Bin neu hier - Grüße aus dem Sauerland

[Pitti1966]

Ich lese schon seit einiger Zeit mit und habe mich dann heute angemeldet.

Vor ca. 4 Jahren wurde bei mir auf der rechten Seite ein Akustikusneurinom festgestellt. Nachdem dann vor einem Jahr festgestellt wurde, dass es gewachsen ist, habe ich mich zu einer Bestrahlung (Cyber-Knife) entschieden.
Vor der Bestrahlung hatte mein Hörvermögen bereits nachgelassen und ich habe ein Hörgerät bekommen, das ich auch immer getragen habe und das mir auch gut geholfen hat. Nach der Bestrahlung habe ich dann so nach und nach festgestellt, dass das Hörvermögen immer schlechter wird. Mittlerweile höre ich rechts so gut wie nichts mehr. Auf der linken Seite ist alles ok.

Der Akustiker hat mir dann eine Crosversorgung vorgeschlagen. Das teste ich im Moment und bin hin und hergerissen. Aktuell liegt hier das Pure C&G IX / CROS Pure C&G IX. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe. Ja - wenn mein Mann von rechts mit mir spricht, verstehe ich ihn etwas besser. Aber im Büro, wenn irgendwo doch Kollegen sprechen und ein Kollege direkt mit mir spricht, ist es fast genau wie vorher. Ich verstehe es nicht und muss meinen Kopf doch wieder so drehen, dass ich den Kollegen verstehe. In großer Runde mit viel Gemurmel oder in einem Restaurant, habe ich das Gefühl, dass der Geräuschepegel extrem ist und ich schalte dann das Gerät aus.

Nächste Woche probiere ich ein System von Oticon aus.

Das war's jetzt erstmal von mir. Ich lese mal weiter und informiere mich weiter bzgl. Cros-Systeme.

Gruß
Petra

[servus]

Über Cros-Systeme weiß ich leider nichts zu berichten. Über Oticon Intent I und 2 kann ich aber folgendes sagen: Man versteht - dank der sog. 4D-Technik - die Gespräche (zumindest die meisten) sowohl direkt vor einem wie auch an der Seite.

Sicherlich wird sich aber jemand melden, der besser informiert ist als ich.

Servus

[Pitti1966]

Ich bin sehr gespannt auf Ende der Woche.

Heute war ich im Auto unterwegs. Ich bin gefahren und durch die Fahrgeräusche habe ich den Beifahrer teilweise nicht verstanden. Und anschließend in der Runde, mit viel Nebengemurmel, konnte ich auch nicht viel verstehen.
Manchmal habe ich dann den Gedanken, dass ich auch ohne klar komme.

Ich muss schauen, wie ich mit dem Oticon zurecht komme.

Gruß
Petra

[jguther]

Ich bin sehr gespannt auf Ende der Woche.

Heute war ich im Auto unterwegs. Ich bin gefahren und durch die Fahrgeräusche habe ich den Beifahrer teilweise nicht verstanden. Und anschließend in der Runde, mit viel Nebengemurmel, konnte ich auch nicht viel verstehen.
Manchmal habe ich dann den Gedanken, dass ich auch ohne klar komme.

Ich muss schauen, wie ich mit dem Oticon zurecht komme.

Gruß
Petra

Das ist leider prinzipbedingt. Da Du mit einem funktionierenden Ohr kein Richtungshören hast, kann Dein Gehirn nicht einzelne Stimmen aus dem Hintergrundgeräusch herausfiltern. Was die Hörgeräte in dieser Beziehung leisten, reicht bei Weitem nicht aus, um das verlorene Richtungshören auszugleichen.

[gereon]

Mein Vorredner hat es sehr gut auf dem Punkt gebracht. Beim Autofahren ist es für Hörgeschädigte oft nicht so einfach den Beifahrer zu verstehen. Zu einer Cross Versorgung kann ich leider auch nichts sagen. Ob man dann bei den Otticon anhand einer spezifischen Messung (Fachbegriff leider gerade nicht da) mit den Otticon noch mehr erreichen kann, kann ich Dir leider nicht sagen, da ich Phonak trage. Mit der spezifischen Messung meine ich folgendes. Beim Akustiker wird gemessen, ab wann Du Töne wahrnimmst. Gleichzeitig wird aber auch gemessen, ab wann etwas zu laut für Dich wird. Somit werden dann zu laute Geräusche automatisch gedämpft. Ich hoffe dies richtig beschrieben haben. Sollte ich hier etwas falsches geschrieben haben, so bitte ich die Experten im Forum dies zu korrigieren.
Leider kenne ich den Ausmaß Deiner Hörschädigung nicht. Daher könnte es unter Umständen auch passieren, dass trotz sämtlicher Technik eben nicht alle Hörsituationen zufriedenstellend gelöst werden können, da auch irgendwann die beste Technik ihre Grenzen erreicht hat. Letzteres will ich natürlich nicht für Dich hoffen und drücke für Dir die Daumen, dass Du mit Deinen Hörgeräten den größtmöglichen Gewinn erreichen kannst.

