ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

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Ohrenklempner
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#126

Beitrag von Ohrenklempner »

Nanni hat geschrieben: 4. Mai 2021, 16:50 Ich verstehe die Problematik so, dass durch den "Tunnel" Gehörgang natürliche und vom Hörgerät unterstützte Töne zusammen am Trommelfell ankommen. Je offener versorgt, desto mehr natürliche Töne kommen an - helfen aber nicht unbedingt beim Sprachverstehen (dafür braucht es die hohen Töne) - je geschlossener versorgt desto mehr unterstützte Töne vom Hörgerät kommen an, ergo mehr Sprachverstehen - dafür weniger natürliche Töne. Da stellt sich dann die Frage, welche Alltagsgeräusche liegen über 8 kHz, die man noch unbedingt hören muss (Flöhe husten ?). Und wenn man zu offen versorgt, nutzen die Features der Hörgeräte nicht wirklich, weil deren volle Leistung durch die offene Versorgung nicht am Trommelfell ankommt.
Und letztendlich kommt es immer noch subjektiv auf die kognitiven Fähigkeiten es einzelnen an.

Passt das so irgendwie zusammengefasst?
Ja, das würde ich so unterschreiben.
Was mir nicht ganz gefällt, ist die oft gehörte Aussage, dass die Hörgerätefeatures bei offener Versorgung nutzlos seien. Das ist viel zu pauschal formuliert und stimmt nur zum Teil. Nehmen wir die Störlärmunterdrückung... ein dumpfes Brummen könnte vom Hörgerät gut gefiltert werden, bei offener Versorgung passiert das aber nicht, da erstens das Brummen auf natürlichem Weg ans Trommelfell gelangt und zweitens das Hörgerät im Normalhörbereich ohnehin nichts tut (nicht verstärkt).
Aber: Die Features sind nur da gewollt und hilfreich, wo der Mensch Unterstützung braucht, und zwar in den Frequenzbereichen, in denen eine Hörschädigung vorliegt und wo das Hörgerät den Schall verstärkt. Zum Beispiel sagen wir mal, ab 2 kHz haben wir nen Hörverlust von 40 dB, in den höheren Tönen noch schlechter, 60 dB und mehr. Da bringt eine Sprachfokussierung, Störlärmunterdrückung, Impulsschallunterdrückung etc. auf jeden Fall etwas, denn die vom Hörgerät erzeugten Töne über 2 kHz kommen auch offen versorgt effektiv am Trommelfell an. Ganz geschlossen braucht's nur bei Menschen, die sehr große Probleme mit der Diskrimination im Störgeräusch haben und sehr stark Schwerhörige. Da bringt es tatsächlich viel, tieftonigen Störschall zu filtern. Der durchschnittliche Hochton-Hörverlust, geistig und körperlich fit, braucht in den tiefen Tönen keine Unterstützung, keine Filter und keine Features, denn die auditive Verarbeitung (und Filterung) der tiefen Töne funktioniert ja noch.
Es hilft vielleicht, wenn man sich darüber klar wird, wozu überhaupt die Features "erfunden" wurden: Hörgeräte verstärken und machen laut, aber nicht alles, was verstärkt wird, ist hilfreich. Es gibt viele Schallereignisse, die (subjektiv empfunden) unerwünscht verstärkt werden, und da helfen die Features sehr.
Zudem gibt's auch viele Features bzw. Eigenschaften höherwertiger Hörgeräte, die nichts mit dem Filtern zu tun haben und von denen man offen wie geschlossen gleichermaßen profitiert: Anzahl der Kanäle, Frequenzbandbreite, akustisches binaurales Telefonprogramm, Bewegungssensorik ("Tap control", Sturzalarm usw.), nicht zuletzt viele Gimmicks und Spielereien (Manueller Fokus, KI-Assistent und der ganze Kram).
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#127

Beitrag von Mukketoaster »

Ich gebe Ohrenklempner schon recht, ich sehe das teilweise ähnlich. Prinzipiell bin ich eigentlich gegen zu harte Unterstützung durch Features, denn ich finde du solltest das meiste tatsächlich kognitiv selbst machen. Aber das stand ja hier nicht zur Frage.:)

