Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
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KatiM
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Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#1

Beitrag von KatiM »

Hallo,

nachdem ich es lange nicht wahrhaben wollte und verdrängt habe, kam im Juli letzten Jahres die Diagnose: Schwerhörigkeit. Es handelt sich um eine leichte Schwerhörigkeit, gerade an der Grenze zu einem Hörgerät, und ich solle mir überlegen, eins zu tragen. Erstmal ein Schock! In meinem Alter (damals 45) denkt man eher an eine verschleppte Infektion oder Ähnliches, aber nicht an ein Hörgerät. Abgesehen von einem Hörtest und einem Blick in die Ohren gab es keine weiteren Untersuchungen oder Nachfragen, außer der Frage, ob es in der Familie ähnliche Fälle gibt. Nein, gibt es nicht! Im Alltag komme ich gut zurecht, nur Flüstern oder größere Gruppen mit viel Durcheinander bereiten mir Schwierigkeiten, besonders wenn der Sprecher weiter entfernt ist. Es ist mal besser, mal schlechter.

Es hat ein Jahr gedauert, bis ich mich entschlossen habe, es doch mit Hörgeräten zu versuchen. Ich ging zu Fielmann, weil ich gelesen hatte, dass sie einem nicht sofort teure Geräte verkaufen wollen, sondern auch Kassenmodelle anbieten. Natürlich hätte ich gerne unsichtbare "im Ohr"-Geräte gehabt, aber meine Gehörgänge sind so eng, winzig und verwinkelt, dass diese Option für mich nicht möglich war; Abdrücke wurden gemacht und eingeschickt.

Also kamen nur "Hinter dem Ohr"-Hörgeräte infrage. Ich muss zugeben, die Dinger sind tatsächlich recht unauffällig, auch wenn mich der sichtbare transparente Schlauch stört. Die Hörschwäche lässt sich so leider nicht verbergen. Ja, ich habe gelesen, dass man einfach dazu stehen soll, aber so weit bin ich noch nicht.

Da ich keine Lust hatte, für Hörgeräte viel Geld auszugeben, waren meine ersten Testgeräte die Bernafon Entra A 2 miniRITE 60. Am Anfang waren Nebengeräusche extrem übersteuert, aber das, was wirklich wichtig ist, konnte ich nicht besser oder klarer hören als ohne Hörgeräte. Es ist frustrierend, wenn dein Mann sagt: „Hast du das gehört?“ oder „Die Musik von den Nachbarn ist schon wieder so laut“, und du hörst es trotz Hörgerät nicht.

Die Aussage, man müsse sich wieder an das Hören gewöhnen, ist einfach nur nervig. Zwar wurde nachjustiert, und die Nebengeräusche wurden dezenter, aber dann war das Sprachverstehen wieder schwieriger. Ich höre wohl auf beiden Seiten alle Tonarten ähnlich schlecht.

Zudem fand ich die App und das Koppeln der Bernafon-Geräte (mit iPhone) schlecht. Die Batterieanzeige ist ein Witz. Daher habe ich nach einer Akkuvariante gefragt, aber die gibt es nicht als Kassenmodell.

Als zweites Testgerät habe ich jetzt das GNResound LinX Quattro Neo. Die App ist angenehmer, und ich habe sogar ein zweites Programm für „Restaurant“. Allerdings finde ich keine wirkliche Verbesserung im Hören gegenüber dem Bernafon. Nach einer Woche wurde nochmal nachjustiert. Tendenziell habe ich das Gefühl, dass das Hören mit Hörgerät minimal lauter ist, aber die Sprachverständlichkeit ist genauso schlecht oder gut wie ohne Hörgerät.

Seit zweit Tagen habe ich jetzt das Gefühl, dass das rechte Hörgerät immer wieder komplett aussetzt. Der Akku ist geladen, es leuchtet, aber ich bekomme keine Signaltöne beim Einsetzen, und das Rascheln fehlt, wenn ich mit dem Finger über das Gerät fahre, was meine Vermutung bestätigt, dass es nicht funktioniert. Laut App ist alles aufgeladen. Zwischendurch ging es, jetzt aktuell wieder nicht. :no:

Der Defekt sorgt nicht gerade für großes Vertrauen in das ReSound. Die Zuzahlung für die beiden Hörgeräte und die Ladestation liegt bei 362 Euro. Das ist preislich natürlich mehr, als ich ausgeben wollte, aber noch im Rahmen.

