Otoplastik

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Talbicker1
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Otoplastik

#1

Beitrag von Talbicker1 »

Hallo zusammen
Ich war eben bei meinem AKU wegen einer schlecht sitzenden Otoplastik auf der rechten Seite.
Die Otoplastik machte sich nimmer selbstständig und arbeitet sich aus dem Gehörgang heraus.
Auf der linken Seite ist alles in Ordnung. Dazu dreht sich die Plastik immer wieder und ich muss immer
erst vor dem einsetzen die Plastik grob in seine vorgesehene Richtung drehen. Links alles in Ordnung.
Der AKU meinte, dass sich die Otoplastik ruhig drehen kann, damit sich die Plastik mit dem Lautsprecher perfekt an dem Gehörgang anlegen kann.

Ist das so?

Bin da etwas verwirrt.

Dazu das sich die Otoplastik (Acryl) immer wieder herausarbeitet.
Kann sich mein Gehörgang denn so geändert haben, dass dies wirklich so ist?

Abgesehen davon habe ich neue Otoplastiken in Auftrag gegeben (Donnerstag werden die Abdrücke gemacht), weil die kleine Entlüftungsbohrung am Austritt ausgesplittert ist.

Welches ist das richtige verhalten beim ausspritzen des Gehörganges, sich ruhig verhalten oder mit dem Kiefer Kaubewegungen machen?
Der AKU meint ruhig verhalten.

Vielen Dank für eure Antworten
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svenyeng
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Re: Otoplastik

#2

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Die Ohren können sie verändern und dann sind halt mal neue Otoplastiken fällig.

Was ich nicht verstehen:
Du warst grade bei Deinem Akustiker und es ist was weggesplittert an der Otoplastik.
Warum erst Donnerstag Abdrücke? Das hätte er doch sofort machen sollen.
Vor allem musst Du dann extra noch mal hin. Das macht doch keinen Sinn.

Wenn die Abdruckmasse eingespritzt wird kenne ich es so, das man kaut.

Gruß
sven
Blümle
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Re: Otoplastik

#3

Beitrag von Blümle »

Otoplastiken sind eine Wissenschaft für sich. Ich habe da leider einen sehr langen Leidensweg hinter mir. Es gibt meinen Erfahrungen zufolge zu wenig Akustiker*innen, die sich damit tatsächlich auskennen und die das gründlich genug umsetzen. die 08 15 Lösung bekommen alle hin, aber sobald du ein paar Eigenheiten hast, wird es verdammt schwierig. Es gibt Hinsicht der Otoplastiken viele Möglichkeiten, die zu fertigen, das fängt tatsächlich bei der Abdruckanfertigung an und wird dann irgendwo in einem Labor gefertigt. die variablen, auf die es ankommt, sind viel zu vielfältig, als dass man hier einen vernünftigen Ratschlag geben könnte.. Hinsichtlich kauen, Mund still halten, Mund halb offen halten, habe ich alle Varianten durchgemacht, was tatsächlich die beste ist, weiß ich nicht. Bei mir funktioniert es bis heute nicht wirklich. Ich tippe mal darauf, dass es darauf ankommt, ob deine Gehörgänge sich bei Kaubewegungen ruhig verhalten oder ob sie entsetzliche Bewegungen wie bei mir machen. Das ist bei mir der Fall. in ruhigem Zustand passt alles, aber sobald ich kaue, lache oder rede, funktioniert halt gar nichts mehr. Dann kommt es auf das Material an. Hast du ein stärkeres Material oder ein etwas flexibles Material wie Silikon oder Thermotec? Wenn deine Gehörgänge sehr wackelig sind, in den eben beschriebenen Situationen, ist ein bewegliches Material sicherlich geeigneter. Titan scheidet in einem solchen Fall völlig aus, weil es das härteste aller Materialien ist. Hinsichtlich der Haltbarkeit in den Gehörgänge ist es auch sehr verschieden. Ich habe die maximal Variante an Halt-Möglichkeiten (Ring) und trotzdem funktioniert es nicht. Mir rutschen die Teile nicht raus, sondern immer tiefer in den Gehörgang hinein. Das ist sehr unangenehm bis zur Tendenz schmerzhaft zu sein. Blöd an Otoplastiken ist halt einfach, dass man da nicht x-beliebig ausprobieren kann, sondern in der Regel für jeden Versuch die 250 € für die Otto Plastik hinblättern muss. Irgendwann hat der Spass an Versuchen, etwas Passendes zu finden, halt auch ein finanzielles Loch. Aber kann man nichts machen, schließlich muss es einem die Gesundheit ja wert sein, für die optimale Versorgung alles zu tun. Bei mir war dann nach 3000 € für noch immer nicht wirklich erträgliche Otoplastiken mal Schicht im Schacht. Schade, dass das die Akutiker*innen und Labore trotz „Handwerk“ nicht wirklich hinbekommen. Wünsche Dir viel Glück!
Captain
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Re: Otoplastik

