Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
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Anosk
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Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#1

Beitrag von Anosk »

Hallo!
Auf der Suche nach weiteren Informationen und Erfahrungsberichten bin ich nun hier im Forum gelandet.
Ich bin 36 Jahre und lebe mit meinem Mann, unseren beiden Hunden und unseren beiden Kindern (um die es hier auch gehen soll) in einem kleinen Ort nahe Bremen.

Oskar und Emma sind von Geburt an an taubheit grenzend schwerhörig (Emma mehr, Oskar etwas weniger).

Es war bei Oskar ein langer, steiniger Weg bis zum heutigen Tag.
Angefangen bei den üblichen Neugeborenenhörscreenings die nie klappten (und wo man immer vertröstet wurde) über ein Hörtest in Narkose mit 9 Monaten(wo 89-90dB festgestellt wurden),danach HG, über eine CI Versorgung mit 20 Monaten.

Es war lang und steinig weil wir am Anfang irgendwie nie richtig betreut wurden und ich mir alles nach und nach selber zusammen suchen musste. Bis man dann endlich die richtigen Ansprechspartner hat dauerte das eine ganze Weile. Oskar hat von seinen Hörgeräten ganz gut profitiert, er kannte seinen Namen, fing an Tiergeräusche nachzumachen und laute Geräusche zuzuordnen und zu orten. Allerdings blieb sein Sprachverständis ansonsten auf der Strecke und nachplappern wollte er auch nicht. Man hatte uns ja auch die Hoffnung gegegeben dass sein Hörvermögen steigen könne, aber als wir ihn mit 17 Monaten in der MHH komplett durchchecken ließen war die Aussage dass er zum richtigen Sprechenlernen nur mit CI´s kommen kann.

Schwierige Entscheidung, die wir ja schon eine ganze Weile mit uns herum trugen.

In der Zwischenzeit war seine Schwester geboren, deren Hörscreening auch auffälig war. Natürlich wurden wir wieder vertröstet, aber beim zweiten Kind lässt man sich da ja nicht mehr drauf ein...

Emma(nun 6 Monate) ist also zu der gleichen Zeit wie Oskar beidseitig implantiert wurde in Vollnarkose gelegt worden für die anstehenden Untersuchungen.
Gleiches Ergebnis.

Natürlich implantiert man Babys auch schon mit einem halben Jahr, aber da ich erstmal abwarten wollte wie es mit Oskars CI´s so wird, sie mir einfach noch zu klein war und ich es auch ersteinmal mit Hörgeräten versuchen wollte haben wir ihr ein halbes jahr mit Hörgeräten gegeben. Leider hat sie nicht merklich von den HG profitiert, also war schnell klar: hier auch CI´s.

Vor knapp 3 Wochen ist Emma nun auch implantiert wurden und Ende des Monats fahren Oskar, Emma, ich und meine Mutter nach hannover zu Emma´s Erstanpassung und Oskars weiterer Anpassung.

Es wird ein langer Weg, aber für Oskar hat es sich jetzt schon gelohnt. Wo wir landen werden wissen wir nicht, aber sei kurzer Zeit fängt er an nachzuplappern und versucht Mundbilder und Buchstaben nachzulautieren. Natürlich sehr undeutlich, aber das ist bei normalhörenden Kindern ja nichts anderes.

Ich bin gespannt wie Emma´s erstes Hörerlebnis sein wird - bei ihr ist die Erstanpassung ja noch etwas völlig anderes als bei Oskar, der ja schon Hörerfahrungen hatte.

Liebe Grüße

Anne mit Emma und Oskar
Liebe Grüße Anne mit
Oskar geb. 7/14 beids. implantiert 4/16 mit AB
und
Emma geb. 10/15 beids. implantiert 10/16 mit AB
fast-foot
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#2

Beitrag von fast-foot »

Hallo Anosk,

herzlich willkommen!

Ich hoffe für Euch, dass der Erwerb der Lautsprache problemlos klappen wird!
Anosk hat geschrieben:Auf der Suche nach weiteren Informationen und Erfahrungsberichten bin ich nun hier im Forum gelandet.
Ist die Frühförderung informiert? Ich denke, dass es gut wäre, den Kindern Gebärden an zu bieten (trotz Versorgung mit CI).

Deshalb möchte ich auf folgende Seite verweisen:

http://www.kestner.de/n/elternhilfe/elt ... ehrung.htm

Und noch hierzu kurz:
Anosk hat geschrieben:Man hatte uns ja auch die Hoffnung gegegeben dass sein Hörvermögen steigen könne, aber als wir ihn mit 17 Monaten in der MHH komplett durchchecken ließen war die Aussage dass er zum richtigen Sprechenlernen nur mit CI´s kommen kann.
Diese Aussage finde ich so nicht ganz korrekt:

Erstens wird nicht geklärt, was mit "richtigem Sprechenlernen" genau gemeint ist.

Zweitens wird daher (vermutlich) unterschlagen, dass die DGS eine vollständige und zur Lautsprache ebenbürtige Sprache ist - sie kann auch ohne CI erworben werden (aber auch mit).

etc.

