Vorstellung und erste Frage

[Landbewohner]

Guten Morgen zusammen,

nachdem ich zuerst mal 2 Wochen mitgelesen habe, habe ich mich nun angemeldet.
Bin 68 Jahre, Rentner, wohne etwas ländlich und wurde von der Familie darauf hingewiesen, dass ich nicht mehr alles gut höre. Hatte ich aber auch schon selbst gemerkt - dass die hohen Töne fehlen. Der Gang zum HNO brachte mir dann die Verordnung der Hörgeräte ein.

Irgendwie bin ich dann - zum Glück - über dieses Forum hier gestolpert. Momentan geht es mir um die Auswahl der ersten Hörgeräte, nach vielen Info's hier neige ich zu Unitron. Beim lokalen Akustiker wurde mir dann die Soniton angeboten.

Aktuell teste ich die UP7 R 12. Der erste Eindruck vom ersten Tag ist ganz gut. Allerdings habe ich recht viel mit Ohrenschmalz zu tun und frage mich ob die RIC-Geräte dabei die passende Wahl sind, schon gestern abend musste ich die Schirmchen gut sauber machen. Und es gab hier ein paar Hinweise, dass eine Reparatur/Ersatz der Lautsprecher teuer werden kann. Wären vielleicht die klassischen Schlauchgeräte die bessere Wahl ?

Und es ist auch ein bisschen die Kostenfrage - ich denke ich werde nochmal die "kleinere" Variante UP7 R 8 vergleichen.

Viele Grüße
Joachim

[tabbycat]

Guten Morgen und herzlich willkommen hier...

ich habe auf einer Seite auch viel mit Ohrenschmalz zu tun und trage trotzdem RIC's. Allerdings habe ich Otoplastiken, in denen die Hörer drinsitzen, mit einem Filter davor, den ich bei Bedarf auswechseln kann. Die Otoplastiken kann ich feucht abwischen, an die Lautsprecher kommt nichts ran, was sie zerstören könnte.

Im übrigen trage ich Hörgeräte der Einstiegsklasse und höre damit nicht schlechter als mit teureren Exemplaren, die ich seinerzeit getestet habe.

[Landbewohner]

Hallo tabbycat,

danke für den Gruß und den Tipp mit den Otoplastiken. Hat man damit auch eine Art freies Hörgefühl - mit den Schirmchen kommt mir der Klang nicht verstopft vor wie ich's zuerst befürchtet hatte.

Darf ich fragen welche Hörgeräte Du ausgewählt hast ?

[tabbycat]

Also, ich hab Otoplastiken aus Thermotec und bemerke die gar nicht... - morgens rein und abends wieder raus. Zwischendrin vergesse ich, daß ich was in den Ohren habe. Dumpf oder verschlossen klingt da gar nichts, dafür hat man ja die Belüftungsbohrungen.

Die Schirmchen hingegen haben mich damals schier in den Wahnsinn getrieben, weil ich sie beim Kauen bemerkte und sie irgendwie immer wackelig in den Ohren saßen und mir letzten Endes die Gehörgänge wund gescheuert haben.

[Anjeran]

Ich habe seit kurzem auch Otoplastiken aus Thermotec wie mein Vorschreiber. Ich bemerke die gar nicht mehr und habe kein Verschlussgefühl. Vorher hatte ich ungefähr ein Jahr , als Einstieg quasi, erst offene Schirmchen, dann geschlossene. Die Otoplastiken gefallen mir besser als die Domes, wie ich jetzt festgestellt habe.

[Landbewohner]

Hört sich gut an, würden die Otoplastiken mit zum Test gehören ?

Noch ne Frage, verstehe ich die Technik richtig:
Hörgeräte filtern, verstärken oder schwächen ab und selektieren Klang/Geräuschmuster (per Software)
Die höheren Technikstufen automatisieren das Ganze.
Ist meine Vermutung richtig, dass man in den niedrigeren Technikstufen manuell das meiste auch einstellen kann ?
Dann würde ich bei meinen Testgeräten mal auf die Technikstufe 1 downsizen. Ist ja schon ein preislicher Unterschied, den ich ggf. für Reparaturen auf sparen könnte, oder ?