#4

Beitrag von Captain »

Wenn die Otoplastik früher gepasst und gehalten hat dann liegt es an deinem Ohr.
Im Laufe der Zeit kann sich die Anatomie des Ohr verändert haben.
Wenn die Otoplastik von Anfang an rutscht, ist die Otoplastik schuld ODER dein Ohr ist für die gewählte Otoplastik-Ausführung nicht geeignet.
Mit Ausführung ist die Bauform gemeint, meist wird eine möglichst unauffällige Stöpsel-Form angestrebt.
Lass dir am besten eine Krallen.- oder Ringform machen.

Verdrehte Hörer oder Schläuche kann der Akustiker neu positionieren.
In besonderen Fällen bleibt das Einsetzen der Otoplatik aber dennoch schwierig. Teils auch nur für eine Seite.
svenyeng
Beiträge: 4340
Registriert: 10. Jun 2013, 23:34
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Re: Otoplastik

#5

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Blöd an Otoplastiken ist halt einfach, dass man da nicht x-beliebig ausprobieren kann, sondern in der Regel für jeden Versuch die 250 € für die Otto Plastik hinblättern muss. Irgendwann hat der Spass an Versuchen, etwas Passendes zu finden, halt auch ein finanzielles Loch. Aber kann man nichts machen, schließlich muss es einem die Gesundheit ja wert sein, für die optimale Versorgung alles zu tun. Bei mir war dann nach 3000 € für noch immer nicht wirklich erträgliche Otoplastiken mal Schicht im Schacht.
Ich hatte das glaube ich schon mal gesagt. So lange man mit einer Otoplastik nicht klar kommt bezahlt man die auch nicht.
Es wird erst bezahlt, wenn alles passt. Das schreibe ich nicht einfach so, sondern ich kenne es so.
Leider wissen das nicht viele und das wird von manchen Akustikern leider ausgenutzt.
Mal ehrlich, es kann doch nicht sein, das man 3000 Euro los ist und es funktioniert am Ende immer noch nicht.
Da kann man die Geldscheine auch direkt zum Fenster rauswerfen.
Das es immer, wie bei Dir, spezielle Sonderfälle gibt wo es richtig schwierig ist etc. ist nachvollziehbar.
Aber kein Grund immer wieder zu bezahlen für eine Leistung die nicht OK ist.

Man muss aber noch bedenken, das es bei Dir schon ein richtig spezieller Sonderfall ist.
Normalerweise wird die Plastik gefertigt und das wars.
Bei z.B. allergischen Reaktionen ist es sowieso nie ein Problem die Plastik zurück zugeben und auf ein anderes Material zu gehen. Wenn Schmerzen auftreten, weil die Plastik nicht sitzt, verrutscht, etc. ist das auch ein Reklametionsgrund.

Wenn eine Otoplastik gefertigt wurde, zahlt bitte nicht bei Abholung.
Oft ist bei Ketten so, das die das $-Zeichen in den Augen haben und schon bei Bestellung kassieren.
Normalerweise sollte es auch so sein, das der Akustiker die Rechnung zuschickt oder ggf. mit gibt. Dann überweist man den Rechnungsbetrag. Aber bitte erst, wenn alles ok ist!
Sollte irgendwas nicht passen, dann bitte sofort zum Akustiker gehen und reklamieren.
So macht man es mit Handwerkern ja auch. Die Rechnung begleicht man erst wenn die Leistung ordnungsgemäß erledigt wurde. Denn das ist das einzige Druckmittel, was man im Fall des Falles hat.

Das eine Otoplastik bei festen Materialien, wie z.B. Acryl, am Anfang etwas drückt und somit unangenehm sein kann ist normal. Die Otoplastik soll ja auch sitzen. Ich hatte das bei Acryl Anfangs immer. Da tat auch mal paar Tage das Ohr weh. Ich sehe es so, das man da durch muss. Das Ohr dehnt sich dann etwas und die Otoplastiken sitzen perfekt.
Seit ich Thermotec habe, empfehle ich dieses Material ganz klar. Ein super Tragegefühl und man hat eben diese Dinge für Druck, weh tun des Ohrs, ... am Anfang nicht, weil Thermotec im Ohr durch die Körperwärme weich wird.
Leider kostet Thermotec oft mehr als Acyl. Das kommt aber auf den Akustiker an. Bei meinem ist es der gleiche Preis.
Aber selbst wenn es paar Euro mehr kosten würde, würde ich das gerne zahlen.

Gruß
sven
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