Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
TomOle
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3

Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#1

Beitrag von TomOle »

Hallo zusammen,

ich wünsche allen Mitgliedern dieses Forums ein gutes neues Jahr! Ich habe mich im Dezember schon einmal mit dem Thema Hörgerät befasst und mich dahingehend geäußert, dass ich im November einen Hörsturz hatte, mein rechts Ohr Schaden davongetragen hat und dass ich schon längere Zeit nicht mehr so gut hören kann. Der HNO-Arzt hatte mir aufgrund der Hörtests bereits vor einem Jahr die Möglichkeit zum Tragen einer Hörhilfe empfohlen.

Jetzt werde ich in der nächsten Woche zum Ohrenarzt meines Vertrauens gehen und ihn bitten, eine neuerliche Testung durchzuführen und alles Weitere zu untersuchen, damit ich Konkretes für die Auftragserteilung für eine Hörhilfe zur Hand habe. Ich soll dann also etwas bestellen, wovon ich keine Ahnung habe. Hinzu kommt noch, dass ich mit dem Aushändigen des Rezepts beim Hörgeräteakustiker im Voraus für eine Leistung bezahle, die er noch nicht erbracht hat. So gut, so weit.

Ich habe zwei Fragen. Auf was sollte man achten bei der Bestellung eines Hörgeräts? Was könnte ein Zeichen sein, Abstand von einem Hörgeräteakustiker zu nehmen? Bitte keine langen Ausführungen, sondern ganz einfach zu verstehende Tipps, damit ich mich beim ersten Hörgeräte-Akustiker anmelden kann. Für die Antworten auf meine Fragen bedanke ich mich im Voraus.

Viele Grüße
TomOle


PS.: Eine Verordnung des Ohrenarztes habe ich gestern erhalten. Diagnose: Innenohrschwerhörigkeit
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svenyeng
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#2

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Ich soll dann also etwas bestellen, wovon ich keine Ahnung habe. Hinzu kommt noch, dass ich mit dem Aushändigen des Rezepts beim Hörgeräteakustiker im Voraus für eine Leistung bezahle, die er noch nicht erbracht hat. So gut, so weit
.

Du bestellst erst mal nichts und zahlst auch nicht im Voraus.
Wenn Du die Verordnung vom HNO hast, mache erst ein paar Kopien. Mit der Kopie gehst Du zu einem Akustiker.
Das Original kannst erst mal gut zu Hause aufbewahren.
Sollte Dir der Akustiker nicht gefallen musst Du nicht nach der Herausgabe der Verordnung fragen.
Das macht dann alles leichter.

Als erstes lässt Du Dich ganz in Ruhe beraten und dann fängst Du an Hörgeräte zu testen.
Das ist alles völlig kostenlos und unverbindlich.
Lass Dich dabei vor allem nicht unter Druck setzen. Passiert das, dann den Akustiker wechseln.
Erst wenn Du mit mit einem HG voll und ganz zufrieden bist, wird das für Dich bestellt.
Und das ist der Punkt wo Du die original Verordnung benötigst.
Und erst dann bekommst Du eine Rechnung.

Ich würde auch erst mal das finanzielle vergessen.
Erst mal in Ruhe testen und wenn dann dabei ein HG heraus kommt was für Dich gut ist und das Du haben willst, dann kann würde ich über das finanzielle reden. Sonst ist man voreingenommen.
Und in dem Zusammenhang auch fragen was an Service alles incl. ist.
Hole dann am besten noch von anderen Akustikern 2-3 Angebote zum Vergleich für das. ausgewählte HG ein.
Du kannst dann ggf. mit Deinem Akustiker nochmal über den Preis verhandeln.

Die Chemie zwischen Dir und dem Akustiker muss stimmen. Tut sie das nicht, gehe zu einem anderen.

Gruß
sven
Ohrenklempner
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#3

Beitrag von Ohrenklempner »

Genau, soweit richtig. Ich würde noch folgendes ergänzen und deine Bitte um kurze, einfache Tipps beherzigen:

- So ist es NICHT: zum Akustiker gehen, Hörgerät abholen, bezahlen und fertig -- es ist ein wenig umfangreicher ;)
- zuerst wirst du beraten, evtl. nochmal durchgemessen, dir werden verschiedene Varianten gezeigt
- die Krankenkasse zahlt vernünftige Hörgeräte, ohne Aufzahlung für dich, außer Rezeptgebühr (10 Euro pro Ohr)
- du trägst Hörgeräte erst zur Probe und kannst verschiedene Geräte testen
- bezahlen musst du erst, wenn du dich für ein Gerät entschieden hast

Tipp 1: Such dir ein paar Läden in deiner Nähe und frag telefonisch nach einem Termin. Es ist besser, wenn sich Zeit genommen werden kann als mal eben flink auf der Türschwelle beraten zu werden
Tipp 2: Lass dir vom Akustiker nach dem ersten Termin die "Versicherteninformation" mitgeben
Tipp 3: Hast du das Gefühl, dir wird irgendwas aufgequatscht oder du fühlst dich nicht gut beraten, geh zu einem anderen Akustiker
Tipp 4: Geh nicht zu Geers (Ups, hab ich das jetzt geschrieben oder nur gedacht? :lol: )

Natürlich gerne hier reinschreiben, hier treiben sich viele alte Hasen (mit und ohne Schlappohren) herum und stehen immer gern mit Rat und Tat zur Seite! Also wenn du Fragen hast zur angebotenen Technik, zu Hörgeräten allgemein und speziell, wenn du einen Kostenvoranschlag bekommen hast etc... immer her damit.