[Dani!]

anhand einer spezifischen Messung (Fachbegriff leider gerade nicht da)

Das nennt man "Tonaudiogramm".

Leider kenne ich den Ausmaß Deiner Hörschädigung nicht.

Das schreibt sie doch: Rechts praktisch taub (daher ja die Idee mit der Cross-Versorgung) und links normalhörend. Da hilft keine spezifische Messung weiter.

Mit Cross-Hörgeräten zu hören will aber auch gelernt sein, gerade in geräuschvoller Umgebung. Das eine verbliebene Ohr muss nun zwei Signalquellen gleichzeitig verarbeiten. Die Überlagerung der beiden Signale (normaler Schall von links, gefunktes Signal von rechts) muss das Gehirn durch viel Training lernen auseinander zu halten. Das geht nicht in Tagen, sondern Wochen oder gar Monaten.
Und ja, Gespräche von rechts bleiben in lauter Umgebung trotzdem schwierig. Aber man bekommt immerhin mit, dass von der Seite was kommt und kann sich entsprechend positionieren. Ohne Cross kriegt man unter Umständen gar nicht mit, dass von rechts jemand was sagen möchte.

[gereon]

Also ich meinte nicht das Tonaudiogramm, sondern die Eskalierungsmessung. Ich bekam dafür über einen anderen Kopfhörer als den man für das Tonaudiogramm verwendet hat Töne vorgespielt und musste dann sagen, ab wann ich den Ton wahrnehme und ab wann er mir zu unangenehm laut ist. Somit konnte mein Akustiker dann bis zu 30 verschiedene Hörsituationen (Straßenlärm, Restaurant, Baustellenlärm durch Arbeiten mit Presslufthammer, Rockkonzerte, einfahrender Zug..) simulieren und dann die verschiedenen Situationen für mich entsprechend programmieren. Daher war die Frage, ob dies bei Otticon beim Threadersteller auch möglich wäre.
Den Hinweis auf dem Hörstatus habe ich in der Tat übersehen.

[Ohrenklempner]

Hmmm, also die Lautheitsskalierung (mit einer Eskalation hat das nichts zu tun ) macht man eigentlich über Lautsprecher in 1 Meter Abstand.
Die Messung, wann du einen Ton gerade wahrnimmst und/oder wann er unangenehm laut wird, gehört zur Tonaudiometrie und wird über die normalen Audiometriekopfhörer gemacht.
Kann sein, dass du die Anpassung von Sentibo meinst. Ich hab da vor Jaaaahren mal einen Eindruck von bekommen. Da bekommt man als Kunde ein Tablet und begibt sich selbständig auf eine Reise zur Hörgeräteeinstellung. Aber ob das über Kopfhörer war, und wie das genau ablief, weiß ich nicht mehr.

[gereon]

ich meinte auch die Lauheitsskalierung und habe wahrscheinlich immer Eskalierungsmessung verstanden, so dass sich dieser Begriff in meinem Kopf verankert hat. Dann werde ich mal meine Festplatte (lol) neu programmieren müssen.

[Pitti1966]

Gestern habe ich ein Cros-System von Oticon bekommen. Bereits im Laden habe ich ein Rauschen gehört. Das Hörgerät alleine rauscht nicht - im Zusammenspiel mit dem anderen Teil (dem Sender) auf der rechten Seite, fängt es an zu rauschen. Die Hörakustikerin hat es auch nicht weg bekommen. Ich habe die Geräte trotzdem mitgenommen und habe - damit ich einen direkten Vergleich habe - auch die Signia wieder mitgenommen.
Wir sind im Anschluss durch die Stadt gegangen, waren etwas essen und ich habe mich die ganze Zeit unwohl damit gefühlt. Heute habe ich sie noch zur Arbeit getragen und im Moment liegen sie hier und ich trage wieder die Signia. Das Rauschen ist nix. Und das was ich gehört habe, hat sich fremd angehört. Irgendwie blechern. Hinzu kommt, dass die Geräte etwas anders gebaut sind und es mit der Brille gedrückt hat.

Jetzt probiere ich die Signia wieder ein paar Tage. Nachher sind wir wieder mit mehreren Menschen unterwegs. Nächste Woche habe ich wieder ein paar Besprechungen. Und dann schau ich mal.

[Der Akustiker]

Hallöchen.
Würdest du uns mal einen Gefallen tun und deinen Hör- und Sprachtest schicken.

Würde mich sehr interessieren, was in meiner "Nachbarschaft" so passiert

[Pitti1966]

Ich versuche das nachher mal einzuspannen.

[Pitti1966]

Jetzt habe ich es geschafft.

