Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

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Arma52
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Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#1

Beitrag von Arma52 »

Guten Abend,

ich habe am Freitag damit begonnen, ein NachfolgeHG für mein Oticon Get HG zu finden. Im Juli sind 6 Jahre herum.

Teste derzeit das Oticon Como.
Nun meine Frage: Ich wollte gerne einen dünnen Schallschlauch zwischen HG und Otoplastik. Bzw. "nur" ein Kabel. In der Otoplastik sollte der Lautsprecher sitzen und somit im Gehörgang.
Dieses ist leider nicht möglich, weil mein Gehörgang zu klein ist :shock: .
Meine Frage ist nun, ob der Zuschuss der gesetzlichen Krankenkasse für die Otoplastik (33,50€) unter bestimmten Umständen höher ist, wenn - wie beschrieben - anatomische Gegenheiten einen Mehraufwand bedeuten. Ansonsten muss ich laut HGA ca. 170-€ Eigenanteil für meine "Wunschotoplastik" aufbringen.

Noch eine Frage habe ich: Wenn ich die Luxusvarante der Otoplastik wähle, ist der Eigenanteil für das HG auch teurer. Ist das so üblich? Habe noch nicht ganz verstanden, warum es so ist.

Das Oticon Como, das ich derzeit teste, ist durch die GKV abgedeckt.

Wäre sehr dankbar, wenn ich hier ein paar Antworten bekäme.

VG und schönen Abend.
Luchs-ohr-iös
Akustik Alex
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#2

Beitrag von Akustik Alex »

Hallo,

also dicker oder dünner Schlauch ist primär abhängig vom Hörverlust. Das Como gibt es als Schlauchvariante (dünn und dick) und als Ex-Hörer-Variante. Letztere kostet aber meist ein paar Euro mehr und ist nicht zuzahlungsfrei. Die 33,50€ sind leider fix, es sei denn, es gibt Allergien gegen Acryl, Kunststoffe o.ä. In diesem Fall wird ein höherer Zuschuss gezahlt um die Otoplastiken zu beschichten mit Titan oder Gold.
Ex-Hörer-Systeme findest du eher selten im Kassensegment, gibt es aber bspw. bei Fielmann. Warum die Otoplastik nur bei Aufpreis zu fertigen ist, erschließt sich mir aber nicht ganz. Wenn du mehr Geld bezahlst, ändert das ja nichts an deiner Anatomie. Das einzige, was den Preisunterschied ausmacht, ist die Form. Schlauchsystem geht immer, Ex-Hörer können aber eine gewissen Größe tatsächlich anatomisch nicht passen oder müssen ausgelagert werden. Für mich klingt das eher nach einem Versuch dich vom zuzahlungsfreien Gerät weg zu kriegen.

Hier noch mehr zu Otoplastiken:
https://infohrmationen.blogspot.com/202 ... s-ohr.html

Und hier etwas zu den Bauformen:
https://infohrmationen.blogspot.com/202 ... bt-es.html

Das Como ist technisch auch kaum besser als das Get. Hast du noch weitere zuzahlungsfreie Geräte angeboten bekommen?

Besten Gruß,
Alex
Ohrenklempner
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#3

Beitrag von Ohrenklempner »

170 Euro Eigenanteil ist schon ganz schön happig für Exhörer-Otoplastiken. Es sei denn, es wird eine RITE-Otoplastik mit dem Hörer außerhalb des Gehörgangs gefertigt, die sind in der Tat teurer. Der Kostenanteil der Krankenkasse wird nicht steigen, denn ein Exhörergerät überschreitet das Maß des Notwendigen/Wirtschaftlichen. Als wirtschaftlichste Versorgung würde ich in deinem Fall (sehr enger Gehörgang) eine Standardotoplastik mit Winkelstück vorschlagen.
Arma52
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#4

Beitrag von Arma52 »

Hallo Akustik Alex und Ohrenklempner,

vielen Dank für Eure schnellen und kompetenten Rückmeldungen :clap: .
@ Akustk Alex: Dass das Oticon Como technisch kaum besser ist als das Get, ist ja nicht sehr schön bzw. seriös.
Nein, ich habe kein weiteres aufzahlungsfreies HG angeboten bekommen. Lt. Kostenvoranschlag handelt es sich um ein Oticon Como Mini HdO - gibt es da evtl. zum Oticon Como (HdO) einen
Unterschied?