Viel Erfolg!
Blümle
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#4

Beitrag von Blümle »

Willkommen hier!
„ Bitte keine langen Ausführungen, sondern ganz einfach zu verstehende Tipps, damit ich mich beim ersten Hörgeräte-Akustiker anmelden kann.“
Sorry, - das ist ein bißchen wie: Wasch mich, aber mach mich nicht nass! - Ganz so einfach ist leider nicht….

Ich empfehle, nicht ohne sich vorher schon ganz schön belesen und umgesehen zu haben
(auch auf Youtube gibt es sehr gute Infos, . z.T. auch Podcasts zum Thema, - dann musst Du nicht lesen, sondern kannst sehen und hören)
in einen Akustikladen zu gehen.
Die Qualität haben einzelne Personen, es macht nicht unbedingt die Ladengröße aus, - auch ob es nun eine Kette ist oder nicht, sagt nichts aus.
Ich wünschte, ich hätte vorher viel gelesen, das hätte mir ziemlich viele ungute Erfahrungen erspart!

Infos aus der Branche geben diese Flyer:
https://www.euha.org/content/uploads/20 ... pdf?x60630
https://www.euha.org/content/uploads/20 ... pdf?x60630

Beides ist hier zu finden:
https://www.euha.org/downloads/

Dann gibt es auch im Forum schon viel zum Thema zu lesen: (auch wenn Du jetzt nicht viel lesen willst, - vielleicht überlegst Du Dir es nochmal?
https://www.schwerhoerigenforum.de/phpb ... 06#p131906
Ohrenklempner
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#5

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich verweise auch gerne auf den Blog vom Kollegen Alex, da gibt's unter "Checklisten" einiges, was man sich schon vorm ersten Akustikertermin zu Gemüte führen könnte.
https://infohrmationen.blogspot.com/
TomOle
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#6

Beitrag von TomOle »

Hallo zusammen,

ich möchte mich heute für die wertvollen Informationen zur Anschaffung eines Hörgeräts herzlich bedanken und berichte über die bisher gemachten Erfahrungen: Wenn sich Neues ergibt, melde ich mich wieder.

Liebe Grüße und vielen Dank

Ole

Hörgeräte-Anschaffung

15. Februar 2022

Nachdem ich in den letzten Jahren vom HNO-Arzt häufiger auf die Notwendigkeit des Tragens eines Hörgeräts hingewiesen worden bin und im November einen Hörsturz hatte, bin ich heute in der HNO-Praxis gewesen und habe mir eins verordnen lassen.

25. Februar 2022

Nach Terminabsprache war ich beim Hörgeräte-Akustiker Fielmann und habe mit ihm die Möglichkeiten mit Hörhilfen besprochen, es sind zahlreiche Tests gemacht worden, da ich ein In-Ohr-Gerät haben möchte, ist auch gleich ein Abdruck gemacht worden. Obwohl ich mich ihres Gehabes wegen ungern von Männern bedienen lasse, ist hier ein Herr O. auf mich zugekommen, mit dem ich vom Gefühl her wohl auskommen werde. Nachdem wir alles besprochen hatten, waren fast 3 Stunden vergangen. Es ist ein weiterer Termin zur ersten Anprobe für den 30. März anberaumt worden.

30. März 2022

Heute ist also der große Tag. Ich werde vom Schwerhörigen zum Prothesenträger umfunktioniert werden. Ich war pünktlich bei Fielmann und bin sofort, ohne Wartezeit, bedient worden. Der Hörgeräte-Akustiker hatte alles vorbereitet. Es sind zahlreiche Tests gemacht worden, mit und ohne Hörgeräte. Die Geräte sind an einen Computer angeschlossen worden, um die passenden Grundeinstellungen zu finden. Ferner haben geübt das Ein- und Aussetzen aus den Ohren, das An- und Ausstellen, ferner ist mir gezeigt worden, wie der Batterie-Wechsel vonstattengeht. Heute bin ich gut eine Stunde dort gewesen. Ich als Laie dieses Fachs hatte das Gefühl, dass der Hörgeräteakustiker professionell arbeitet, er über Erfahrung verfügt und es gerne macht. So haben wir uns verabschiedet und einen neuen Termin für den 14. April 2022 vereinbart.

