Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
mirochen
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Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#1

Beitrag von mirochen »

Guten Tag die Damen & Herren :),

seit so grob 20 Jahren habe ich einen winzigen Defekt in den höheren Frequenzen meines rechten Ohres. Das war (& ist) immer irgendwie lästig und im Laufe der Zeit wurde es etwas mehr - es geht mir auf den Keks, dass ich ständig nachfragen muss, was Leute zu mir sagen. Insbesondere das, was meine herzallerliebste Frau mir (gefühlt) nonstop mitzuteilen gedenkt... nicht immer Goethe, aber, wie ihr sicher wisst, um so wertvollere Weisheiten, die zu verpassen, ungeahnte Probleme aufwerfen kann...

Scherz bei Seite - ich kann in größeren Menschenansammlungen Gesprächen kaum folgen, verstehe tatsächlich manchmal verwirrend wenig, wenn die Umgebung nicht wirklich leise ist... bislang ist das aber laut Audiogramm alles noch im Bereich "maximal geringfügig", also eigentlich nicht behandlungswürdig. In diesem Sinne ärgere ich mich zwar seit Jahren damit herum, habe aber nie irgendwas unternommen (davon wurde mir auch von Ärzten abgeraten).

Ging ja auch irgendwie noch. Ich "schreie" halt, weil ich mich selbst schlecht hören kann und man kennt mich als "die taube Nuss", weil ich ständig nachfrage. Damit hab ich halt leben gelernt.

So - wechsel in die Gegenwart. Seit grob zwei Jahren bin ich schwer von Schwankschwindel beeinträchtigt. So weit, dass ich seit über 1 1/2 Jahren arbeitsunfähig bin. Vielleicht kennen das einige hier ja aus eigener Erfahrung, willst du, dass dir bei Schwindel jemand hilft, bist du am Ar... sagen wir, du brauchst Nerven.

Körperlich bin ich offenbar kerngesund (nach zig Untersuchungen und Geräten - ich könnte Astronaut werden, wenn ich gehen könnte und meine Wampe etwas... ach egal) - außer meinen Ohren, die haben eine wirklich geringfügig Hörproblematik und der Gleichgewichtssinn hat einen Schlag. Warum ich den habe, weiß niemand (ist aber immerhin messbar, Gott sei danke, ich begann schon, an mir zu zweifeln... ganz kurz nur). Mittlerweile gelte ich bei sämtlichen Experten als Patient für den Therapeuten ("somatoforme Störung" nennt sich das - also angeblich eine psychische Problematik auf körperlicher Symptome übertragen, anders gesagt: ich sei deutlich depressiv mit Tendenz zur bipolaren Störung und Schwindle herum, weil das meine Art ist, das mitzuteilen). Hab ich nen stressiges Leben? Aber Hallo, natürlich, wie jeder andere auch, der in einer Stadt wohnt, pendelt und nen Job hat... wie ich das Liebe, wer lebt denn bitte auf dem Planeten "Zen"? Aber... zwei Selbständigkeiten neben einem Vollzeitjob, super intensive Hobbies, dauerhafter Schlafentzug... sagen wir mal, "gesund" war das nicht und ein "Coach" meinte mal zu mir, ich sei der erste echte Workaholic, den er kennengelernt hat (und direkt der Hinweis "dat geht nicht mehr lange gut, ne").

Diagnostiziert ist aber auch eine Vestibularisparoxysmie... das ist, wenn ein Gefäß den Vestibularis-Nerv berührt und dauerhaft überreizt. Das kann behandelt werden, mit Carbamazepin bspw. - und siehe da, in der Smarties-Dosierung (also morgens einen größeren Happen und dann bedarfsweise Pilleken) hilft das auch.

Problem ist: Carbamazepin ist echte Medizin, man möchte das nicht unbedingt schlucken, wenn man es vermeiden kann. Kann alles Mögliche kaputtmachen, Tremor habe ich schon, ganz großartig für einen IT-Spezialisten, der seine Hände noch eine Weile braucht (bin 43 und muss wohl noch "paar" Jahre).

