Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

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Pfpisa
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Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#1

Beitrag von Pfpisa »

Hallo Zusammen

Wie in meinem letzten Beitrag geschrieben bin ich ein „Neuling“ in Bezug auf Hörgeräte, da meine Schwerhörigkeit noch nicht lange „offiziell“ geschrieben steht (Mir ist schon bewusst, dass ich es selbst lange nicht wahrhaben wollte :oops: ).
Seit gut 3 Wochen bin ich Hörgeräte am Testen (auch wie im letzen Post beschrieben).

Damit ich mich gut an die Hörgeräte gewöhne trage ich diese täglich.
Wegen meiner Arbeit muss ich somit viele verschiedene Hörsituationen bewältigen.
Angefangen vom telefonieren, Gespräche führen, an Meetings und Konferenzen teilnehmen, im Stationsalltag vor Ort sein (ja, ich bin Krankenpfleger und Leitung) und vieles mehr.
Mir war nicht klar, dass mein Arbeitsplatz so LAUT ist :69: :o , zumindest habe ich es vorher nicht so wahrgenommen.
Da die Einstellung meiner Geräte noch nicht gut ist, habe ich teils Probleme beim Verstehen in geräuschvollen Umgebungen.
Ein gutes Beispiel ist, dass mir ein Mitarbeiter etwas erzählt hat von seiner Mutter die vom Pferd gefallen ist.
Ich allerdings habe nur etwas von einem Herd verstanden und im Verlauf erst den Zusammenhang :-x :69: .
Also für meinen Aku am Freitag mal wieder Arbeit und die Geräte weiter justieren …..

Doch was mich am meisten stresst ist, dass ich nach ein paar Stunden (7 Std. Arbeit) mich absolut überfordert/genervt fühle durch die ganzen Geräusche die ich vorher nicht gehört habe und jetzt da sind.
Ich weiß, dass es dauert bis sich mein „Brain“ wieder neu justiert.

Ist es euch auch so ergangen? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Und wie lange hat es bei euch gedauert?

Danke für Euro Antworten!!

:ily:
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Michael62
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#2

Beitrag von Michael62 »

Ist mir auch so ergangen. Die "Nebengeräusche" sind teilweise der blanke Horror. Das war bei fast allen getesteten Hörgeräten so. Am besten haben die SIGNIA ACTIVE PRO das Problem gelöst. Sie sind es auch letztendlich geworden. Der Unterschied war schon gewaltig finde ich.

Interessant: Diese sind grade in "Reparatur", da das Laden plötzlich nicht mehr funktionierte. Ich habe vom Akustiker natürlich Ersatzgeräte erhalen, aber eben nicht die ACTIVE PRO. Und schon habe ich wieder das alte Problem. Jetzt weis ich grad wieder, was ich an den ACTIVE PRO so geschätzt habe.

Wenn Du noch am testen bist, kannst du sie Dir ja auch mal ins Ohr stecken ;-) Hat nur nicht jeder Akustiker im Angebot, da sie ein wenig als Livestyle-Produkt verschrien sind.
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Hups
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#3

Beitrag von Hups »

Hallo Pfpisa,

jep, die Welt ist laut. Ich hab meine seit einem halben Jahr drin. Weil bei mir nur die Hochtöne fehlen, war die Welt plötzlich völlig klirrig, metallisch, kratzig. Etwa so, wie wenn öfter am Tag ein Glasaschenbecher auf Fliesenboden fällt. Nach wenigen Wochen wurde es allerdings deutlich besser und wir konnten noch in der Anpassphase zügig "hochdrehen". Die Welt wurde farbiger, bunter. Mittlerweile bin ich bei knapp 100 % von dem, was die Anpassformel als finalem Zustand definiert. Werde die Tage nochmal hochdrehen lassen...

Die anstrengendste Situation hatte ich im Büro. Moderation von einem etwas größeren Workshop mit Pinwänden. Vor mir 15...20 Kollegen aus verschiedenen Ländern. Großer und halliger Raum. Hinter mir, auf Videoprojektion, 7 Kollegen aus Vietnam, Kasachstan und Dubai zugeschaltet. Rechts von mir ein Schreiber, der die Punkte der Leute aus dem Raum auf Karten festgehalten hat, Links von mir ein Schreiber, der das gleiche für die Kollegen aus der Videoschalte gemacht hat. Das ganze auf Englisch - aber kein Muttersprachler dabei. Also fröhliches Kauderwelsch :-) Kommunikation nach vorne, nach hinten und zu beiden Seiten. Zweimal zwei Stunden. Danach war ich wirklich platt...