Aus Furcht von dem fremden Gefühl bin ich heute bewusst nicht mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren, sondern mit dem Bus. Als ich Fielmann verlassen hatte, war es in der Fußgängerzone ziemlich voll, jetzt hatte ich mehrere störende Fremdkörper am Kopf, die Mütze, die Maske und die Hörgeräte. Ich fühlte mich verpackt empfand es sehr störend, die vielen Geräusche der Menschen um mich herum zu hören. Als Erstes bin ich zu Leffers gelaufen, um dort zur Toilette zu gehen. Alles störend laut, selbst, die Geräusche, die ich von mir gebe, sind störend, allem voran das Nasehochziehen. Ich hatte Angst, jemanden zu treffen, nur zur Reinigung musste ich noch, weil ich eine Tischdecke dort vom Mangeln abholen musste. Dann bin ich zum Bahnhof gelaufen mit dem Bus in meinen Stadtteil gefahren. Dort beim Bäcker war es voll, ich hatte kein Gefühl für meine Lautstärke beim Sprechen, gleiches habe ich beim Fleischer erfahren, beim dem ich noch Gehacktes geholt habe. Bei Fertigen der Mettbrötchen war es ungewöhnlich laut, am meisten gestört hat mich der Wasserkocher, er war von der Lautstärke echt der Hammer. Dagegen sind die Geräusche, die meine Textilien von sich geben, eine Erholung für Ohren und Gehirn. Tee und Mettbrötchen fertig bin ich zum Schreibtisch gewandert, habe den PC angeworfen, das Radio angestellt, und dann begonnen, das Brötchen zu verzehren. Wenn ich esse, kann ich mich selbst wieder hören. Ich höre meine Zähne aufeinanderbeißen, selbst das Schlingen bleibt nicht ungehört. Und ich habe Angst! Denn ich muss telefonieren. Ich weiß nicht, wie ich den Hörer halten soll. Hoffentlich ist es nicht zu laut. Am liebsten würde ich das Telefonieren lassen, aber es geht nicht. Mit dem Hörgeräteakustiker bin ich so verblieben, dass ich mich ganz langsam an die Geräte herantasten werde, täglich ein paar Stunden, in den ersten Tagen vielleicht beim Fernsehen und wenn es ruhig im Haus ist. Eine Befürchtung hat sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet: Der Empfang über die Hörhilfen klingt nicht genauso wie eine Computerstimme. Aber sie klingt befremdlich, aber besser als das, was ich über das Telefon höre. Während ich am PC sitze und schreibe, bin ich überrascht, welche lauten Geräusche diese Tätigkeit von sich gibt. Es liegt vielleicht daran, dass ich schnell schreibe, da ich das Blindschreiben gelernt habe, vielleicht ist es aber auch beim LENOVO Notebook so, sonst sitze ich überwiegend am ACER Aspire, der ist etwas leiser. Da werde ich etwas unterlegen müssen, damit es nicht so stört.
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#7

Beitrag von Brittany »

Hallo TomOle,

das ist ja ein sehr genaues Protokoll Deiner Höreindrücke, und man ist am Anfang tatsächlich sehr damit beschäftigt, sich in seiner neuen "Hörwelt" zurechtzufinden.
Mein Tipp wäre trotzdem, das alles - wenn möglich - etwas gelassener zur Kenntnis zu nehmen, da sich das sehr schnell wieder verändern wird. Dein Gehör und Gehirn gewöhnen sich jetzt um, und ob Du Tastaturklappern oder Wasserkocher auch in ein paar Tagen noch so empfindest, steht sehr dahin.
Sei offen und neugierig und warte ein bisschen ab. :-)

Viele Grüße

Brittany
TomOle
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#8

Beitrag von TomOle »

Das ist alle gut und schön, was Du erzählst, aber ich fühle mich mit dem Gerät so behindert, dass ich noch nicht wieder in die Ohren gesteckt habe. Es ist Stress pur, und wenn ich heute Nachmittag irgendwann sagen kann, ich bin bereit zu ertragen, werde ich einen weiteren Versuch unternehmen. Ich bin zurzeit fest davon überzeug, dass ich nicht das richtige Gerät habe. Ich war davon ausgegangen, dass es mir Vorteile bringt und nicht dauerhaft belastet. Ich werde die Berichterstattung, unabhängig von diesen Zeilen, fortsetzen. Wobei ich immer einige Tage zusammenfassen werde. Danke für die Zuschrift!
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Gänseblümchen
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#9

Beitrag von Gänseblümchen »

Hallo, stell es dir ein wenig leiser, und es sind wirklich sehr sehr viele Höreindrücke an Anfang.
Viel Erfolg
Lg
Pfpisa
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#10

Beitrag von Pfpisa »

Gänseblümchen hat geschrieben: 31. Mär 2022, 14:13 Hallo, stell es dir ein wenig leiser, und es sind wirklich sehr sehr viele Höreindrücke an Anfang.
Viel Erfolg
Lg
Moin

Und bleibe dran……
Es lohnt sich 8-)
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#11

Beitrag von Treehugger »

Ich würde auch noch andere Hersteller Testen.
Da die Hemmschwelle bei einem extra angefertigtem IDO Gerät höher liegt das "nächste" zu probieren, Tests doch erst mal mit HDO.
Da gibt es auch bei fast allen Herstellern die neueren Technologien, die bei IDO wenn erst später eingeführt werden.
Wenn du dann ein Hersteller gefunden hast der im Klangbild für dich stimmt, kann du ja das Ido von dem ausprobieren.


