Neu hier - Hamburgerin in Down Under

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
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Frangipani
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Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#1

Beitrag von Frangipani »

Hallo zusammen,

ich habe bei meiner Onlinesuche nach Austausch mit Anderen dieses Forum gefunden.

Dieses Jahr habe ich nach einem Hoertest mein erstes Hoergeraet erworben. Ich bin 40 Jahre alt und habe bereits seit Jahren Probleme im Alltag alles zu verstehen. Da ich seit 2015 in Australien lebe, dachte ich lange, dass einfach die Kommunikation in der Zweitsprache mein Problem ist. Ich hatte immer z.B. extreme Probleme starke Akzente im Englischen zu verstehen oder auch Gespraeche in lauter Umgebung – wie ich jetzt weiss, ja ganz klassisch bei Hoerverlust. Ich dachte immer, ich muesste das nur noch mehr trainieren, um auf Muttersprachler Niveau zu kommen und habe mich bei dem Versuch meine Probleme durch Anstrengung zu ueberwinden in den letzten Jahren ziemlich erschoepft. Bei Gespraechen oder Fernsehen auf Deutsch verstehe ich ohne Hoergeraete wesentlich mehr als im Englischen, wahrscheinlich fuellt mein Gehirn einfach die Luecken in der Muttersprache besser.

Das Ergebnis des Hoertests vor einigen Monaten war fuer mich ein ziemlicher Schock, vor allem die Einsicht etwas zu haben, dass sich nicht „wegtrainieren“ laesst, sondern einfach akzeptiert werden muss und in Zukunft eher schlechter werden wird als besser. Seit Jahren umgeben von englischen Muttersprachlern, dachte ich immer, wenn ich mich genug anstrenge, verstehe ich irgendwann genau so viel wie alle Anderen. Das Hoerverlust nicht nur bedeutet, Leises nicht mehr zu hoeren sondern auch zu einer Verzerrung fuehrt wegen der Konsonanten, die nicht mehr gehoert werden, wusste ich gar nicht. Ich dachte immer ok, die Australier nuscheln ja alle so extrem, besonders die Kinder...

Laut meinem ersten Hoertest als Erwachsener dieses Jahr habe ich einen Hochtonsteilabfall:

250 - 500 - 1k - 2k - 3k - 4k - 8k
R: 20 - 20 - 20 - 30 - 65 - 75 - 70
L: 20 - 20 - 30 - 40 - 60 - 75 – 70

In der Grundschule, bei einer Standarduntersuchung fuer alle Kinder, hatte ich vor ueber 30 Jahren einen Hoertest. Ich habe damals kein/kaum Piepen gehoert und wurde angeschrien, dass ich die Haende heben soll wenn es piept. Aus Angst habe ich dann irgendwie mitgemacht. Hoerprobleme wurden damals nicht diagnostiziert. Im Rueckblick denke ich, dass ich eben damals schon nicht 100% „normal“ gehoert habe. Beim ersten Hoergeraet Testen dieses Jahr habe ich aber auch Sachen wieder gehoert, an die ich mich aus meiner Kindheit noch erinnere, z.B. Schluessel ins Schloss stecken (ich dachte, die modernen Schloesser machen keine Geraeusche mehr ;-).

Da ich vor allem im Job (Meetings, Messen, Grossraumbuero) immer extremere Probleme hatte, war mir beim Hoergeraet wichtig, dass ich in solchen Situationen wieder so gut wie irgendwie moeglich hoeren kann. Ich habe Anfang diesen Jahres ein Phonak Audeo Paradise getestet und fuer viel Geld gekauft. Anfangs war ich hochmotiviert und habe langsam aber stetig mit dem Tragen begonnen und hatte auch eine wesentliche Verbesserung, vor allem in Onlinemeetings oder bei Kundengespraechen in lauter Umgebung. Auch so etwas wie Unterhalten im Auto ging zumindest wieder wesentlich besser.