Klingt spektakulär, ist aber im Prinzip das gleiche wie bei Dir - oder wie bei einem Lehrer oder Erzieher oder oder.... Hall, Nebengeräusche und gleichzeitig Kommunikation zu mehreren Seiten hin. Aber mal ehrlich, das ist auch für Normalhörende echt anstrengend!

Meine Strategie war "dranbleiben". Das Hirn wird's schon packen. Bei mir hat es geklappt. Nach nur einem halben Jahr sind die Teile unspektakulärer Teil meines Lebens geworden. Wie meine Brille. So richtig vorstellen kann ich es mir ohne nicht mehr.

Liebe Grüße
Hubert
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Pfpisa
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#4

Beitrag von Pfpisa »

Michael62 hat geschrieben: 17. Mär 2022, 09:00 Ist mir auch so ergangen. Die "Nebengeräusche" sind teilweise der blanke Horror. Das war bei fast allen getesteten Hörgeräten so. Am besten haben die SIGNIA ACTIVE PRO das Problem gelöst. Sie sind es auch letztendlich geworden. Der Unterschied war schon gewaltig finde ich.

Interessant: Diese sind grade in "Reparatur", da das Laden plötzlich nicht mehr funktionierte. Ich habe vom Akustiker natürlich Ersatzgeräte erhalen, aber eben nicht die ACTIVE PRO. Und schon habe ich wieder das alte Problem. Jetzt weis ich grad wieder, was ich an den ACTIVE PRO so geschätzt habe.

Wenn Du noch am testen bist, kannst du sie Dir ja auch mal ins Ohr stecken ;-) Hat nur nicht jeder Akustiker im Angebot, da sie ein wenig als Livestyle-Produkt verschrien sind.

Moin Michael62

Schön zu lesen, dass es anderen genau so erging am Anfang.
Das mit den SIGNIA AKTIVE PRO werde ich morgen mal mit meinen Aku besprechen (Habe da den folge Termin).
Danke für den TIP :wave:

Grüße
Pfpisa
Zuletzt geändert von Pfpisa am 17. Mär 2022, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#5

Beitrag von Pfpisa »

Hups hat geschrieben: 17. Mär 2022, 09:16 Hallo Pfpisa,

jep, die Welt ist laut. Ich hab meine seit einem halben Jahr drin. Weil bei mir nur die Hochtöne fehlen, war die Welt plötzlich völlig klirrig, metallisch, kratzig. Etwa so, wie wenn öfter am Tag ein Glasaschenbecher auf Fliesenboden fällt. Nach wenigen Wochen wurde es allerdings deutlich besser und wir konnten noch in der Anpassphase zügig "hochdrehen". Die Welt wurde farbiger, bunter. Mittlerweile bin ich bei knapp 100 % von dem, was die Anpassformel als finalem Zustand definiert. Werde die Tage nochmal hochdrehen lassen...

Die anstrengendste Situation hatte ich im Büro. Moderation von einem etwas größeren Workshop mit Pinwänden. Vor mir 15...20 Kollegen aus verschiedenen Ländern. Großer und halliger Raum. Hinter mir, auf Videoprojektion, 7 Kollegen aus Vietnam, Kasachstan und Dubai zugeschaltet. Rechts von mir ein Schreiber, der die Punkte der Leute aus dem Raum auf Karten festgehalten hat, Links von mir ein Schreiber, der das gleiche für die Kollegen aus der Videoschalte gemacht hat. Das ganze auf Englisch - aber kein Muttersprachler dabei. Also fröhliches Kauderwelsch :-) Kommunikation nach vorne, nach hinten und zu beiden Seiten. Zweimal zwei Stunden. Danach war ich wirklich platt...

Klingt spektakulär, ist aber im Prinzip das gleiche wie bei Dir - oder wie bei einem Lehrer oder Erzieher oder oder.... Hall, Nebengeräusche und gleichzeitig Kommunikation zu mehreren Seiten hin. Aber mal ehrlich, das ist auch für Normalhörende echt anstrengend!

Meine Strategie war "dranbleiben". Das Hirn wird's schon packen. Bei mir hat es geklappt. Nach nur einem halben Jahr sind die Teile unspektakulärer Teil meines Lebens geworden. Wie meine Brille. So richtig vorstellen kann ich es mir ohne nicht mehr.