Auch wenn du es Dir vielleicht derzeit nicht vorstellen kannst. Das Hören mit HG wird besser.
Dein Gehör muss erst wieder lernen, das es jetzt sehr viel mehr "Hört" und dann muss es wieder lernen die davon unwichtigen Teile auszublenden.
Das dauert aber eine Weile, der AKU sollte daher am Anfang die Verstärkung etwas schwächer einstellen.
Weil Tragezeit und Gewöhnung kann durch nichts ersetzt werden außer Rauch noch mehr Tragezeit ;) :lol:
So habe ich das zumindest verstanden.
TomOle
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#12

Beitrag von TomOle »

Hallo zusammen, ich möchte mich für die Zuschriften und nützlichen Hinweise bedanken, habe mich sehr darüber gefreut, denn sie geben mir Zuversicht, vielleicht mit den Geräten doch noch zurechtzukommen.

Liebe Grüße

Ole

31. März 2022

Nachdem ich in Haushalt und Büro alles fertig habe und nicht mehr nach draußen will des schlechten Wetters wegen, habe ich um 15 Uhr die Hörgeräte eingesetzt. Es fällt mir unheimlich schwer, sie richtig zu platzieren. Beim rechten Ohr ist es mir erst nach einigen Versuchen gelungen. Es drückt und ich kann den Faden nicht greifen, um es herauszunehmen. Bei dem linken nicht viel anders. Es ist mir beim Herausnehmen weggefallen, da ich in dem Bereich Laminat habe, konnte ich es schnell wiederfinden. Auch das Anschalten, indem die Batterie reingeschoben werden muss, ist gewöhnungsbedürftig. Dabei ist mir nie aufgefallen, eine sonderlich schlechte Motorik zu haben. Warum hat man da nicht einen etwas festeren Haken, den man besser greifen kann, zurzeit verwechsle ich Körperhaare mit dem Faden des Hörgeräts. Beim rechten Hörgerät habe ich das Gefühl, es sitzt quer im Ohr. Nachdem der Hörgeräteakustiker (HGA) es eingesetzt hat, hatte ich ein besseres Gefühl. Ansonsten bin ich positiv überrascht. Ich kann die Geräusche heute besser zuordnen und deutlicher hören. Das Geräusch des Mikrowellenherds war wie ein Presslufthammer. Aber es ging. Es ist ein ganz komisches Gefühl, wenn die Geräte in den Ohren sind. Beinahe so wie das Abklingen der Lokalanästhesie nach einer Zahnbehandlung. Wenn ich überhaupt nichts spürte, wäre ich auch nicht zufrieden. Gegen 17 Uhr bin ich zum Netto gegangen und habe eingekauft. Es war nicht so schlimm wie gestern. Beim Verlassen der Wohnung fiel auf, dass der Hall im Treppenhaus durch das Umschließen des Wohnungsschlosses sehr laut sind. Der Fußweg dorthin ging halbwegs. Im Laden war es voll, weil es Geld gegeben hatte. Es war erträglich. Beim Einkaufen ist mir Hören und Sehen vergangen. Der Preis für 400 g Gouda jung ist von 1,98 Euro auf 2,59 gestiegen. Danach habe ich das erste Telefonat mit Hörgeräten geführt. Es war mit einer guten Bekannten, zu der ich Vertrauen habe. So konnte ich ihr von der Sondersituation berichten und um Verständnis bitten, dass alles anders ist als sonst. Es war mehr ein Austausch auf der Ebene des CB-Funks. Mit Telefonieren hatte das nicht viel zu tun. So fassten wir uns kurz, obwohl noch einiges zu sagen gewesen wäre. Das Telefongespräch, das ich hätte gestern führen müssen, habe ich auch heute verschoben. Positiv: Das Geräusch, das der Perlator am Wasserhahn in Küche und Bad überm Spülbecken erzeugt, kann ich wieder wahrnehmen, was schon lange nicht mehr der Fall war.
Tagsüber habe ich im Normalfall ein Kofferradio laufen, das ist nicht so aufdringlich wie die Musikanlage. Mit dem Hörgerät empfange ich es wesentlich schriller. Dann habe ich heute Nachmittag die Musikanlage angestellt, die Brandenburgischen Konzerte von Bach eingelegt, meine Anlage hat Boxen, die Konzertsaalqualität liefern, auch diese Musik war reichlich schrill und klang künstlich. Beim Messias von Händel war es ähnlich. Ich habe mich nicht getraut, die Hörgeräte herauszunehmen, weil ich dabei Probleme habe. Einen Vergleich werde ich in nächster Zeit vornehmen, wenn ich sie besser händeln kann. Allens Gesprochene hat Ähnlichkeit mit jemand, der übern spitzen Stein stolpert. Noch ein Hinweis zum Fernsehen. Bisher habe ich überwiegend alle Sendungen mit Untertitel versehen müssen. Gestern Abend beim ersten Mal Fernsehen musste ich feststellen, dass ich besser ohne Hörgeräte den Ton verstehen kann als mit. Weil auch im Fernsehen undeutlich gesprochen wird, wenn dieses dann noch verstärkt und mir zugeführt wird, kann mein Gehirn es nicht mehr kompensieren. Möglich ist es, wenn ich es direkt zu Ohren bekomme. Auch heute Abend habe ich feststellen müssen, dass es mit dem Fernsehen und dem Hörgerät nicht funktioniert. Vielleicht lässt sich das noch ändern durch Einstellungen am Fernsehgerät. Heute um 20 Uhr habe ich die Hörhilfen zur Seite gelegt und werde morgen neue Versuche starten.
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Gänseblümchen
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#13