Leider hat sich meine Brille durch das Tragen der Hoergeraete geweitet, so dass meine Brille nach Kurzem kaum noch hielt. Meine Ohren sind fuer einen Erwachsenen total klein und obwohl das Hoergeraet ja wirklich klein ist, ist ueber und hinter dem Ohr kaum Platz fuer Hoergeraet + Brillenbuegel. Ich war immer wieder beim Optiker und das Nachstellen hat dann ein paar Tage geholfen, aber dann war der Rahmen wieder zu weit. Da ich total kurzsichtig bin (-11/-10), brauche ich die Brille durchgehend und will wegen viel Bildschirmarbeit auch nicht auf Kontaktlinsen umstellen.

Meine Hoergeraeteakustikerin meinte, dass am Sitz der Hoergeraete nichts geandert werden kann und ich, falls es sich mit der Brille nicht einstellen laesst, eine neue brauche. Leider war die Brille damals auch gerade erst neu. Die frustrierenden Situationen haben sich gehaeuft (Brille fiel mir mitten auf der Strasse vom Kopf, weil einfach nichts richtig sass, Hoergeraet fiel nach vorn und hing dann vorm Ohr ohne dass ich das gemerkt habe) und dann habe ich die Hoergeraete die letzten Monate gar nicht mehr getragen.

Da ich mittlerweile im Alltag bei fast jeder Kommunikation mit Fremden Probleme habe (Hoerverlust + Englisch als Zweitsprache + Maske), nehme ich gerade einen zweiten Anlauf. Ich war mit Hoergeraet eine neue Brille aussuchen und warte nun auf das fertige Exemplar, in der Hoffnung dass hier auch bei langem Tragen jeden Tag alles passt. Mein Ziel ist es, mein Hoergeraet durchgehend zu tragen, so wie jetzt moechte ich nicht leben, jede Interaktion ist frustrierend und mittlerweile meide ich viele soziale Kontakte. Ich hoffe, nach und nach fuer alles Loesungen zu finden, z.B. auch Sport mit Hoergeraet, ohne verstehe ich naemlich nicht mehr genug und es ist so frustig. Komplett aufgeben will ich diese Sachen nicht.

Hier im Forum habe ich bereits einige gute Tipps gefunden, z.B. zum Sichern des Hoergeraets beim Yoga. Es ist super zu lesen dass Andere aehnliche Probleme haben und Loesungen teilen. In meinem Umfeld kenne ich niemanden der auch beim Hoeren Einschraenkungen hat und finde das oft ganz schoen isolierend. Dazu kommt das Leben im englischsprachigen Umfeld. Eigentlich ist mein Englisch fliessend, aber mittlerweile bin ich beim Hoeren so eingeschraenkt, dass es doch ein Riesenunterschied zur Kommunikation im Deutschen ist. Ich verstehe auch oft bei Korrekturen keinen Unterschied mehr, wenn jemand sagt ein Name wird X ausgesprochen, nicht Y. Fuer mich klingt das selbst bei mehrfacher Wiederholung alles gleich.

Das so viel Kommunikation im Alltag nicht gelingt ist neu (durch die Masken verstaerkt) und mittlerweile fuehle ich mich „behindert“ was eine neue Erfahrung ist und mir ziemlich zu schaffen macht. Selbst beim Busticket oder Kaffee kaufen, verstehe ich nicht mehr genug um Missverstaendnisse zu vermeiden. Ueber die vergangenen Jahre habe ich die Einschraenkungen, die ich hatte, immer ausgleichen koennen. Z.B. im meinem Zweitstudium musste ich mich immer extrem konzentrieren um allem folgen zu koennen, habe dadurch aber auch 100% der Inhalte perfekt abgespeichert und war nach aussen sehr erfolgreich. Aber auch immer wahnsinnig erschoepft, genauso wie im Job.

Ich freue mich auf Austausch in diesem Forum. Besonders wuerde mich interessieren, ob es Andere gibt, die auch im Nicht-Muttersprachler Umfeld leben, also Deutsche im Ausland oder auch Leben in Deutschland ohne Deutsch als Muttersprache? Kennt ihr aehnliche Probleme und was sind eure Strategien um trotzdem klarzukommen?

Sorry fuer die megalange Vorstellung, ist nun mehr Lebensgeschichte als kurze Vorstellung geworden 😊 Freue mich auf Austausch!

