Testen der Hörgeräte

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JMD71
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Registriert: 26. Jul 2022, 07:16
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Testen der Hörgeräte

#1

Beitrag von JMD71 »

Hallo und Guten Morgen,

ich bin neu hier und habe ein paar Fragen, vielleicht kann oder mag man mir hier weiterhelfen.

Ich habe eine Verordnung bekommen, und habe auf Empfehlung eines Bekannten einen "Hörspezialisten" (nennen sich tatsächlich so), der im gleichen Haus sitzt wieder der HNO ausgewählt. Ich bin seit vier Wochen am Testen mittlerweile. Ich muß gestehen, das ich keine Ahnung habe welches Fabrikat oder Modell man mir dort gegeben hat. Ich weiß nur das ich wohl verschieden (Technikstufen) durchlaufe. Beginnend mit TS4 geht es bis TS16. Nachdem ich TS4 bis TS8 jetzt am Wickel hatte, die meiner Meinung nach sich nicht wirklich für mich großartig unterschieden haben, bin ich jetzt bei TS12. Ich bin jetzt soweit das ich sagen kann, es ist vom hören ziemlich gut. Ich bin zwar wie wahrscheinlich viele andere auch, vom Geräuschpegel der einen dort von o-100 doch ein wenig überfordert gestresst, aber ich denke das ist was, wo man sich nach längerer Zeit dran gewöhnen kann. Jetzt zu meinem Problem, diese Geräte mit der TS12, erfordern eine Zuzahlung von 2930,-. Das hat mich erstmal vom Hocker gehauen. Ich meine gut, es wird wie beim Auto sein, je besser die Technik, desto höher der Preis. Nun lese ich oft, bzw höre :D das viele auch mit der Kasseneinstellung ausreichend versorgt sind. Aber ich denke da kommt es doch auf den Grad des Hörverlustes an. Macht es Sinn jetzt andere Hörgeräteakustiker mit ins Boot zu nehmen?? Denn ich könnte mir vorstellen, wenn man testet ohne Ende, kann man auch mal den Überblick verlieren. Des Weiteren wird der aktuelle Spezialist, davon nicht sehr angetan sein.

Dann noch die Frage wie sind die Erfahrungen bezüglich Einsprüchen beim Versorgungsamt? Mir hatte der HNO empfohlen einen Antrag auf GdB zu stellen. Ich muss ehrlich sagen, ich hatte mich bis dato nullkommanull, damit beschäftigt. Ich habe einen Antrag eingereicht, und am WE den Bescheid bekommen, das mir ein GdB 40 zugesagt wurde. Wenn ich mich aber mal wie hier z.b. über den GdB Rechner oder auf dieser med.Verordnungsseite umschaue bekomme ich zum einen beim Rechner einen GdB 50 mit hochgradiger Schwerhörigkeit, ebenso bei der Tabelle zwischen 50-60 Gdb angezeigt. Ich habe jetzt überlegt Widerspruch einzulegen. Macht das Sinn, bzw. gibt es da Aussichten auf Erfolg? Mittlerweile habe ich erfahren, das GdB50 nicht wirklich einfach zu bekommen ist.

Wie gesagt gesagt, vielleicht kennt sich jemand aus oder hat Erfahrung gemacht. Ich wäre sehr dankbar für ein paar Infos. Ich wünsche allen hier einen Schönen Tag und bald ein angenehmes Wochenende.

Gruß Jean-Marc
Ohrenklempner
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Re: Testen der Hörgeräte

#2

Beitrag von Ohrenklempner »

Hallo,

die Hörgeräte, die der "Hörspezialist" dir angepasst hat, sind welche von AudioService. Das erkennt man an den von dir genannten Technikstufen von 4 bis 16.
Die Aufzahlung von ca. 3000 Euro für beide Ohren ist für diese Technikstufe okay. Besser (und noch teurer) ist ja nur TL16.
Natürlich kannst du auch aufzahlungsfreie Geräte nehmen. Gut hören kannst du mit denen auch, die bieten dir aber nicht den Komfort wie die teureren Geräte. Bei TL 12 profitiert dein Gehör immerhin schon von zahlreichen Automatikfunktionen wie Impulsschallreduzierung, Windgeräuschunterdrückung, echte binaurale Signalverarbeitung, vollautomatische Sprachfokussierung, 32 Verarbeitungskanäle, recht gute Störlärmreduzierung usw... wobei einige Funktionen schon in den niedrigeren Technikstufen vorhanden sind.
Nebenbei ist ein Akustiker auch in der Pflicht, dir ein aufzahlungsfreies Versorgungsangebot zu machen.
Mindestens ein alternativer Hersteller sollte dir aber in jedem Fall schon angeboten werden. Andere Mütter haben auch schöne Töchter. ;)
Und mach dir keine Sorgen, falls der Spezialist von einem Akustikerwechsel nicht angetan sein würde. Wenn er dir nichts anderes anbieten will, ist es seine Schuld.
Dani!
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Re: Testen der Hörgeräte

#3

Beitrag von Dani! »

Hallo Jean-Marc,
herzlich Willkommen im Forum.

Zunächst einmal: Ja, gehe auch zu einem anderen, richtigen Hörakustiker. Klar mag dein aktueller Schpezialist nicht begeistert davon sein. Aber was hilft es dir, wenn er dir die falschen Geräte verkauft. Und ja, je nach Hörverlust kommt man auch gut mit Kassengeräten klar, unabhängig davon ob man leicht oder hochgradig Schwerhörig ist.
JMD71 hat geschrieben: 28. Jul 2022, 08:41 Mittlerweile habe ich erfahren, das GdB50 nicht wirklich einfach zu bekommen ist.
Du kannst gern meine GdB alle haben. Übernimm dann aber bitte auch alle Leiden.

Um zu beurteilen, ob es eine Erfolgsaussicht bei einem Widerspruch gibt, bräuchten wir hier schon dein Sprach-Audiogramm. Das Ton-Audiogramm wird heute von den Versorgungsämtern in der Regel nicht mehr herangezogen (das steht auch so in der Versorgungsseite). Der GdB-Rechner auf der Website hier war früher aussagekräftig. Heute dient er nur noch als Anhaltspunkt für die GdB-Ermittlung. Er ist aber noch aussagekräftig bei der Aussage, ob man z.B. hochgradig schwerhörig ist.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
rabenschwinge
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Re: Testen der Hörgeräte

#4

Beitrag von rabenschwinge »

Das Versorgungsamt ist für die Feststellung des GdB da.
Für die komplette Kostenübernahme muss ein gut begründeter Antrag bei der KK vs. dem Rentenversicherungsträger gestellt werden.
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