Am Freitag habe ich einen neuen Termin beim HGA - dann bekomme ich das Oticon Geno zum Testen. Das kostet 990,-€
- abzgl. des Zuschusses der GKV bleibt ein Eigenanteil von 305,-€ für mich. Auf welchem technischen Stand ist das HG im Vergleich mit dem Get?

Als 3. Testgerät teste in 2 Wochen ein Gerät von Widex (Modell weiß ich noch nicht - sobald ich es dem Kostenvoranschlag entnehmen kann, werde ich es schreiben). Mein Eigenanteil wird ebenfalls bei 305,-€ liegen.

Ich muss "beichten" und werde sicherlich den Unmut des einen oder anderen Forumsmitglieds auf mich ziehen: Von 2009 bis 2015 hatte ich ein HG von fielmann (Unitron Next Moda Ii).

2015 habe ich mir aufgrund der Entfernung zwischen meinem Wohnort und der fielmann-Filiale und dem Versuch einen selbständigen Akustiker zu unterstützen bei der Nachfolge-versorgung den jetzigen HGA gesucht.

Nun habe ich gesehen, dass fielmann im Zuge der Expandierung eine neue Filiale in der Nähe hat. Dort habe ich mir einen Termin geholt und bin nun - aufgrund Deiner Aussage - sehr gespannt, welche aufzahlungsfreie Hörlösung ich dort erhalte!
Evtl. ist mein Versuch, einen "kleinen" HGA zu unterstützen fehlgeschlagen?!??!

@Ohrenklempner: Ob ich einen engen Gehörgang habe, kann ich nicht sagen. Es heißt beim Abdrucknehmen immer: "Ach wie niedlich. Das sind kleine Ohren. So wie bei Kindern."

Wie es beim Paralleltesten weitergeht, werde ich berichten.

LG
Luchs-ohr-iös
Akustik Alex
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#5

Beitrag von Akustik Alex »

Hallo,

ich will den Kollegen nicht verunglimpfen, selbst das GET erfüllt noch die Mindeststandards der aktuellen Kassenverträge. Nur, wenn man als Kunde nach 6 Jahren kommt und kriegt wieder das gleiche Gerät präsentiert, ist das irgendwie unglaubwürdig. Deswegen rutschte irgendwann das COMO nach. Como BTE und Mini sind nur Bauformunterschiede, technisch aber gleich. Como und Get sehen auch gleich aus (außer mini und miniRITE, die gibt es nicht als GET Variante). Also keine Sorge, du wirst nicht über den Tisch gezogen, es gibt halt aber auch im Kassensegment unterschiede. Bei Fielmann ist das Linx 3D 4 ein Kassengerät. Das ist ein ordentlicher Sprung zum Como. Das Geno gibt es in zwei Technikstufen: 1 und 2. 1 ist dabei die hochwertigere und hat eine durchschnittliche Zuzahlung von ca. 320€ / Gerät. Das genannte Linx 3D ist in der gleichen Preislage.
Also, wenn du mit dem angegebenen Preis ein Geno 1 meinst, ist der Preis gut. Ist es aber ein Geno 2, ist es ziemlich überdurchschnittlich.

Besten Gruß,
Alex
Arma52
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#6

Beitrag von Arma52 »

Hallo,

hier ein Update: Ich war heute beim HGA und habe ein neues Testgerät bekommen. Es ist ein Oticon Geno 1 Mini mit Schallschlauch.
Eine Option für die Otoplastik ist ein Ex-Hörer - C-Shell(?) weiß nicht, ob ich das korrekt geschrieben habe. Sieht unauffällig aus. Die Variante kostet mich ca. 167,50€ (rund 200,-€ abzgl. GKV-Zuschuss i.H.v. 33,50€).