[Landbewohner]

PS: passen die Fragen noch hier hin oder sollte ich die besser woanders stellen ?

[Pfadi_]

Noch ne Frage, verstehe ich die Technik richtig:
Hörgeräte filtern, verstärken oder schwächen ab und selektieren Klang/Geräuschmuster (per Software)
Die höheren Technikstufen automatisieren das Ganze.
Ist meine Vermutung richtig, dass man in den niedrigeren Technikstufen manuell das meiste auch einstellen kann ?

Hallo Joachim,

die Grundfunktionen beschreibst du aus meiner Sicht richtig.

Unzutreffend ist allerdings, dass einfachere Geräte das selbe können, es dort nur manuell einzustellen ist. Funktionen, wie Windunterdrückung fehlen in einfacheren Geräten und die Zahl der einzeln einstellbaren Kanäle ist kleiner.
Dir bleibt nur zu testen, ob das Klangerlebnis für Dich im Alltag praktikabel ist.

Grüße

Pfadi

[Landbewohner]

Guten Morgen Pfadi,

naja in der Tabelle von Unitron zu den Stufen besteht der Unterschied nur im Tap Control und 2 Gesprächsumgebungen (statt AutoMic) vielleicht kann man ja die manuell auswählbaren Programme dafür nutzen.

Wenn es dann nur manuelle Auswahl statt Programm-Automatik ist wäre das für mich ok.
Mir fehlt die Erfahrung um beurteilen zu können was da alles wirkt. Wind und lautes Geschepper kommt sauber und nicht störend an, das haben alle Stufen.

Ich werd's einfach mal ausprobieren.

Schönen Tag noch
Joachim

[tabbycat]

Darf ich fragen welche Hörgeräte Du ausgewählt hast ?

Ich trage Phonak Audéo M30 - ein mittlerweile schon älteres Modell.

Otoplastiken werden übrigens von der Krankenkasse bezahlt, sollten somit beim Testen inklusive sein.

[cherusker]

Für Otoplastiken zahlen gesetzliche Krankenkasse eine Pauschale je Seite, etwas über 40€. In der Regel sind Otoplastiken etwas teurer (ab 70€ / St.). Kann also sein, dass man etwas dazu bezahlen muss.

Die Hörumgebungen sind voreingestellte Programme (auf Basis der individuellen Anpassung) in die die Geräte automatisch wechseln, sobald eine Hörumgebung erkannt wird. Je nach Stärke/Ausprägung des Hörverlusts und auch den persönlichen Anforderungen kann so etwas durchaus unnötig sein. Das sollte man in Ruhe und ausgiebig testen. Man kann entsprechende manuelle Programme anlegen.
Bei Unitron-Geräten gibt es ja noch die Möglichkeit eines späteren Upgrades...

[Ohrenklempner]

Für Otoplastiken zahlen gesetzliche Krankenkasse eine Pauschale je Seite, etwas über 40€. In der Regel sind Otoplastiken etwas teurer (ab 70€ / St.). Kann also sein, dass man etwas dazu bezahlen muss.

Richtig, der Betrag der KK deckt gerade mal die Unkosten für eine Standard-Schlauch-Otoplastik aus hartem Acrylat.
Otoplastiken für Exhörer kosten mehr. Zwischen 50 und 150 Euro Aufpreis sind ganz normal, je nach Labor, Material, Ausstattung, Farbe, Lackierung, Strasssteinchenbesatz etc.

[Landbewohner]

Danke für die ganzen Info's, werde dann beim Termin kommende Woche nach einer Otoplastik und der niedrigeren Technologiestufe zum Testen fragen.
Ein bißchen irritiert hatte mich die Aussage der Aku ich solle die Hörgeräte bei starkem Regen rausnehmen, ist das ernst gemeint ?

[Ohrenklempner]

Ein bißchen irritiert hatte mich die Aussage der Aku ich solle die Hörgeräte bei starkem Regen rausnehmen, ist das ernst gemeint ?