Viele Gruesse aus Australien
Frangipani
Carla
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Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#2

Beitrag von Carla »

Ohrenklempner hat ja schon im anderen Forum (Cerumen) einen Rat gegeben. Aber es kann natürlich sein, dass die Brillenbügel recht dick sind. Das weiß ich nicht. Hast du feine Bügel oder eher in Richtung dickere? Es gibt auch Optiker, die tauschen an die vorhandene Brille sehr schmale Bügel, weil das Problem nicht unbekannt ist. Vielleicht mal danach fragen.
Frangipani
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Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#3

Beitrag von Frangipani »

Hi Carla,
danke. Und ja, aktuell sind die Brillenbuegel sehr dick und die Passform auch nicht 100% am Kopf anliegend. Wenn die aktuelle Brille "normal" sitzt, ist eigentlich schon gar kein Platz mehr fuer die Hoergeraete. Da drueckt dann natuerlich alles, wenn ich versuche es zusammen zu tragen. Brille austauschen ist jetzt der erste Schritt. Danke fuer den Tipp mit dem separaten Austauschen der Buegel, wenn es mit der neuen Brille auch nicht passt versuche ich das.
Trininchen
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Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#4

Beitrag von Trininchen »

Hallo,

herzlich Willkommen :wave: . Ich bin 43, höre durch eine Operation auf einem Ohr schlecht. Heute habe ich mein Hörgerät gekauft. Ich trage auch eine Brille. Mir rutscht die aber immer wg den Masken runter. Das Hörgerät hat aber Platz.
Hups
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Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#5

Beitrag von Hups »

Hallo Frangipani,

schön, dass Du den Weg hierher gefunden hast. Und ja, das klingt bekannt. Ich arbeite seit knapp 30 Jahren in einem Umfeld, in dem die schriftliche Kommunikation zu 90 % und die mündliche zu 70-80 % auf Englisch stattfindet. Das liegt zum einen an vielen Kolleg:innen, die nicht aus dem deutschsprachigen Raum kommen und zum anderen am Betätigungsfeld - Export unserer eigenen Produkte in alle Herren Länder.

Und ja, die Verstehenslücken zu füllen funktioniert in der Muttersprache natürlich einfacher als in einer Fremdsprache. Du hast es aber mit Australien auch heftig erwischt. Das dortige Englisch hat mit dem, was wir auf der Schule lernen, nicht immer so ganz direkt was zu tun. Wir betreuen auch Neuseeland - das ist nicht unähnlich :-)

Dass sich die Brillenbügel bei Dir durch die Hörgeräte weiten, finde ich speziell. Wie ist bei Dir die Reihenfolge am Ohr? Vom Kopf zum Ohrwatschel kommt bei mir erst die Brille, dann das Hörgerät und am Schluss die Maske. Das funktioniert ganz gut - muss nur darauf achten, dass ich die Maske von oben her abnehme und nicht von unten. Dazu habe ich noch die besten Erfahrungen gemacht, wenn ich die Brille - im Falle eines Falles - nach vorne (!) abziehe; nicht mit einer Hand so schräg zu einer Seite hin... Also Brille beidhändig bediehnen und immer direkt an den Kopf. Maskengummies penibel außen halten...

Ach ja, und für die heute üblichen Videokonferenzen gibt es mittlerweile ganz taugliche Lösungen, sich die Gespräche direkt in die Ohren zu streamen. Für mich viel angenehmer als mit Kopfhörer/Mikro Kombi (neudeutsch: headset).

Viel Glück mit den neuen Möglichkeiten!
Hubert

PS: Ja klar sind wir alle ein bisschen behindert. So what?! Dafür können Leute, die besser hören als Du, irgendwas anderes nicht so gut - geschenkt!
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Frangipani
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Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#6

Beitrag von Frangipani »

Trininchen hat geschrieben: 21. Dez 2021, 14:16 Hallo,

herzlich Willkommen :wave: . Ich bin 43, höre durch eine Operation auf einem Ohr schlecht. Heute habe ich mein Hörgerät gekauft. Ich trage auch eine Brille. Mir rutscht die aber immer wg den Masken runter. Das Hörgerät hat aber Platz.
Hi Trininchen,

danke :wave: Es ist schoen zu lesen, dass es so viele Andere gibt, bei denen Brille + Hoergeraet funktioniert. Hoffe, du findest zum Rutschen mit Maske auch noch eine Loesung. Welches Hoergeraet benutzt du?
Frangipani
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Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#7

Beitrag von Frangipani »

Hi Hubert,

schoen, du bist auch im Export :-) Ich habe in Deutschland lange in einem Aussenhandelsunternehmen gearbeitet, bevor es dann ins Ausland ging. Aber noch keine 30 Jahre voll.