Gruss fast-foot
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Anosk
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#3

Beitrag von Anosk »

Hallo fast-food!
Lieben Dank, auch für den Link, diese Seite haben ich irgendwann schonmal gesehen - dann aber wieder vergessen - da werde ich nochmal stöbern.

Beide Kinder bekommen Frühförderung und wir versuchen im Alltag soviel wie möglich mit GUK zu unterstützen. Ich muss sagen dass es mir manchmal schwer fällt mich daran zu erinnern die passende Gebärde zu machen. Mit Oskar klappt es schon ganz gut, er fängt jetzt an mit zu gebärden (einfach Sachen wie "schlafen", "Hund", "Essen" usw.). Manchmal spricht er auch schon das passende Wort zur Gebärde (Zur Zeit ganz beliebt "Oh! ALLE" (wenn etwas leer ist)) Wir haben zur Erinnerung auch ein paar passende Kärtchen kleben. (Z.B. am Kühlschrank)
Ich finde das zum Sprechen lernen eine gute Unterstützung.

Sprechen lernen ist für mich in erster Linie die Lautsprache. Natürlich ist die Gebärdensprache auch eine Sprache - keine Frage. Und sollte Oskar (Emma) nicht wie gehöfft zum Sprechen kommen kann er die Gebärdensprache sicher erlernen/ausbauen. Die richtigte Gebärdensprache für mich zu erlernen fehlt mir im Moment noch etwas die Motivation und auch die Zeit.

Unterschlagen wurde mir da nichts. Die OA vom Hörzentrum erzählte sogar von einem jungen Mann der mit demselben Hörverlust wie Oskar und mit gaaaaaanz viel Training normal Sprechen gelernt hätte.(ohne CI´s). Es würde also vielleicht sogar ohne CI möglich sein, aber das ist ein großer Kampf.
Mittlerweile ist man glaube ich einschlägig der Meinung dass Gebärden auf jedem Fall helfen den Kindern in die Kommunikation zu kommen. Wie sie dann am Ende auch aussehen mag.

Ich bereue es bei Oskar noch keinen Tag dass er implantiert wurde. Er macht stetig Fortschritte, und selbst wenn er nicht richtig sprechen lernen sollte kann er sich doch im Alltag orientieren, Dinge verstehen. Bei Emma geht es ja erst Ende des Monats los.

Viele Grüße
Anne
Liebe Grüße Anne mit
Oskar geb. 7/14 beids. implantiert 4/16 mit AB
und
Emma geb. 10/15 beids. implantiert 10/16 mit AB
Gabriele
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#4

Beitrag von Gabriele »

Liebe Anne
Das hab ich hinter mir, 2 Töchter beidseits implantiert.
Ich finde es gut und wichtig, den Kindern in erster Linie die Lautsprache anzubieten, denn das ist eure Sprache und sonst hättet ihr die beiden ja nicht implantieren lassen...soviel dazu.
Meine Kidner beherrschen, trotz CI , perfekt die Gebärdensprache...ein Ci schöießt es nämlich nicht aus, diese zu lernen und auch unter einem CI kann man die Sprache erwerben.
Wenn du dich noch ein wenig austauschen möchtest, können wir gerne schreiben oder telefonieren

liebe grüße
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
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Lorenz 26, beids. Hg Sophia 23, beids. CI ´09 u.11 (Hybrid L )u.Kolobom
Alle Kinder progredient.
fast-foot
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#5

Beitrag von fast-foot »

Anosk hat geschrieben:Mittlerweile ist man glaube ich einschlägig der Meinung dass Gebärden auf jedem Fall helfen den Kindern in die Kommunikation zu kommen.
Ich würde es mal so formulieren:

Man (damit meine bspw. implantierende Kliniken) hat unterdessen eingesehen, dass "es ohne Gebärdensprache nicht geht und gibt dies mittlerweile sogar zu".

Dies erachte ich als Fortschritt.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 15. Nov 2016, 08:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Anosk
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#6

Beitrag von Anosk »

Hallo Gabi,
lieben Dank für dein Angebot, das werde ich gerne annehmen! Wir fahren morgen für ein paar Tage weg, da werde ich wohl nur kurz Zeit haben ab und zu ins Netz zu gucken, aber nächste Woche habe ich bestimmt ein paar Fragen an dich :o)

Natürlich schliesst ein CI nicht aus die Gebärdensprache zu lernen, warum auch - wir normalhörenden können sie ja auch lernen. Wäre hier ja die erste Frage: Wo/von wem haben deine Töchter das gelernt und wie beherrscht du die Gebärden?

Hallo fast-food,

hm, diese Meinung habe ich jetzt so weder in der Klinik in Hannover noch in dem Rehazentrum noch im Hörzentrum angetroffen. "Dass es ohne Gebärdensprache nicht geht". Es wurde immer begrüsst wenn ich gesagt habe wir wollen Gebärden unterstützend benutzen und als richtig und wichtig angesehen. Ich habe viele Eltern mit CI Kindern (natürlich nur immer ein paar Tage - also oberflächig) kennengelernt und ich hatte nicht den Eindruck dass bei den Kindern in den verschiedensten Altersstufen und in dem unterschiedlichsten Sprechphasen die Gebärde ein grosses Thema ist.
Bei Eltern die selber eine Hörproblematik haben wohl eher als bei normalhörenden Eltern (liegt ja wahrscheinlich in der Natur der Dinge).
Hauptsprache ist in dem Rehazentrum die Lautsprache, innerhalb der Therapie wird die Gebärde unterstützend angewandt aber außerhalb der Therapieräume begegnet mir die Gebärde doch eher seltener, bzw. unauffällig.