Mein Eindruck vom Geno 1 zum Como ist der, dass Welten zwischen beiden Geräten liegen. Gut, irgendwo muss sich der Preisunterschied wiederspiegeln :-) .
Lt. Kostenvoranschlag kommt das Geno 1 1.190,-€ - vom HGA gibt es einen Kundenrabatt(!) ohne Nachfrage von 200,-€. Der GKV-Zuschuss der TK beträgt 685,-€. Also käme ein Eigenanteil von 305,-€ auf mich zu. Ich muss sagen, dass der "Hörkomfort" im Gegensatz zum Como mir das wert ist.

Nächste Woche teste ich noch ein Widex-HG - auch mit Aufzahlung.

Heute hatte die HGAin noch eine Idee - ein Hansatron-HG werde ich auch noch ausprobieren können.

Nächste Woche habe ich aber erst einmal einen Termin für ein Beratungsgespräch bei f...mann.

Ich werde weiter berichten.

VG
Luchs-ohr-iöd
Arma52
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#7

Beitrag von Arma52 »

Kurzer Nachtrag: C-Shell schreibt sich tatsächlich so :-).
Allerdings heißt es Hansaton (nicht Hansatron) :-( .Sorry
:wave:
svenyeng
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#8

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Ich empfehle beim Test erst mal das finanzielle zu vergessen und ganz ohne zu wissen was das und das HG kostet zu testen.
Man ist sonst voreingenommen. Und ganz ehrlich, bei HGs sollte Geiz ist Geil nicht entscheidend sein.
Es geht um gutes Hören und Verstehen und das sollte einem schon was wert sein.
Selbstverständlich sollte man auch zuzahlungsfreie HGs testen.

Ich mache es immer so und empfehle es auch immer, das ich gar nicht nach Preisen frage, sondern verschiedene HGs in Ruhe teste.
Habe ich dann eines gefunden, mit welchem ich perfekt klar komme. spreche ich mit dem Akustiker über das finanzielle.
Wenn es dann evtl. zu teuern sein sollte, kann man ja noch ne Technikstufe runter gehen und das dann testen.
Oftmals reicht das dann ja auch aus.

Gruß
sven
Ohrenklempner
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#9

Beitrag von Ohrenklempner »

So eine C-Shell (Markenname bei Sonova-Hörgeräten) ist wirklich relativ teuer und würde ich nur bei hochgradigen Versorgungen anfertigen lassen. Sonst reicht auch eine normale Exhörer-Otoplastik, die zudem höchstens die Hälfte kostet.
ossi67
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#10

Beitrag von ossi67 »

Genau, cShell´s (so wird es richtig geschrieben) sind Teuer und kenne ich auch nur von Phonak (Sonova).

Habe mir gerade welche anfertigen lassen kosten “nur“ 262,50€ das Stück abzüglich 33,50€ KK anteil,
also 229,00€ Eigenanteil.
Ohrenklempner
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#11

Beitrag von Ohrenklempner »

Gibt's auch von anderen Herstellern, heißt nur anders. ;)
Arma52
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#12

Beitrag von Arma52 »

Hallöchen,

ich melde mich mal wieder mit Neuigkeiten.

Hatte bei meinem bisherigen Akustiker Bescheid gesagt, dass ich die Nachfolgetestung absage bzw. unterbreche, weil ich einen anderen Akustiker teste.
Dieser Akustiker hatte eine neue Otoplastik anfertigen lassen. Wie im Verlaufe dieses Beitrags bereits geschrieben, war mein Wunsch ein Ex-Hörer. Dieser Akustiker erklärte, dass der Dienstleister, der die Otoplastik hergestellt hat, nicht in der Lage war, den ausgelagerten Lautsprecher in der Otoplastik unterzubringen, obwohl dieses wohl dem Akustiker versprochen worden ist (Problematik: Meine engen Gehörgänge). Ex-Hörer ging dort also nicht. Die HG-Gesellin wollte die Otoplastik reklamieren, das wurde dort abgelehnt.

Ich hatte zwischenzeitlich den ersten Beratungstermin bei fielmann mit sehr ausführlichen Tests. Dabei wurde auch ein Abdruck genommen, um eine Otoplastik anzufertigen. Aufgrund des kleinen Gehörgangs wurde ich "vorgewarnt": Evtl. käme für mich ein Eigenanteil von 140,-€ auf mich zu, damit ich meinen gewünschten Ex-Hörer bekomme.