Alex du siehst, es ist wieder immer eine Betrachtungsweise- jede Münze hat zwei Seiten. Ich mache es geschlossen, andere machen es offen. Sicherlich wird jeder von uns pro und contra für seine Anpassungsweise bieten können. Probiere es aus und du findest die für dich passende Art und Weise. Bei Fragen stehen dir hier alle sicherlich gerne zur Verfügung.
Johannes B.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#128

Beitrag von Johannes B. »

Ohrenklempner hat geschrieben: 5. Mai 2021, 08:32 Die Features sind nur da gewollt und hilfreich, wo der Mensch Unterstützung braucht, und zwar in den Frequenzbereichen, in denen eine Hörschädigung vorliegt und wo das Hörgerät den Schall verstärkt. Zum Beispiel sagen wir mal, ab 2 kHz haben wir nen Hörverlust von 40 dB, in den höheren Tönen noch schlechter, 60 dB und mehr. Da bringt eine Sprachfokussierung, Störlärmunterdrückung, Impulsschallunterdrückung etc. auf jeden Fall etwas, denn die vom Hörgerät erzeugten Töne über 2 kHz kommen auch offen versorgt effektiv am Trommelfell an.
zu diesem Punkt muss ich nochmal nachfragen:
Inwiefern kann eine Störschallunterdrückung, eine Impulsschallunterdrückung und eine Sprachfokussierung nützen, wenn bei offener Versorgung dieser ganze Schall ungebremst das Trommelfell erreicht und das Hörgerät nur DAS filtert, was von ihm kommt?
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#129

Beitrag von Alex68 »

Mukketoaster hat geschrieben: 5. Mai 2021, 08:46 Ich gebe Ohrenklempner schon recht, ich sehe das teilweise ähnlich. Prinzipiell bin ich eigentlich gegen zu harte Unterstützung durch Features, denn ich finde du solltest das meiste tatsächlich kognitiv selbst machen. Aber das stand ja hier nicht zur Frage.:)

Alex du siehst, es ist wieder immer eine Betrachtungsweise- jede Münze hat zwei Seiten. Ich mache es geschlossen, andere machen es offen. Sicherlich wird jeder von uns pro und contra für seine Anpassungsweise bieten können. Probiere es aus und du findest die für dich passende Art und Weise. Bei Fragen stehen dir hier alle sicherlich gerne zur Verfügung.
Vielen Dank für die hilfreichen Informationen.
Denke es ist wirklich ein schwieriges Thema und jeder wird es anders empfinden.

Ich komme nochmals zurück auf mein Beispiel mit dem lauten Geschirrklappern - gibt ja auch viele andere Beispiele

Solche Geräusche empfinde ich als extrem laut und unangenehm. Ich verstehe, dass ein Hörgerät ja dazu da ist, Sprache besser verständlich zu machen aber sollte es nicht auch dazu dienen, solche unangenehmen Geräusche zu filtern bzw. in der Lautstärke zu verringern?

Habe es so verstanden, dass dies dann nur funktioniert, wenn die Features des Hörgerät auch voll ausgenutzt werden können.
Kann dies denn bei einer offenen Versorgung überhaupt funktionieren, wenn das laute Geräusch auf dem natürlichen Weg in den Gehörgang kommt.
Laut Ohrenklempner sollen die Features ja auch bei offener Versorgung funktionieren.

Das habe ich irgendwie noch nicht ganz verstanden.
Vielleicht könnt ihr mir das noch verständlicher machen.
Vielen Dank
Alex
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#130

Beitrag von Mukketoaster »

Naja prinzipiell ist es die Gewöhnung die geschehen muss, früher hast du diese Töne auch wahrgenommen. Zum anderen kann man da natürlich auch die Features für nutzen, um dir diese Situation zu erleichtern. Du kannst zum bsp Impulsschallunterdrückung dafür nutzen.
Ich sage, das funktioniert offen nur bedingt mit den Features. Offen sicherlich noch immer mehr, als wenn sie deaktiviert sind. Also ja, du hast sicherlich einen Mehrwert davon, aber durch die offene Versorgung und den Kammfiltereffekt auch nur bedingt. Es wäre geschlossen etwas besser.
Johannes B.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#131