Gut, dass du das auch sagst mit Englisch/Muttersprache. Ich bin eigentlich fliessend, traeume auch oft auf Englisch und mache das Meiste an persoenlichen Notizen etc. alles auf Englisch. Seitdem ich hier lebe, spreche ich manchmal mehrere Wochen am Stueck gar kein Deutsch, meine Familie hier sind auch Australier und koennen kein Deutsch. Daher ist es jetzt so ein Schock, dass es so ein grosses Problem geworden ist seitdem mein Hoeren immer schlechter wurde.

Zum Akzent - ja, die Australier sind schon extrem. Aber wenn ich als Norddeutsche in Bayern oder Oesterreich unterwegs bin, habe ich NOCH mehr Probleme. Ist wahrscheinlich etwas, womit wir einfach karkommen muessen. Mit den Oesterreichern habe ich im letzten Urlaub immer Englisch gesprochen, da war bessere Kommunikation moeglich.

Zum Thema Brille - Ohrenklempner hatte ja in dem Cerumen Thread dazu gepostet, da habe ich mal ein Foto reingestellt. Die Reihenfolge passt, aber insgesamt passt es alles nicht. Neue Brille ist bestellt.

Bevor ich aufgehoert habe meine Hoergerate zu tragen, hatte ich einige Videokonferenzen und der Unterschied zu vorher war schon enorm. Bis zu Bluetooth bin ich nicht mehr gekommen, habe aber vor das zu nutzen, wie auch direkt Anrufe ueber die Hoergerate zu machen. Super, dass du schreibst, es macht fuer dich mit Bluetooth noch mal einen Unterschied. Welche Geraete nutzt du?

Zu Behinderung und andere haben andere Sachen - ja, absolut. Sage ich mir auch, wenn es mich frustet. Ich bin auch dankbar ueberhaupt Zugang zu dem Level an Technik zum Ausgleich zu haben und die Moeglichkeit es zu finanzieren. Ich habe lange in Suedostasien gelebt und da gesehen wie es aussieht wenn Menschen gar keinen Zugang zu vernuenftiger medizinischer Versorgung haben. Als Neuling im Bereich Hoergeraete und jetzt an der Schwelle wo ich ohne wirklich Probleme bekomme, bin ich trotzdem oft einfach frustriert. Aber, es ist total super hier so viel zu Lesen, bin dankbar fuer die Infos und Loesungen.

Viele Gruesse!
Hups
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Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#8

Beitrag von Hups »

Hallo Frangipani,

jep, habe gerade Deine Ohren in dem anderen thread gesehen. Sorry, ich gehe immer von meinen Dumbo-Ohren aus. Bei Dir ist wirklich nicht soooo viel Platz dahinter.

Ich habe seit September Widex Geräte. Sind ganz normale Teile für hinter die Ohren. Viele Hörgeräte - so auch meine - können ein "low energy bluetooth" mit einem Protokoll drauf, das Händies üblicherweise verstehen. Wenn Du an den PC möchtest, dann gibt es so 'ne Art Modem dazwischen. Das ist bei mir ein Teil, was ich um den Hals hänge. Hat "low energy bluetooth" zu den Ohren und normales bluetooth zum PC. Außerdem in meinem Fall noch ein Mikro drin, mit einer ganz ordentlichen Störgeräuschunterdrückung. Nennt sich Com-Dex und ist auch von Widex.

Die Phonaks, die Du aufhast, sollten sogar das "normale" bluetooth direkt zum PC können. Also ohne Zusatzgerät um den Hals. Das macht es nochmal einfacher.

Find ich witzig, dass Du mit Österreichern auf Englisch besser klarkommst. Ich wohne im Süden Deutschlands und fahre jeden Tag in die Schweiz zur Arbeit. Die dortige Variante der Sprache ist auch echt Klasse. Ich finde sie wunderschön und habe mich schon so auf 80 - 90 % Verstehen 'rangerobbt. Definitiv geht auch das mit den Hörgeräten viel besser als ohne...

