eher einem 3jährigen Kind glich. Hörtest lag NIE bei 100% und der Arzt hat mich rausgeschmissen.

Und nun soll ich gerade dort wieder hin, für eine 2. Meinung, die der HNO haben möchte.

Ich brauche kein Kind was super-Leistungen in der Schule bringt. Sie muss weder Abitur noch Studieum schaffen. Ich möchte lediglich ein Kind, was endlich richtig versteht, was man sagt und mit dem gesagten auch meint, und ich möchte vor allem kein Kind, was zu Hause KEINE Zettel schreibt mit Sätzen wie "ich bin domm" (ja, so schreibt sie das Wort dumm), weil sie in der Schule keinen Anschluss findent und von den anderen gemobbt wird, weil sie schlecht spricht und schreibt und im lesen sehr sehr langsam ist.

LG Mukkelchen09
Zuletzt geändert von Mukkelchen09 am 6. Nov 2019, 07:21, insgesamt 2-mal geändert.
Randolf
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#16

Beitrag von Randolf »

Hallo,

.. und was hindert dich daran, die Schwerbehinderung feststellen zu lassen und den Ausweis zu beantragen? Je früher das passiert, um so glaubwürdiger kannst du deine Bemühungen nachweisen, um so höher ist auch der GdB und der Nachteilsausgleich!

LG Randolf
Mukkelchen09
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#17

Beitrag von Mukkelchen09 »

Hallo Rudolf,

es hindert mich nichts daran. Wir warten noch auf den Termin der Pädaudiologie. Erst dann bekommen wir genau gesagt, ob sie definitv Hörgeräte braucht.

Ich wollte mich nur schon mal vorab informieren, wo ich dann überall Anträge stellen muss und was für Möglichkeiten es überhaupt gibt.

Ich habe leider sehr schlechte Erfahrungen mit der Pädaudiologie in Lübeck gemacht. Gerade was die weitere Beratung etc. angeht.

Gestern waren wir noch mal bei einem anderen HNO und die Ergebnisse sind lt. dem sehr widersprüchlich.

Hörschwellentest (-30db) unauffällig.
Audiometrie rechts deutlich auffällig. Der Doc meinte sie könnte simulieren, wobei ich das für eine hohe Kunst halte innerhalb von 5 Wochen bei 3 Audiometrischen Messungen immer exakt die gleichen Ergebnisse zu erzielen :eek:

Jetzt soll in 2 Wochen ein BERA gemacht werden.

LG
Mukkelchen09
Dani!
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#18

Beitrag von Dani! »

Zu aller erst: Mach dir keine Vorwürfe. Die Vorwürfe kannst du einzig und allein an die Ärzte richten, denn du selbst hast ja alles Nötige probiert.
Mukkelchen09 hat geschrieben:Derzeit besucht meine Tochter die 4.Klasse. Hat aber schon vor Schuleintritt Sprachstörungen gehabt, die im Laufe der Zeit natürlich nicht besser wurden, sondern schlechter.

Sie hat starke Probleme in der Schule, denn sie verwechselt gleichklingende Wörter und Buchstaben, dichtet bei Diktaten irgendwelche "sinnlosen" Wörter hinzu (das macht sie übrigens auch im Gespräch mit einem). Lesen, und den Sinn des gelesenen zu verstehen fällt Ihr schwer, was oft dazu führt das sie auch in den anderen Fächern bei den Arbeiten mit der Zeit nicht hinkommt, um alle Fragen zu beantworten.
Das kommt mir ein wenig bekannt vor. Meine Mutter hat lange mit etlichen Krankheiten meinerseits zu kämpfen gehabt und von der Umwelt habe ich kaum etwas wahrgenommen. Ich galt bei allen Ärzten als zurückgeblieben. Bis meine Mutter endlich auf den richtigen Arzt gestoßen ist, der erkannt hat, dass ich hochgradig Schwerhörig bin. Das war bei mir aber schon mit 4 Jahren.
Sachverhalte akustisch zu verstehen ist aber fast immer Voraussetzung, um diese inhaltlich zu erfassen. Es sei denn, man hat Einzelunterricht. Von daher erachte ich es als dringend geboten, dass deine Tochter gerade bei dem Hörverlust, den du angegeben hast, mit HGs versorgt wird, um nicht länger in der Spirale festzuhängen.
Zumindest in meinem Fall (und es gibt da wohl viele Beispiele) hat das recht gut geklappt auf der Regelschule, obwohl ich hochgradig Schwerhörig war und bin. Die FM-Anlage habe ich damals selbst täglich mit in die Schule genommen und je nach Fach oder Lehrer eingesetzt oder auch nicht. Wenn es ohne weitere Hilfsmittel geht - na umso besser. Also erst mal ohne ausprobieren.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Jackie1
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#19

Beitrag von Jackie1 »

Hallo,
als Erstes: Mach dir keine Vorwürfe.
Zweitens: Jede Hörgeschädigtenschule hat einen mobilen Dienst, der euch helfen, beraten und unterstützen kann. Den zuständigen Dienst kann man euch wahrscheinlich beim Pädaudiologen nennen.
Die meisten Hörgeschädigtenschulen haben auch eine eigene Audiometrie. Die messen nicht nur ziemlich ausführlich, sondern können dich/euch auch beraten, was das Ergebnis für euch bedeutet. Die nehmen sich Zeit. Die können auch Empfehlungen geben, ob FM-Anlage oder Bluetooth, wie ihr am besten vorgeht. Sie können auch mit den Lehrern der Schule vor Ort sprechen und durch Unterrichtsbesuche die Situation deiner Tochter verbessern.
Ihre Hörschädigung könnte ein Grund für ihre schlechten Leistungen sein. Evtl. wäre also ein freiwilliger Rücktritt ("Sitzenbleiben") eine Option, um deiner Tochter bessere Grundlagen und einen besseren Start in die weiter führende Schule zu ermöglichen.
Und wenn trotz mobilem Dienst und guter Versorgung mit Hörgeräten die Situation in der Regelschule schwierig bleibt, ist eine Hörgeschädigtenschule eine gute Möglichkeit. Klassen mit 8-10 Schülern, serienmäßigem Teppichboden usw. sorgen für entspannteres und dadurch erfolgreicheres Lernen.
Ich wünsche euch alles Gute. Du kannst mich gerne auch per PN anschreiben.
Lg Jackie1
Mukkelchen09
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Re: ... und plötzlich doch Innenohrschwerhörigkeit!?

#20

Beitrag von Mukkelchen09 »

Es gibt neue Testergebnisse

Gestern wurde ein BERA gemacht.
Dieser war unauffällig.
Die Audiometrie von gestern zeigte aber wieder die starke Innenohrschwerhörigkeit rechts an.

Es wird eine auditive Wahrnehmungsstörung vermutet.

Wir haben dazu jetzt am 3.1. einen Termin im UKE Hamburg

Mal schauen was da herauskommt.

Viele Grüße,
Mukkelchen09
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