Ich werde sehen inwieweit die Gebärde für uns noch zu einem Thema wird, wir stehen ja erst am Anfang. Ich bin dem wohl aufgeschlossen gegenüber - hoffe dennoch dass meine Kinder sich später lautsprachlich im Alltag bewegen können.
Liebe Grüße Anne mit
Oskar geb. 7/14 beids. implantiert 4/16 mit AB
und
Emma geb. 10/15 beids. implantiert 10/16 mit AB
fast-foot
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#7

Beitrag von fast-foot »

Hallo Anosk,
Anosk hat geschrieben:hm, diese Meinung habe ich jetzt so weder in der Klinik in Hannover noch in dem Rehazentrum noch im Hörzentrum angetroffen. "Dass es ohne Gebärdensprache nicht geht".
Danke. Dann ist es mit dem Fortschritt doch noch nicht so weit her, wie ich gedacht hatte... (in vielen Fällen kann mittels CI zwar einigermassen gut Sprache verstanden werden* - ich weiss aber auch von "sehr erfolgreich implantierten Kindern", welche in der Schule irgendwann Probleme kriegen (wegen des doch eingeschränkten Hörens) und dann nicht unterstützt werden (weil irrtümlicherweise davon ausgegangen wird, dass das CI ein dem normalen Hören mehr oder weniger ebenbürtiges Verstehen von Sprache ermögliche) - obwohl dies leider notwendig wäre.

Ich möchte das im Moment auch nicht mehr weiter diskutieren (es ist eine komplexe Thematik mit sehr vielen Aspekten).

Wichtig finde ich persönlich, dass eine Sprache** möglichst gut gelernt werden kann. Welche das ist, ist zunächst ein mal sekundär. Meine Meinung ist, dass eine CI-Implantation nicht ausreichend gewährleisten kann, dass die Lautsprache ungeingeschränkt gelernt bzw. angewendet werden kann.
Hierüber wird meiner Ansicht nach nur unzureichend informiert.

Vielleicht meldet sich Karin Kestner noch hier zu Wort.

*) dies gilt jedoch nicht für Sprache im Störschall

*) mit Hilfe derer es bspw. in Deutschland möglich ist, jede Schulbildung, Beruf, Studium etc. zu erwerben etc.

Gruss fast-foot
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RemyRiver
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#8

Beitrag von RemyRiver »

Wichtig finde ich persönlich, dass eine Sprache** möglichst gut gelernt werden kann. Welche das ist, ist zunächst ein mal sekundär. Meine Meinung ist, dass eine CI-Implantation nicht ausreichend gewährleisten kann, dass die Lautsprache ungeingeschränkt gelernt bzw. angewendet werden kann. *) mit Hilfe derer es bspw. in Deutschland möglich ist, jede Schulbildung, Beruf, Studium etc. zu erwerben etc.
Um nochmal einen anderen Aspekt einzubringen: Niemand kann 100% vorhersagen mit welcher Sprache dein Kind besser klar kommen wird. Um zu erreichen das es also eine Sprache lernt mit der es gut in der Schule klar kommt, waere der beste Ansatz beide anzubieten. Hingegen der weitlaeufigen Meinung kann man ein Kind mit Mehrsprachigkeit nicht Ueberfordern. Das gilt bei Lautsprachen (Englisch/Deutsch/Spanisch) genauso wie fuer DGS/Lautsprache. Im schlimmsten Fall lernt es nur eine Sprache (nur Gebaerden oder Lautsprache), im besten Fall startet das Kind damit ins Schulleben das es sowohl Gebaerden als auch Lautsprache nutzen kann.

Deswegen sind paedagogen mittlerweile auch engagiert dabei das BabySignal Konzept in den Einrichtungen einzubringen selbst wenn es dort keinerlei Beruehrungspunkte mit SH gibt.

Hat ein Kind keinen Zugang zu beiden Optionen, sondern ist gezwungen eine der beiden Sprachen zu lernen obwohl es das nicht kann (bspw. Lautsprache wegen dem stark beeintraechtigten Gehoer) ist dasin etwaso als ob wir unter Zwang eine Fremdsprache lernen muessen worauf wir keine Lust haben.

Auch wenn ich mittlerweile sehr gut Englisch kann ist das nicht dem zwanghaften frontal Unterricht zu verdanken, sondern viel mehr der Tatsache das ich mich fuer Interessiert habe und dementsprechend nachgeholt habe.
Zuletzt geändert von RemyRiver am 15. Nov 2016, 14:01, insgesamt 2-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
fast-foot
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#9

Beitrag von fast-foot »

Hallo RemyRiver,
RemyRiver hat geschrieben:Hat ein Kind keinen Zugang zu beiden Optionen, sondern ist gezwungen eine der beiden Sprachen zu lernen obwohl es das nicht kann (bspw. Lautsprache wegen dem stark beeintraechtigten Gehoer)...
Kannst Du auch ein (nicht all zu unwahrscheinliches) Beispiel nennen, in welchem das Erlernen der DGS nicht möglich ist (wenn Sehvermögen und "Motorik" ausreichend sind), das Erlernen der Lautsprache jedoch schon?