Den ersten Anpassungstermin hatte ich vor 14 Tagen und tada - ich bekam das von Akustik Alex erwähnte Resound Linx 3D 4 mit Ex-Hörer. Gemäß Kostenvoranschlag bekomme ich das Ohrpassstück für 33,50€ - also dem Kassenanteil!!! Es geht also.

Bin nach dem Probetragen sehr zufrieden. Kein Vergleich zum bisherigen HG (Oticon Get mit dickem Schallschlauch und zuletzt heftigen Rückkopplungspfeifen).

Übrigens, die Otoplastik, mit dem der bisherige Akustiker nicht zufrieden war und die deshalb reklamiert werden sollte, wurde mir nun mit 69,-€ voll berechnet!

Bei fielmann ist bei einem evtl. Defekt des Ex-Hörers aufgrund der Zuzahlungsfreiheit ein Ersatz zuzahlungsfrei! Batterien für 1 Jahr und Reinigungsmittel sind dort ebenfalls Serviceleistungen!

Am Freitag bekomme ich ein weiteres Resound HG zum Testen - dieses hat einen moderneren Chip. Zuzahlung ca. 400,-€ - genaueres kann ich erst sagen, wenn ich den Kostenvoranschlag bekommen habe.

Übrigens, bei der Testerei ist herausgekommen, dass ich einen HV von 85% ohne HG habe - mit HG komme ich auf 75% Hörfähigkeit :clap: . Ein satter Unterschied von 60%. Ich glaube, die Werte sind bezogen auf die normale Sprechlautstärke (werde ich noch einmal nachfragen).

So, das soll es für heute gewesen sein - ist doch wieder viel ausführlicher geworden, als ich geplant habe.

VG
Luchs-ohr- iös
Johannes B.
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#13

Beitrag von Johannes B. »

Arma52 hat geschrieben: 10. Aug 2021, 17:45 Übrigens, die Otoplastik, mit dem der bisherige Akustiker nicht zufrieden war und die deshalb reklamiert werden sollte, wurde mir nun mit 69,-€ voll berechnet!
ich bin mir ziemlich sicher, dass die während der Entscheidungsfindungsphase gefertigten - und natürlich zurück gegebenen - Otoplastiken NICHT bezahlt werden müssen.

Freundliche Grüße
Johannes B.
"8samkeit ist praktizierte Hörhilfe" :sm(89):
Silviiie
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#14

Beitrag von Silviiie »

Würde Ich aber auch nicht bezahlen Arma52@

Allein schon deswegen weil der Akustiker selbst nicht damit zufrieden war und zurück schicken wollte als Reklamation !!!

Als Reklamation zahlt auch ER nichts weil eben Reklamation so warum solltest DU ihm diese Reklamation dann bezahlen

Sage ihm das mal aus dieser Perspektive heraus ..

Ich in deinem Falle würde auf garkeinen Fall bezahlen

1.Hast Du nichts bekommen
2.sind Die Otoplastik Müll (Reklamation)
Und 3.wenn Johannes B. Recht hat und das glaube Ich

Dann sind die Otoplastik in der Testzeit kostenlos

So hast Du 3 Argumente aufzuweisen warum Du die Zahlung verweigerst

Soll der Akustiker zusehen das Sie als Reklamation anerkannt werden aber das ist SEIN Problem nicht DEINES !!
Grüssle von Silviiie :wave:
svenyeng
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#15

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

So ist es, man zahlt erst wenn man zufrieden ist.
Auch die Otoplastiken muss man auch testen.

Was mit den Kosten der Otoplastiken wird, ist nicht Dein Problem.
Notfalls muss der Akustiker sich diese an sein eigenes Bein binden.
Ich würde ihm schriftlich mitteilen, das Du die Rechnung nicht begleichen wirst.
Das ganze am besten per Einschreiben.
Bei fielmann ist bei einem evtl. Defekt des Ex-Hörers aufgrund der Zuzahlungsfreiheit ein Ersatz zuzahlungsfrei! Batterien für 1 Jahr und Reinigungsmittel sind dort ebenfalls Serviceleistungen!
Ex-Hörer bekomme ich grundsätzlich kostenlos. Davon hab ich schon reichlich defekt gehabt.
Und nein, ich bin keiner keiner Kette, sondern bei einem Einzelakustiker.
Reinigungsmittel brauche ich nicht und Batterien kaufen ich einfach im Internet.