Beitrag von Gänseblümchen »

Guten morgen , gut gemacht
Zum Tv kann ich sagen das ich es bei meiner laaaangen Test Zeit nur mit
Einem Gerät gut verstanden habe dafür mit dem aber im normalen Gespräch nicht ,mit den anderen 4 Herstellern nicht.
Was ich jedoch sehr geniesse sind die Natur geräusche und das mitbekommen was um mich herum passiert.
Lg
TomOle
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#14

Beitrag von TomOle »

Zitat Gänseblümchen:
„Hallo, stell es dir ein wenig leiser, und es sind wirklich sehr viele Höreindrücke an Anfang.“

Das Gerät kann nur der HGA leiser stellen, wobei ich dann befürchte, dass es für andere Dinge nicht laut genug ist.

Zitat Treehugger:
„Ich würde auch noch andere Hersteller Testen.
Da die Hemmschwelle bei einem extra angefertigtem IDO Gerät höher liegt das "nächste" zu probieren, Tests doch erst mal mit HDO.
Da gibt es auch bei fast allen Herstellern die neueren Technologien, die bei IDO wenn erst später eingeführt werden.“

Das ist ein sehr guter Tipp. Denn ein Gerät nach dem anderen anpassen zu lassen, könnte den zeitlichen Rahmen sprengen. Dann habe ich noch eine spezielle Frage.
Und zwar sagt die Gesetzgebung, dass der Patient erst sein Ja zu einem getesteten Hörgerät geben sollte, wenn er wirklich zufrieden ist. Dabei gibt es von der Vorgabe hinsichtlich der Krankenkassenzuzahlung die Ausnahme, dass, sofern Patienten mit den Geräten, die im Preisrahmen der Krankenkassen liegen, nicht zurechtkommt, von dem Kostenträger auch ein teureres Gerät bezahlt wird. Hat jemand von euch die Erfahrung gemacht?
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#15

Beitrag von Ohrenklempner »

TomOle hat geschrieben: 1. Apr 2022, 12:04 Zitat Gänseblümchen:
„Hallo, stell es dir ein wenig leiser, und es sind wirklich sehr viele Höreindrücke an Anfang.“

Das Gerät kann nur der HGA leiser stellen, wobei ich dann befürchte, dass es für andere Dinge nicht laut genug ist.
Aber genau für so etwas ist doch die manuelle Kontrolle da. Ich geb die meinen Kunden sehr gerne an die Hand. Bei neuen Hörgeräten und einer ganz neuen Einstellung kann es bisweilen für die Ohren zu viel sein. Dann drückt man ein Knöpfchen (auf dem Hörgerät oder der Fernbedienung) oder zückt das Smartphone und stellt ein bisschen leiser. Ich würde aktiv danach fragen, wenn der Akustiker das nicht von sich aus anbietet.
Pfpisa
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#16

Beitrag von Pfpisa »

Ohrenklempner hat geschrieben: 1. Apr 2022, 12:27
TomOle hat geschrieben: 1. Apr 2022, 12:04 Zitat Gänseblümchen:
„Hallo, stell es dir ein wenig leiser, und es sind wirklich sehr viele Höreindrücke an Anfang.“

Das Gerät kann nur der HGA leiser stellen, wobei ich dann befürchte, dass es für andere Dinge nicht laut genug ist.
Aber genau für so etwas ist doch die manuelle Kontrolle da. Ich geb die meinen Kunden sehr gerne an die Hand. Bei neuen Hörgeräten und einer ganz neuen Einstellung kann es bisweilen für die Ohren zu viel sein. Dann drückt man ein Knöpfchen (auf dem Hörgerät oder der Fernbedienung) oder zückt das Smartphone und stellt ein bisschen leiser. Ich würde aktiv danach fragen, wenn der Akustiker das nicht von sich aus anbietet.