Gruss fast-foot
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Gabriele
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#10

Beitrag von Gabriele »

Schaut mal hier:
Ab Minute 9 geht es ums CI, ab Minute 11 lernt ihr Jonas kennen...ich hatte das Vergnügen ihn und seine Familie im Urlaub kennenzulernen und Jonas hat unter dem CI Sprache erlernt.

Vielleicht ist es einfacher, wenn mans elbstbetroffene hört, die ihre Beweggründe der jeweiligen Sprache erklären.

http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/s ... 8fa4e.html

Liebe Anosk
Meine Kinder haben die Lautsprache von uns erlent, die Gebärdensprache auf dem Schulhof, sie besuchten alle drei die SH Schule.
Der Unterricht verlief auch Lautsprachlich...gebärdet wurde nur auf dem Schulhof.
Wir sehen uns komplett als hörende Familie, meine Mann udn ich sind auch hörend und wir haben beide die DGS nicht erlernt...eben weil die Laustsprache unsere Sprache ist und es immer war, für diesen Weg haben wir uns entschieden.
Euch alles Gute zur Anpassung

Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
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RemyRiver
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#11

Beitrag von RemyRiver »

fast-foot hat geschrieben:Hallo RemyRiver,
RemyRiver hat geschrieben:Hat ein Kind keinen Zugang zu beiden Optionen, sondern ist gezwungen eine der beiden Sprachen zu lernen obwohl es das nicht kann (bspw. Lautsprache wegen dem stark beeintraechtigten Gehoer)...
Kannst Du auch ein (nicht all zu unwahrscheinliches) Beispiel nennen, in welchem das Erlernen der DGS nicht möglich ist (wenn Sehvermögen und "Motorik" ausreichend sind), das Erlernen der Lautsprache jedoch schon?

Gruss fast-foot
Der Wille beider Elternteile muss da sein, das ist wohl der wichtigste Faktor. Und was ich hier im Forum so mitbekommen habe und hier lese scheint man nicht sonderlich offen der DGS gegenueber zu sein.

Davon ab waere wohl am wahrscheinlichsten eine Muskulatur/Gelenk bedingte Einschraenkung. Arthritis, Neigung zu RSI z.B. Das kann natuerlich sowohl fuer Eltern als auch Kind zu treffen, wobei Kinder solche Erkrankungen eher selten in jungen Jahren entwickeln. Fehlende Fingerglieder, Blindheit, etc waeren wohl andere Gruende.

Allerdings denke ich das bei einem Willen auch ein Weg zu finden ist. Die intrinsische Motivation ist ausschlaggebend.
Zuletzt geändert von RemyRiver am 15. Nov 2016, 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
Anosk
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#12

Beitrag von Anosk »

Hallo Gabi,
vielen Dank nochmal, ich werde gerne mit Fragen auf dich zukommen ;o)

Ich bin mir ansonsten nicht ganz sicher wie ich die Posts von euch anderen zwei einordnen soll.

Natürlich ist es mittlerweile ganz klar bewiesen dass zweisprachig aufwachsen förderlich für jedes Kind ist. Das habe ich niemals in Abrede gestellt. Und ich habe mehrfach betont dass ich nichts gegen die Gebärdensprache einzuwenden habe.

Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher ob die Gebärden in unserem Leben am Rand eine Rolle spielen werden oder ob sie zu einem wichtigeren Thema werden.

Wir sind doch im Endeffekt noch ganz am Anfang unserer Reise. Und bis jetzt wird mir von überall her gesagt dass wir, eben weil es UNSERE Sprache zu Hause ist, die Lautsprache in den Fokus setzen sollen.

Oskar findet zur Zeit sowohl lautieren (das macht er eigentlich von Anfang an sehr gerne und mit großer Begeisterung) als auch Gebärden ganz spannend. Und in beide Richtungen sehe ich zur Zeit gute Entwicklungen. Sicher kann ich ihm in der Lautsprache besser helfen als mit den Gebärden. Aber sollte sich abzeichnen dass er die Gebärden doch mehr benötigt als erhofft dann werden wir diesen Weg halt weitergehen.

Ich finde es völlig normal dass man als hörende Eltern in einer vornehmlich hörenden Welt die Lautsprache der Gebärdensprache vorzieht. Das heisst für mich aber nicht dass ich der Gebärde an sich negativ gegenüber stehe.

Für uns ist es nicht relevant ob es Kinder gibt die aus physischen Gründen keine Gebärden erlernen können, die Motorik und Augen unserer Kinder sind (bis jetzt) super.