Jede Menge Grüße
Hubert
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Ohrenklempner
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Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#9

Beitrag von Ohrenklempner »

Jup, die wiederaufladbaren Phonaks sind schon mächtige Oschis. Gibt auch schmalere, z.B. die SEHR schmalen Styletto von Signia, oder wenn's Batteriegeräte sein sollen, alle Geräte mit 312er Batterie sind schmaler als die Akkugeräte von Phonak, und auch die Akkugeräte der anderen Hersteller sind ein bisschen schmaler als die von Phonak.
Das Com-Dex funkt übrigens nicht mit Low-Energy-Bluetooth sondern sendet und empfängt mit Nahfeld-Magnetinduktion (NFMI), das verbraucht sehr viel weniger Strom als Bluetooth und hat ne schön geringe Latenzzeit von weniger als 10 ms. Bei Widex heißt diese Funktechnik "Widex Link" und ist plug&play: Gerät kaufen, umhängen, fertig.
Gut, wenn jetzt eh keine neuen Hörgeräte gekauft werden sollen, hat sich die Frage ja erledigt. Aber mir tut das Öhrchen mit dem dicken Phonak-Gerät trotzdem n bisschen Leid. ;)
Ena2019
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Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#10

Beitrag von Ena2019 »

Ohrenklempner hat geschrieben: 22. Dez 2021, 12:24 Aber mir tut das Öhrchen mit dem dicken Phonak-Gerät trotzdem n bisschen Leid.
Ich habe auch recht kleine Ohren, deswegen achte ich auf Batteriegeräte mit 312er Batterie.
Mir war auch wichtig, dass die HG möglichst stark abgerundete Ränder haben, da diese sich besser an das Ohr anschmiegen können.
Ich habe mal als Ersatzgerät die Akkuvariante der Phonak Marvel gehabt. Obwohl diese nur etwas größer sind, als meine Batteriegeräte, hatte ich den Unterschied beim Tragekomfort deutlich gemerkt.
Frangipani
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Wohnort: Australien

Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#11

Beitrag von Frangipani »

Hi Hubert,
Hups hat geschrieben: 22. Dez 2021, 10:56 Sorry, ich gehe immer von meinen Dumbo-Ohren aus. Bei Dir ist wirklich nicht soooo viel Platz dahinter.


Ich beneide dich sehr um deine Dumbo Ohren :)

Es ist schoen zu lesen, dass du mit Verbindung zu PC und Handy so gut klar kommst. Durch Corona bin ich mittlerweile permanent im Home Office und lasse daher meine Onlinemeetings in der Regel einfach ueber Lautsprecher laufen. Da war die Verbesserung von ohne HG zu den Phonaks enorm. Ich werde mal testen, ob es mit Bluetooth noch besser wird.

Hi Ohrenklempner,
Ohrenklempner hat geschrieben: 22. Dez 2021, 12:24 Jup, die wiederaufladbaren Phonaks sind schon mächtige Oschis. Gibt auch schmalere, z.B. die SEHR schmalen Styletto von Signia, oder wenn's Batteriegeräte sein sollen, alle Geräte mit 312er Batterie sind schmaler als die Akkugeräte von Phonak, und auch die Akkugeräte der anderen Hersteller sind ein bisschen schmaler als die von Phonak.
Danke.. war mir vor mehreren Monaten ueberhaupt nicht klar. Krass.. als klar war, dass ich ein HG brauche, hatte ich auf ein im Ohr Modell gehofft, davon wurde dann abgeraten, denke ich das war auch ok. Das Phonak wurde dann als kleinstmoegliche Option praesentiert, um meinen Hoerverlust vernuenftig auszugleichen. Ich bereue jetzt, dass ich nicht noch viel mehr recherchiert habe (und dieses super Forum frueher gefunden habe). Da meine Krankenkasse hier exklusiv mit Amplifon zusammenarbeitet, war ich dort. Nach dem Test und als ich geschildert habe, was ich beruflich mache, in welchen Situationen am meisten Probleme etc., wurde Phonak P90 empfohlen und eine Alternative genannt, ich meine es war ein Premiumgerat von Oticon. Testgeraete gab es gar nicht, das Phonak wurde bestellt mit Info, dass ich es 30 Tage lang zurueckgeben kann. Um danach noch das Oticon zu testen, haette ich das Phonak zurueckgeben muessen und die Bestellung sollte auch mehrere Wochen dauern. Ich hatte auch versucht noch weitere Termine bei anderen Anbietern zu machen, aber da ging auf Wochen gar nichts wegen der ganzen Covidsituation hier.

