im Rahmen von Corona bekam ich einen Megaschnupfen, der am gleich Tag zum normalen Hörverlust führte. Ein paar Tage später nach 3 Tagen Schmerzen und fast komplettem Hörverlust wurde eine eitrige Mittelohrentzündung diagnostiziert, die mit Antibiotika behandelt wurde. Nachdem die Schmerzen weg waren, konnte ich mich ausgiebig mit meinem Hörverlust auseinandersetzen und bekam Panik. Meine Ärztin überwies mich in eine HNO-Klinik und ich landete schlußendlich in der Uniklinik (HNO) in Köln.
Dort wurden mir Paukenröhrchen in örtlicher Betäubung eingesetzt, die aber nicht direkt nach der OP zu einer Besserung führten. Zusätzlich dazu bekam ich die bei Hörstürzen bekannte Cortison-Therapie und auch noch Antibiotikum intravenös. Auch nach 4 Tagen zeigte der Hörtest eine hochgradige Schwerhörigkeit und nach weiteren 10 Tagen war das Ergebnis noch genauso niederschmetternd.
Mit der Weile liegt das Ganze jetzt 1 Monat zurück (am 22.7. war die OP). Die Prognose vom Arzt in der Nachkontrolle war düster. Ich sollte davon ausgehen, dass der Hörverlust so bestehen bleibt. Diagnose. Mittelohrentzündung mit gleichzeitigem starken Innenohrabfall beidseits. Gesprochen wurde von einem toxischen Innenohrschaden.
Mit der Weile hat meine niedergelassene HNO-Ärztin die Verordnung für Hörgeräte geschrieben und ich hatte beim Hörakkustiker den ersten Termin. Ich habe derzeit Phonak
Mein Hörempfinden derzeit ist täglich schwankend. Im Allgemeinen sind aber ohne Hörgeräte immer mehr Geräusche wiedergekommen, die ich in der Klinik bzw. kurz danach noch nicht gehört habe. Am Anfang war es die Klospülung. später dann das Wasser aus dem Wasserhahn. Mit der Weile hab ich gestern nach so langer Zeit wieder das erste mal die Türklingel gehört und vorgestern Vogelgezwitscher im offenen Fenster. Hatten die Hörgeräte am Anfang den normalen Stadtlärm wiedergebracht, höre ich den mit der Weile fast genauso gut, wie ohne sie, mit lediglich schriller, höher.
Nur das Sprachverstehen zeigt sich hartnäckig (auch mit Hörgeräten keine Verbesserung), aber auch schon besser, als am Anfang. Konnten mir meine Töchter vorher nur laut etwas ins Ohr sagen, verstehe ich die normale Sprechlautstärke auch schon wieder über 1,5 m. Darüber wirds kritisch. Nach wie vor, erscheint das besonders leise, während mich einige Geräusche aber auch teilweise aus den Latschen hauen können. ES kann passieren, dass ein Einkaufswagen, der über den Boden fährt, mir Schwindel bereitet und unnatürlich laut reinkommt. Am nächsten Tag kann es ein Auto auf der Straße sein oder ein weinendes Kind.
In wie weit wirken die Paukenröhrchen Hörmindernd? Laut Hörkurve liegt die Schallweiterleitung im Mittelohr besonders weit unten und schlägt dort teilweise mit 50 dB Beginn zu Buche, während die Hörkurve für die Innenohrschwerhörigkeit bei 20 - 30 beginnt und lediglich auf 2 Frequenzen erst bei 40.
Die ist gegenüber meinem vorherigen Gehör eigentlich nur geringfügig unter der alten Hörkurve, die vorher bei 15 - 25 dB begann und in den 2 'schlechteren' Frequenzen bei 30.
Gut das Mittelohr war zum Zeitpunkt des letzten Hörtests noch nicht ganz ausgeheilt. Lediglich auf der rechten Seite sah das Trommelfehl schon wieder besser aus. Das linke war noch leicht geschwollen und es suppte auch noch, allerdings klares (laut HNO unbedenkliches) Sekret.
Wenn ich den Kopf weit nach unten oder oben bewege (beim Bücken) hört sich das auf dem linken Ohr immer noch an,als wäre dort Wasser drin (nur tiefer als normal nach dem Baden gehen) und auf dem rechten Ohr höre ich dies eher selten, nur gelegentlich.
Ich fürchte, die Hörgeräte sind zwar gut und richtig, weil ich ja vorher schon eine leichte angeborene, allerdings im täglichen Leben nicht hinderliche Schwerhörigkeit hatte, aber ab wann kann die eigentliche Einstellung vorgenommen werden?
Derzeit ist es beinahe minütlich schwankend. Es knackt ab und an auch noch in meinen Ohren, wie beim Schlucken, nur dass ich dafür nicht schlucken muß. Danach höre ich entweder schlechter oder besser.. Für meine Arbeit reichen derzeit meine normalen On-Ear-Kopfhörer. Die
Sollte ich aber demnächst wieder ins Büro müssen (hab mit meinem AG geklärt, dass ich vorrübergehend nur aus dem mobilen Office arbeiten kann), würde ich dort Gespräche mit Kollegen nur auf halbem Kuschelkurs führen können, was im Hinblick auf Corona für niemanden angenehm wird.
Wie lange und wie stark sind eigentlich die Einschränkungen mit den Paukenröhrchen? Ein Freund von mir, hatte noch im Vorschulalter Paukenröhrchen eingesetzt bekommen, kann sich aber nicht mehr dran erinnern, wie doll das Hörvermögen dadurch gemindert wurde. Hörgeräte hatte er aber nicht bekommen.
Könnte sich mein Hörvermögen wieder bis auf 'davor' verbessern oder ist das unwahrscheinlich? Was kann ich selbst tun? Ich hab mich selbst wieder als arbeitsfähig bezeichnet, mit den o. g. Vereinbarungen, weil ich nicht über die 6 Wochen Krankheit rauskommen wollte (5,5 waren es schon 1,5 wg. Corona, 4 wegen den Ohren). Ich hab noch 2 unterhaltspflichtige Kinder, beide studieren und wohnen noch bei mir. Außer Kindergeld und mein Gehalt bekommen wir sonst kein Geld.
Da würden 60 % vom letzten Brutto schon enorm wehtun, obwohl mir Ruhe definitiv noch besser tun würde. Das merk ich jetzt schon nach nur 4 Tagen Arbeit. Aber Zusatzversicherungen habe ich leider keine.
Für Antworten, Ratschläge, wäre ich sehr dankbar.
Grüße Silence