Beitrag von Johannes B. »

Alex68 hat geschrieben: 5. Mai 2021, 10:10
Ich komme nochmals zurück auf mein Beispiel mit dem lauten Geschirrklappern - gibt ja auch viele andere Beispiele
hat man bei dir die Unbehaglichkeitsschwelle gemessen?
Vielleicht wäre auch das ein zu berücksichtigendes Kriterium hinsichtlich "Ohr offen oder Ohr zu"

Freundliche Grüße
Johannes B.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#132

Beitrag von Alex68 »

Mukketoaster hat geschrieben: 5. Mai 2021, 10:21 Naja prinzipiell ist es die Gewöhnung die geschehen muss, früher hast du diese Töne auch wahrgenommen. Zum anderen kann man da natürlich auch die Features für nutzen, um dir diese Situation zu erleichtern. Du kannst zum bsp Impulsschallunterdrückung dafür nutzen.
Ich sage, das funktioniert offen nur bedingt mit den Features. Offen sicherlich noch immer mehr, als wenn sie deaktiviert sind. Also ja, du hast sicherlich einen Mehrwert davon, aber durch die offene Versorgung und den Kammfiltereffekt auch nur bedingt. Es wäre geschlossen etwas besser.
Also was die Gewöhnung angeht. Diese Geräusche waren vorher und unabhängig von den Hörgeräten genauso unangenehm und das hat sich eigentlich nicht geändert. Daher denke ich nicht, dass es irgendwie an der Gewöhnung liegt.
D.h. Die Geräusche sind ohne und mit Hörgerät und unabhängig von Programmen unverändert unangenehm.
Oder gibt es da noch irgendwelche Features am Phonak P50 die die noch probiert werden können?
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#133

Beitrag von Mukketoaster »

Eben und da es auch ohne HG unangenehm ist, gibt es keinen Grund warum es mit HG angenehm sein sollte :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Naja Impulsschall sollte das treffende sein. Anonsten noch bisschen Störgeräuschunterdrückung. :)
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#134

Beitrag von Ohrenklempner »

Johannes B. hat geschrieben: 5. Mai 2021, 10:04
Ohrenklempner hat geschrieben: 5. Mai 2021, 08:32 Die Features sind nur da gewollt und hilfreich, wo der Mensch Unterstützung braucht, und zwar in den Frequenzbereichen, in denen eine Hörschädigung vorliegt und wo das Hörgerät den Schall verstärkt. Zum Beispiel sagen wir mal, ab 2 kHz haben wir nen Hörverlust von 40 dB, in den höheren Tönen noch schlechter, 60 dB und mehr. Da bringt eine Sprachfokussierung, Störlärmunterdrückung, Impulsschallunterdrückung etc. auf jeden Fall etwas, denn die vom Hörgerät erzeugten Töne über 2 kHz kommen auch offen versorgt effektiv am Trommelfell an.
zu diesem Punkt muss ich nochmal nachfragen:
Inwiefern kann eine Störschallunterdrückung, eine Impulsschallunterdrückung und eine Sprachfokussierung nützen, wenn bei offener Versorgung dieser ganze Schall ungebremst das Trommelfell erreicht und das Hörgerät nur DAS filtert, was von ihm kommt?
Mal andersherum geantwortet: Wenn man eh alles hört, was ungebremst durch den Gehörgang ans Trommelfell kommt, braucht man kein Hörgerät. Das Hörgerät soll nur da unterstützen (=verstärken), wo nicht mehr gut gehört wird. Und nur da sind die Features sinnvoll. Als Hochton-Hörgeschädigter ohne Hörgerät stört dich das Besteckklappern oder Papierknistern überhaupt nicht. Verstärkt das Hörgerät die hohen Töne, stört das vielleicht, und da hilft dann auch ein Weichspül-Feature wie Impulsschallunterdrückung. So ähnlich ist es bei der Sprachfokussierung: Unterhaltung in großer Gesellschaft, ohne Hörgeräte klingt alles dumpf. Mit Hörgeräten (ohne jedes Feature) hörst du von allen Leuten um dich herum gleichzeitig jedes Detail in der Sprache. Sprachfokussierung, oder einfach nur eine starre Fokusrichtung, macht nur die Sprachdetails aus einer bestimmten Richtung hörbar. Wenn jetzt noch ein Kaffeevollautomat rattert und jemand den Wasserhahn aufdreht und seinen Akkuschrauber schwingt, kann es sehr helfen, wenn diese Störgeräusche gedämpft werden, denn die würden vom Hörgerät ohne Features auch ungebremst verstärkt werden.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#135