Ich denke schon, dass das ernst gemeint ist. Aber mal ehrlich, wie häufig rennt denn ungeschützt durch einen Starkregen? Wenn man das mal macht und man nimmt das Hörgerät nicht raus, dann ist es schlimmstenfalls vorübergehend außer Funktion, weil sich ein fetter Wassertropfen irgendwo draufgesetzt hat.
Man sollte die Hörgeräte nur nicht regelmäßig beregnen lassen.

[Brittany]

Man sollte die Hörgeräte nur nicht regelmäßig beregnen lassen.

Nicht?
Aber könnte es nicht sein, dass sie sich dann entfalten und größer und stärker werden?

[Landbewohner]

Naja, IP 68 bedeutet Schutz Staub und dauerhaftes Untertauchen, eigentlich. Und ich dachte bei starkem Regen tatsächlich mehr an den normalen starken Regen, nicht die Ereignisse der letzten Tage. Kann als Rollator-Benutzer halt nicht gleichzeitig einen Regenschirm festhalten.
Na gut, bei üblem Wetter dann halt keine Hörgeräte

[all_ears]

Vielleicht hast du ja eine (Regen-)Jacke mit Kapuze oder einen (Regen-)Hut für solche Anlässe? Das wäre sicher auch Schutz genug.

[Dani!]

Naja, IP 68 bedeutet Schutz Staub und dauerhaftes Untertauchen, eigentlich.

Sind sie ja auch. IP68 bedeutet aber nicht, dass sie unter diesen Bedingungen funktionieren müssen. Sondern nur, dass sie unter diesen Bedingungen nicht dauerhaft geschädigt werden. Nach dem erfolgreichen Treffer eines Regentropfen auf die Mikrofonöffnung muss man halt das Hörgerät für eine Weile trocken legen, damit die Öfnungen wieder frei werden. Bei den üblichen 2 Öffnungen eines Hörgeräts fällt es nur dummerweise nicht immer gleich auf, dass eins getroffen wurde. Daher wohl die Vorsichtsmaßnahme bei starkem Regen.

[misterref]

Ich habe früher meine HG bei starken Regen und ohne Schutz auch ausgezogen, aber damals waren sie ja überhaupt nicht Wasserfest und haben sofort gedröhnt. Heute ist das ja zum Glück nicht mehr der Fall, hatte bisher noch nie Probleme. Aber ja je nachdem wie stark der Regen oder der Spritzer (Badi, Wasserpistole etc.) ist kann es natürlich das Mikro verstopfen, meist reicht dann aber auch kurzes abwischen mit einem Tuch.

Wenn man mal wirklich in einen starken Regen kommt, dazu eine Kurzhaarfrisur hat, dann kann man ja ein Gerät rausnehmen damit man im Fall eines Falles immer noch eines hat das funktioniert.

[Landbewohner]

Moin,
und danke für die vielen Tipps. Es ist noch viel zu lernen, merke ich. Bisher habe ich bei Regen halt gedacht, ist ja nicht schlimm. Jetzt heißt' umdenken

[Brittany]

Hi Landbewohner,
also in den meisten Fällen gilt ja tatsächlich "Regen ist nicht so schlimm". Ich bin nun kein Rollatorbenutzer, aber auch ich habe ja mal keinen Schirm dabei und werde vom Regen überrascht. Ich bin wirklich viel draußen und zu Fuß unterwegs, aber wenn es in Strömen gießt, d.h. wirklich schüttet - dann stelle ich mich auch ein Weilchen unter, wenn es geht. Machst du das nicht auch so? Und dieses Wetter - die Regenstärke, wo man sich lieber doch kurz unterstellt und abwartet - ist ja eigentlich auch erst das, wo es mit den Hörgeräten eventuell (!) kritisch wird.

[Landbewohner]

Hallo Brittany,

stimmt schon, bei üblem Wetter bleib' ich eh drinnen. Und für den überraschenden Regen habe ich normalerweise eine Mütze dabei, die schützt aber die Ohren gerade nicht. Ah, es wird Zeit für einen Modewechsel ...