Wichtig: Wenn ich zu viele akustische Reize bekommen, wird der Schwindel stärker. Mit geräuschunterdrückenden Kopfhörern bin ich ja zwar "isoliert" aber auch "stabiler".

So ähm. Also. Letzte Woche, Zeit habe ich ja momentan genug, dachte ich, gehe ich mal das Problem "Ohren" an. Kann ja nicht schaden, denke ich mir so - also ab zum HGA und nach einer Weile und der Ansage "tun wir mal so, als ob die Kasse oder der Herr Mirochen den Kram bezahlt" (HGA hat ständig das Thema Kosten aufgeworfen, aber Geld ist jetzt nicht so mein begrenzender Faktor, um das mal so zu sagen) probierten wir ein Hörgerät aus, Phonak M90. Vor allem deshalb, weil ich im Grunde ja keinen echten Hörschaden habe, aber ich einen winzigen Geräuschunterdrücker/Sprachverstärker suchte und der Herr HGA meinte, "probieren wir dann mal das Dickste, kann man immer noch kleiner machen" (selbst Schuld, ich habe ihm ja nen Blanko-Scheck zugespielt...).

Und wat soll ich euch sagen... Hörgerät rein, 30min später laufe ich auf dem Seil. Naja. Fast. Jedenfalls NULL Schwindel. Und ich höre mich selbst wieder :heart: Ja ok, SO toll ist die Stimme nun nicht, aber es ist schön, mal wieder die Hochtöne zu hören, ich dachte, ich hätte voll die Bass-Stimme... :\ Meine Frau höre ich auch wieder - sie freut sich da auch sehr drüber :D

Das ist jetzt drei Tage her, seitdem trage ich das Testgerät und habe keinen Schwindel mehr.

Hab ich meinem HNO gesagt, der freut sich wie sonstwas - und freut sich weniger, dass er jetzt gucken darf, wie er mir eine Versorgung zusammenlötet. Kann den Kram zwar bezahlen, will aber nicht, wenn die Debeka das auch übernehmen könnte... Oh äh und ich freue mich auch wie sonstwas, von 1200mg Carbamazepin am Tag runter auf 300mg (morgendliche Dröhnung, ich traue mich noch nicht).

Freue mich, bei euch zu sein, auch wenn ich vielleicht nicht so der typischer Schwerhörige bin... so hoffe ich hier dennoch auf fruchtbaren Austausch.

Mein Audiogramm von 2019 klebe ich mal dran. Das Gemale ist nicht von mir, damit hat mir Frau Doktor einer Spezialklinik erläutert, wo die Problemstellen liegen und dass ich quasi "kurz vor HG" stehen würde (was mein HNO vehement dementierte, seinerzeit).

Einen wunderschönen (Rest-)Sonntag zusammen und danke fürs Lesen :D

Mirochen

Edit: Das Audiogramm von vor ein paar Tagen ist im Grunde alles 20db runter und in den Tiefen noch etwas mehr. Die Verordnung war kein Problem, leichte Schwerhörigkeit. Sprachverständnis rechts 80 %, links 65 % bei jeweils 65db, Diskriminationsverlust beides 45 %.
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Zuletzt geändert von mirochen am 10. Okt 2020, 23:46, insgesamt 6-mal geändert.
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Johannes B.
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#2

Beitrag von Johannes B. »

moin mirochen,
mir fallen zu deiner Geschichte 3 Punkte ein:
1. "Schwindelambulanz Sinsheim, Bodo Schiffmann": mal googlen.
2. "Ohrkristallübung": mal googlen
3. "hoergeschaedigt.de": mal googlen.
Alles Gute
Johns
übrigens:
Krankenkassen helfen mehr als man gemeinhin denkt ;-)
"8samkeit ist praktizierte Hörhilfe" :sm(89):
mirochen
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#3

Beitrag von mirochen »

Hei Johns,

danke!

1 - rate mal, woher die Diagnose Vestibularisparoxysmie stammt :)
2 - kein Lagerungsschwindel (aber ich mache natürlich andere Übungen, ohne nennenswerten Erfolg)
3 - danke, lese ich mal rein!

