Beidseitige Hörstürze

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
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Linda100
Beiträge: 11
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Beidseitige Hörstürze

#1

Beitrag von Linda100 »

Ich möchte mich vorstellen, ich bin 63 Jahre alt, und erlitt mit 27 Jahren meinen ersten Hörsturz links. Ein Hörverlust blieb zurück, konnte damit aber gut leben.
2003 erneut einen Hörsturz links, Schädigung an Taubheitsgrenze.
Der Versuch mit HG brachte nicht viel, bzw nichts, weil ich auf dem rechten Ohr noch gut hörte.
2011, 2016 und 2018 hatte ich Hörstürze auf der rechten Seite. Die Einbuße rechts beläuft sich auf mittel bis schwere Schwerhörigkeit.
Alle Hörstürze wurden stationär behandelt (erfolglos).
Bin mit HG Resound enya 462 versorgt. Mir geht es damit, wie es vielen mit HG geht:
In kleiner Runde, wenig Hintergrundgeräusche geht es, aber der Defizit zu einem Ohr ist unbeschreiblich groß.
Merkwürdigerweise hat sich über Nacht! nach etwa 1 Jahr das rechte Ohr um fast 30dB verbessert. Es war fantastisch!!!!
Seit ca. 3 Monaten ist es wieder schlechter geworden und kein HNO oder Uni-Klinik kann mir sagen weshalb. Ich habe täglich Hörschwankungen, was richtig depressiv macht
Immer wieder wird mir ein CI angeboten, was mich nicht überzeugt.
Ich muss dazu sagen, ich bin nicht besonders operationsfreudig, da es ja nicht eine sooo einfache OP ist!!!
Auch aus Angst, damit die Chance der erträumten Besserung auszuschließen.
Könnten andere HGs bessere Leistungen erzielen.
Ist es nicht auch vielleicht eine Kopfsache, aus Angst nicht verstehen zu können, es wirklich nicht zu verstehen.
Viele CI-Leute berichten sie können wieder Vogelzwischern hören, oder wie Kleidung raschelt.... das höre ich mit HG ganz gut.... es ist das VERSTEHEN, das mir große Probleme bereitet.

Eure Erfahrung und Betrachtungweise wäre mir sehr wichtig
Jani
Beiträge: 294
Registriert: 30. Jan 2011, 22:23
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Re: Beidseitige Hörstürze

#2

Beitrag von Jani »

Hallo Linda100,

jetzt antworte ich dir mal als Erste, da sich bisher noch niemand zu Wort gemeldet hat.
Erst einmal Herzlich Willkommen hier bei uns im Forum! :)

Also zur CI-OP kann ich dir beruhigend sagen: Heutzutage ist so eine CI-OP Routine, auch wenn es eine OP am Kopf ist. Bei jeder OP kann etwas sein, das ist leider immer gegeben. Aber in den meisten Fällen verläuft die CI-OP ohne Probleme. Das ist allzu verständlich, dass du Vogelzwitschern etc. noch hörst, das sind ja die Geräusche. Aber das Sprachverstehen ist genauso wichtig. Das CI ist darauf ausgerichtet, dass man wieder zu einem Sprachverstehen kommen kann, da die Elektroden hauptsächlich auf die Frequenzen ausgerichtet sind, welche für das Sprachverstehen von enormer Bedeutung sind.

Ich würde mir an deiner Stelle noch eine zweite Meinung einholen.

Alles Gute für dich und gib dich nicht auf!

Liebe Grüße Jani
Seit nach Geburt hörgeschädigt.

rechts: Naída Q70 CI seit 2001
links: Naída Q90 CI seit 2018

"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." (Antoine de Saint-Exupéry) :blume1:
annib
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Re: Beidseitige Hörstürze

#3

Beitrag von annib »

Ich kann jetzt nur aus einer viermonatigen Erfahrung mit CI und mit einem noch gut hörenden Ohr berichten, Aber was das Hören angeht, ist es für mich mit dem 1000 mal besser. Ich höre plötzlich bei Tore auch wieder Geräusche, die ich jahrelang mit meinem Hörgerät und meinem guten Ohr nicht wahrgenommen habe, ich weiß auch nicht warum. Und es ist auch toll, wieder den Gehörgang frei zu haben. Natürlich muss eine solche OP gut überlegt sein und man muss ja auch ein geeigneter Kandidat sein. Aber ich würde es immer wieder tun.
nach Hörsturz/Hörstürzen auf einem Ohr an Taubheit grenzend, jetzt mit CI
Ohrenklempner
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Re: Beidseitige Hörstürze

#4

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich würd es auch machen. Schlimmstenfalls gibt es auf dem linken Ohr keine Verbesserung, aber schlechter kann's ja eh nicht werden.
urlaubsreif
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Re: Beidseitige Hörstürze

#5

Beitrag von urlaubsreif »

Merkwürdigerweise hat sich über Nacht! nach etwa 1 Jahr das rechte Ohr um fast 30dB verbessert. Es war fantastisch!!!!
Seit ca. 3 Monaten ist es wieder schlechter geworden und kein HNO oder Uni-Klinik kann mir sagen weshalb. Ich habe täglich Hörschwankungen, was richtig depressiv macht
Das ist ebenso toll wie merkwürdig.

Nimm doch einfach mal Magnesium und schau, was passiert. Magnesium wird mittlerweile häufig eingesetzt bei Tinnitus und fördert auch die Erholung nach Hörstürzen.

Vielleicht liegt eine Unterversorgung vor.

Blutdruck, Schilddrüse etc. alles ok?
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 55__55__60__60__65___55__70___85__90
dbL 65__75__75__80__75___65__75___70__70
Linda100
Beiträge: 11
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Re: Beidseitige Hörstürze

#6

Beitrag von Linda100 »

Vielen Dank für eure Informationen,
eine Zweitmeinung einzuholen ist ein guter Gedanke, das werde ich auf alle Fälle machen.
Bin vor lauter Grübeln gar nicht auf die Idee gekommen... Danke

und Magnesium werde ich auf jeden Fall ausprobieren, wenn es nix nutzt, schaden tut es auch nicht, danke für den Tip
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