Interessanter Weise gibt es wohl viele die mit den ersten Hörgeräten nicht klar kommen, mit gefallen die Soniton UP7 12 R ja eigentlich ganz gut, würde ich denn was verpassen, wenn ich kein anderes Modell teste ? Ich hab hier gelesen, dass die Klangbilder z.T. anders sind, z.B. bei Signia - ist natürlich klar, ohne Vergleich kann man es nicht beurteilen.

Die niedrigere Technologiestufe beim Soniton würde mich interessieren und mal ein ganz anderer Klang.

Die Situations-Automatik hatte mich die Tage auf einer Restaurant-Terasse etwas überrascht: bei Windstößen hat sie im Wechsel abgeregelt und direkt wieder auf gemacht - das war etwas nervig. Umgestellt auf das Restaurant-Programm mit ein paar Anpassungen war eigentlich alles perfekt.

Dienstag ist der erste Kontroll/Besprechungstermin, mal schauen, was sie vorschlägt.

Schönen Abend noch
Joachim

[Brittany]

Ah, es wird Zeit für einen Modewechsel ...

Genau! Ganz groß im Kommen sind derzeit die karierten Sherlock-Holmes-Mützen mit herunterklappbaren Ohrenschützern! So ein echter deerstalker aus Wolltweed lässt so schnell keine Feuchtigkeit durch!

Wie war denn der Termin so?

Brittany

[Landbewohner]

Moin,

Ganz groß im Kommen sind derzeit die karierten Sherlock-Holmes-Mützen mit herunterklappbaren Ohrenschützern!

ah, ganz nett, hab mir auch was britisches ausgesucht, einen Harris Tweed Bucket Hat, der braucht keine Schlappohren

Der Termin war gut, haben über die Erfahrungen gesprochen, ein Ex war durch Ohrenschmalz komplett zu, das müssen wir kontrollieren.
Zu einer Otoplastik als Möglichkeit: gibt' da wohl nicht zum Testen, leider. Und sie hat welche aus Titan empfohlen, weil besser verträglich, verfärben sich nicht, etc. kosten aber 300€ es Paar. Das wäre dann blöd, falls ich die nehme und nicht mit zurecht komme.

Ansonsten haben wir einen Downgrade auf's Soniton UP7 R 8 gemacht, mit drei angepassten Programmen. Eigentlich klingt es ganz gut, bis auf die Tasten bei der Automatik für normal/Komfort/klar vermisse ich noch nichts. Durch die Feineinstellung von ihr ist der Klang eher noch etwas besser als vorher.

Dann hatte ich das Musikprogramm mal auf meine Stereoanlage getuned (mit Mark Knopfler / Emmylou Harris All The Roadrunning) bis es gepasst hat. Zufällig bin ich dann mit der Einstellung rumgelaufen, komisch, diese Einstellung gefällt mir auch ganz allgemein, der Klang kommt mir offener vor als mit Automatik.

Bei nächsten Mal bekomme ich ein Signia zum Testen um mal was anderes zu hören, ich glaube ein Pure IX.

Da sie gerade umziehen dauert es jetzt ein paar Tage länger, macht nix.

Schönen Tag noch, heute sind bei uns eher Regensongs angesagt

Joachim

[Brittany]

Hi Joachim,
das klingt doch alles ganz gut soweit! Nicht nur die Hutwahl (Harris Tweed ist doch nicht zu übertreffen!), sondern auch alles andere.-
Die Empfehlung der Titan-Otoplastiken allerdings ist so verabsolutiert Quatsch. Es gibt keinen Grund dafür, wenn man die Einfachvariante noch nicht mal getestet hat! Beginne ruhig mit der günstigen Variante.
Die Beobachtung mit dem Musikprogramm ist interessant; Du bist damit auch nicht allein. Hier haben mehrfach Leute berichtet, dass sie grundsätzlich mit dem Musikprogramm hören.

Brittany