Ich hab nix gegen Krankenkassen ;) Die zahlen meine unfreiwillige Auszeit ja schließlich und mit meiner (Debeka) bin ich hoch zufrieden.
Zuletzt geändert von mirochen am 4. Okt 2020, 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
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mirochen
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#4

Beitrag von mirochen »

Wollte mal ein kleines Update bringen, vielleicht ist es mal ganz interessant für Leute, die auch am Anfang stehen oder gar noch darüber nachdenken, ob sie HG mal probieren sollten. Spoiler vorab: JA MAN.

Heute vor einer Woche habe ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Hörgerät angelegt.

Im Laufe des heutigen Abends habe ich die Hörgeräte mal etwas früher aus den Ohren getan, um zu sehen, was ich wahrnehme und fühle. Die letzten Tage habe ich sie ziemlich konsequent während der Wachphase in den Ohren gehabt.

Was mir jetzt erst so richtig auffällt: Herrgott haben mir viele Höhen gefehlt und höre ich Dinge anders/leise. Beispiele:
  • Deckenventilatoren: Mir ist bisher nie klar gewesen, warum meine Frau die Dinger ständig abschalten wollte, wenn wir miteinander sprachen. Ich höre die ohne HG praktisch gar nicht. Mit... ja doch, sie nerven tatsächlich im Laufe der Zeit.
  • meine eigene Stimme: Da fehlten aber ein paar Hochtöne... SO bassig, wie ich dachte, klinge ich gar nicht.
  • Chipstüten machen beim Aufreißen sehr wohl richtig Lärm, ich dachte, nur das Essen ist laut...
Meine Frau spiegelte mir heute erneut zurück, ich würde ja gar nicht mehr "hä?" sagen. Ganz allgemein müsse sie sich deutlich weniger wiederholen als früher.

Ach ja, mein Schwindel ist seit einer Woche wie weggeblasen - so lange ich die HG trage. Abends nach dem Ablegen dauert es keine 30min und ich habe wieder deutliche Beschwerden, morgens beim Aufstehen ist es immer noch sehr schwierig. Ohne Witz, wenige Minuten nach dem Anlegen der HG habe ich Ruhe.

Was mich nervte:
  • ich hatte/habe jeden Tag Kopfschmerzen, hinten unten. Ungewohnt, normalerweise habe ich maximal mittig (die hatte ich gar nicht...)
  • die ersten zwei/drei Tage immer wieder tierisches Jucken in den Gehörgängen, danach fast weg
  • ab und an ein wenig Ohrenschmerzen bzw. ein Drücken "auf dem Ohr". Nie tragisch, aber ich hab es im Auge.
  • Anfangs hing mehrmals die Maske in den HGs fest - hab es scheinbar mittlerweile raus, geht.
  • Lesebrille braucht andere Bügelform/Biegung, mir gefällt nicht, wie die Bügel mit den HdOs konkurrieren.
Obwohl es ein Leihgerät des Akustikers ist, habe ich ein bisschen was zum Reinigen gekauft - mir gefiel der Gedanke nicht, mir jeden Tag die Stöpsel in die Ohren zu drücken und sie nur abzuwischen.

Was übrigens richtig gut funktioniert ist das BT-Telefonieren. Ich höre die Gesprächspartner wirklich perfekt - sie mich wie durch eine (ganz akzeptable) Freisprechanlage. Das ist sehr entlastend und ich verstehe die Gesprächspartner endlich wirklich sehr gut, ohne mich komplett zu konzentrieren/fokussieren. Es passiert einfach "so".

Interessante Sitenote: Ich sitze abends oft mit den Bose NC 700 vor dem PC. Das sind Noise Cancelling Kopfhörer - wenn ich darunter die HGs trage (was platzmäßig kein Problem ist), verstärken die HGs genau das, was das NC eigentlich wegmachen sollte. D.h. das NC wird ausgehebelt. Sehr spooky, ich dachte erst, die Kopfhörer sind kaputt :D

Noch höre ich mit den HG nicht so, wie ich es gerne möchte - aber ich hab ja noch Zeit. Es ist jetzt bereits ein echtes "Aha"-Erlebnis. Das motiviert mich, dran zu bleiben.
Zuletzt geändert von mirochen am 9. Okt 2020, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
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bms
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#5