Da mich Bernafon nicht überzeugt und das ReSound Probleme macht, würde ich gerne noch ein anderes Gerät testen. Nächste Woche habe ich wieder einen Termin beim Hörakustiker. Daher meine Frage an euch: Hat jemand eine andere Empfehlung für ein Hörgerät mit Akku in diesem Preissegment?

Ich habe hier vom Unitron V Maxi gelesen, aber darauf ist mein Hörakustiker erst mal gar nicht eingegangen, stattdessen habe ich das ReSound empfohlen bekommen.

Wird das Sprachverstehen tatsächlich irgendwann klarer, weil man sich an das Hören mit Hörgerät gewöhnen muss, oder bleibt es so? Habe ich zu hohe Erwartungen an ein Hörgerät?

Danke schon mal für eure Tipps!
Wiebitte1972
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Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#2

Beitrag von Wiebitte1972 »

Liebe KatiM,

vielleicht berichte ich von meinen Erlebnissen zum Vergleich, da ich ebenfalls knapp an def Grenze zu HG war. Allerdings hatte ich bereits echte Probleme mit Gesprächen, besonders in lauten Umgebungen. Wegen der beruflichen Notwendigkeit des sehr häufigen Telefonierens und Onlinekonferenzen mit Kopfhörern teils im Großraumbüro waren meine Aku und ich zunächst der Meinung, dass ImOhr-Geräte geeignet wären. Leider gab es Rückkopplungen und sie juckten ganz grässlich im Ohr. Dennoch habe ich Sprache mit Ihnen sofort besser gehört, nur nicht sehr gut. Aber ich habe auch sehr viele andere Gräusche gehört. Unser Kühlschrank nervt, Mausklicken, Tastatur, Wind, Vögel, Regen…Es kamen viele Erinnerungen hoch. Der Umstieg auf die Unitron Vivante Moxi 3 brachten dann nochmals einen sehr grossen Unterschied im Sprachverstehen. Ich kann wieder ganz normal an Gesprächen teilnehmen. Wenn ich jetzt etwas nicht verstehe, dann ist es sicherlich auch für einen Normalhörenden schwierig. Ich hatte allerdings einige Anpasstermine. Ich hatte mir immer Notizen im Handy gemacht, wenn mich etwas gestört hatte und dass hat meine Aku dann jeweils abgestellt. Viele Notizen konnte ich aber ach kurz vorm Termin löschen, wie grelles Wasserrauschen, weil man sich nach wenigen Tagen daran gewöhnt hatte. Zum Vergleich hatte ich dann noch das Resound Nexia getestet und auch mit diesen war alles besser, nur nicht so klar, wie mit den Unitron. Wenn man eine Verordnung bekommt, dann ist es meiner Meinung nach bereits wirklich nötig. Das Gehirn hat bereits einige Töne vergessen. Ich würde im nächsten Termin nochmal nachbessern lassen. Vielleicht war dein Aku zu vorsichtig und wollte erst eingewöhnen.
777
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Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#3

Beitrag von 777 »

Moin, gute Entscheidung dich mit HG auseinander zu setzen.
Ich habe auch momentan die Quattro NEO, in Stufe 9 (gibt 5, 7, 9 wobei 9 die höchste Technikstufe ist). Finde es sehr gut, sag deinem Aku das mal mit den Aussetzern, vllt ist irgendwo ein Wackler oder sowas, das kann der prüfen.
Die App finde ich auch gut, insgesamt schöne Geräte.

Und ja, du musst dich ans Verstehen gewöhnen. Besser hören mit HG ist einfach, Verstehen muss das Gehirn erst wieder lernen, je nachdem wie lange du schon einen Hörverlust hast.
Daher täglich bestenfalls von morgens bis abends tragen, notiere dir was dir nicht gefällt oder stört und sag das deinem Aku, dann kann der nachregeln. 2 bis 3 Wochen sollte man einem HG schon die Chance geben zum Testen, du musst dich ja auch erst mal dran gewöhnen.