Hier im Forum habe ich jetzt gelesen wie lange viele testen und auch teilweise mehrere HG abwechselnd. Beim naechsten Kauf werde ich definitiv anders vorgehen und auch einen unabhaengigen Aku suchen, selbst wenn dann die Zuzahlung niedriger ist.
Ohrenklempner hat geschrieben: 22. Dez 2021, 12:24 Gut, wenn jetzt eh keine neuen Hörgeräte gekauft werden sollen, hat sich die Frage ja erledigt. Aber mir tut das Öhrchen mit dem dicken Phonak-Gerät trotzdem n bisschen Leid. ;)
Erst mal ja, leider. Ich bin zwar bereit und zum Glueck in der Lage fuer eine optimale Loesung Geld auszugeben, aber nach wenigen Monaten noch mal HG fuer mehrere Tausend EUR.... :no: . Das Gute beim Phonak ist, dass sich mein Hoeren/Verstehen gerade in den Situationen mit hohem Laermpegel wahnsinnig verbessert hat, viel mehr als ich es fuer moeglich gehalten habe. Leider habe ich keinen Vergleich, ob es mit anderen Geraeten aehnlich gut oder besser waere. Pre-Covid habe ich in einem offenen Buero gearbeitet und hatte oft abends noch Geschaeftsessen, Businessveranstaltungen mit 200 Personen in einem Raum etc. Ohne HG war das eine Katastrophe. Mit dem Phonak habe ich in aehnlichen Situationen getestet und es war grandios, wie viel ich verstehen konnte. Die App finde ich auch super. Hoffe, ich bekomme es mit dem Sitz noch so hin, dass es ein paar Jahre funktioniert.
Ena2019 hat geschrieben: 22. Dez 2021, 18:40 Ich habe auch recht kleine Ohren, deswegen achte ich auf Batteriegeräte mit 312er Batterie.
Mir war auch wichtig, dass die HG möglichst stark abgerundete Ränder haben, da diese sich besser an das Ohr anschmiegen können.
Ich habe mal als Ersatzgerät die Akkuvariante der Phonak Marvel gehabt. Obwohl diese nur etwas größer sind, als meine Batteriegeräte, hatte ich den Unterschied beim Tragekomfort deutlich gemerkt
Danke Ena! Toll, dass hier so viele Erfahrungen geteilt werden. In 2 Tagen hier im Forum habe ich mehr gelernt als in mehreren Wochen Onlinerecherche ohne Plan und auf australischen Webseiten :D
Trininchen
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Registriert: 16. Dez 2021, 21:16
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Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#12

Beitrag von Trininchen »

@Frangipani. Mein Hörgerät ist von audibene Horizon 1X RIC-R mit Akkuladegerät.
Patrick68
Beiträge: 230
Registriert: 4. Jun 2021, 14:43
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Wohnort: Wien

Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#13

Beitrag von Patrick68 »

Hallo auch von mir!

Bei mir kamen die Hörgeräte 33 Jahr vor der Brille. Ich trage recht große Dinger mit 675er-Batterie. Daher bin ich förmlich dazu gezwungen, Brillen mit ganz schmalen Bügeln auszusuchen und zu tragen. Und das ist dann auch überhaupt kein Problem, da die Brillenbügel eng am Kopf anliegen und die Hörgeräte diese nicht mal berühren. Da ich als Kind noch viel fettere Oschis tragen musste, habe ich mit der Zeit allerdings auch richtig schöne Segelohren bekommen und daher viel Platz hinter den Ohren. Nicht mal die blöden FFP2-Masken machen mir Probleme. Passt alles problemlos! :)

Auch für mich ist die Möglichkeit, die Hörgeräte über Bluetooth (bei mir noch über den ComPilot) an alle möglichen Geräte anschließen zu können, ein echter Gamechanger. Videokonferenzen und Telefonieren sind so überhaupt kein Problem. Nur für Besprechungen in größerer Runde suche ich noch eine Lösung. Dies ist aber wegen Corona derzeit nicht dringlich.