Beitrag von bms »

Deine Beschreibungen stimmen mit meinen Erfahrungen überein.
Die Welt hat plötzlich viel mehr verschiedene Klänge... :)
Michaela Ender
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#6

Beitrag von Michaela Ender »

Seid ich die neuen Geräte austesten bin ich abends fast wie erschlagen.🤦🏼
Das ist mein zweites mal das ich in diesem Bereich Geräte ausgewählt habe.
Die ersten waren vor ca. 10 Jahre und die Waren meiner Meinung nach 😝
Auch nach so vielen Jahren und soviel unterschiedlichen Geräte ist’s jedesmal wie ein Neubeginn
Freue mich natürlich für dich wenn es dir damit besser geht
Und gib nicht auf das sagt dir ein alter 🐰
Schönes Wochenende 👍
:clap: Leute ich bin so 8-) das ich rolls Royce in den Ohrentrage :sm(4):
mirochen
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#7

Beitrag von mirochen »

Danke euch!

Grad wieder noch ein "nervender Faktor" aufgefallen: Wenn ich koche mit Bratpfanne und Co - es also ein wenig lauter wird - dann regelt irgendwas dermaßen runter, dass es sich anfühlt, als ob mir jemand Hände vor die Ohren legt (Automatik war sich auch nicht sicher, regelmäßiger Wechsel zwischen normal, laut und sehr laut - als ITler juckt es mich immer in den Fingern und würde gerne mehr wissen, irgendwie nervt es mich langsam, dass ich nicht selbst nachsehen kann, was passiert *grummel*).

Das ist schon cool, wenn ich alleine wäre. Aber nicht ganz so cool, wenn man miteinander reden möchte.

Wat soll et, noch ein kleiner Punkt, der entweder justiert werden muss oder an den ich mich gewöhnen muss :D
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Michaela Ender
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#8

Beitrag von Michaela Ender »

Nachjustieren auf alle Fälle das hab ich vor 10 Jahren mal mit einem Probe hg gehabt wenn mein Schwiegervater mit dem Auto zu mir gefahren kam dass ist nervig 😬
Und dann trägt nämlich irgendwann dein badschrank die hgs und nicht du😂😂😂😂😂
:clap: Leute ich bin so 8-) das ich rolls Royce in den Ohrentrage :sm(4):
mirochen
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#9

Beitrag von mirochen »

Badschrank :D :D :D :D

Ist notiert, beim nächsten Termin wird das auch thematisiert ;)
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mirochen
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#10

Beitrag von mirochen »

Neueste Erkenntnis: Wenn die HGs irgendwie dumpf klingen, muss das nicht unbedingt daran liegen, dass da "was komisch dran" ist.

Mir war nicht klar, wie empfindlich mein Gehör oder die Kombi HG+Gehör reagiert, wenn man ein kleines bisschen (nun ja...) Cerumen im Ohr hat - ich hatte mir, weil mein HNO und meine Hausärztin jedes Mal "spülen", zur Freude mal was zum Ohren ausspülen besorgt. Wunderte mich schon, dass es nicht glasklar war, was als Ergebnis vorlag.

Man man MAN. Mitten im Leben und ich lerne jeden Tag immer noch was dazu :D
Zuletzt geändert von mirochen am 10. Okt 2020, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Michaela Ender
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#11

Beitrag von Michaela Ender »

Ist so ! gehe recht offensichtlich mit meiner hörschwäche um und den Satz hab ich von einem älteren Herrn, welcher mich bewundert das ich damit gut klarkomme!
Bis dahin ist es halt ein etwas längerer weg du musst für dich wissen das ist jetzt die Einstellung mir der du klarkommst
:clap: Leute ich bin so 8-) das ich rolls Royce in den Ohrentrage :sm(4):
andreas7-2
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#12

Beitrag von andreas7-2 »

Hallo mirochen
Bezgl.Bratpfanne und Co, kann ich dir ein festes Hörprogramm auf die Ohrtasten empfehlen,dann ist das ganze Automatikgedöns aus.
Ich habe Verstehen im Störgeräusch als Festprogramm drauf.
Oder du wählst das Programm auf der App aus, dann kannst auch noch leiser oder lauter stellen.
mirochen
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#13

