Wie verändert sich Klang (Musik) nach Othosklerose OP

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Beethoven68
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Wie verändert sich Klang (Musik) nach Othosklerose OP

#1

Beitrag von Beethoven68 »

Hallo,

Vor 2,5 Jahren wußte ich nicht, daß ich an der gleichen Krankheit leide wie der gute Beethoven. Meine Pseudonymwahl damals war also passend ohne das ich es wußte.

So - Meine HNO-Ärztin ging damals nicht darauf ein, daß mein Vater schwerhörig war und vor 50 Jahren an einem Ohr operiert wurde - dito schwerhörig Großmutter väterlicherseits - genetisch also rauchender Colt nicht beachtet. Wurde mit 51 recht schnell bei der HNO-Ärztin abgefertigt - nach dem Mitto: Da Könne man nichts machen - 3000 Euronen für zwei Hausmarken-Geräte baugleich mit Bernafon Zerena 5 ausgegeben - Krankenkasse Anteil 1000 Euro -also real 4000 Euro. Auf die üblichen Tricks mit Wartung und Versicherung nicht reingefallen - alle 6 Monate für 18 Euro bei Amazonien 60 Batterien und gut ist.

Nun zum Problem: Die Hörgeräte sind im Alltag brauchbar - bis auf die Tatsache wenn ich Klavier spiele - wo wir wieder bei Beethoven sind. Hörgeräte total unbrauchbar weil m.E die CPU bzw. signalprozessor des Hörgeräts überfordert. komme aus der Nachrichtentechnik und IT und kenne solche Schoten bei mangelnden Dynamik, Rechenleistung oder Abtastfrequenz - ist auch erklärbar, denn Rechenleistung zieht Batterieleistung.

So - heute bin ich mit der Normallautstärke mit Hörgeräten da wo ich vor 2,5 Jahren ohne Hörgeräte war. Dann habe ich einen Bericht im NDR gesehen wo über Othosklerose-OPs berichtet wurde. Paßte wie Faust aufs Auge - erst Hörverlust auf einem Ohr, dann das andere - Geräusche u.s.w. Also Termin bei einer Lehrklinik einer Uni gemacht, die darauf spezialisiert ist - Tata: Prof meinte vorsichtig, daß man das hätte eigentlich bei meiner HNO Ärztin schon damals bemerken müssen - insbesondere der Hinweis auf die OP meines Vaters sowie die Schwerhörigkeit von Oma. Bei mir klassischer Fall von Othosklerose - Audiogramm spricht Bände. Bevor ich zur Untersuchung in die Klinik ging, brauchte ich eine Überweisung - Sprechstundenhilfe war am rumzetern, Frau Doktor hätte mich erst untersuchen müssen und letzte Untersuchung wäre ein Jahr her (hat mir niemand gesagt..)- und das die Überweisung eine Ausnahme ist - höret höret.

So. Nun die Frage: Hat jemand damit Erfahrung wie der Klang von Musik sich vor und nach einer Othosklerose-OP ändert ? Sprich : Wie ändert sich Lautstärke , Frequenzbereich etc. Optimal wäre jemand, der sowas hinter sich hat und klassische Musik hört oder Klavier spielt

Dank sagt Frank
Akustik Alex
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Re: Wie verändert sich Klang (Musik) nach Othosklerose OP

#2

Beitrag von Akustik Alex »

Hallo Frank,

das ist leider nicht pauschal zu beantworten, aber bei einer Otosklerose versteift die Gehörknöchelchenkette, was zur Folge hat, dass längere Wellenlängen nicht mehr gut übertragen werden. Somit wird der Klang hochtöniger. Wenn alle Teile wieder normal schwingen können, wird es also im Umkehrschluss wieder voluminöser und tieftöniger. Da das Lautstärkeempfinden beim Menschen in den tiefen Tönen liegt, wirst du ggf. bestimmte Geräusche wieder früher als "lauter" empfinden. Aber das sollte alles im natürlichen Rahmen bleiben.
Das Problem beim Klavierspielen wird wohl eher der eingeschränkte Frequenzbereich der Hörgeräte sein. Die Abtastrate ist auch nicht unerheblich, aber die Dynamik wahrscheinlich eher nicht. Ich würde empfehlen, dass du dir für das musizieren ein Programm einpflegen lässt, in dem alle Funktion des Gerätes aus sind. Sofern möglich, sollte auch die Rückkopplungsunterdrückung abgeschaltet, oder auf ein Minimum reduziert werden. Wichtig ist auch, dass die Mikrofone auf Omnidirektional gestellt werden.

Besten Gruß,
Alex
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