[Der Akustiker]

Hallöchen.
Das regt mich schon wieder alles auf!!!
CROS ist totaler quatsch!!!!!!!!
Laut Sprachtest sind noch 65% da. Also warum sollte man das Ohr vernachlässigen?! Ich kann die Gedanken einiger Akustiker nicht nachvollziehen!!!!
Pure C&G IX mit P Hörer und Otoplastik. (Zum Beispiel) gibt noch andere Möglichkeiten!
Bitte einfach ein Hörgerät probieren. Muss nur genug Leistung und Reserve haben. Würde Signia oder Resound/Beltone empfehlen!

Wenn da noch fragen sind, ich bin nicht weit weg.

[Pitti1966]

Hallo
Danke für Deine Antwort.

Das war der Hörtest von meinem HNO-Arzt. Der Hörakustiker hatte auch zunächst den Gedanken, dass man noch was mit einem entsprechenden Hörgerät machen kann, ist dann aber, nach dem eigenen Test (den ich nicht habe), wieder davon weggekommen.
Ich kann das nicht beurteilen. Wenn ich auf dem guten Ohr liege, bekomme ich rundherum nix mit.

Ich weiß im Moment nicht, was ich machen soll. Für die Signia soll ich ca. 1.700 Euro zuzahlen. Wenn ich sehen würde, dass es mir wirklich hilft, bin ich bereit, das zu bezahlen. Aber im Moment empfinde ich nicht, dass mir dieses Cros-System wirklich hilft.
Im Einzelgespräch kann ich mich der Person zuwenden, dann höre und verstehe sie. In großer Runde höre ich mit und ohne Gerät nur Geräusche und Gesprächsfetzen und empfinde es, wenn das Cros-System aus ist, für mich angenehmer.

Ich habe in dieser Woche wieder einen Termin und überlege im Moment, dass ich ein kleine Pause einlege und im nächsten Jahr einen anderen Hörakustiker aufsuche.

Darf ich fragen, wo "nicht weit weg" ist?

[Dani!]

Hallöchen.
Das regt mich schon wieder alles auf!!!
CROS ist totaler quatsch!!!!!!!!
Laut Sprachtest sind noch 65% da.

Laut Audiogramm ist das eine Innenohrschwerhörigkeit. Ich glaube nicht, dass das Ohr auf Dauer in der Lage ist, 110dB schmerzfrei zu verkraften, nur um wenigstens 65% zu erreichen. Ich denke da auch an ein Gerät mit "C", endet aber auf einem großen "I" statt "ross".

[gereon]

Dani hat es schon geschrieben, bei Dir sind noch 65% Sprachverstehen vorhanden. 65% erreicht Du aber erst bei einer Verstärkung auf 110 db und nicht bei 65 db. Daher rät er Dir zum CI (Cochlea Implantat). Denn wenn mit Hörgeräten im Sprachaudiogramm bei 65 db ein Sprachverstehen von unter 65% erreicht wird, liegt eine Indikation für ein CI vor. Bei Dir muss die Lautstärke sogar um 35 db erhöht werden, damit Du auf 65% Sprachverstehen kommt. Eine Erhöhung der Lautstärke um 10 db entspricht einer Verdoppelung der empfundenen Laustärke. In Deinem Fall hätten wir sogar eine 16 x fache Erhöhung der Lautstärke. Daher schrieb Dani, dass dies auf Dauer schmerzhaft für das Gehör sein wird. Denn 110 db entsprechen dem Lärmpegel einer Kettensäge in 1 Meter Entfernung.

[Ohrenklempner]

Wenn man es perspektivisch betrachtet, kann man jetzt mit einem Hörgerät mehr erreichen als mit einer CROS-Versorgung. Wenn das Ohr aber so schnell und so rapide nachlässt -- wie sieht es in einem Jahr aus, wie in drei Jahren? Sollte man das Ohr jetzt schon abschreiben oder bleibt es vielleicht stabil und könnte noch jahrelang halbwegs hören?
Ich würde es auf einen Versuch mit einer normalen Hörgeräteversorgung ankommen lassen -- aber eine, die sich bei Bedarf mit CROS nachrüsten lässt. Ausprobieren und aufs Bauchgefühl hören.

[Pitti1966]

Vielen Dank.
Aber auf der rechten Seite habe ich doch nur das Teil, dass den Schall (ist das richtig?) überträgt. Wäre das dann Bi-Cros?

Heute bin ich nicht mehr aufnahmefähig. Liege flach und das Hörgerät mag ich heute auch nicht tragen, da es mir heute unangenehm ist.

[Der Akustiker]

CROS -> eine Seite normalhörend, die andere taub
- taube Seite -> CROS Mikrofon
- normalhörende Seite -> CROS Empfänger (meistens normales Hörgerät, aber nicht als HG aktiv sondern nur als Empfänger)

BI-CROS -> eine Seite mit Hörverlust, die andere taub
- taube Seite -> CROS Mikrofon
- Seite mit Hörverlust -> Hörgerät aktiv wegen Hörverlust und Empfänger für CROS Mikrofon