Bezüglich Ausland und Fremdsprachen: Ich habe 13,5 Jahre in Brasilien und 5 Jahre in Frankreich gelebt und lebe aktuell in Österreich (Wienerisch ist fast 'ne Fremdsprache...). Ich habe glücklicherweise kaum Probleme, mich in anderen Sprachen zu verständigen. Das mag aber auch daran liegen, dass ich seit Geburt schwerhörig bin und es nicht anders kenne.
Seit dem 01.06.2023 glücklicher Träger von zwei Signia Motion Charge&Go SP 3X

_Hz 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 105_95__90___95__95___95__110__90
dbL 105_80__90___90__100__ X___ X___X
Frangipani
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Wohnort: Australien

Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#14

Beitrag von Frangipani »

Hallo 80-110dB :wave:

schoen, noch mehr positive Erfahrungen wie es mit Brille + HG + Masken passen kann und zu Bluetooth Nutzung.
80-110dB hat geschrieben: 23. Dez 2021, 20:11 (Wienerisch ist fast 'ne Fremdsprache...)
Hier stimme ich dir 100% zu :lol: !

Spannende Laender, in denen du bisher gelebt hast. Fuer mich ist das Leben in unterschiedlichen Kulturen eine der besten Erfahrungen ueberhaupt, es eroeffnet so viel. Wie es ist, mit starker Schwerhoerigkeit seit Geburt mehrere Fremdsprachen zu lernen und taeglich im Alltag zu nutzen, kann ich mir kaum vorstellen. Was fuer eine Wahnsinnsleistung, sowohl im Spracherwerb als auch in der taeglichen Kommunikation.

Durch meine eigene Entwicklung von "normal" hoeren zu jetzt etwas weniger hoeren und dadurch Kommunikationsschwierigkeiten, rutscht der Fokus schnell auf das was nicht mehr geht. Deine Erfahrung mit Leben im fremdsprachlichen Umfeld zu lesen, hat mir gerade sehr geholfen das wieder zu verschieben auf alles was geht/gehen kann - mit meiner eigenen leichten Einschraenkung oder auch noch viel mehr Einschraenkung beim Hoeren. Danke :)
Jochenvl
Beiträge: 62
Registriert: 17. Mai 2021, 18:22
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Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#15

Beitrag von Jochenvl »

Hallo Frangipani,

zum Thema Home office mit Videokonferenzen kann ich helfen. Ich habe unglaublich viel ausprobiert und am Schluß die beste Lösung (die übrigens einen herausragenden Klang und eine tolle Verständlichkeit liefert) hier im Forum beschrieben. Sie verwendet Phonaks!

viewtopic.php?f=12&t=12163

Viel Erfolg
Jochenvl
Frangipani
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Registriert: 20. Dez 2021, 22:14
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Wohnort: Australien

Re: Neu hier - Hamburgerin in Down Under

#16

Beitrag von Frangipani »

Moin Jochen,

danke fuer den Link und die ausfuehrliche Darstellung der Loesung - top! Super, dass du da so eine gute Loesung gefunden hast. Und auch die Phonaks :) Ich habe ja nur die getestet, bin aber vom Sprachbild auch begeistert. In Bezug auf's Arbeiten scheinen wir sehr aehnliche Probleme zu haben. Wenn ich an einige Situationen bei Video- und Telefonkonferenzen zurueckdenke, verstehe ich gar nicht mehr, dass ich immer dachte ich habe vor allem wegen der Native Speaker/Akzente Probleme und nicht schon fruher drauf kam dass es einfach am Hoeren liegt..

Habe gerade in deinem anderen Thread viewtopic.php?f=29&p=124606#p124606 gestoebert und mich ueber die vielen guten Infos dort gefreut, insbesondere auch die Erklaerungen von Ohrenklempner.

Viele Gruesse!
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