Beitrag von Alex68 »

Ohrenklempner hat geschrieben: 5. Mai 2021, 14:09
Johannes B. hat geschrieben: 5. Mai 2021, 10:04
Ohrenklempner hat geschrieben: 5. Mai 2021, 08:32 Die Features sind nur da gewollt und hilfreich, wo der Mensch Unterstützung braucht, und zwar in den Frequenzbereichen, in denen eine Hörschädigung vorliegt und wo das Hörgerät den Schall verstärkt. Zum Beispiel sagen wir mal, ab 2 kHz haben wir nen Hörverlust von 40 dB, in den höheren Tönen noch schlechter, 60 dB und mehr. Da bringt eine Sprachfokussierung, Störlärmunterdrückung, Impulsschallunterdrückung etc. auf jeden Fall etwas, denn die vom Hörgerät erzeugten Töne über 2 kHz kommen auch offen versorgt effektiv am Trommelfell an.
zu diesem Punkt muss ich nochmal nachfragen:
Inwiefern kann eine Störschallunterdrückung, eine Impulsschallunterdrückung und eine Sprachfokussierung nützen, wenn bei offener Versorgung dieser ganze Schall ungebremst das Trommelfell erreicht und das Hörgerät nur DAS filtert, was von ihm kommt?
Mal andersherum geantwortet: Wenn man eh alles hört, was ungebremst durch den Gehörgang ans Trommelfell kommt, braucht man kein Hörgerät. Das Hörgerät soll nur da unterstützen (=verstärken), wo nicht mehr gut gehört wird. Und nur da sind die Features sinnvoll. Als Hochton-Hörgeschädigter ohne Hörgerät stört dich das Besteckklappern oder Papierknistern überhaupt nicht. Verstärkt das Hörgerät die hohen Töne, stört das vielleicht, und da hilft dann auch ein Weichspül-Feature wie Impulsschallunterdrückung. So ähnlich ist es bei der Sprachfokussierung: Unterhaltung in großer Gesellschaft, ohne Hörgeräte klingt alles dumpf. Mit Hörgeräten (ohne jedes Feature) hörst du von allen Leuten um dich herum gleichzeitig jedes Detail in der Sprache. Sprachfokussierung, oder einfach nur eine starre Fokusrichtung, macht nur die Sprachdetails aus einer bestimmten Richtung hörbar. Wenn jetzt noch ein Kaffeevollautomat rattert und jemand den Wasserhahn aufdreht und seinen Akkuschrauber schwingt, kann es sehr helfen, wenn diese Störgeräusche gedämpft werden, denn die würden vom Hörgerät ohne Features auch ungebremst verstärkt werden.
Was mich nur wundert, Warum empfinde ich z.B das Geschirrklappern als unangenehm, wenn ich doch genau in den hohen Frequenzen weniger höre? Sollte ich das nicht auch ohne HG eigentlich nur gedämpft hören? Oder wo mache ich da den Denkfehler?
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#136

Beitrag von Mukketoaster »

Das liegt an der verringerten Dynamik. Du brauchst zwar einen höheren Lautstärkepegel bis du überhaupt was hörst, aber du bist dann eben auch sehr schnell an dem Punkt das es unangenehm wird.
Johannes B.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#137