Viel Erfolg!
servus
Beiträge: 81
Registriert: 17. Mai 2024, 21:19

Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#4

Beitrag von servus »

Ich sitze im gleichen Boot. Mein Hörverlust - laut HNO und AKUin - liegt im Bereich der leichten bis mittelgradigen Schwerhörigkeit. Ohne HGe ist die Welt zwar etwas leiser, aber ich komme gut damit zurecht. Mit HG-en ist alles lauter, nicht aber immer besser. Manche Menschen verstehe ich schlechter als andere. Schwer zu sagen, ob das mit einer Einstellung der HGe zu tun hat oder ob es daran liegt, dass manche Menschen tatsächlich schnell reden und nuscheln. Das musst du mit dem AKU besprechen. Ich habe mich jedenfalls an die Dinge gewohnt. Mir wird immer wieder gesagt, besser jetzt als später. Ich hoffe, das stimmt. Was den Aussetzer des HGs betrifft, den du beschreibst: Ähnliches habe auch ich neulich erlebt. Und siehe da: Die Lösung war einfach! Das Filter war mit Ohrenschmalz zugestopft. Neues Filter und zack! Problem weg. Ich fürchte, man braucht Geduld für dieses Unterfangen. Und die wünsche ich dir.

Servus
KathrinB
Beiträge: 17
Registriert: 5. Aug 2024, 13:58

Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#5

Beitrag von KathrinB »

Hallo KatiM
Ich bin ebenfalls Mitte 40 und trage seit ca. 2.5 Monaten Hörgeräte. Dass ich schwerhörig bin, weiss ich schon lange und dass ich irgendwann Hörgeräte brauche, hat sich auch schon länger abgezeichnet. Die letzten paar Jahre hat es mich immer mehr genervt, dass ich in immer mehr Situationen einfach weniger verstanden habe als Normalhörende.
Die ersten paar Tage mit den HG's waren total komisch, alles viel lauter und z.T. neue Geräusche oder mehr Geräusche, aber, ich habe leise sprechende Personen schon viel besser verstanden. Ich komme in den allermeisten Situationen, auch akustisch sehr schwierigen, sehr gut zurecht. Gut, ich habe mich für die höchste Technikstufe entschieden und bin sehr froh darum, denn die HG's haben schon in einigen Situationen automatisch in ein Programm geschaltet, das es in tieferen Stufen nicht gibt.
Kochen und Geigespielen mache ich noch ohne HG's (die Akustikerin hat es nicht hingekriegt, das leise Brutzeln in der Bratpfanne hörbarer zu machen, das höre ich ohne HG einfach besser und beim Musizieren wirds mir einfach ziemlich schnell zu laut, das vertrage ich irgendwie nicht), sonst trage ich sie immer und langsam wirds echt komisch, wenn ich sie ablege.
Mit der richtigen Frisur sind meine HdO-Geräte auch nicht oder kaum sichtbar :) bis jetzt bin ich bei der Arbeit und an Anlässen mit vielen Bekannten noch nicht angesprochen worden. Und sonst wird wohl die Anwort sein: Na und, ich komme gut zurecht und die HG's gehören jetzt zu mir wie die Brille... oder so ähnlich....
Ich wünsche dir ein gutes Angewöhnen!
LG Kathrin
L 50 - 50 - 50 - 45 - 35 - 40 - 45 - 30 - 35 - 40 -35
R 45 - 40 - 35 - 35 - 35 - 45 - 40 - 35 - 34 - 40 -35
servus
Beiträge: 81
Registriert: 17. Mai 2024, 21:19

Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#6

Beitrag von servus »

@KathrinB Betr.: Musizieren. Für mein Musikprogramm (getrennt vom "allgemeinen" Programm) hat meine AKU-in die Rückkoppelung ganz ausgeschaltet und die Lautstärke erheblich reduziert. Nun kann ich störungsfrei mit HG-en Flöte spielen.

Servus
KathrinB
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Registriert: 5. Aug 2024, 13:58

Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#7

Beitrag von KathrinB »

@Servus: Ja, mein Musikprogramm ist auch von der Automatik abgekoppelt, 3 Stufen leiser und sonst noch angepasst auf meine Bedürfnisse, ich war beim letzten Termin mit der Geige dort. Mit HG's tönts ein wenig anders als ohne, daran kann ich mich aber gewöhnen. Allerdings spielen wir mit dem Orchester diesmal mit Orgel zusammen. Als ich vor zwei Wochen an einem anderen Anlass wo eine Orgel spielte dabei sass, wars mir echt zu laut, ich musste in der App den Regler ganz nach unten schalten. Dabei war dann natürlich alles ziemlich dumpf, aber immer noch sehr laut. So kann ich nicht Geige spielen. Mit HG daheim üben und ohne HG im Orchester spielen finde ich gerade nicht so toll, wegen der anderen Klangfarbe. Wenn wir wieder ein reines Streicherprogramm spielen, probier ichs mit HG.

