Lieber Gewichtl.
Wenn Du möchtest werde auch ich mich zu diesem Thema äussern. Als Schweizer sind Rückmeldungen von deutschen Kollegen hier im Forum aber wahrscheinlich interessanter für Dich.
1. Muss ich den Joker ziehen (Schweizer)
2. Zur Technik. Fragen wie dein Hörgerät heisst. Dann entweder auf das Wort vom Akustiker Vertrauen oder sich im Internet informieren (wie alt ist das Gerät? Gibt es schon Nachfolger?). Man kann auch in einen Forum für Schwerhörige unbeteiligte und hilfsbereite Akustiker fragen

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Die Frage mit dem optimalen Anpassaufwand ist eine gute und sehr schwierig zu beantworten. Die Grenzen der Hörgeräteversorgung sind von vielen Faktoren abhängig.
Ich persönlich brauche für den Abschluss einer Hörgeräteanpassung einen zufriedenen Kunden und ein gutes Messergebnis (Freiburger, Basler Satztest etc.)
Ich glaube sehr wenige Kunden laufen mit der perfekten Hörgeräteeinstellung durch die Gegend. Das liegt allerdings nicht an der Unfähigkeit der Akustiker (zum Teil kann das natürlich auch sein) Es liegt viel mehr an den milionen von Einstellkombinationen. Ich behaupte aber, dass viele Kunden mit sehr sehr guten Hörgeräteeinstellungen versorgt sind.
3. Die beste Prüfmethode ist der Kunde selbst. Wie du richtig beschreibst, merkt der Kunde im Alltag welches Gerät für ihn am besten passt.
Die sprachaudiometrischen Tests können aber schon Aufschluss darüber geben, ob ein Hörgerät anständig eingestellt wurde.
Beim basler Satztest kommt das Sprachsignal und das Störge. aus der selben richtig. Hier muss das Hörgerät frequenzgangtechnisch gut eingestellt sein. Hier hat ein Richmikrofon 0.0 Auswirkung auf den Erfolg.
In Deutschland ist das Messsystem von Acousticon sehr verbreitet.
Dieses Messsystem heisst Akam und mit der kann man ziemlich tolle und auch viel realitätsnähere Test im Störgeräusch durchführen (Allerdings für kassentechnische Geschichten irrelevant).
4. Verstehe die Frage leider nicht ganz sorry.
5. No Go! Jedes Hörgerät gehört Insitu angepasst (basis oder highend).
Was sein kann: Man hat beides probiert: Perzentile und Firstfit. Und der Kunde fand den Firstfit geben (kommt vor bei sehr sensiblen Kunden da der Firstfit oft deutlich lauter ist).
Es ist überigens überhaupt KEIN Aufwand eine Perzentilmessung durchzuführen.
Mein Auszubildener (seit 9 Monaten bei uns) schafft das beidohrig in unter 10 Minuten (unter meiner Aufsicht natürlich).
6. Jeder sollte mindestens 2 unterschiedliche Geräte vergleichen. Am besten Markenübergreifend. Auch unterschiedliche Preisklassen sollten angeschaut und getestet werden.
Wer macht Perzentile: Jeder richtige Akustiker. Oder eine andere Insitumessung
Wer macht die Lautheitsskalierung: Wenige. Allerdings hat auch hier die Akam ein tolles System entwickelt. Ich mach beides und muss ehrlich zugeben: Die Ergebnisse mit Skalierung sind nicht besser als die ohne.
Wer macht Oldenburger: Erneut Joker. Wir machen den Basler Satztest
Wer macht Restaurantstörgeräuschsimulation: Viele. Zumindest all diejenigen, die den Mehrwert von besseren Hörgeräten verdeutlichen möchten (Komfort)
Letzte Frage: Erneut Joker.
Wir persönlich haben nur ein zuzahlungsfreies HG. Man darf allerdings verschiedene probieren (einfach ist halt nur eines davon Zuzahlungsfrei).
Und unsere Zuzahlung ist gegenüber der Zuzahlung in DE ein Witz
Liebe Grüsse