Den Ansatz dass man Kindern mit CI´s von Anfang an beide Sprachen mitgeben soll damit sie dann (in der Schule) einen für sie passenden Start hinlegen können kann ich nachvollziehen. Würde für mich bedeuten dass ich mich weitgreifend selber mit der Gebärdensprache auseinandersetzen müsste und diese lernen müsste damit ich meinen Kindern auch hier ein gutes Vorbild bin zum Nachmachen bin. Ich muss ehrlich sagen dafür fehlt mir zur Zeit (noch) die Zeit und die Energie. Aber ich werde es im Kopf behalten und mit meinen betreuenden Stellen ( Frühförderung, Landesbildungszentrale HG, CIC Hannover) nocheinmal intensiver darüber sprechen.
Liebe Grüße Anne mit
Oskar geb. 7/14 beids. implantiert 4/16 mit AB
und
Emma geb. 10/15 beids. implantiert 10/16 mit AB
Gabriele
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#13

Beitrag von Gabriele »

Liebe Anne
Lass dich nicht stressen, geht ihr euren Weg.
Ihr kennt eure Kinder am besten und wisst was für sie richtig ist.
Du sagst ja, es ist noch alles offen.
Deine Kinder werden dir ihren Weg zeigen, unsere Kinder sind sehr froh in der sprechenden Welt zu leben...sprechen in Lautsprache und wenn nötig in der DGS....ich kenne auch viele betroffene diemit CI einfach nicht in die Sprache gekommen sind, das CI ist keine Wunderwaffe, aber eine Chance .
In hannover bist du gut aufgehoben.

Alles Gute
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#14

Beitrag von fast-foot »

Hier ein paar Ueberlegungen aus meiner Sicht:

Mir leuchtet ehrlich gesagt nicht ein, weshalb die Kliniken Druck machen, möglichst früh CIs zu implantieren, um den Erwerb der Lautsprache möglichst uneingeschränkt zu "garantieren", wobei sie sich auf Studien berufen, welche die Sprachentwicklung bei Tieren untersuchten (kein Witz!) und darüber hinaus eben nicht klar ist, welche Entwicklung mit CIs möglich sein wird bzw. die Chancen auf eine optimale Sprachentwicklung geringer ausfallen dürften, als wenn man auf die DGS setzt.

Untersuchungen zeigen auf, dass die Lautsprache sogar erst ab dem Alter von vier Jahren ohne nennenswerte Einbussen gelernt werden kann, wenn man zuvor das Erlernen der DGS ermöglicht.

Umgekehrt ist es jedoch auch nicht möglich, die DGS zu einem späteren Zeitpunkt uneingeschränkt zu erlernen, wenn nicht die Lautsprache ebenso beherrscht wird (ansonsten verstehe ich nicht, weshalb Kliniken meistens zu einer frühen Implantation drängen). Von daher gesehen finde ich die von implantierenden Kliniken vorgeschlagene Vorgehensweise bzw. die abgegebenen Empfehlungen und Informationen eigentlich als unzureichend.

Ich persönlich fände es daher eigentlich nahe liegend, einfach darauf hin zu weisen, dass es wichtig ist, möglichst früh dafür zu sorgen, dass eine Sprachentwicklung in ausreichendem Umfange ermöglicht wird. Welche das ist, ist zunächst ein mal sekundär (es können auch beide Wege gleichzeitig beschritten werden (wobei mindestens einen möglichst so, dass keine Einschränkungen zu erwarten sind)).

Meiner Ansicht nach bietet die DGS eher die Gewähr, dass eine vollwertige Sprache uneingeschränkt erlernt werden kann. Laut Studie(n) kann dann zu einem späteren Zeitpunkt immer noch die Lautsprache erworben werden, falls dies nur mit CI möglich sein sollte.

Setzt man hingegen voll auf die Lautsprache, so ist das Risiko auf Einbussen in der Sprachentwicklung grösser.

Ich fände es gut, wenn dies entsprechend kommuniziert würde.

Wofür sich die Eltern dann entscheiden, ist natürlich deren Angelegenheit.

So sehe ich es jedenfalls.

Gruss fast-foot

PS: Siehe auch hier:

http://www.hearzone.net/news/gesundheit ... zung%C2%BB

Eine wichtige Aussage im Text:

"Ich [Verfasserin des verlinkten Artikels] habe sie [Wiebke Lüllmann, unter anderem Mutter eines Kindes mit CI, Mitarbeiterin der Beratungsstelle des Bundeselternverbands gehörloser Kinder, Audiotherapeutin (DSB) und Pädagogische Mitarbeiterin an einer Grundschule] gefragt, ob man davon ausgehen könnte, dass, wenn Kinder ein oder zwei Cochlea Implantat(e) haben, keine Gebärdensprache mehr benötigen. Ihre Antwort dazu: «Nein- auch mit CI bleiben die Kinder taub».