LG Kathrin
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Pfadi_
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Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#8

Beitrag von Pfadi_ »

Hallo,

ich habe mit 43 meine ersten Hörgeräte angeschafft (gebraucht hätte ich sie schon viel früher) und habe inzwischen die zweiten. Bei den ersten war mir Unsichtbarkeit wichtig, nun ist es umgekehrt. Aber obwohl man sie sieht, wird man nicht drauf angesprochen. Ist für andere Menschen nämlich uninteressant .

Ich spiele Flöte in einem Ensemble mit 15 Mitgliedern. Im Standardmusikprogramm von Starkey geht das wunderbar. Bei meinen ersten Geräten (Audioservice) hatte ich mir ein modifiziertes Musikprogramm anpassen lassen.

Ich wundere mich, dass du die Lautstärke reduzieren musst. Ggfs. kann der Akustiker die Standardlautstärke im Musikprogramm einfach reduzieren.

LG

Pfadi
Starkey Evolv AI 2400 ITC R
cleo99
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Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#9

Beitrag von cleo99 »

KathrinB hat geschrieben: 1. Okt 2024, 22:47 @Servus: Ja, mein Musikprogramm ist auch von der Automatik abgekoppelt, 3 Stufen leiser und sonst noch angepasst auf meine Bedürfnisse, ich war beim letzten Termin mit der Geige dort. Mit HG's tönts ein wenig anders als ohne, daran kann ich mich aber gewöhnen. Allerdings spielen wir mit dem Orchester diesmal mit Orgel zusammen. Als ich vor zwei Wochen an einem anderen Anlass wo eine Orgel spielte dabei sass, wars mir echt zu laut, ich musste in der App den Regler ganz nach unten schalten. Dabei war dann natürlich alles ziemlich dumpf, aber immer noch sehr laut. So kann ich nicht Geige spielen. Mit HG daheim üben und ohne HG im Orchester spielen finde ich gerade nicht so toll, wegen der anderen Klangfarbe. Wenn wir wieder ein reines Streicherprogramm spielen, probier ichs mit HG.

LG Kathrin
Hallo Kathrin!

Ja, ich kann mir vorstellen, dass es gerade mitten im Leben sehr ungut ist, sich plötzlich auf Hörgeräte einstellen zu müssen. Das ist eine andere, belastendere, Situation als wenn ich schon von klein auf daran gewöhnt bin, oder erst im Pensionsalter schwerhörig werde. Trotzdem se guten Mutes!

Was die Musik anbelangt - hast du zufällig eine Hochtonschwerhörigkeit? Für mich ist es auch so, dass diese lauteren Instrumente mit den HG so sehr verstärkt werden, sodass Instrumente wie Geigen quasi untergehen. Als selbst Geige Spielende stelle ich mir das absolut ungünstig vor. Da musst du mit dem Akustiker arbeiten daran. Ich befürchte, zu 100% wird man das nicht lösen können, aber sicher verbessern.
Dani!
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Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#10

Beitrag von Dani! »

Woher kommt eigentlich die Ansicht, dass mitten im Leben der ungünstigste Zeitpunkt ist, Hörgeräte zu bekommen? Für Pensionäre ist das genauso hochgradig belastend, weil einem dann gnadenlos vorgeführt wird, dass man alt wird oder ist. Und das neben weiteren Gebrechlichkeiten, die man mit zunehmenden Alter hinnehmen und ertragen muss. Als jemand mit Mitte vierzig kann man das eine singuläre Problem eher noch als Schicksal abtun.
Für jemanden, der von Klein auf mit Hörhilfen versorgt werden muss zerrt es genauso jedesmal an den Nerven, wenn man von jemandem vollgejammert bekommt, er würde jetzt so schlecht hören und wüsste gar nicht, wie sein Leben nun weiter gehen soll. Wohlgemerkt haben die von Geburt an Schwerhörigen meist noch nie so gut gehört wie der akut Leidende heute, geschweige denn vor dem Hörverlust. Da treibt es mir regelmäßig die Galle hoch.
Ja, Hörverlust ist ätzend, das aber in jedem Alter.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
cleo99
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Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#11

Beitrag von cleo99 »