Beitrag von Johannes B. »

moin Ohrenklempner,
ich habe deine Antwort immer noch nicht begriffen, weil:
wenn ich in einem Restaurant voller Musik und Geklirre und Gequatsche mein Gegenüber nicht mehr verstehe,
wie kann dann - bei offener Versorgung - eine Richtfokussierung helfen?, weil:
die Musik und das Geklirre und Gequatsche erreicht doch immer noch - fast ungebremst und genau so störend - mein Trommelfell.
Wird das Störgeräusch jetzt nur besser "übertönt" durch die fokussierte Verstärkung des Hörsystems, ohne das Störgeräusch selbst überhaupt zu dämpfen? Kurz: "schreit" mein Hörgerät jetzt bloß gegen den Lärm an?
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#138

Beitrag von Alex68 »

Mukketoaster hat geschrieben: 5. Mai 2021, 14:31 Das liegt an der verringerten Dynamik. Du brauchst zwar einen höheren Lautstärkepegel bis du überhaupt was hörst, aber du bist dann eben auch sehr schnell an dem Punkt das es unangenehm wird.
Ok, das würde dann bedeuten, wenn ich z.B bei 6Khz erst ab ca 40dh höre sollte das Hörgerät dann dort verstärken aber Geräusche bei 6KHz, die dann deutlich über 40db sind wieder dämpfen. Habe ich das so korrekt verstanden?
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#139

Beitrag von Akustik Alex »

@Johannes
Es wäre doch noch absurder, wenn das Gerät die ohnehin störenden Nebengeräusche (also einfach alles) auch ungefiltert und aus allen Richtungen dazugeben würde. Dann hättest du ja 100% Kuddelmuddel am Trommelfell. So ist der Teil des Hörgeräts zumindest audiologisch "vorsortiert". Abgesehen davon verstärkt es ja in dem Fall ja nicht nur richtungs- sondern auch frequenzabhängig. Was naturell ankommt, bleibt aber identisch. Das ist korrekt und kann das Gerät (offen) auch nicht ändern. Deswegen meine improvisierte Grafik ;)
Zuletzt geändert von Akustik Alex am 5. Mai 2021, 15:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#140

Beitrag von Akustik Alex »

Alex68 hat geschrieben: 5. Mai 2021, 15:25
Mukketoaster hat geschrieben: 5. Mai 2021, 14:31 Das liegt an der verringerten Dynamik. Du brauchst zwar einen höheren Lautstärkepegel bis du überhaupt was hörst, aber du bist dann eben auch sehr schnell an dem Punkt das es unangenehm wird.
Ok, das würde dann bedeuten, wenn ich z.B bei 6Khz erst ab ca 40dh höre sollte das Hörgerät dann dort verstärken aber Geräusche bei 6KHz, die dann deutlich über 40db sind wieder dämpfen. Habe ich das so korrekt verstanden?
Hey Alex,
genau, schau mal hier:
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#141

Beitrag von Ohrenklempner »

Johannes B. hat geschrieben: 5. Mai 2021, 14:33 moin Ohrenklempner,
ich habe deine Antwort immer noch nicht begriffen, weil:
wenn ich in einem Restaurant voller Musik und Geklirre und Gequatsche mein Gegenüber nicht mehr verstehe,
wie kann dann - bei offener Versorgung - eine Richtfokussierung helfen?, weil:
die Musik und das Geklirre und Gequatsche erreicht doch immer noch - fast ungebremst und genau so störend - mein Trommelfell.
Wird das Störgeräusch jetzt nur besser "übertönt" durch die fokussierte Verstärkung des Hörsystems, ohne das Störgeräusch selbst überhaupt zu dämpfen? Kurz: "schreit" mein Hörgerät jetzt bloß gegen den Lärm an?
Ja, im Grunde schreit das Hörgerät gegen den Lärm an, das ist ziemlich treffend formuliert. Aber genau so ist es ja unter Normalhörenden auch... man spricht eben lauter, wenn die Umgebung laut ist.

