ich habe schon viele Jahre Tinnitus auf beiden Ohren. Bei meinem letzten HNO Besuch habe ich einen Test machen lassen, meine Ärztin sagte das ich eine hochgradige Schwerhörigkeit habe und mir eine Verordnung für Hörgeräte ausgestellt.
Nun meine Frage, kann ich hierauf einen GDB beantragen, und wie hoch könnte der Ausfallen?
Hochgradig schwerhörig sieht nochmals deutlich schlechter aus. Grob abgeschätzt basierend auf dem Sprachaudiogramm kannst du bestenfalls mit GdB 15-20 rechnen. Alleine für sich genommen also quasi unbefindlich auf der Skala der nominellen Einstufung der Einschränkungen. Klingt doof, ist aber so.
Rechts hast du ein Gesamtwortverständnis von 200 und bei Zahlen liegt die 50% Schwelle bei 25 dB und links reden wir über 170 und 30 dB. Das wären nach Tabelle A in Abschnitt 5 der Versorgungsmedizinverordnung 20 bzw 40% Hörverlust. Damit ergeben sich laut Tabelle D im gleichen Abschnitt GdB 15-20 maximal.
Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war. (Françoise Sagan)
Ok, ich verstehe generell nicht wie man solch ein Diagramm liest, wenn dem so wäre wie du es gerade beschrieben hast, bräuchte ich ja auch keine Hörgeräte, oder bestehe ich das falsch?
Da liegst du falsch. Nicht jeder mit Einschränkung der Hilfsmittel braucht ist deswegen SCHWERbehindert.
Einen Grad der Behinderung von 15-20 würdest du ja zugesprochen bekommen, aber das reicht halt nicht
für einen Ausweis. Die Berechnung des GdB auf Hörschädigung berücksichtigt auch, dass durch die Verwendung von
Hörhilfen ein Teilausgleich stattfinden kann.
Beim Sehen wird ja sogar der GdB nur danach berechnet, wie man MIT Brille sieht.
Eine beidseitige mittelgradige Hörschädigung lässt sich mit Hörgeräten soweit ausgleichen, dass Einschränkungen zwar bleiben,
aber nicht in einem Ausmaß dass von einer Schwerbehinderung die Rede sein kann.
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