Und deshalb habe ich nach der ersten Beratung den Aku gewechselt.
Bei der Kette mit F……..
Dort sollte ich auch nicht selbst die Lautstärke einstellen kennen dürfen. 🙈


Daher frage deine Aku.
Das kann dir die Gewöhnung vereinfachen.
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Dani!
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#17

Beitrag von Dani! »

TomOle hat geschrieben: 1. Apr 2022, 12:04 Dann habe ich noch eine spezielle Frage.
Und zwar sagt die Gesetzgebung, dass der Patient erst sein Ja zu einem getesteten Hörgerät geben sollte, wenn er wirklich zufrieden ist. Dabei gibt es von der Vorgabe hinsichtlich der Krankenkassenzuzahlung die Ausnahme, dass, sofern Patienten mit den Geräten, die im Preisrahmen der Krankenkassen liegen, nicht zurechtkommt, von dem Kostenträger auch ein teureres Gerät bezahlt wird. Hat jemand von euch die Erfahrung gemacht?
Mach nicht den zweiten Schritt vor dem ersten.
Was bewegt dich zu der Annahme, dass du mit dem sogenannten Kassengerät nicht zurecht kommst und ein teureres Gerät dein Hörverlust deutlich besser ausgleicht? Komfortmerkmale werden von der Kasse nicht getragen, z.B. der Aufpreis für IdO, wenn ein gleichwertiges Gerät als HdO günstiger ist.
Und für den Fall, dass du tatsächlich mit teureren Geräten deutlich besser verstehst: Entweder die GKV zahlt (nach dem ersten Widerspruch) ohne Murren - oder du darfst dich auf jahrelange Gerichtsstreitigkeiten gefasst machen.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Crackliner
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#18

Beitrag von Crackliner »

Warst Du schon zur Ausprobung?
Nur fantasielose flüchten in die Realität.
TomOle
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#19

Beitrag von TomOle »

Zitat Dani
„Mach nicht den zweiten Schritt vor dem ersten.
Was bewegt dich zu der Annahme, dass du mit dem sogenannten Kassengerät nicht zurechtkommst und ein teureres Gerät dein Hörverlust deutlich besser ausgleicht?“

Was mich dazu bewegt, gleich ein hochwertiges Gerät zu kaufen, ist nicht, dass ich zu viel Geld habe, sondern ich möchte kein Geld verschenken. Wenn ich heute ein Zweite-Klasse-Gerät erhalte, dann zahle ich um 300 Euro und die Kasse ungefähr 1.500 Euro. Und weil ich damit nicht zurechtkomme, sehr viel Zeit investiert und Ärger gehabt habe, lege ich 1.800 Euro in die Schublade und kann 6 Jahre warten, bis ich Anspruch auf ein neues Gerät habe. Es war dann alles umsonst.

Wenn ich aber von vornherein mehr ausgebe, ein Gerät erhalte, dass in halber Zeit einstellbar und weniger wartungsanfällig ist, spare ich am Ende Geld, habe keinen Ärger und kann hören. Ich kenne das von meinen Brillen. Bei denen weiß ich, welche Gläser genau ich benötige, ich weiß sogar, von welchen Herstellern sie nicht sein dürfen. Alle Versuche, Gleitsichtbrillen auf günstiger Ebene zu erwerben, sind bisher gescheitert, die Brillen im Müll gelandet.

Ich will keinen Streit vor dem Sozialgericht. Ich möchte das erhalten, was mir gesetzlich zusteht und nicht das, wo die Hörgeräteakustiker am meisten dran verdienen. Ich überlege zurzeit, ob ich eine andere Strategie fahre. Das Allerbeste auf dem Markt testen, nach dem Preis fragen und wenn es für mich nicht bezahlbar ist, eine Stufe herunterfahren.


Zitat Crackliner:
„Warst Du schon zur Ausprobung?“
Um das zu wissen, ist es gut, meine Aufzeichnungen zu lesen. Die ich in Zwei-, Dreitagesabständen hier weiterhin dokumentieren werde. Ich hatte bisher zwei Termine bei Fielmann. Die ersten Tests haben 2 ½ Stunden gedauert. Dabei sind auch Töne gegeben worden, die mir zu laut waren. Bei dem zweiten Termin lagen die Hörgeräte bereit, sie sind reingeschoben worden und an eine „Maschine“, höchstwahrscheinlich an einen Computer, dessen Programm die Einstellungen an den Hörgeräten vorgenommen hat. Danach haben wir mit den Hörgeräten einen Hörtest gemacht, danach hat man mich auf die Menschheit losgelassen. Wir haben einen nächsten Termin für den 14. April vereinbart.
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Crackliner
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#20

Beitrag von Crackliner »

Deine Aufzeichnungen habe ich nur teilweise gelesen. Sie sind mir zu umfangreich. Ich liebe die Kurzform.
Ich habe eine Hilfmittelversicherung, die mir 80% der Restkosten für jedes Hörgerät bezahlt. Jedoch ist die Höhe auf 600,00€ je Gerät berenzt. Macht also 1200,00€ plus der Kassenanteil der gesetzliche KV. Zusätzlich alle 2 Jahre 300,00€ für eine Brille. Mein monatlicher Beitrag ist unter 9,00€.