Liebe Grüße
Hubert
:no:

Moin Hubert

Danke für die aufmunternden Worte. Es ist angenehm, dass es anderen genau so erging.
Wie du schon schreibst, dranbleiben ist das A und O.
Aus Neugierde bin ich mit meinen Hunden mal ohne Geräte gelaufen.
Da war richtig schrecklich 😟

Grüße
Pfpisa
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Pfpisa
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#6

Beitrag von Pfpisa »

Moin Moin
So, habe meinen Termin beim Aku gehabt (mehr als drei Stunden)😅
Da er selbst kein SIGNIA AKTIV PRO hatte, hat er eines vom benachbarten Aku geborgt. Und das finde ich schon sehr nett und gut. Ist ja nicht selbstverständlich.
Ich hatte die Geräte kurz in der Stadt zum Testen und war nicht zufrieden. Für mich stimmte da Gesamtbild nicht. HHM bzw. Oticon hat für mich ein angenehmeres Gesamtbild und Klang.
Für Michael62 freut es mich, dass er die Geräte für sich gefunden hat.
Zudem habe ich mal Ido Geräte ausprobiert. Doch da kann ich direkt sagen, dass die nichts für mich sind. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich schon an die Hdo gewöhnt bin 🤷‍♂️ Die merke ich fast nicht mehr.
Also wurde dann mal nachgestellt und fein justiert.
Und ich kann nach einem Tag sagen, dass ich fast zufriedengestellt bin.
Also weiter dran bleiben ist jetzt das Motto.
Daher danke nochmals für die Antworten!
Sonnige 🌞 🙋‍♂️ aus Duisburg
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Pfpisa
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#7

Beitrag von Pfpisa »

Moin
Mal ein Update meinerseits.
Jetzt sind meine Testgeräte so, dass alles gut funktioniert.
Der Klang ist Top und bei einer Testmessung beim Aku war ein Top Ergebnis erzielt :sm(4): :prayer: :yes:
Auch die Überforderung durch die Geräusche nimmt ab.
Abends bin ich halt immer noch platt :crazy: durch die Welt die sich nun erschließt.
Doch aufgegeben wird nicht 🤗
Daher habe ich die Geräte fix gemacht!

Danke für die Hilfe und die Aufmunternden Worte eurerseits 💪👍👋
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Hups
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#8

Beitrag von Hups »

Moin,

das klingt doch mal richtig gut :-) Platt sein ist völlig okay, es ist bei Dir ja "positiv" motiviert. Wenn Klang und mechanische Anpassung okay sind, dann möchtest Du sie bald nicht mehr missen. Aber nichts überstürzen. Du wirst sie einige Jahre tragen dürfen/müssen...

Du kriegst das hin!

Liebe Grüße
Hubert
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albragugger
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#9

Beitrag von albragugger »

Halllo Neuling, auch hatte in der Vergangenheit meine liebe Not mit den HGs! Nach sage und schreibe einem Jahr habe ich ein HG und die passende Einstellungen bekommen.
Meine Empfehlung ist ein Signia AX der neusten Generation! Bei diesen Geräten sind zwei Prosessoren eingebaut die den Hintergrund von der eigene Stimme getrennt bearbeiten. Mein Leidensweg und mein neues Gefühl kannst Du unter erstes HG und nur Frust nachlesen.
Ein Klangbeispiel kannst Du bei Signia AX Beschreibung Dir anhören.
Die Beispiele findest Du ziehmlich weit unten.

Grüssle und viel Erfolg beim Suchen nach dem besten HG.
Pfpisa
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#10

Beitrag von Pfpisa »

Hups hat geschrieben: 24. Mär 2022, 08:30 Moin,

das klingt doch mal richtig gut :-) Platt sein ist völlig okay, es ist bei Dir ja "positiv" motiviert. Wenn Klang und mechanische Anpassung okay sind, dann möchtest Du sie bald nicht mehr missen. Aber nichts überstürzen. Du wirst sie einige Jahre tragen dürfen/müssen...

Du kriegst das hin!

Liebe Grüße
Hubert
Hallo Hubert

Vielen Dank 🙏
Ich möchte sie jetzt schon nicht mehr missen.

🙋‍♂️
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Pfpisa
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#11

Beitrag von Pfpisa »

albragugger hat geschrieben: 24. Mär 2022, 09:59 Halllo Neuling, auch hatte in der Vergangenheit meine liebe Not mit den HGs! Nach sage und schreibe einem Jahr habe ich ein HG und die passende Einstellungen bekommen.
Meine Empfehlung ist ein Signia AX der neusten Generation! Bei diesen Geräten sind zwei Prosessoren eingebaut die den Hintergrund von der eigene Stimme getrennt bearbeiten. Mein Leidensweg und mein neues Gefühl kannst Du unter erstes HG und nur Frust nachlesen.
Ein Klangbeispiel kannst Du bei Signia AX Beschreibung Dir anhören.
Die Beispiele findest Du ziehmlich weit unten.