Warum lässt Du Dir für jedes HG was Du testest einen Kostenvoranschlag geben?
Teste doch erst mal in Ruhe und wenn Du dann ein passendes HG gefunden hast, klärst Du das finanzielle.
Sonst ist man nur voreingenommen.
Geiz ist Geil sollte bei HGs nicht sein.

Gruß
sven
muggel
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#16

Beitrag von muggel »

Hallo,

kurz zur Klarstellung: Kosten der Otoplastik müssen vom Kunden übernommen werden, wenn es keinen Kaufvertrag (und damit keine Abrechnung mit der KK) gibt, da Otoplastiken individuell angefertigte Teile sind.
(Man kann sich ja auch nicht beim Schuhmacher ein paar Einlegesohlen bestellen und dann nachher sagen, dass man diese nicht zahlt, weil blau nicht gefällt)
Bei Reklamation / nicht richtigem Sitz hat der Akustiker 3 Versuche zur Verbesserung. Erst danach kann man auf Neuanfertigung drängen.
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
svenyeng
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#17

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

@muggel:
Interessant. Dann müsste man das aber eigentlich schriftlich bekommen, bevor eine Otoplastik in Auftrag gegeben wird.

Allerdings finde ich das grundsätzlich nicht richtig.
So lange der Kunde kein HG kauft, also nicht zufrieden ist, kann man nichts berechnen.
Man hat ja das Recht auf unverbindlichen, kostenlosen Test. Dazu gehören auch Otoplastiken.
Es kann ja auch sein, das der Kunde generell sagt, nee, das geht für mich gar nicht mit den Otoplastiken.
Ggf. wird noch auf idO umgeschwenkt.
Das sollte Mischkalkulation des Akustikers sein.

Ich denke aber, das die meisten Akustiker nichts berechnen werden.
Denn wenn ein Kunde nicht zufrieden ist und wechselt, möchte der Akustiker sicherlich nicht das noch schlechter über ihn gesprochen wird. Und das ein Kunde geht und der Akustiker auf Kosten sitzen bleibt, das sollte normalerweise nicht passieren.
Und wenn, wird der Akustiker selber schuld sein.

Gruß
sven
muggel
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#18

Beitrag von muggel »

... also verlangst du, dass der Akustiker in die eigene Tasche greift. Denn die Krankenkasse zahlt auch bei Vertragsabschluss einen relativ geringen Beitrag, der oft die tatsächlichen Kosten der Otoplastik nicht deckt.
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
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Johannes B.
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#19

Beitrag von Johannes B. »

nun,
zur kostenfreien und unverbindlichen Ausprobe individuell optimal geeigneter Hörsysteme ist die individuell optimal geeignete Anbindung an das Ohr des zu Versorgenden (z.B. individuelle Otoplastik) wohl eine zwingende Voraussetzung.
Fazit:
kommt es zu keinem Kauf, dann bleibt´s bei "kostenfrei und unverbindlich".
eigentlich ganz einfach ;-)

ich hatte genau so einen Fall mal vor 13 Jahren bei der Fa. Amplifon, welche mir ebenfalls bei Abbruch der weiteren Ausprobeversuche die Otoplastiken mit 69.-€ berechnen wollte.
Ich teilte mit, dass ich erst nach Rücksprache mit meiner Krankenkasse diese Berechnung prüfen würde.
Die Rechnung wurde umgehend zurückgezogen ;-)

Freundliche Grüße
Johannes B.
Zuletzt geändert von Johannes B. am 11. Aug 2021, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#20

Beitrag von muggel »

Wo steht denn was von kostenfrei und unverbindlich -- ausser bei den Akustikern im Werbematerial?
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
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Johannes B.
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#21