Meine Phonak Audeo Paradise P70-R sind von Fielmann. Der Preis hatte mich überzeugt. Ein Marktbegleiter wollte für diese Geräte 1119,00€ mehr haben.

Der Ton ist noch etwas verbesserungswürdig. Die S-Laute lispeln noch. Ein weitere Termin ist schon im Terminkalender vermerkt.
Nur fantasielose flüchten in die Realität.
Dani!
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#21

Beitrag von Dani! »

TomOle hat geschrieben: 1. Apr 2022, 21:10 Ich will keinen Streit vor dem Sozialgericht. Ich möchte das erhalten, was mir gesetzlich zusteht
Recht haben und Recht kriegen ....
Mit uns brauchst du darüber nicht zu diskutieren. Es gab schon ein Forenmitglied, das uns Jahrelang mit seinen Romanen auf die Nerven ging.

Nochmal zur Klarstellung. Es ist der Kasse völlig egal, wie lange du die Geräte trägst. Wenn du mehr Zuschuss haben willst, musst du die Notwendigkeit vor Gericht glaubhaft selbst nachweisen. Ist fast unmöglich aber machbar. Wir sind hier aber die falschen Ansprechpartner.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
TomOle
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#22

Beitrag von TomOle »

Zitat Nani:
„…wir sind hier die falschen Ansprechpartner!“

Ich habe lediglich auf Deine Fragen geantwortet, auch aus Höflichkeit, wenn das nicht gewünscht ist, beende ich die Diskussion. Ich lass mich nicht gerne ausbremsen. Vielen Dank für eure Hilfe!
bisher getestet:

IdO: „Bernafon Zerena 1 II 85
HdO: "Signia Pure 312 2X M"
IdO: "Signia Active"
IDO: Starkey Evolv AI 1000 CIC 10 NW

Rechts: 20 – 25 – 35 – 60 – 65 – 70 – 70 – 70
Links: 20 – 25 – 35 – 45 – 60 – 70 – 60 – 65
svenyeng
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#23

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
ch hatte bisher zwei Termine bei Fielmann. Die ersten Tests haben 2 ½ Stunden gedauert. Dabei sind auch Töne gegeben worden, die mir zu laut waren. Bei dem zweiten Termin lagen die Hörgeräte bereit, sie sind reingeschoben worden und an eine „Maschine“, höchstwahrscheinlich an einen Computer, dessen Programm die Einstellungen an den Hörgeräten vorgenommen hat. Danach haben wir mit den Hörgeräten einen Hörtest gemacht, danach hat man mich auf die Menschheit losgelassen. Wir haben einen nächsten Termin für den 14. April vereinbart.
Wenn Du mit den HGs, so wie sie jetzt eingestellt sind, nicht klar kommst, dann warte bitte nicht bis zum 14. April, sondern gehen sofort zum Akustiker.
Man sollte dann sofort nachjustieren etc.
Ich will keinen Streit vor dem Sozialgericht. Ich möchte das erhalten, was mir gesetzlich zusteht und nicht das, wo die Hörgeräteakustiker am meisten dran verdienen. Ich überlege zurzeit, ob ich eine andere Strategie fahre. Das Allerbeste auf dem Markt testen, nach dem Preis fragen und wenn es für mich nicht bezahlbar ist, eine Stufe herunterfahren.
HGs sind nicht billig, da hast Du Recht und auch ich gehörte zu den Personen, die mit Kassen HGs nicht klar kommen.
Die Krankenkassen zahlen einen festen Zuschuss, den Rest muss man selber zahlen, wenn man hochwertigere HGs möchte oder benötigt.
Man hat aber immer die Möglichkeit bei der KK einen höheren Zuschuss zu beantragen. Dies muss gut begründet sein. Oft wird das aber abgelehnt.
Wie hier schon gesagt wurde, hat man dann die Möglichkeit eine Klage vorm Sozialgericht anzustreben. Einen anderen Wege gibt es nicht und der ist sehr lang. Mit Glück bekommt man dann Recht. Aber bis dahin muss man das Geld erst mal vorstrecken.
Diesen Stress etc. pp. tue ich mir nicht an. Und Geiz ist Geil gibts bei mir bei HGs auch nicht.
Ich teste in Ruhe verschiedene Geräte, ohne mit meinem Akustiker über das finanzielle zu sprechen.
Warum nach dem Preis fragen? Dann ist man nur voreingenommen. Es kann sogar sein, das am Ende des Testes raus kommt, das man mit Kassen HGs am besten hört. Das weiß man halt vorher nicht. Jeder Hörverlust ist individuell.
Habe ich dann die richtigen HGs gefunden, besprechen wird das finanzielle.
Das gute ist, das die Akustiker auch eine 0% Finanzierung anbieten. Damit kann ich mir dann die guten HGs auch leisten.
So kann ich über max. 3 Jahre meine HGs in kleinen Raten abzahlen.