Grüssle und viel Erfolg beim Suchen nach dem besten HG.

Hallo albragugger

Vielen Dank 🙏
Jetzt bin ich mit meinen Testgeräten sehr zufrieden.
Doch danke für deine Empfehlung. Ich werde diese Berücksichtigen.
🙋‍♂️
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Edda
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#12

Beitrag von Edda »

Hallo ,
jetzt hab ich wieder ein bischen Mut bekommen, nachdem ich diesen Beitrag gelesen hab. Bin ein stiller Leser dieses Forums, weil ich ein Spezialist in puncto Verdrängung bin.
Bin stark Hörgeschädigt, mittlerweile CI Kandidat, aber Arzt in Uniklinik gab mir den Rat, erst mit Hörgeräten mich seelisch und moralisch darauf vorzubereiten, da ich ganz miese Angst vor der ganzen Geschichte habe.
Durch eine längere Zeit der Angsterkrankung und Depressionen hab ich das Thema zu lange aussen vor gelassen, hab viel aufgearbeitet um wieder a bissl am Leben teilzunehmen, was schon a Stückerl Lebensqualität ist.
Was natürlich jetzt kontraproduktiv ist, dass ich zu lange in der Stille gelebt hab, jetzt volle Sahne meine an Taubheit grenzende Hörgschädigung entdeck.

Trag jetzt Phonak Trial TM mit otoplastik und schluck nebenbei Tavor ganz dezent, zu meinen Citalopram, weil mich das ganz schön an meine Grenzen bringt.
War am Anfang gleich a bissl übermutig und habs lange getragen, seeeeehr dezent eingestellt, um allein mich an die Teile im Ohr zu gewöhnen, holla, das war schon mal des guten zuviel.
Bin wirkle noch in Einstiegsphase, was aber am Dienstag beim HGA erstes Thema ist, wenn ich es eine Zeit lang trage, etwa zwei Stunden verändert sich meine Stimme und das Hörverstehen.
Gestern vormittags zwei Stunden getragen, soweit okay, nachmitags kurzbesuch von gut sprechender Bekannten gehabt, ,Stimme gut wahrnehmbar, abends Besuch bei Bruder, eigentlich gut zu verstehen, hör nur überlaut meine Stimme, ihn bereits garnicht, war nur am ausrichten der otos und hab ziemlich am Rad gedreht.

Kann Sitz der Otos durch Kieferbewegung verrutschen? Bzw auch Stimme beeinträchtigen? Oder können da in der anfangsprobephase die Hörnerven so verrückt spielen?

Hab seit der Zeit zeitweise heisere Stimme, Halsschmerzen, aber ned im klassischen Sinn, sondern eine Enge oder verkrampft. Sprechen ist anstrengend. Wurde von HNO abgeklärt , alles gut, worüber ich froh bin, dass Stimmbänder in Ordung sind, nervt aber trotzdem.
Hab jetzt im November Termin für Kiefergelenkspezialisten ausgemacht, um Biss testen zu lassen.

Mal sehn was draus wird.Vielleicht hab ich Glück und kann mich langsam an die Situation gewöhnen und der Weg aus meinen Schneckenhaus wird belohnt.

Liebe Grüße
Edda
KatjaR
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#13

Beitrag von KatjaR »

Hallo Edda,
schön dass dir der Beitrag hier etwas Mut gemacht hat.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich dein schlechtes Hören und die psychische Problematik nicht unabhängig voneinander entwickelt haben, sondern dass das schlechte Hören auch einen nicht unerheblichen Anteil an Depression und Angst hat.
Schlecht hören ist anstrengend, verunsichert, lässt einen sich unzulänglich fühlen, verhindert oft Spaß am Miteinader, kann misstrauisch machen usw.
Depressionen und Angsterkrankungen sind bei Schwerhörigen häufiger als bei Guthörenden, ebenso Verbitterungsstörungen oder auch subklinische Einschränkungen der Lebensqualität.
Ich finde es toll von der Uni-Klinik, dass sie dich erstmal "sanft" zum Hören zurück führen will und nicht gleich auf CI-OP drängt, da sie wahrgenommen hat, dass du wohl stark hörentwöhnt bist und daher ein schnelles neues Hören leicht überfordernd sein könnte.
Die geschilderten Anfangsprobleme sind typisch bei längerer Hörentwöhnung und müssen durch Feineinstellung versucht werden zu verringern.
Sitz der Otos sollte natürlich noch kontrolliert werden, dass die gut sitzen ist Voraussetzung.