Beitrag von mirochen »

Danke für den Tipp, Andreas! Ich möchte die Laut-Leiser-Funktion am HG nicht verlieren, aber müsste ja doppelt belegt werden können. Das wäre eine gute Sache, ein festes Programm, was in einer unruhigen Situation manuell eingestellt werden kann.
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Michaela Ender
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#14

Beitrag von Michaela Ender »

Hy und guten Morgen
Müsste schon gehen was für Geräte hast du gerade? Die laut leise Funktion ist schon wichtig , wollte bei meiner Bestellung erst keine , merkte dann aber das ich ganz oft unbewusst diese Funktion nutze 🙈😂
Konnte es Gott sei dank noch umstellen .
Den hga so lange nerven bis es passt .
Schließlich müssen sie mindestens 6 Jahre Ihren Dienst leisten
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mirochen
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#15

Beitrag von mirochen »

Ich teste momentan Phonak M90. Laut Handbuch kann man die Tasten doppelt belegen, hab extra mal nachgesehen.

Finde Laut- & Leise-Tasten tatsächlich ganz praktisch. Laut möchte ich mir immer mehr verkneifen (das, denke ich, sollte durch entsprechende Anpassungen ersetzt werden) - das Leiser finde ich ganz nützlich, wenn es mir akustisch zu viel wird :D

Ich bin leider auch sehr lärmempfindlich. Das ist ein Grund, wieso ich geschlossene Domes habe, obwohl ich anhand der leichten Schwerhörigkeit kein typischer Kandidat dafür bin - ich möchte "mehr Ruhe"/mehr Störschallminderung und überhaupt. Die geschlossenen "Pilze" machen es mir aber ein wenig schwierig, die richtige Lautstärke zu finden - dennoch möchte ich darauf nicht verzichten, da ich die insgesamt größere Ruhe/Fokussierung der Akustik sehr genieße.
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Jani
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#16

Beitrag von Jani »

mirochen hat geschrieben:
Ich bin leider auch sehr lärmempfindlich. Das ist ein Grund, wieso ich geschlossene Domes habe, obwohl ich anhand der leichten Schwerhörigkeit kein typischer Kandidat dafür bin - ich möchte "mehr Ruhe"/mehr Störschallminderung und überhaupt. Die geschlossenen "Pilze" machen es mir aber ein wenig schwierig, die richtige Lautstärke zu finden - dennoch möchte ich darauf nicht verzichten, da ich die insgesamt größere Ruhe/Fokussierung der Akustik sehr genieße.
Also zu dem Thema mit der Lärmempfindlichkeit kann ich Dir sagen: Wir Hörgeschädigte sind grundsätzlich lärmempfindlich. Grund dafür ist, dass wir nicht so viel Spielraum haben für den Ausgleich wie es bei Normalhörenden der Fall ist. Daneben gibt es noch die extremere Variante, nämlich die Hyperakusis, bei der der Betroffene selbst normal Gesprochenes als zu laut empfindet und eben schneller Geräuschquellen als zu laut empfindet. Ich selber habe Hyperakusis diagnostiziert bekommen bei einer Reha 2013, welche eine Schwerhörigenintensiv-Reha war.

Liebe Grüße Jani
Seit nach Geburt hörgeschädigt.

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mirochen
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#17

Beitrag von mirochen »

Hei Jani,

ah ok, das war mir gar nicht klar - dann ist das bei mir scheinbar nichts Außergewöhnliches. Darf ich das kurz erwähnen - so langsam verstehe ich immer weniger, wieso nie ein HNO oder anderer Arzt auf (leichte) Schwerhörigkeit gekommen ist, ich erzähle denen (von "um die Ecke" zu "renommierter Spezialist" alles dabei) das seit Jahren... wenn ich nicht so vehement darauf bestanden hätte... ach vergessen wir das, ich möchte nicht so frustriert sein...