Denn die Technik könnte ausfallen oder in bestimmten Situationen nicht getragen werden. Da bietet sich Gebärdensprache als eine sichere Kommunikation. Sie fügt ernst hinzu, dass darüber hinaus niemand sicher vorhersagen kann, ob und wie gut ein Kind die Lautsprache erlernen kann."
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Momo
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#15

Beitrag von Momo »

Liebe Anne,
wenn du magst, kannst du mich gerne kontaktieren und wir tauschen uns mal persönlich zu deinen Fragen aus.
Du erreichst mich über die in meiner Signatur angegebenen Webseite.
Ich wohne nicht allzu weit von dir entfernt am Rande von Oldenburg :-)

Liebe Grüße
Zuletzt geändert von Momo am 19. Nov 2016, 08:54, insgesamt 1-mal geändert.
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
RemyRiver
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#16

Beitrag von RemyRiver »

Anosk hat geschrieben: Ich bin mir ansonsten nicht ganz sicher wie ich die Posts von euch anderen zwei einordnen soll.
Inwiefern muss man denn hier irgendetwas einordnen?
Natürlich ist es mittlerweile ganz klar bewiesen dass zweisprachig aufwachsen förderlich für jedes Kind ist. Das habe ich niemals in Abrede gestellt. Und ich habe mehrfach betont dass ich nichts gegen die Gebärdensprache einzuwenden habe.
Habe auch nie was anderes von dir persoenlich behauptet. Ich bezog mich eher auf andere Kommentare hier im Forum.
Und bis jetzt wird mir von überall her gesagt dass wir, eben weil es UNSERE Sprache zu Hause ist, die Lautsprache in den Fokus setzen sollen.
Paedagogisch und Entwicklungstechnisch gesehen ist es wichtig das die Eltern mit ihren Kindern in ihrer Muttersprache kommunizieren, weil das die Sprache ist in der sie selbstsicher agieren koennen und Gefuehle sowie Inhalte korrekt rueberbringen koennen.

Das ganze kommt aus der Interkulturellen Paedagogik. Tuerkische Eltern sollen mit ihrem Kind tuerkisch reden. Deutsch lernt ein Kind sowieso in der Umgebung (KiTa, Schule, usw -- also nicht zu Hause) von Muttersprachlern. Die Eltern unterstuetzen so die Identitaet des Kindes, es sieht sich also auch als "Tuerkisch".

Soviel zur Theorie und warum dir geraten wird "Lautsprache" zu verwenden. Das ist aber Unsinn, denn das ganze laesst sich nicht 1:1 auf die Gebaerdensprache uebertragen. Die Rahmenbedingungen sind komplett anders. Bei Deutsch/Tuerkisch steht man nicht vor dem Problem das eine Sprache evtl. komplett nicht wahrgenommen werden kann.

Du kannst Gebaerdensprache und Lautsprache parallel benutzen, es ist also immer gegeben das du dich in deiner Muttersprache voll ausdruecken kannst. Natuerlich hast du als Anfaenger keine perfekte Grammatik, und wenn du viele im Freundeskreis hast die Muttersprachler sind dann sind das natuerlich bessere "Lehrer/Vorbilder". Es kann passieren das dein Kind deine Muttersprache nicht versteht (weil Lautsprache ihm nicht liegt/der erwerb eben trotz CI nicht moeglich ist), aber du gibst ihm mit der Gebaerdensprache eine Stuetze die ihm ermoeglicht dennoch aus dem Kontext zu verstehen.

Trotzdem (und das tust du ja auch) sollte man einfach aus der Wertschaetzung des gegenuebers heraus zumindest unterstuetzend Gebaerden nutzen.

Gebaerden und Lautsprache sind eben nicht gleichzusetzen mit 2 verschiedenen Lautsprachen, die grundsaetzlich nicht zusammen funktionieren koennen. Desweiteren haben die wenigsten CI Kinder zwangslaeufig genauso viel Kontakt zu Gebaerdensprachen wie Tuerkische Kinder zur Deutschensprache. Das Sprachbad (Sprache immersive erleben) ist bei der Lautsprache immer gegeben, bei Gebaerdensprache aber nicht wirklich, eben weil wir im Alltag keine zwangslaeufige auseinandersetzung mit Gebaerden haben.
Ich finde es völlig normal dass man als hörende Eltern in einer vornehmlich hörenden Welt die Lautsprache der Gebärdensprache vorzieht. Das heisst für mich aber nicht dass ich der Gebärde an sich negativ gegenüber stehe.
Habe auch nicht das gegenteil behauptet, auch wenn du es anscheinend so aufgefasst hast.

Das bevorzugen/erheben einer Sprache ist allerdings immer "gefaehrlich" weil man so die andere abwertet. Das ist furchtbar fuer das Selbstbewusstsein des Kindes und schuerrt Versagensaengste. (Ich habe es nicht geschaft die Lautsprache zu lernen/Alle anderen koennen die Lautsprache in meiner Familie, nur ich nicht./Ich bin der/die einzige die Probleme bei der Lautsprache hat/etc.)

Frueher hat man auch gesagt im Kindergarten wird kein tuerkisch gesprochen, auch nicht unter den Kindern. Heutzutage weiss man das dieser Ansatz mindestens genauso ueberholt ist wie das Umlernen von Linkshaendern auf Rechts.
Den Ansatz dass man Kindern mit CI´s von Anfang an beide Sprachen mitgeben soll damit sie dann (in der Schule) einen für sie passenden Start hinlegen können kann ich nachvollziehen. Würde für mich bedeuten dass ich mich weitgreifend selber mit der Gebärdensprache auseinandersetzen müsste und diese lernen müsste damit ich meinen Kindern auch hier ein gutes Vorbild bin zum Nachmachen bin.
Es gibt auch andere Moeglichkeiten, du bist ja nicht der einzige Mensch in der Welt deiner Kinder. Natuerlich ist das einfacher gesagt, aber Schwerhoerige Freunde/Gehoerlose bekannte usw. sind durch aus auch eine Moeglichkeit um deinen Kindern die Moeglichkeit zu geben in diese Welt "eintauchen" zu koennen.
Ich muss ehrlich sagen dafür fehlt mir zur Zeit (noch) die Zeit und die Energie. Aber ich werde es im Kopf behalten und mit meinen betreuenden Stellen ( Frühförderung, Landesbildungszentrale HG, CIC Hannover) nocheinmal intensiver darüber sprechen.
Generell kann ich dir nur ans Herz legen das es natuerlich anstrengender ist als es womoeglich geplant war, und natuerlich geht man da extra Umwege und Huerden mit.