Hörnerven spielen da glaube ich weniger verrückt, eher vermute ich eine Überforderung der Konzentrationsleistung und Stress als Verstärker der Problematik bezüglich des Verstehens. Dein Gehirn muss ja neu lernen mit lange entwöhnten Frequenzen wieder klar zu kommen und bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit, wird offenes Sprachverstehen (ohne Mundbild) auch nur begrenzt wieder herstellbar sein mit Hörgeräten. Mehr Erfolge hat man da meist mit CI, für das man aber bereit sein sollte, um davon bestmöglich profitieren zu können. Schau bitte dass du dran bleibst mit dem Tragen. Vielleicht ist abends die Hörenergie verbraucht und du kommst morgens besser klar, oder dein Bruder hat eine Stimme in einer für dich schwierigen Tonlage. Mit Hörgerät oder CI wieder hören zu lernen ist ein Prozess.
Wozu ich dir noch raten möchte ist mit ebenfalls von Hörschädigung Betroffenen Kontakt aufzunehmen. Selbsthilfe finden manche unsexy, sie kann aber wirklich helfen, wie du ja schon am Lesen hier merkst. Der Austausch mit Betroffenen kann entlastend wirken, man kann sich verstanden fühlen weil andere die Probleme kennen, von Erfahrungen profitieren was Kommunikationsstrategien angeht und vieles mehr.
Auch eine Reha für Hörgeschädigte könnte hilfreich sein, weil man da auch Betroffene trifft und vieles lernen kann im Umgang mit Schlappohren.

Viel Erfolg und wieder Spaß beim Weg aus dem Schneckenhaus wünscht dir herzlich
Katja
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
Edda
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#14

Beitrag von Edda »

Hallo Katja,
danke Dir für die Rückmeldung, Du hast eine echt tolle Art Rückmeldungen zu geben, lese Deine Beiträge immer sehr gern, weil Sie einfach die Sache genau auf den Punkt treffen. Und das tut unglaublich gut.

Ich hab mir das jetzt ganz fest vorgenommen , das durchzuziehen, wenn nicht jetzt , dann hab ich verloren.
Bin auch sehr froh, dass bei den Untersuchungen nichts negatives rauskam, mir war auch wichtig, ob es bei mir ein CI überhaupt in Frage kommt, und auch dass nach der Feststellung aber auch der Hintergrund berücksichtig wurde und mir dieser Weg geraten wurde. Wer weiß, was in zwei Jahren ist, vielleicht trau ich mich dann......

Jetzt bemerk ich wirkle, dass mir die Einsamkeit plötzlich zu schaffen macht, hat mir während meiner Glanzzeit nichts ausgemacht, im Gegenteil, aber seit ich die Fühler ausgestreckt hab, wird sie mir schon arg bewußt.
Aber bekanntlich ist Rom auch nicht an einem Tag erbaut worden.

Was in diesem Forum einen großen Raum einnimmt ist die Technik, olala, ich such da manches mal im Internet....., manchmal fehlt ein mir ein bischen der menschliche Part, aber wahrscheinlich bin ich da durch meine Vorgeschichte a bissl anders gestrickt.

Find aber das Forum echt gut und werd mich zwischendurch mit meinem Werdegang melden.
Und für Deinen Tipp, mir Gleichgesinnte zu suchen, Katja, werd ich dran bleiben, werd mal Akustiker fragen.

Wünsch euch eine tolle Woche
Lg Edda
KatjaR
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#15

Beitrag von KatjaR »

Vielen Dank für die Blumen Edda. ;)
Ich glaube du hast eine gute Einstellung zu dem Ganzen und bist auch bereit deinen Part an Überwindung, Ausdauer, Geduld und weiteres in den vor dir liegenden Weg einzubringen. Dann wird das auch was. Begegnung und Austausch mit CI-Trägern kann Mut machen, allmählich können sich Ängste legen, nimm dir die Zeit die du brauchst. Ich trage selbst seit 26 Jahren CI und bin nach wie vor sehr zufrieden damit. Vielleicht magst du ja auch mal im Chat reinschnuppern, daa gibt es auch CI-Träger, relativ neu Implantierte und auch welche die noch zögern oder im Entscheidungsprozess stecken.
LG Katja
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
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Edda
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#16

Beitrag von Edda »