Hyperakusis/Recruitment war bei mir mal eine These - aber kommt vorne und hinten nicht hin, ich hatte nur ein- oder zweimal (na, vllt auch 3-4 mal...) richtiggehende "Panikattacken", weil ich die akustische Überlastung nicht ausgehalten habe (beim Einkaufen...). Von Weglaufen bis Embryostellung war alles dabei - unangenehm :/ Würde ich für mich aber nicht vereinnahmen, das wäre denen gegenüber "unfair", die wirklich darunter leiden.

Konnte man dir denn helfen? Wenn ja - wie?
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Johannes B.
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#18

Beitrag von Johannes B. »

mirochen hat geschrieben:Hei Jani,

ah ok, das war mir gar nicht klar - dann ist das bei mir scheinbar nichts Außergewöhnliches. Darf ich das kurz erwähnen - so langsam verstehe ich immer weniger, wieso nie ein HNO oder anderer Arzt auf (leichte) Schwerhörigkeit gekommen ist, ich erzähle denen (von "um die Ecke" zu "renommierter Spezialist" alles dabei) das seit Jahren... wenn ich nicht so vehement darauf bestanden hätte... ach vergessen wir das, ich möchte nicht so frustriert sein...

Hyperakusis/Recruitment war bei mir mal eine These - aber kommt vorne und hinten nicht hin, ich hatte nur ein- oder zweimal (na, vllt auch 3-4 mal...) richtiggehende "Panikattacken", weil ich die akustische Überlastung nicht ausgehalten habe (beim Einkaufen...). Von Weglaufen bis Embryostellung war alles dabei - unangenehm :/ Würde ich für mich aber nicht vereinnahmen, das wäre denen gegenüber "unfair", die wirklich darunter leiden.

Konnte man dir denn helfen? Wenn ja - wie?
zum Thema REHA:
vielleicht ist der Link auch was für dich.
Ich stehe gerade mit denen in Kontakt.
übrigens, was meine UCL anbelangt, die liegt bei 110 dB
http://www.hoergeschaedigt.de/

LG
Johns
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Jani
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#19

Beitrag von Jani »

Hey mirochen,

kein Problem. Ich habe es dir gerne erklärt. Es ist vielen Normalhörenden leider nicht bewusst, dass wir Hörgeschädigte grundsätzlich lärmempfindlich sind... Darum überrascht es mich auch immer wieder von Neuem, wenn ich auch von HG-Trägern lese, dass sie ihre HG von morgens bis abends tragen. Dabei ist es so wichtig, dass man sich Hörpausen gönnt zwischendurch, sprich HG und/oder CI komplett raus und einfach mal die Ruhe genießen. ;-)

Also dank der Diagnose mit der Hyperakusis konnte man mir schon insofern helfen, dass das Ganze endlich mal einen Namen hatte. Man muss dann einfach vermehrt auf sich selbst schauen, sich viel Ruhephasen gönnen und auf seinen Körper hören, was man gerade braucht.
Man weiss doch selbst immer noch am besten, was einem gerade gut tut und was nicht. :-)
Ich könnte mir bei dir gut vorstellen, dass eine Reha in Bad Grönenbach helfen könnte, wenn es der Schwerpunkt Schwerhörigkeit ist. Dort lernt man wirklich so einiges und selbst ich habe dort ne Menge Neues gelernt, was ich nicht mal in meinem damaligen Studium erfahren hatte....
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Jani
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#20

Beitrag von Jani »

@ Johns: mirochen hat mich etwas gefragt und nicht dich. Bitte unterlasse es doch einfach, deine Tipps ungefragt weiterzugeben. Danke!
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mirochen
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#21

Beitrag von mirochen »

Ah ok, irgendwie habe ich das Gefühl, dass mir Bad Grönenbach schon mal empfohlen wurde... womöglich von dir? :D Klingt spannend, ich weiß aber noch nicht, ob das was für mich ist, mal sehen.

Edit: Sorry, nein, Bad Grönenbach ist eine weitere Alternative, das in Rendsburg, das Johns erwähnte, ist das andere gewesen.

Schön zu hören, dass dir es auf jeden Fall mal geholfen hat!