Aber bitte bitte nimm dir die Zeit und Energie. Evtl. laesst sich bei der KK auch eine Mutterkind Kur durchsetzen, in welcher du dich auch mit dem Thema in Ruhe auseinandersetzen kannst, dann musst du das ganze auch nicht noch zusaetzlich zu deiner Arbeit mal eben so neben her wuppen.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
Anosk
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#17

Beitrag von Anosk »

Danke Wiebke für dein nettes Angebot, ich werde das bestimmt auch mal in Angriff nehmen. Nun ist diese Woche wieder volles (Arbeits-) Programm damit ich nächste Woche die ganze Woche Hannover/Ersantpassung Emma/Neue Termine Oskar wuppen kann.
Es ist zur Zeit so halt schon sehr viel. Ich will mich nicht beschweren - aber da bleibt halt manches auf der Strecke - sowohl was die Kinder als auch die Arbeit als auch den Haushalt betrifft...

Hallo RemyRiver, danke nochmal für die ausführlichen Infos. Ich habe verstanden dass mehr hinter den Gebärden stecken kann und sollte als ich zu Anfang angenommen habe und werde mich näher damit beschäftigen.

Krankenkasse vergiss es- ich bin schon froh dass die private Kasse die "Reha" Termine fürs CI übernimmt - das wollten sie erst auch nicht...was für ein kampf bei allem und jedem...
Liebe Grüße Anne mit
Oskar geb. 7/14 beids. implantiert 4/16 mit AB
und
Emma geb. 10/15 beids. implantiert 10/16 mit AB
Momo
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#18

Beitrag von Momo »

Liebe Anne,
alles ok. Ich kenn das. mach dir keinen Stress. Das Angebot steht und du entscheidest, ob und wann du es animmst 

Ganz allgemein möchte ich anmerken, dass ich mehr und mehr beobachte, dass es Außenstehenden manchmal schwer fällt die Wege, die eine Familie einschlägt oder einschlagen möchte, zu akzeptieren. Das trifft natürlich dann ganz besonders zu, wenn diese Wege nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen.
Damit will ich niemanden persönlich ansprechen oder angreifen, nur eben mal anstoßen darüber nachzudenken. Es ist die Entscheidung der betroffenen Familie und auch das Recht den eigenen Weg zu gehen. Dazu gehört auch die Entscheidung, ob CI oder nicht, ob Gebärden(sprache) oder nicht und auch die Entscheidung, wo, von wem und wie man sich beraten lassen möchte.
Natürlich ist es gut, wenn hier verschiedene Anregungen und Ideen geschrieben werden, aber manchmal bekomme ich das Gefühl (ist aber auch nur mein gefühl), dass der ein oder andere immer weitermacht und fast missionieren will doch bitte es genau so zu machen, wie beschreiben und vorgetragen.
Ich würde mir wünschen, dass Eltern zugetraut wird eine eigene Entscheidung zu treffen- und das meine ich sowohl von Fachleuten, Therapeuten als auch von Selbstbetroffenen oder anderen Eltern.
Es gibt ihn nicht DEN richtigen Weg für alle. Es müssen auch nicht alle Kinder Gebärdensprache lernen, wenn es nicht in die Familie passt oder die Eltern sich aus für sie gutem Grund dagegen entschieden haben. Nicht alles was in Kliniken oder Arztpraxen passiert muss hinterfragt, kritisiert und in Frage gestellt werden usw. usw.

Sorry, aber ich bin gerade etwas genervt, weil ich das Gefühl habe Eltern bekommen manchmal die ganze Packung von allen Seiten und Unbeteiligte sind der Meinung sie wüssten ganz genau, was das richtige für dieses eine –ihnen unbekannte !- Kind ist.

So das musste mal raus….

In diesem Sinne allen einen schönen Tag wünscht
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
fast-foot
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#19

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC

Beitrag zurück gezogen, da ich objektiv gesehen keinen Grund sehe, mich angesprochen zu fühlen (bzw. fühlen zu müssen)...
Zuletzt geändert von fast-foot am 23. Nov 2016, 10:53, insgesamt 7-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Gabriele
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#20

Beitrag von Gabriele »

Beitrag zurück gezogen, da ich objektiv gesehen keinen Grund sehe, mich angesprochen zu fühlen (bzw. fühlen zu müssen)...
dann sei doch einfach mal ruhig...hauptsache unqualifiziert und ohne eigene Erfahrung mitgesenft ...