Hallo,
muss jetzt auch nochmals was Fragen, totaler Neuling und probier grad die Phonak NAida M aus . Bin stark hörgeschädigt und hab arge Probleme beim Tragen. Hab echt gefragt, ob Gerät kaputt ist, haben aber festgestellt nicht Gerät kaputt, sondern mein Kopf.
Hab die naive Vorstellung gehabt, dass mit den Hörgeräten einfach alles erst mal lauter wird, hab aber nicht damit gerechnet, dass sich die Lautstärke ohne mein zututn immer wieder verändert. Mal mein ich, dass es relativ gut läuft, eine Stunde später meine Stimme sehr laut für mich, mein Gegenüber höre ich garnicht.
Wenn ich unsre Holztreppe im Haus hochgeh, mein ich ein Elefant hüpft da hoch...okay bin kein Leichgewicht, aber 75 kg sind gerade noch im Rahmen.
Hab mich viele Jahre durchgeschlängelt ohne Geräte, kann das jetzt die Retourkutsche sein, dass sich meine Hörnerven/Sinne mit mir jetzt einen üblen Scherz erlauben.
Bin echt fix und alle, wenn ich das Gerät ein paar Stunden trage, hab mittlerweile schon des öftern auf meine Notfalltabletten zugegriffen ( Tavor 1 mg ) das ich von der massiven Anspannung rauskomm und sich meine Ohrgeräusche ein bischen beruhigen und der Druck am Kopf nachlässt.
Bin ich in der Gruppe der Dramaqueens und bessert sich das bald, oder ist das schon ein Zeichen, dass bei mir es schon fast zu spät ist, diese Prozedere weiterzuführen.
Hat jemand auch so tolle Erfahrung gemacht und trotzdem lohnend durchgehalten.
Lg Edda
brillenkatze
Beiträge: 139
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#17

Beitrag von brillenkatze »

Edda hat geschrieben: 26. Jul 2022, 20:28 Hallo,
muss jetzt auch nochmals was Fragen, totaler Neuling und probier grad die Phonak NAida M aus . Bin stark hörgeschädigt und hab arge Probleme beim Tragen. Hab echt gefragt, ob Gerät kaputt ist, haben aber festgestellt nicht Gerät kaputt, sondern mein Kopf.
Ja, bei den ganzen Drogen ist es ganz normal, wenn man ein wenig durcheinander ist.
Persönlich würde ich ja statt der Chemie Marihuana empfehlen.
Edda hat geschrieben: 26. Jul 2022, 20:28 Hab die naive Vorstellung gehabt, dass mit den Hörgeräten einfach alles erst mal lauter wird, hab aber nicht damit gerechnet, dass sich die Lautstärke ohne mein zututn immer wieder verändert. Mal mein ich, dass es relativ gut läuft, eine Stunde später meine Stimme sehr laut für mich, mein Gegenüber höre ich garnicht.
Wenn ich unsre Holztreppe im Haus hochgeh, mein ich ein Elefant hüpft da hoch...okay bin kein Leichgewicht, aber 75 kg sind gerade noch im Rahmen.
Das sind die faszinierenden Eigenschaften der Phonak-Klangautomatiken, die doch ein wenig eigenwillig sind, was sie alles absenken und was sie für verstärkungswürdig erachten.
Edda hat geschrieben: 26. Jul 2022, 20:28 Hab mich viele Jahre durchgeschlängelt ohne Geräte, kann das jetzt die Retourkutsche sein, dass sich meine Hörnerven/Sinne mit mir jetzt einen üblen Scherz erlauben.
Oder Phonak :)
L 90-90-95-100-105-115-115
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Edda
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#18

Beitrag von Edda »

Hallo Brillenkatze,

danke für den Tip zwecks Marihuana, ist hoffentlich die bessere Lösung als all mein Drogen, vielleicht akzeptier ich dann den ganzen Mist besser............
Lg Edda
Brittany
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#19

Beitrag von Brittany »

Liebe Edda,

bevor Du Deinen Kopf "verdächtigst" oder Phonak verteufelst oder Brillenkatzes äußerst geistreichem Marihuana-Tipp folgst, versuche bitte, von der anderen Seite anzusetzen, ein bisschen mehr zu entspannen und ein bisschen mehr Geduld aufzubringen. Ich weiß, dass das nicht immer leicht ist, aber es ist nicht sonderlich konstruktiv, den Hörgeräten oder auch Medikamenten die Schuld zu geben. Du bist lange hörentwöhnt, und Katja hat bereits ausgezeichnet beschrieben, was das alles mit sich bringt.
Für viele sind ihre ersten Hörgeräte erstmal ein großer Schock und natürlich dann auch eine Riesenanstrengung. Das Gehirn hat plötzlich unendlich mehr input und muss doch erst wieder lernen, damit umzugehen! Das ist natürlich eine Überforderungssituation.
Auf der einen Seite braucht das alles wirklich Zeit und Gewöhnung und Training. Dann, auf der anderen Seite, kannst und musst Du in Zusammenarbeit mit dem Akustiker die Einstellungen auf Dich zuschneidern, also daran arbeiten, dass die Hörgeräte auch zu Dir passen. Das Gehirn muss lernen und sich anpassen, und die Hörgeräte müssen "feingetuned" werden.
Natürlich ist es leichter, den bösen "Drogen" oder den bösen Hörgerätefirmen die Schuld zu geben. Aber ich würde doch raten, andersherum anzusetzen.