Joar man liest halt überall, mal solle das HG dauerhaft tragen, um sich an den veränderten Klang und so zu gewöhnen. Ich trage es von 18 bis 20 Wachstunden (ja ich weiß, ich schlafe nicht viel) etwa 14-16 würde ich sagen. Abends finde ich es angenehm, es rauszutun (auch, weil ich dann die NC-Kopfhörer anziehen möchte, die beißen sich mit dem HG quasi). Es ist auch ganz hilfreich, dass man sich den Unterschied klarmachen kann, wie ich merkte. So mit und ohne - es verändert sich einiges.

Aktuelles Beispiel: Gerade läuft hier ein Saugroboter. Ich höre mich selbst nicht mehr tippen (fühle den Aufschlag aber) und Hochtöne sind quasi komplett weg. Das wäre jetzt für Gespräche wenig hilfreich - ABER, der Sauger stört mich gar nicht, es ist einfach ein mittelhohes Brummen/Dröhnen, nichts, was mich jetzt aus dem Ruhepuls rausbringt. Das habe ich schon ewig nicht mehr erlebt - und unterhalten könnten man sich jetzt sowieso nicht, also an diese Situation mache ich jetzt einen Haken, darf und soll so bleiben ("sehr geräuschvolle Situation") ;)
Zuletzt geändert von mirochen am 11. Okt 2020, 12:45, insgesamt 4-mal geändert.
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andreas7-2
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#22

Beitrag von andreas7-2 »

Hi mirochen, ich weiß jetzt nicht ob die doppelte Tastenbelegung auch schon beantwortet wurde? Es geht problemlos bei phonak, für den Programwechsel muss ich länger als 2 Sec auf den Lautertaster"
mirochen
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#23

Beitrag von mirochen »

andreas7-2 hat geschrieben:Hi mirochen, ich weiß jetzt nicht ob die doppelte Tastenbelegung auch schon beantwortet wurde? Es geht problemlos bei phonak, für den Programwechsel muss ich länger als 2 Sec auf den Lautertaster"
Danke Andreas, ich konnte es mir mit einem Blick ins Handbuch selbst beantworten. Hätte vorher mal reingucken sollen :D
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Michaela Ender
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#24

Beitrag von Michaela Ender »

Phonak hätte ich auch genommen wenn die Akkus besser gewesen wären Allein die Anrufe mit Tastendruck wäre es mir das schon wert gewesen
Leider wollte ich unbedingt Akku Geräte, gehöre zu den Menschen denen am Wochenende prinzipiell die Batterien ausgehen 🙈
:clap: Leute ich bin so 8-) das ich rolls Royce in den Ohrentrage :sm(4):
mirochen
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Re: Unorthodoxer Einsatz eines HG - Hallo zusammen

#25

Beitrag von mirochen »

Michaela Ender hat geschrieben:Phonak hätte ich auch genommen wenn die Akkus besser gewesen wären Allein die Anrufe mit Tastendruck wäre es mir das schon wert gewesen
Leider wollte ich unbedingt Akku Geräte, gehöre zu den Menschen denen am Wochenende prinzipiell die Batterien ausgehen 🙈
:D :D
Gestern hatte ich das erste Mal während meiner Testzeit einen Akkustand von knapp 60 % - wir waren fast den ganzen Tag unter Leuten, viele Gespräche und Co. Hab so das Gefühl, für meine eher geringfügige Verstärkung und so wird der Akku mindestens einen Tag durchhalten - ein paar Gespräche per Bluetooth wären da wohl noch drin gewesen.

Dennoch erwäge ich eine Ladeschale fürs Büro, wenn wieder mehr telefoniert werden muss. Weiß nämlich noch nicht, wie da genau die Verbindung zur Telefonanlage hergestellt werden muss - ist momentan nicht so wichtig, Homeoffice sei Dank. Aber irgendwann (vermutl. 2021) wird es das und dann wird sich zeigen, ob ein zweites Ladegerät her muss.

Bin nämlich auch nen Akku-Typ, der Batterien entweder in unverhältnismäßiger Anzahl hortet oder nie da hat, wenn sie gebraucht werden :\
Zuletzt geändert von mirochen am 12. Okt 2020, 07:12, insgesamt 1-mal geändert.
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