Ansonsten stehe ich zu 100 % bei Momo .
Es reicht ja nicht das man mit der Diagnose leben muss und sich überall und für alles erklären muss, da muss man sich in einem Forum wo es um schwerhörigkeit geht, noch rechtfertigen *blöddas*
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
Reimplantation re,2011 u. 2012
Lorenz 26, beids. Hg Sophia 23, beids. CI ´09 u.11 (Hybrid L )u.Kolobom
Alle Kinder progredient.
fast-foot
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#21

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC

Siehe meinen Beitrag gerade oben :lol:
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Anosk
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#22

Beitrag von Anosk »

Danke nochmal :o)

Ich fühle mich tatsächlich auch etwas überrannt, und ich kann fast-food und RemyRiver zusichern dass sie mich zum Nachdenken gebracht haben und ich mich sicher weitergehend mit dem Thema Gebärde beschäftigen werde. Wie das dann im Einzelnen aussieht weiss ich noch nicht, zumindest versuche ich jetzt im Alltag schon mehr unsere bekannten Gebärden die Oskar schon kennt mehr mit einzusetzen. Wies ansonsten weiter geht werden wir sehen.

Ich denke zum Thema Gebärde ist nun genug gespochen worden, das ist ja nun auch nicht das einzigste Thema was mich so umtreibt und beschäftigt.

Montag sind wir nun für eine Woche in Hannover zu EA. Ich fühle mich da bis jetzt sehr gut betreut. (Warum habe ich eigentlich das Gefühl mich DAFÜR auch noch rechtfertigen zu müssen ;o))
Ich bin also gespannt auf Emma´s erste Mal "Hören", das wird sicher ganz anders als bei Oskar. Der hatte ja vorher schon Hör - und Sprecherfahrungen sammeln können, Emma nicht.
Ihre HG hat sie immer rausgepopelt und gelutscht, wohl auch weil sie nicht merklich davon profitierte. Ich hoffe sie lässt die CI´s besser dran!
Liebe Grüße Anne mit
Oskar geb. 7/14 beids. implantiert 4/16 mit AB
und
Emma geb. 10/15 beids. implantiert 10/16 mit AB
RemyRiver
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#23

Beitrag von RemyRiver »

Gabriele hat geschrieben:
Beitrag zurück gezogen, da ich objektiv gesehen keinen Grund sehe, mich angesprochen zu fühlen (bzw. fühlen zu müssen)...
dann sei doch einfach mal ruhig...hauptsache unqualifiziert und ohne eigene Erfahrung mitgesenft ...

Ansonsten stehe ich zu 100 % bei Momo .
Es reicht ja nicht das man mit der Diagnose leben muss und sich überall und für alles erklären muss, da muss man sich in einem Forum wo es um Schwerhörigkeit geht, noch rechtfertigen *blöddas*
Erstens hat das absolut nichts mehr mit dem eigentlichen Thema des Threads zu tun, und zweitens kannst du ueberhaupt nicht beurteilen inwiefern seine Meinung unqualifiziert ist.

Es wurden hier verschiedene Sichtweisen dargelegt, und das ist es was die OP wollte. Und das ist ja das tolle an einem Forum: Man kann sich verschiedene Sichtweisen anhoeren und dann zu einem Ergebnis kommen welchen Weg man einschlagen moechte.

Nur weil jemand eine andere Meinung hat muss man hier nicht so persoenlich werden.

/Edit: @Anoska Es freut mich Gedankenanstoesse weiter gegeben zu haben und hoffe das ihr einen guten Weg fuer euch findet mit der Situation umzugehen. :) Egal ob mit oder ohne Gebaerden, ich wuensche euch alles gute.
Zuletzt geändert von RemyRiver am 23. Nov 2016, 22:53, insgesamt 3-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
Anosk
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#24

Beitrag von Anosk »

Ein schnelles Hallo in die Runde!
Letze Woche hat Emma ihre Geräte bekommen und eigentlich lief alles prima. Keine Angst gezeigt, aber doch ab und an beeindruckt von den Höreindrücken. Zum Ende der Woche mussten wir einen Tag in Hannover ins KH, Verdacht auf Gehirnerschütterung- das war vielleicht blöde...wir konnten die Woche aber doch mit Erfolg abschliessen und haben im januar einen neuen Termin. Natürlich popelt die Maus sich die Geräte immer mal wieder ab - wenn sie grad nix besseres zu tun hat, so nach dem Motto: ach, da ist ja noch was zum draufrumlutschen...aber dank Mütze geht es ganz gut :o)
Wir haben in der Reha einen 3,5 jährigen Jungen getroffen,der seine EA hatte und schon toll mit Gebärden umging, das hat mich doch neugierig auf das ganze Thema gemacht.
Aber nun ist erstmal Weihnachststress (auch im Job) angesagt ;o)
Liebe Grüße Anne mit
Oskar geb. 7/14 beids. implantiert 4/16 mit AB
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Emma geb. 10/15 beids. implantiert 10/16 mit AB
fast-foot
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Re: Anne mit Oskar (2 Jahre) und Emma(1 Jahr)

#25

Beitrag von fast-foot »

Hallo Anosk,

das freut mich zu hören!

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
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