Ich wünsche Dir viel Geduld und viel Erfolg!

Brittany
Edda
Beiträge: 65
Registriert: 19. Jun 2016, 09:21
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#20

Beitrag von Edda »

Liebe Brittany,
danke für Deinen Zuspruch, mein Nervenkostüm ist a bissl dünn, und darum hab ich losgeschrieben.
Ich steh zu meinen " Drogen" weil diese mir das Leben wieder lebenswert gemacht haben und ich mit Ihnen achtsam umgeh. Jetzt würd ich halt gern noch gern a Stückerl vom Kuchen haben wollen, und das muss ich mir auch erst nochmals verdienen. Ich übe, bzw trainier jetzt weiter, hab Montag wieder Termin bei Akustikerin und schau, was Sie für mich tun kann.
Und ich übe mich weiter in Geduld
Lg
Edda
KatjaR
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#21

Beitrag von KatjaR »

Liebe Edda,
das geht vielen so die lange hörentwöhnt waren und jetz erst merken wie laut die Welt ist.
Da hilft es alles zu notieren was stört und dem Akustiker darüber Rückmeldung zu geben und weiter zu üben.
Auch würde ich die Geräte, wenn sie so stark belastend sind anfangs, auch mit Hörpausen tragen, damit dich
das Neue Hören nicht zu sehr stresst.
Wenig konstruktive Beiträge, die statt verschriebener Medikamente noch illegale Drogen empfehlen und ohne
deine Situation zu kennen Geräte dikreditieren, mit denen viele gute Hörerfolge haben, bitte ich dich zu ignorieren.
Wenn du das Forum durchschnupperst, wirst du auf viele Erfahrungsberichte stossen, die Anfangsprobleme mit Hörgeräten
beschreiben. Das wird aber besser wenn man dabei bleibt und manches an destruktiven Kommentaren überliest, die nur versuchen
dir ihre eigene Unzufriedenheit überzustülpen.
Bitte lass dich nicht entmutigen und bleib dran.
Liebe Grüße
Katja
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
Ohrenklempner
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#22

Beitrag von Ohrenklempner »

Hi

auch wenn eine sehr starke Hörentwöhnung nicht ganz einfach zu versorgen ist, ist es dennoch möglich.
Es dauert seine Zeit, das gesamte Hören zu trainieren.
Ein ganz wesentlicher Knackpunkt ist die Fähigkeit des Gehirns, wichtige und unwichtigige Informationen zu unterscheiden, die unwichtigen Infos auszusieben. Wenn du jahrelang kaum gehört hast, wurde dieser Mechanismus einfach verlernt und muss neu trainiert werden. Wenn jetzt das Hörgerät kraft seiner Wassersuppe wieder haufenweise Geräusche hörbar macht, die du lange nicht gehört hast, dann ist das für dein Gehirn alles neu und alle Geräusche dringen natürlich in deine Wahrnehmung durch.
Da gibt's aber ein einfaches Rezept: Akklimatisierung. Wenn es alles noch zu laut, zu viel und zu unruhig ist, dass du die Hörgeräte nicht tragen magst, sollte mit einer geringeren Verstärkungseinstellung begonnen werden. Das Naída hat doch auch Tasterwippen, du könntest einfach die Lautstärke verringern. Nicht zu sehr, sonst hörst du kaum noch etwas, aber so viel, dass die Umgebungsgeräusche ein für dich akzeptables Niveau haben. Und dann trägst du die Hörgeräte einfach. Das "Training" kommt dabei von ganz alleine. Und nach Wochen, Monaten wirst du merken, dass du auch mehr Verstärkung tolerierst. Es fühlt sich irgendwann "normal" an, die Hörgeräte zu tragen. Du hast dann das Bedürfnis, die Höris eher lauter zu stellen, und das ist dann der Zeitpunkt, wo akustikerseits die Grundeinstellung entsprechend angepasst werden sollte.