@Dani

JA ich gebe dir in allen Punkten recht! Vielleicht habe ich mich nicht genau ausgedrückt. Ich habe einfach die Statistik und den Eindruck, dass diejenigen, die zwischen 15 und 55 (nur grob jetzt einmal geschätzt), mit dieser Tatsache der Schwerhörigkeit am schlechtesten umgehen können in der Realität und Praxis sowie psychisch.
Mit 60 ist es zwar auch nicht lustig, aber objektiv betrachtet keine Riesenüberraschung oder unmöglich, dass man schlechter hört.
Und ja, für uns beide ist es vermutlich auch nicht leicht, wenn wir das aus unserer Sicht "Jammern auf Luxusniveau" miterleben.... ich wäre auch in ganz vielen Fällen 1000x froh, wenn ich so hören würde wie sie, das ist mir alles klar; da muss man manchmal ganz schön schlucken. Mich zipft es auch nach wie vor gewaltig an, dass ich schwerhörig bin, obwohl ich das seit meiner Kindheit gewohnt bin.
servus
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Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#12

Beitrag von servus »

Nochmals: Das Problem des Musizierens - zumindest bei Oticon Intent - hat meine AKUin gelöst, indem sie im Programm "My Music" die Rückkoppelung ausgeschaltet hat. Dazu auch die "Features". Die Lautstärke wurde darüber hinaus erheblich reduziert. Seitdem ist das Gefühl beim Spielen - so wie früher. Wenn ich Musik höre, geht das eigentlich auch mit dem normalen Programm. Vielleicht wird diese Problematik bei anderen Firmen unterschiedlich gelöst. Als ich Phonak Lumity 70 getestet habe, hatte ich mit der Rückkoppelung beim Musizieren keine Schwierigkeiten.

Servus
KathrinB
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Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#13

Beitrag von KathrinB »

Hallo zusammen
Wo habe ich geschrieben, dass es Mitten im Leben ungut ist, Hörgeräte zu bekommen? Ich sehe meinen Post nicht als jammern. Mir ist sehr bewusst, dass die Hörgeräte Hörhilfen sind und es nicht perfekt ist. Aber für mich sind die meisten Situationen nun besser als vorher.

Ich habe eine Otosklerose, Erkrankung im Mittelohr und deshalb ist bei mir hauptsächlich die Luftleitung betroffen und das Innenohr nur wenig. Und vielleicht deswegen oder auch aus anderen Gründen ertrage ich auch ohne Hörgeräte keine sehr laute Musik. Sobald im Orchester Bläser dabei sind oder ein grosser Chor und es deswegen sehr laut wird, höre ich nur noch einen Lärmbrei. Das ist seit 20 Jahren so. Ich schreibe ja, dass das Üben alleine daheim mit HG ok ist, aber zusammen mit einem lauten Instrument wie Orgel nicht geht weil mir dann alles zu laut ist.

In meinem Musikprogramm ist die Rückkopplung und alle anderen Features auch ausgeschaltet und alles drei Stufen leiser gestellt, so habe ich etwa die Lautstärke wie ich sie ohne HG habe. Anders gehts nicht, das halte ich nicht aus, weil die Geige nah am Ohr ist und deswegen sehr laut sein kann.

Dass die tiefen Töne ebenfalls von der Schwerhörigkeit betroffen sind, macht es auch nicht einfacher mit der Einstellung. Wäre ich Berufsmusikerin, hätte ich vielleicht andere HG und ich wäre sicher zum Akustiker in meiner Stadt gegangen, der auf Musiker spezialisiert ist.

Bei der Arbeit bin ich zum Teil den ganzen Tag neben mehreren Analysengeräten mit 60 dB Lautstärke. Das geht mit meinen HG tip top und hat Priorität.

LG Kathrin
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markusCH
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Registriert: 27. Jun 2024, 14:34

Re: Vorstellung und Frust - Hörgerät mit Mitte 40

#14

Beitrag von markusCH »

Hallo
Ich bin 62 und trage seit 16 Wochen Hörgeräte. ich trage seit 16 Wochen Hörgeräte Oticon Intent 2 habe einen guten Akustiker der mir die Hörgeräte gut eingestellt hat es waren nicht viele Sitzungen nötig. habe eine leichte Schwerhörigkeit und musste auch viele Geräusche wieder lernen. Es braucht zeit und einen guten Akustiker wenn es nicht klappt einen anderen suchen. Ich habe bei diesen Geräten viel dazu zahlen müssen, denn hören ist mir wichtig und man gibt auch viel Geld aus für andere Sachen. Und schämen muss man sich nicht stehe dazu es fällt einem leichter man wird merken das es viele nicht sehen oder darüber sprechen. Es braucht Anfangs ein wenig Mut dafür geht's dann leichter. Ganz wichtig die Hörgeräte den ganzen Tag zu tragen so das dass Gehirn sich an die vergessene Töne wieder gewöhnen kann.
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