Beitrag von Johannes B. »

muggel hat geschrieben: 11. Aug 2021, 13:30 Wo steht denn was von kostenfrei und unverbindlich -- ausser bei den Akustikern im Werbematerial?
kennst du einen Akustiker, der VOR dem Beginn der Ausprobe ansagt, dass die Ausprobeotoplastiken kostenpflichtig seien?
Zuletzt geändert von Johannes B. am 11. Aug 2021, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#22

Beitrag von mirochen »

Individuelle Anfertigungen kosten immer und überall eigenes Geld (und sind vom Umtausch ausgeschlossen)... wäre ja noch schöner, wenn die Kosten dafür derjenige tragen muss, der einem sowieso schon alles drumherum kostenlos zur Verfügung stellt (insbesondere das Personal, aber auch technische Geräte und Co.).

Wenn jemand das für den Kunden übernimmt, ist das erfreulich und sicher ein schöner Kundenservice - aber selbstverständlich finde ich daran wirklich gar nichts.

Bin mir sicher, niemand, der das offen einfordert, arbeitet selbst umsonst ;)
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#23

Beitrag von Johannes B. »

mirochen hat geschrieben: 11. Aug 2021, 13:38 Individuelle Anfertigungen kosten immer und überall eigenes Geld (und sind vom Umtausch ausgeschlossen)... wäre ja noch schöner, wenn die Kosten dafür derjenige tragen muss, der einem sowieso schon alles drumherum kostenlos zur Verfügung stellt (insbesondere das Personal, aber auch technische Geräte und Co.).

Wenn jemand das für den Kunden übernimmt, ist das erfreulich und sicher ein schöner Kundenservice - aber selbstverständlich finde ich daran wirklich gar nichts.

Bin mir sicher, niemand, der das offen einfordert, arbeitet selbst umsonst ;)
du darfst ganz sicher sein, dass auch kein Akustiker kostenlos arbeitet, auch wenn er den Anschein erwecken mag (Zauberwort: "eingepreiste Mischkalkulation");-)
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muggel
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#24

Beitrag von muggel »

Johannes B. hat geschrieben: 11. Aug 2021, 13:37
kennst du einen Akustiker, der VOR dem Beginn der Ausprobe ansagt, dass die Ausprobeotoplastiken kostenpflichtig seien?
Ja, alle bei denen ich bisher war.
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
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Re: Schallschlauch dick oder dünnes Kabel

#25

Beitrag von mirochen »

Johannes B. hat geschrieben: 11. Aug 2021, 13:41 du darfst ganz sicher sein, dass auch kein Akustiker kostenlos arbeitet, auch wenn er den Anschein erwecken mag (Zauberwort: "eingepreiste Mischkalkulation");-)
Eine Mischkalkulation liegt immer irgendwie vor, Miete und Co. müssen immer mit eingepreist werden.

Aber keineswegs müssen Kosten eingerechnet werden, die durch Individualanfertigung entstehen.

Wie gesagt "müssen" - "können" natürlich gerne.

Ich finde alleine die Haltung "ich nehme monatelang alles umsonst mit und latsche dann zu Fielmann" halt zum K*tzen. Denn genau das passiert in sämtlichen Branchen, warum sollte es ausgerechnet beim HGA nicht passieren. Das Mindeste ist dann, dass man genau die Kosten übernimmt, die durch individuelle Anpassungen entstehen, die auch noch idR nach Extern vergeben werden (und nicht nur "Buchkosten" verursachen).

Noch können (manche) HGAs es über völlig überzogene VKs der Hörgeräte "reinholen" (gibt genug Kunden, die so viel Wert auf ein wenig Service legen, dass ihnen ihr Sparbuch egal ist - aber auch die werden weniger...) - viele aber schon nicht mehr, weil auch bspw. die Innenstadtmieten explodiert sind und die (Online-)Konkurrenz nicht schläft.

P.S. Das ist keine Kritik daran, dass alle wirtschaftlich überleben wollen! Aber dürfte eigentlich klar sein... dachte, sag es lieber trotzdem dazu.
Zuletzt geändert von mirochen am 11. Aug 2021, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.
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