Wie gesagt, das wichtigste auf dem Weg zum Hörerfolg ist, die Hörgeräte den ganzen Tag zu tragen, und das in einer Verstärkungseinstellung, in der du die Hörgeräte auch gerne trägst und es dich nicht übermäßig belastet. Das anfängliche Reduzieren der Verstärkung zur Unterstützung der Akzeptanz und das darauffolgende, allmähliche anheben der Lautstärke nennt sich "gleitende Anpassung" und ist ein Teil des Prozesses.

Viel Erfolg!
Edda
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#23

Beitrag von Edda »

Hallo Katja, Hallo Ohrenklempner,
vielen Dank Euch Beiden für die aufbauenden Worte, kann ich momentan echt gut gebrauchen. Das die ganze Sache kein Spaziergang wird, war mir schon klar, aber dass es dann doch so knüppeldick kommt, hätts ned gebraucht, aber gut, wenns halt mal so ist.
Was mir gut tut, dass auch" Normalsterbliche" Probleme mit der Wahrnehmung und Geräuschempfindlichkeit haben, hab echt schon an mir gezweifelt, okay ,ich bin schon ein bischen vorbelastet und hab nicht das dickste Nervenkostüm, aber irgendwo glaub ich trotzdem noch ein bischen an mich, dass ich mir nicht alles einbilde.
Jetzt sprech ich am Montag nochmals mit AKU , evtl mal ein andres Gerät probiern.....mal sehn.
Euch nochmals ein Herzlichstes Vergelts gott und liebe Grüße
Edda
Dani!
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#24

Beitrag von Dani! »

Edda,
ich glaube du bist einem Idealbild zum Opfer gefallen, das überall verbreitet wird. Genauso wie jahrzehntelang überall die schlanksten Models ausgewählt wurden, um für alles mögliche zu werben. Die Realität in der Gesellschaft sieht da ja etwas anders aus.
Es gibt viele, die empfindlich sind (sei es Lautstärke oder nervliche Belastung). Im Fernsehen wird das im Normalfall überhaupt nicht thematisiert. Falls doch mal dann in der anderen Richtung extrem überzogen.
Im realen Leben fallen Leidensgenossen oft überhaupt nicht auf, weil sie selbst rechtzeitig den belastenden Raum verlassen und verschwinden somit aus deinem Blickwinkel. Und: auch sie scheuen sich, über ihre Problematik zu reden, weil das ja scheinbar vom Normal abweicht. Wenn man aber seine Mitmenschen beobachtet und sie gezielt anspricht, reden sie aber plötzlich darüber, weil es guttut.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Edda
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Re: Neuling, Geräteanpassung und Überforderung durch Geräusche

#25

Beitrag von Edda »

Hallo Dominik,
danke für Deine Rückmeldung.

Hab gleich noch eine Frage an CI-Träger. Mir gehts bescheiden mit meiner Hörgeräteanpassung und hab wirklich eine tolle Akkustikerin, bin sehr froh drüber.
Probier grad das dritte Gerät aus, Problem ist immer das gleiche, was ich hören möchte , höre ich genauso schlecht wie ohne Versorgung, das was nicht so relevant ist, sehr laut, von meiner Stimme ganz zu schweigen. Bin nach ein paar Stunden fix und alle, weil ich weniger verstehe als mit.

Meine Akkustikerin meint, dass meine hochgradige Innenohrschwerhörigkeit den Lautheitsausgleich/Rekruiment verursacht. Ausserdem ein Paukenröhrchen wegen einer Belüftungsstörung an meiner ganz schlechten Seite gut wäre, da ich da extrem mit Druck reagiere, wenn sie Töne verändert.
Hat mir noch kein HNO so gesagt, hochgradig schwerhörig, alles andre gut.

Hat jemand Erfahrung mit Paukenröhrchen im gutem Erwachsenenalter? Bzw machen Implantate dann überhaupt Sinn, wenn ich so empfindlich reagiere?
Bin echt schon ziemlich an meiner Grenze, Geh auf Watte, vergesse sehr viel oder bring es durcheinander, orientierung momentan mangelhaft, hab echt das Gefühl, in meinem Kopf ist alles durcheineinander geraten, macht wirkle keinen Spaß mehr.
Hab heut einfach einen Tag geschwänzt, weil ich dringend Pause brauchte, sonst wäre mein Schädel geplatzt. Morgen trau ich mich wieder ran.

Wo nehmt Ihr die Power her, das durchzuhalten...........

Bewundere Euch immer mehr.

Lg Edda
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