Das mit der Technikstufe runterfahren ist völlig richtig. Sollte man immer machen, denn ggf. reicht eine kleinere Technikstufe und man kann Geld sparen.
HGs testen dauert aber. Sowas geht über mehrere Wochen.
Aber: So lange Du testest, ist alles kostenlos und unverbindlich. Selbst den Akustiker kannst Du jederzeit wechseln, übrigens auch noch nach Kauf.
Gleitsichtbrillen auf günstiger Ebene zu erwerben, sind bisher gescheitert, die Brillen im Müll gelandet.
Dem muss ich voll und ganz zustimmen. Zeiss-Gläser, alles andere geht nicht. Hab ich alles durch.
Und da kosten die 2 Gläser nun mal über 1000 Euro.

Gruß
sven
Ohrenklempner
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Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#24

Beitrag von Ohrenklempner »

Nun ja, mit etwas "nicht klar kommen" ist ein SEHR dehnbarer Begriff.
Eine Hörgeräteversorgung muss ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein. Das heißt, sie muss den vorgeschriebenen Mindeststandards entsprechen, eine Hörverbesserung muss nachgewiesen werden können und sie soll dabei möglichst wenig (=Festbetrag) kosten.
Argumente wie "gefällt mir nicht", "klingt nicht schön", "sieht bescheiden aus", "ist unhandlich", "mich nervt die Fummelei" usw. begründen keine Kostenübernahme einer höherwertigen Versorgung.
Bei dem, was heute zum Kassenpreis machbar ist, kann ich mir auch nicht mehr vorstellen, dass jemand mit einem aufzahlungsfreien Gerät nicht klar kommt. Zunächst ist auch der Akustiker am Zug, der aufzahlungsfrei etwas alternatives anbieten muss. Mir würden spontan zehn brauchbare Geräte einfallen, die ich ohne Aufzahlung anbieten könnte. Wenn da nichts passendes dabei sein soll, fress ich nen Besen. ;)
Blümle
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Re: Was ist grundsätzlich beim ersten Kontakt zum Hörgeräteakustiker zu beachten?

#25

Beitrag von Blümle »

Mag schon sein, dass man bei den 10 Geräten was finden kann, - wenn man nicht mehr arbeitet und meist nur noch ruhige Situationen hat und mit Batteriegeräten einverstanden ist.
Als ich meine „Lebenssituationen“ in der sog. Anamnese schilderte, haben 3 Akus gleich zur High-End-Klasse gegriffen und mir ins Ohr gehängt. Gut, daran, dass es Akkugeräte sein sollten, daran war ich selbst schuld, das wollte ich so…. - aber wenn man High-End-Tablet und High-End-Handy nutzt? Mal ehrlich, - wenn man sich dann schon mit Geräten die Ohren vollstopfen muss,….. was macht man dann da? Auf die Anbindung zu solchen Geräten verzichten? Ich hab dann halt mein Erspartes geplündert, - für Urlaub brauchte man in den letzten beiden Jahren ja leider eh kein Geld…. Akku und Handy-Anbindung sind halt im Digital-Entwicklungsland D immer noch Luxus…

Aber gut, alte Debatte, - Krankenkasse zahlt (verständlicherweise) halt nur Hörbehinderungsausgleichsgeräte. Muss man halt wirklich selbst überlegen, ob einem das ganz pur reicht, oder ob man noch ein bissle mehr will, als einfach nur blechern scheppernd klingendes Sprachverstehen in ruhigen Situationen mit wenigen Menschen in akustisch guten Umgebungen wieder zu erlangen. (Ich hatte einmal zur Probe statt der High-End-Stufe ne Mittelstufe zum Testen bekommen, - entweder waren die wirklich und absichtlich so schrecklich klingend eingestellt, oder die niedrigen Stufen sind tatsächlich so gruslig…. dass ich jedenfalls ganz ganz schnell wieder die anderen wollte.)
Mit den untersten Stufen anzufangen scheint jedenfalls nicht überall Usus zu sein.

Und es ist ja nach wie vor schön und gut, dass man aus den Krankenkassenbeiträgen überhaupt noch was dazu bekommt. 👍🏼Ist ja alles schon Gejammere auf höchstem Niveau, wenn man sich auf der Welt mal so umschaut… Un-Behindert lebt es sich immer schöner. 😅
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