Wenn der Lärm schon ohne Hörgerät sehr stört, dann ist eine geschlossene Versorgung sinnvoller, denn der Lärm kann vom Hörgerät unterdrückt werden.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#142

Beitrag von Alex68 »

Akustik Alex hat geschrieben: 5. Mai 2021, 15:35
Alex68 hat geschrieben: 5. Mai 2021, 15:25
Mukketoaster hat geschrieben: 5. Mai 2021, 14:31 Das liegt an der verringerten Dynamik. Du brauchst zwar einen höheren Lautstärkepegel bis du überhaupt was hörst, aber du bist dann eben auch sehr schnell an dem Punkt das es unangenehm wird.
Ok, das würde dann bedeuten, wenn ich z.B bei 6Khz erst ab ca 40dh höre sollte das Hörgerät dann dort verstärken aber Geräusche bei 6KHz, die dann deutlich über 40db sind wieder dämpfen. Habe ich das so korrekt verstanden?
Hey Alex,
genau, schau mal hier:
Kompression

Sorry für´s dazwischenfunken ;)
Vielen Dank - denke jetzt habe ich es verstanden.
Dann werde ich beim nächsten Termin beim Aku das Thema mal ansprechen und die Otoplastik mal geschlossen ausprobieren.
Scheinbar macht das bei mir ja wirklich Sinn, es mal zu testen.
Bedarf es da eigentlich neuer Otoplastiken oder kann man die vorhandenen entsprechend umrüsten?
Viele Grüße
Alex
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#143

Beitrag von Akustik Alex »

Gern. Kann man "umrüsten". Entweder die Bohrung komplett verschließen und im gewünschten Durchmesser wieder aufbohren oder Vents einsetzen, die die Bohrung verkleinern/verschließen (Gummieinsätze).
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#144

Beitrag von Alex68 »

rabenschwinge hat geschrieben: 5. Mai 2021, 06:34 Alex68, wenn ich bedenke, was mir die Verkleinerung der Entlüftungsbohrung gebracht hat, dann kann ich Dir nur raten: Probier es aus! Ich denk, es wird Dich weiterbringen.
Hallo Rabenschwinge,
Vielen Dank für den Ratschlag. Habe mir vorgenommen, das jetzt für mich mal zu probieren
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#145

Beitrag von Mukketoaster »

Alex, aber in deinem Fall auch eher das Kiefergelenk frei machen. Wenn der Abdruck nicht tief genug ist, droht Okklusion.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#146

Beitrag von Alex68 »

Mukketoaster hat geschrieben: 5. Mai 2021, 20:08 Alex, aber in deinem Fall auch eher das Kiefergelenk frei machen. Wenn der Abdruck nicht tief genug ist, droht Okklusion.
Dankeschön für den Hinweis, werde ich weitergeben
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#147

Beitrag von Carla »

Wollte mich mal wieder melden und Rückmeldung geben :wave:

Also eine Seite meiner Otoplastiken ist toll, das ist die, die vorher nie passte. Nun drückt die andere Seite, extremst, massiv. Das Ohr blutet und eitert. Ich habe nun gedacht, wenn ich mich irgendwie dran gewöhne, geht es besser. Tut es aber nicht. Die Schmerzen gehen hinter das Ohr und in den Hals. :?

Nun hat mein Mann etwas an der Otoplastik gefeilt, geschmirgelt, es wird etwas besser. Nicht stark, aber immerhin. Er wird noch mehr feilen und schmirgeln.

Ich überlege, auf der einen Seite den Ring zu tragen und auf dieser drückenden Seite die Kralle. Das sieht blöd aus, aber in diesen Zeiten möchte ich nicht ständig beim AKU vorsprechen. Ich komme mir so dumm vor. Ich hätte nie damit gerechnet. Ich war so froh, dass es nun alles passte. Aber wenn ich nun wieder neue Otoplastiken anfertigen lasse, wird wieder was sein. Irgendeinen Rat, was noch machbar ist? Oticon Grip Tips? Ich habe eine leichte Schwerhörigkeit im Hochtonbereich, leicht vernarbte Trommelfelle durch viele Mittelohrentzündungen in der Kindheit.

Vielen Dank fürˋs Lesen :blume2:
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